Suche zweisprachige Kinderbücher (Deutsch/Englisch)

  • Ich bräuchte mal wieder Eulenhilfe. Ich bin auf der Suche nach einem zweisprachigen Kinderbuch mit der Kombination Deutsch/Englisch. Das Buch ist für eine 3-1/2-Jährige, die bereits Englisch im Kindergarten lernt und ihrem Alter ziemlich weit voraus ist. Der Englischunterricht, der im Kindergarten wirklich nur ganz wenige Bereiche ankratzt (sich vorstellen, Zahlen bis 10, Farben und Tiere z. B.), ist ihr bereits viel zu langweilig und unterfordert sie ziemlich. Es ist natürlich Sache der Eltern, da jetzt die richtige Förderung zu finden, aber ich hoffe, mit einem zweisprachigen Kinderbuch schon mal für ein bisschen Abwechslung sorgen zu können, denn sie liebt Bücher. Vielleicht haben ja die Eulen schon Erfahrung mit dem einen oder anderen und können mir eins empfehlen. Ich wäre euch wirklich sehr dankbar, da die Suche bei Google und Amazon mich jetzt nicht so richtig zufriedenstellen konnte. :wave

  • Ich hab etwas Erfahrung mit zweisprachiger Erziehung, daher meine erste Frage: Wieso soll es ein zweisprachiges Buch sein???


    IMHO waere es viel hilfreicher zur Foerderung der zweiten Sprache ein englisches Bilderbuch zu benutzen. Die Sprache in Bilderbuechern ist relativ einfach und die Textmenge nicht so viel. Ich gehe mal davon aus, dass die Eltern vorlesen. Sie koennen bei Bedarf Vokabular erklaeren (am besten auf englisch) oder zur Not uebersetzen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Sehr empfehlenswert sind die Buecher von Dr Seuss. Die bekanntesten sind wohl


    The Cat in the Hat
    Green Eggs and Ham
    One Fish, Two Fish, Red Fish, Blue Fish
    Dr Seuss ABC

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber ich gehe mal davon aus, dass sie gerade am Anfang vielleicht sonst nicht viel von dem verstehen wird, was man ihr da vorliest. Ich dachte, es wäre vielleicht leichter, wenn man ihr beim ersten Mal das Buch auf Deutsch vorliest und danach nur noch auf Englisch. Vielleicht hast du aber Recht und es reicht, wenn man erklärt. Da bin ich mir grad echt nicht sicher ... :gruebel


    Ich dachte, dass es vielleicht auch Bücher gibt, die die Sprache mischen. Meinetwegen in Dialogen oder so. Aber die gibt es wohl erst für ältere Kinder.


    "The cat in the hat" habe ich mir grade mal angeguckt und denke ziemlich sicher, dass das gehen wird. Danke für den Tipp. :wave

  • Warum muss es denn unbedingt zweisprachig sein?
    Als meine Kinder eine Phase hatten, wo sie unbedingt englische Kinderbücher vorgelesen haben wollten, habe ich einfach ein paar englische Kinderbücher gekauft, z.B. "Blue Hat, Green Hat", was gerade für so kleine Kinder zum Brüllen komisch ist. Oder ich habe zu Büchern, die wir schon hatten (z.B. von Eric Carle oder den "Grüffelo") nochmal die englische Originalversion besorgt und dann haben wir die Bücher parallel vorgelesen.


    Zweisprachige Bücher haben wir nie ausprobiert; ich fand es am besten, gleich Kinderbücher in der Originalsprache zu nehmen und zur Not eben selbst zu übersetzen.
    In den USA sind ja z.B. auch die Bücher von Dr. Seuss sehr populär, aber die sind echt Geschmackssache. Ich persönlich finde Sandra Boynton, von der auch das unten verlinkte Buch ist, wesentlich lustiger. Oder, wenn's britisch sein soll, eben David Melling.


    Hat es einen bestimmten Grund, dass das Buch zweisprachig sein soll? Das Kind kann ja selber eh noch nicht lesen (nehme ich jetzt einfach mal an) und einfache englische Sätze können die meisten Eltern ja eigentlich doch noch aus dem Stegreif übersetzen.


    LG, Bella

  • @ belladonna: Ich habe ja grade versucht, das zu erklären. Nein, ich hatte nur angenommen, dass es vielleicht leichter ist. War vielleicht einfach nicht richtig zu Ende gedacht. Lesen versucht sie sich grade erst beizubringen. Abgesehen von ihrem Namen und ein paar anderen Namen kann sie aber noch nicht wirklich was entziffern, also würden die Eltern oder ich das Buch ohnehin vorlesen. Daher sind englische Kinderbücher also wirklich eine gute Idee.

  • Und ja, Eric Carle waere auch sehr schoen. Kann ja ganz gut sein, dass sie die Raupe Nimmersatt schon auf deutsch kennt und dann macht "The Very Hungry Caterpillar" auch nochmal Spass.


    Ach ja, ich selber war auch nie ein Fan von Dr Seuss, aber meine Kinder lieben sie und die Texte sind in der Tat "paedagogisch wertvoll".

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich würde da auf Bilderbücher setzen. So wie Kinder da Deutsch lernen, wenn unter den Bildern steht, was auf den Bildern zu sehen ist, so geht das doch sicher bei Englisch auch. Oder wenn man zweisprachig erziehen mag, sofern die Eltern Englisch gut können, dann kann man ja auch im Alltag mal auf Deutsch was benennen und mal auf englisch. Kinder lernen toll Sprachen.
    Aber ich muss gestehen, dass ich schon auch ein wenig entsetzt bin. Das Kind ist 3 1/2 und schon im Kindergarten maßlos unterfordert mit dem Englischunterricht dort? Demnächst holt man sich dann schon die Säuglinge, damit sie Latein lernen und Geige.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Echt, Dr. Seuss ist pädagogisch wertvoll??? :gruebel Na, ich bin trotzdem froh, dass meine Kinder nie auf die Idee gekommen sind, auch mal in echt "grüne Eier mit Schinken" zu probieren! :yikes :lache


    Aber eins muss man diesem "Sam-I-Am"-Buch ja lassen: durch die vielen Wiederholungen und die Reime konnten meine Kinder die englischen Verse ganz schnell mitsprechen!


    LG, Bella


    P.S. In unserem Kiga wird übrigens gar kein Englisch-Unterricht angeboten; meine beiden Großen kamen irgendwann im Kiga-Alter von selbst auf den Trichter, dass sie englische Bücher haben wollten (vielleicht, weil ich selber ja auch fast nur englische Bücher lese), aber irgendwann war diese Phase auch wieder vorbei und ich hab' ihnen da auch nie was aufgezwungen.

  • Also, die Kleine kam von alleine auf die Idee, dass sie am Englisch-Unterricht teilnehmen will. Sie geht zwar in den Kindergarten, aber für Englisch war sie eigentlich noch zu klein. Sie hat dann selber im Kindergarten in die Wege geleitet, dass sie das auch darf. Und sie ist sprachlich ziemlich weit. Sie wird aber zu nichts gezwungen, das kann ich garantieren. Wenn Kinder das von sich aus wollen, warum soll man sie dann nicht in dieser Hinsicht unterstützen? Wenn sie irgendwann keine Lust mehr dazu hat, dann kann man immer noch damit aufhören.


    Das mit dem Buch ist jetzt ein Experiment. Wenn es nicht klappt, dann ist das eben so. Aber ich glaube, dass es ihr sehr gefallen wird.

  • Zitat

    Original von belladonna
    Echt, Dr. Seuss ist pädagogisch wertvoll??? :gruebel Na, ich bin trotzdem froh, dass meine Kinder nie auf die Idee gekommen sind, auch mal in echt "grüne Eier mit Schinken" zu probieren! :yikes :lache


    Aber eins muss man diesem "Sam-I-Am"-Buch ja lassen: durch die vielen Wiederholungen und die Reime konnten meine Kinder die englischen Verse ganz schnell mitsprechen!


    Genau um letzteres geht es. Diese Buecher, und vor allem "The Cat in the Hat" sind fuer Leseanfaenger ganz gezielt geschrieben worden: sie enthalten nur das Vokabular, das die Kinder als erstes schreiben lernen - ganze 225 Woerter. Dazu kommt der Reim in einem Versfuß, der in der deutschen Sprache so gut wie nie benutzt wird, bei Dr. Seuss aber die Kinder wirklich mitzieht. Das funktioniert auch alles sehr gut fuer Anfaenger der englischen Sprache.


    Dazu kommt eine sehr spezielle Fantasie, die Kinder faszinierend finden.


    Seine Geschichten haben sicherlich auch eine "Moral", aber sie wird eben nicht so offensichtlich praesentiert, dass sie die Kinder gleich wieder abschreckt:


    'Kids,' [Dr Seuss] says, 'can see a moral coming a mile off and they gag at it. But there's an inherent moral in any story.'


    Mit Lebensmittelfarbe kann man uebrigens durchaus mal Spass beim Kochen haben :grin

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ist zwar kein Buch...könnte das nicht auch in Frage kommen? z.B. Englisch lernen mit der kleinen Hexe

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Gucci
    Ist zwar kein Buch...könnte das nicht auch in Frage kommen? z.B. Englisch lernen mit der kleinen Hexe


    Sorry, aber das ist sowohl fuer das Alter als auch fuer einen Englischanfaenger viel zu schwer. Ich hab gerade die englische Uebersetzung meinen 5- und 6-jaehrigen kanadischen Nichten geschenkt. Muttersprachler. Und selbst die fanden dort viele Vokabeln, die sie noch nicht kannten.


    ups, jetzt hab ich erstmal gesehen, dass es hier wirklich um was anderes geht. Hmmm, ehrlich gesagt, weiss ich nicht was ich davon halten soll so die Sprachen zu mischen ....

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Ich finde die Idee wirklich gar nicht schlecht. Ich habe da grade mal reingehört. Es wird nicht nur gemixt, sondern auch übersetzt. Also quasi beide Begriffe nacheinander benutzt. Ich weiß nur nicht so ganz genau, ob die Geschichte an sich schon was für sie ist. Der Hersteller sagt beim Original-Buch, dass es ab 8 geeignet ist. :gruebel

  • Zitat

    Original von Groupie
    Der Hersteller sagt beim Original-Buch, dass es ab 8 geeignet ist. :gruebel


    Das bezieht sich wohl eher aufs selber lesen. Zum Vorlesen kann man es auch durchaus frueher versuchen. Allerdings halte ich 3,5 Jahre doch noch fuer etwas frueh - auch wenn das Kind schon seinem Alter voraus ist.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Das Übersetzen halte ich für eine Sackgasse, weil Kinder, die zweisprachig aufwachsen, das selten tun. Sie schalten innerhalb eines Gesprächs von einer Sprache in die andere. Ein deutscher Satz mit dem Besucher, ein türkischer mit den Eltern. Wichtig finde ich, im Vorschulalter in der Fremdsprache zu singen - und sich darüber Gedanken zu machen, wie das Gelernte sich dauerhaft einprägen soll; denn Kinder vergessen schnell wieder.