Titel: Die Prinzessin und der Schnelläufer
Autor: Robert Jarowoy
Verlag: Textem Verlag
Erschienen: Dezember 2012
Seitenzahl: 408
ISBN-10: 3864850339
ISBN-13: 978-3864850332
Preis: 18.00 EUR
Es ist nicht einfach dieses Buch zu beschreiben. Vielleicht macht es Sinn sich über den Autor Robert Jarowoy diesem Buch zu nähern. Er wurde 1952 in Gebauchsmühle bei Nürnberg geboren. Er studierte Philosophie und Geschichte und kam im Zusammenhang mit der "Bewegung 2. Juni" auch ins Gefängnis. Robert Jaroway gehört der Partei "Die Linke" an und lebt jetzt im Hamburger Stadtteil Altona.
Dieser Roman ist eine Mischung aus Liebesroman, Undergroundliteratur der Sechziger und Siebziger, eine Roman über das "pseudorevolutionäre Che Guevarra Kuschelflair". Ein Buch über das unpolitisch Politische.
Der Verlag sagt zu diesem Buch:
"Viktor, der Ich-Erzähler, ein snobistischer Schowi, geht einem mit seiner geschraubten Germanistensprache zunächst fürchterlich auf den Wecker, Ruth scheidet mit Schlaftabletten aus dem Leben, Berger landet im Knast, Elke wird bei dem Versuch, ihn zu te befreien, erschossen. Offen bleibt, ob Viktor und Veronika etwas dazulernen oder weiter verspießern ... Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist nicht das Schicksal von Romanfiguren. Wichtig ist: Die Charaktere und das Miljö, in dem sie kämpfen und scheitern, sind genau beobachtet."
Besser kann man dieses Buch auch nicht beschreiben. Allein das 1. Vorwort von Fritz Teufel ist schon sehr lesenswert, durchgeknallt, eine politische Clownerie - ein Vorwort wie man eigentlich kein Vorwort schreibt, wie man es aber auch schreiben kann.
Jarowoy ist sicher kein Sprachkünstler und kein Literatur-Ästhet - er ist jemand der vielleicht auch gar nicht schreiben kann, der aber seine Leser trotzdem für sein Buch einnimmt, der etwas so sagt, wie es zu sagen ist.
Ein Buch aber auch über die Lächerlichkeit der Salonsozialisten, der Möchtegern-Revolutionäre, die, wenn sie denn einen Bahnhof stürmen wollen, sich vorher eine Bahnsteigkarte kaufen. Er entlarvt diese Politschwätzer und arbeitsscheuen Linksintellektuellen.
Ein Buch - dass das Leben beschreibt, so wie man es eigentlich nicht so gern beschrieben haben möchte, denn wenn man im Spiegel die eigene Lächerlichkeit sieht, dann kann das schon schmerzhaft sein.
Lesenswert für die junggebeliebenen Alt-68ziger oder die, die sich dafür halten. Lesenswert aber auch für die, die vielleicht einfach mal aus ihren eingefahrenen Lesegewohnheiten heraus möchten. 7 Eulenpunkte als Grundstock für die proletarische Revolution.