Buchtipps für pubertierenden Lesemuffel gesucht

  • Zitat

    Original von Roma
    Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber ich frage mich bei solchen Threads immer, warum man einem Lesemuffel unbedingt das Lesen "aufdrängen" will. Mir fällt es auch schwer zu verstehen, dass jemand an unserem Hobby keinen Spaß hat.
    Aber wenn ich keine Strümpfe stricken will, könnte man mir noch so schöne Wolle und Stricknadeln vor die Nase legen und ich käme trotzdem nicht auf die Idee, eine exzessive Sockenstrickerin zu werden :grin ;-)



    :write


    Der Gedanke kommt mir auch immer. Ich denke wenn einer das Bedürfnis hat ein Buch zur Hand zu nehmen, dann wird die Person das auch früher oder später tun. Der geht dann von alleine los und sucht sich Bücher die ihn interessieren.

  • Ich finde es ja auch sinnlos jemandem ein Hobby aufzuzwängen. Aber Menschen, die man mag, möchte man eben an Dingen, die man mag, teilhaben lassen und sie mit ihnen teilen.


    Man kann schon einmal auf dezente Weise versuchen, die Leute mit etwas eventuell Passendem in Versuchung zu führen. Finde ich okay.


    Entweder es klappt, oder nicht. Wenn sie danach ihre Ruhe haben und man es nicht penetrant weitertreibt, ist doch jeder glücklich.

  • Mütter sollten sich lieber im Hintergrund halten, wenn es um Jungen geht, die nicht lesen. Lesende Väter sind natürlich cool, aber nicht immer vorhanden.
    Aber Zeitschriften und Sachbücher zu Themen wie z.B. Motorrad, Sport, Heimwerken, Flugzeuge, Schiffe etc. überall im Haushalt herumliegen zu haben, kann auch schon helfen. In einem anderen Forum gibt es einen Fred zu dem Thema, ob und was Männer lesen. Da kam ganz deutlich heraus, dass auch die viellesenden Männer in der Regel viel mehr Sach- und Fachbücher lesen als Romane, und Zeitung.


    Auch eine interessante Möglichkeit sind Väter/Mütter, die ihrer Familie beim Frühstück jeden Tag bzw. amWE aus der Zeitung vorlesen. Ich kenne ein Mädchen, bei der das im Elternhaus so gemacht wird, und ihr Sprachvermögen war schon im 7.Schuljahr enorm gut entwickelt, obwohl sie sonst eher nicht zu den Überfliegerinnen gehört.

  • Ich denke mir einfach, wer lesen möchte, der tut es dann auch. Wenn zuhause eine kleine Bibliothek vorhanden ist, wo man vorüber geht und sich dann was aussucht.
    Wer lesen möchte, tut es dann auch. Es scheint ja bei Euch kein Haushalt zu sein, wo es null Bücher gibt und der Jugendliche dann von sich aus aktiv werden muss.


    Aber ich finde die Vorurteile hier merkwürdig. Ich kenne das aus meinem Leben nur umgekehrt. Da waren es in der Schulzeit und auch heute noch eher die Jungs/Männer, die lesen. Frauen/Mädchen kenne ich eher als: jo, wenn gerade was "in" ist, dann lesen sie den hippen Krimi oder Vampirschmöker, aber mehr auch nicht.
    Wo kommen die Vorurteile her? Ich habe viele Bekannte, aber über Bücher austauschen kann ich nur mit Männern. Die lesen mehr und "gehaltvolleres". Und zu meiner Schulzeit war das eigentlich schon so, dass die Jungs da mindestens gleich viel gelesen haben. Und dann aber nicht so dumme Liebesschnulzen, sondern Bücher, wo man drüber diskutieren konnte.
    Ich frage mich echt, wo Ihr Eure Annahmen hernehmt. Meine Erfahrung ist, dass eher Männer lesen.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Dann guck Dir hier mal die Geschlechter der Mitglieder an, Frettchen, dann kommst Du ganz schnell zu einer anderen Einschätzung. Ich denke, dass da Deine Erfahrung eher die Ausnahme ist. Einen Soziologen interessiert auch nicht der Einzelfall, sondern die Gruppe. Das ist ja schließlich keine vollständige Induktion. ;-)



    Ich finde den Ansatz von ChristianeA, ihren Sohn zum Lesen zu motivieren sehr gut. Ich versuche ähnliches gerade bei meinem 10-Jährigen Neffen. Ich denke mir Spiele mit Büchern aus. Jeder liest und dann sprechen wir über das Buch. Es bleibt aber schwierig.


    ChristianeA : Hoffnung nicht aufgeben. Ich habe von meinem 14. bis zum 24. Lebensjahr fast keine Bücher gelesen. Bei uns zu Hause gab es kaum Bücher, keiner las und ich hatte niemanden, der mich dazu motivierte, obwohl ich zuvor fast jeden Tag ein Buch gelesen hatte. Mit 14 ging mir der Lesestoff aus, nachdem ich für die Kinderbücher zu alt war. Später - durch Motivation von Freundinnen - hat es wieder geklappt.

  • Zitat

    Original von xexos
    Dann guck Dir hier mal die Geschlechter der Mitglieder an, Frettchen, dann kommst Du ganz schnell zu einer anderen Einschätzung.


    Die lesenden Männer, die ich kenne, sind in keinem Buchforum angemeldet, die lesen einfach nur, reden mit Bekannten über die Bücher oder veröffentlichen selten mal eine Rezension beim Amazon. Ich denke, die Geschlechterverteilung hier im Forum ist da echt nicht aussagekräftig. Vielleicht redet Frau einfach lieber über ihr Hobby als Mann. Das heißt aber nicht, dass Männer weniger lesen.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Naja, Frettchen, dass du das aus deinem Leben umgekehrt kennst ist ja auch ein Vorurteil. Ich persönlich kenne das in meinem Freundes- und Bekanntenkreis so, wie es die Forenmitgliedersuche suggeriert: viele Frauen lesen ein bisschen, einige sehr viel, viele Männer lesen gar nicht einige ein bisschen. Aber das ist ja alles sehr subjektiv. Ich denke, man muss sich da wenn an größere Umfragen mit mehreren hundert (so viele wie möglich) Teilnehmern halten und nicht an seine eigenen persönlichen Erlebnisse, wie xexos das quasi auch schon gesagt hat.


    Ich finde, den Ansatz des Motivierens auch gut, aber ich denke auch, dass es schwierig ist Teenager zum Lesen zu bringen, wenn diese das partout nicht wollen. Aber versuchen kann man es ja, nicht im Hinblick von: Ich lese gerne, also soll mein Sohn/ Neffe/ Schüler etc. auch, sondern im Hinblick auf Lesekompetenz, Geschichten kennen, Textverständnis, usw..

  • Interessieren irgendwen wirklich die Altersangaben? :wow Versteht mich nicht falsch, um bis zu einem bestimmten Alter einzuschätzen, ob ich einen jungen Leser überfordere, schaue ich sie mir auch an, aber ansonsten ... Mich hat es in meinen ganzen Jugendzeit nicht interessiert, ab wann ein Buch empfohlen wurde, ich glaube, ich kannte diese Schubladen nicht einmal. Es steht doch auch nirgendwo auf dem Buch drauf, oder habe ich da etwas verpasst? :gruebel


    Handelt es sich um die Playstation 3? Welche Spiele bevorzugt er denn? Oft kommen die Bücher zu den Spielen gut an, man sollte sich aber die Bewertungen ansehen oder jemanden fragen, der es gelesen hat.


    Ich habe auch jemanden, der kaum an Bücher herankommt (Allerdings nicht aus Unwillen, sondern weil ihn kaum etwas fesselt), diese hier hat er allerdings verschlungen:

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Ja, Playstation 3. Resident Evil passt da schon ganz gut, fürchte ich :rolleyes
    Und sein Vater liest übrigens auch :grin.


    Walter Moers-Bücher habe ich ihm, als er kleiner war, fast alle vorgelesen, auch den "Käptn Blaubär". Die ganze Familie steht total auf Moers.


    Allmählich glaube ich, wenn ich eure Posts so sehe, dass er vielleicht wirklich nur eine Kein-Bock-auf-Lesen-Phase hat. Danke jedenfalls an alle für die vielen guten Tipps!!!

  • Mein Bruder hat in dem Alter auch wenig gelesen. Aber was ihn mal begeistert hat waren die Bücher von Trudi Canavan. Er hat hat die Gilde der schwarzen Magier komplett gelesen. Außerdem hat ihm Eragon gefallen und die Reihe Der Clan der Otori.

    »Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.«


  • Ich fand "Der Fänger im Roggen" in der Schule einfach nur grottig und würde das Buch auch heute nicht noch einmal lesen wollen; ich hab mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt, warum das Buch so gehyped wurde und worauf der Autor eigentlich hinaus wollte.
    Empfehlen kann ich das wirklich keinem, der einen Lesemuffel zum Lesen animieren möchte.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Zitat

    Ich frage mich echt, wo Ihr Eure Annahmen hernehmt. Meine Erfahrung ist, dass eher Männer lesen.


    Hallo Frettchen,


    ich habe meine Informationen von einer Büchereiangestellten, die schon lange in der Bücherei arbeitet und dort täglich erlebt, dass Romane überwiegend von Frauen ausgeleihen werden, während Männer sich eher Sach- und Fachliteratur holen. In einer Bücherei kann an schon einen allgemeinen Eindruck bekommen, denke ich.
    Selbst kenne ich auch etwa gleich viel lesende Männer wie Frauen, aber diese Männer lesen in der Tat viel öfter Sach- und Fachbücher als ich, ansonsten Krimis oder Thriller. Romane anderer Art nur gelegentlich.

  • Mein Bruder hat nie so viel gelesen wie ich und in der Pubertät haben wir beide recht wenig gelesen. Wir hatten einfach andere Interessen. Aber heute lese ich immer noch mehr als mein Bruder.
    Wenn er mal ein Buch liest, dann so Bücher á la Dan Brown oder Schätzing. Andere Bücher rührt er gar nicht an.


    Ich würde dir empfehlen Bücher zu den PS3 Spielen zu kaufen. Von Halo gibt es verdammt viele Bücher, die nichts mit dem Spiel ansich zu tun haben und eine Art Vorgeschichte erzählen (ich selber spiele diese Spiele nicht, aber ein Freund von mir hat mir das erzählt)
    Versuch es am Besten damit.

  • Was mir gerade noch einfällt: Kauf ihm doch ein Ebook reader. Hat was micht Technik zu tun und wenn er sich dann auch nicht für Bücher interessieren sollte, so könntest du ihn doch noch nehmen. Ich weiß von vielen Männer, dass sie lieber Ebooks lesen, als normale Bücher aus Papier. :pille Bei mir ist es genau umgekehrt. Naja, ich bin aber auch eine Frau :grin


  • Wenn dann würd ichs aber mit einem deutlich dünneren Laymon versuchen. "Die Insel" finde ich dafür gut 200 Seiten zu lang und ich würde auch nicht sagen, dass es sein bestes Werk ist.




    Erfahrungsgemäß greifen Lesemuffel eher zu bekannten Namen, bzw. Autoren, die einen gewissen Ruf haben: Stephen King ist da sicher eine gute Anlaufstelle. Vielleicht nicht grad mit dem dicksten 1000-Seiten-Wälzer anfangen ^^ Zur Not gibt es auch einige Bücher, die Kurzgeschichten enthalten. Man kann die Lektüre auch gut mit Filmen kombinieren. Einige der King-Bücher gibt es ja für die Leinwand und wer Filme dieser Art mag, ist vielleicht danach auch interessiert daran, das Buch zu lesen.
    Je nach Interessensgebiet funktioniert das vielleicht auch mit Dan Brown oder den Büchern von Robert Ludlum, auf denen die Bourne-Filme basieren [allerdings sehr, sehr lose, die Bücher sind also noch mal ganz was anderes].

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Hallo ihr Lieben :-),


    ich suche zu Weihnachten je ein Buch für meine zwei Neffen. Alter 14 1/2 und fast 13.


    Beide Spielen keine Computerspiele.


    Der Große spielt Fussball. Als er jünger war haben ihm Eragon, Tribute von Panem und die Alex Rider Bücher sehr gut gefallen. Er liest viel.


    Der Jüngere spielt Badmington und liest nicht ganz so gerne. Als Hörbuch hörte er mal: Warrior Cats


    Ich wäre super dankbar für Ideen?

  • Hallo icq,


    ich habe in diversen Veröffentlichungen zum Thema Jungen und Lesen folgendes gelesen: Jungen mögen am liebsten Bücher, in denen die Hauptfigur ein Junge oder Mann ist, der ihnen als Vorbild oder Held erscheint. Also jemand der männlich, mutig, vielleicht auch stark ist. Und ganz wichtig: Es muss spannend sein.


    Dies hier soll spannend sein und für 13- und 14-jährige Lesemuffel genau das Richtige: Man lese in den Rezis bei amazon, was die Mütter schreiben, nicht was irgendwelche Erwachsenen von fehlender Logik zu meckern haben. Ich hab es selbst (noch) nicht gelesen.