'Elsa ungeheuer' - Seiten 001 - 093

  • Zitat

    Rosha: Ich bin bislang von dem Buch begeistert. Schräg, tragisch, witzig, eine sonderbare Mischung.


    SteffiB: So, jetzt komme ich auch noch angestolpert. Ich muss sagen, ich bin bisher begeistert. Die kurzen Szenen sind herrlich skurril, und doch transportieren sie so viel Ungesagtes: Trauer bei den Jungen, die Tatsache, dass Karl von (fast) allen abgelehnt wird, den Muff der kleinen Dorfgemeinschaft und das Verlangen einiger, ihr zu entkommen. Dann Elsa, das vermeintlich starke und eigenwillige Mädchen, dass eigentlich überhaupt nicht weiß, wo es hingehört ...


    Und nun stolpere auch ich noch hinterher :-] Zuerst mochte ich das Durcheinander und die allzu skurillen Figuren nicht, doch schon ab Seite 17 war der Bann gebrochen und inzwischen bin ich bezaubert von Krawatten, die um Elsas' Beine gewickelt werden müssen und dem "Murmeltier", dass den Kindern diese Weibergeschichten erzählt, die gegen alle Tabus verstoßen und den Kindern das Gefühl geben, schon zu den Erwachsenen zu gehören. Sehr gut getroffen finde ich die Kratzlerin, die sich in alles einmischt, penetrant nervt, letztendlich aber doch sehr gutmütig zu sein scheint.
    Dass gerade der Herr Murmelstein den Kindern Rückhalt und Selbstvertrauen gibt, bereitet mir eine diebische Freude. Im Grunde wird hier eine sehr traurige Geschichte von drei verlassenen Kindern erzählt, die gerade in dem Menschen, der am wenigsten erzieherisch wirkt und ganz mit sich und dem rückwirkenden Betrachten seiner vielen Frauengeschichten beschäftiugt zu sein scheint, einen Freund finden, wie ihn sich Kinder nur wünschen können. Er gibt ihnen Geborgenheit, er heilt Einsamkeit, Verlorensein und Angst mit Humor und hält immer zu den Kindern.
    Mich erinnert der Erzählstil ein wenig an "Die Kinder der Elefantenhüter" von Hoeg, ein Roman, den ich sehr sehr mag.

  • Romane mit Kindern als Protagonisten besitzen das Potenziel, mir mächtig auf die Nerven zu gehen, aber nicht so in diesem Fall. Im Gegenteil: Ich war von der ersten Seite an begeistert. Die meisten auftretenden Figuren wurden von den Teilnehmern der LR zu Recht als skurill, schräge oder zumindest ungewöhnlich bezeichent, was ich auch so sehe, und was für mich einen großen Teil des Reizes ausmacht. Ich mag abseitige Figuren und abseitige Settings, die viele Möglichkeiten bieten und mich über die weitere Entwicklung im Unklaren lassen. Stilistisch ist der Text nicht sonderlich ausgefeilt, aber die Sprache der Autorin besitzt Kraft und Dynamik, trifft dazu fast immer den richtigen Ton. Mir gefallen ihre - bisweilen augenzwinkernde - Beobachtungsgabe, das Gespür für die passenden Details, ihre Gabe, für die Entwicklung der Geschichte Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen und Letzteres einfach mal großzügig auszulassen, obwohl man als Leser eigentlich anderes erwartet. Wenn die Geschichte gelegentlich an den Rändern auszufransen droht, werden diese scheinbaren Marginalitäten durch neue Wendungen wieder ins Zentrum gerückt. Sehr geschickt. Das Buch macht mir bis hierher einen Riesenspaß.


    Ach ja, natürlich gelingt es auch mir nicht, mich dem Charme des Murmeltieres zu entziehen, der in der Kratzlerin seine kongeniale Gegenspielerin findet.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Rosha
    Für manche Menschen scheint die Erde einfach nicht der rechte Ort zu sein, und meine Mutter Hanna war so ein Mensch.


    Bei so einem Satz brauche ich nicht einmal mehr einen Klappentext. Allein aufgrund dieser Einleitung wäre ich sofort bereit gewesen, dieses Buch zu lesen. Großartig! Ich ziehe den Hut vor der Autorin. So einen Satz zu schreiben ist gold.


    Das habe ich genauso empfunden. Und auf Klappentexte gebe ich ohnehin nur herzlich wenig - diesen habe ich nicht einmal gelesen.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Gucci
    Das Murmeltier und seine Schilderungen – hätte ich mal die Leseprobe gelesen….gefällt mir nicht als geeignete Gutenachtgeschichten für Kinder.
    Es ist Segen und Fluch, die prägende Ersatzvaterfigur.


    Warum Fluch? Weil er den Kindern "schweinische" Geschichten erzählt? Und wenn schon! Sind Geschichten von Eltern, die ihre Kinder im Wald aussetzen, wo sie von einer Hexe gefangen und zum Schlachten gemästet werden, bis sie die Hexe im letzten Moment in den Ofen entsorgen, geeigneter? Da sind mir seine völlig überzogenen Räuberpistolen aus den Betten Europas allemal lieber, zumal wir sie in einem Roman lesen und keinen realen Kindern erzählen. Zu viel pc kann einen schon mal um den Spaß bringen. ;-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

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    Original von Herr Palomar
    Am meisten fällt mir auf, dass die Erzählperspektive den Roman sehr prägt. Das ein 8jähriger die Szenerie betrachtet führt vielleicht auch dazu, dass manche Passage und manche Figur besonders skurril erscheinen. Vermutlich haben sie auch ihre normaleren Eigenschaften, die für Karl aber keine Rolle spielen. Einige Figuren sind aber sicher wirklich ungewöhnlich.


    Ein wichtiger Punkt, Herr Palomar. Genau diese subjektive Wahrnehmung Karls verleiht dem Roman Originalität und bewahrt uns vor Belehrung und Langeweile. Die Autorin hätte die im Kern todtraurige Geschichte auch ganz anders erzählen können, aber zumindest bei mir erzielt sie so weitaus mehr Wirkung als mit sauertöpfischer Betroffenheitsliteratur.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Luc
    Mit den ersten Seiten- also den allersten fünf oder sechs- konnte ich wenig anfangen. Für mich wirkt der Beginn, wie ein Flickenteppich, lauter skurille Gestalten tauchen auf und wieder ab. Da wäre zunächst Mutter Hannah, die mit sechzehn beginnt Stimmen zu hören, sich eine rosa Unterhose über den Kopf zieht und vom Balkon springt. Dann bekommen wir es mit Vater Brauer zu tun, der auf Hannahs Bitten einen Esel im Haus einquartiert, dass von Ponys malträtiert wurde. Schließlich wäre noch Frau Kratzler zu nennen, eine Frau die immer schon da war. Für Lorenz und seinen Bruder die älteste Frau der Welt. Wie bedeutungsschwanger! Auf Seite zehn stößt noch Herr Murmelstein-genannt das Murmeltier- zu der kuriosen Familiensippschaft mit Anhang. Ein passionierter Rammler auf Erkenntnissuche. Ein bisserl viel für meinen Geschmack auf den wenigen Seiten.


    Mir hat es extrem gefallen, diese ganzen "Freaks" ohne Vorwarnung links und rechts um die Ohren gehauen zu bekommen, bevor sich im Folgenden ihre Beziehungen zueinander und ihr Standing im Größeren, hier dem Dorf, erschließen. Ich habe den Einstieg wie eine Overtüre empfunden, die mich wachrüttelt und einige Themen des Romans zwar nicht unbedingt vorwegnimmt, aber andeutet. Das ist, wie du selbst schriebst, natürlich Geschmackssache.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Von Anfang an beherrscht eine unheilschwangere Stimmung das Buch. Der Selbstmord Hannas, aber auch die verlassenen Kinder tragen dazu bei.


    Elsa ist eine großartige Protagonistin. Sie ist spannend angelegt und ihre mögliche Entwicklung ist völlig offen. Im Moment hat sie keinen sicheren Platz im Leben gefunden, sie wirkt emotional sehr instabil. Das ist auch völlig klar, da ihr Hauptanker, ihre Mutter, sich auf eine Weltreise begibt. Das Klammern an den Klamotten der Mutter empfinde ich als sinnbildlichen Wunsch, in der Haut der Mutter Schutz zu suchen.


    Mein Liebling ist das Murmeltier. Er weiß, wie er die Kinder anpacken muss und nimmt sie ernst. Seine Geschichten sind großartig!


    Zitat

    Original von Deichgräfin
    ...
    Die Mutter ja sowieso, wer gibt seinem Esel schon ein eigenes Zimmer. Aber der Vater ist fürchterlich. Gut, er hat seine Frau verloren, aber da sind noch seine Söhne.


    Na, mal sehen wie es weitergeht.


    Der Vater ist durch den Selbstmord total verwundet, er kommt mir vor wie ein verwundetes Tier. Das macht es für die Jungs nicht besser, aber verständlich. In der nächtlichen Pony-Szene wird deutlich, dass die Kinder ein tiefes Verständnis für den Vater haben. Karl reagiert genau richtig, um mit einem Schuss sie Situation zu entschärfen.
    Ich empfinde das jetzt schon so, dass Karl und Lorenz den Vater nicht wirklich brauchen.


    Edit sieht, dass ich noch zwei Notizen vergessen habe.
    Die Schlachtszene habe ich fand ich äußerst gelungen. Es zeigt, wie sehr Elsa Karl imponiert und wie sehr er ihr unbedingt gefallen will. Es zeigt aber auch, dass sie sich innerhalb der Kinder Respekt verschaffen und wie viel Gespür das Murmeltier wieder für die "herrlichen" Kinder hat.


    Zum anderen die Abschiedszene:
    Karl wählt eine Kette aus, die so passend für Elsa ist. Nicht Hund, nicht Wolf. Genau so empfinde ich Elsa beim Lesen. Sie hat domestizierte Seiten (z.B. wenn sie nachgibt) als auch instinktgesteuerte, wilde Seiten.


    Ich finde die Figuren wirklich großartig.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Zitat

    Original von maikaefer
    ...


    Gelegentlich mag ich so etwas auch recht gern. Aber "schräge" Geschichten in Zusammenhang mit Kindesmissbrauch - passt für mich irgendwie nicht.


    :fetch :fetch :fetch
    Wie ärgerlich! Jetzt koche ich und hätte mir lieber nicht die Mühe gemacht, die alten Beiträge nachzulesen.
    Ich finde solche vorgreifenden Bemerkungen unmöglich!


    Edit ergänzt den Beitrag, auf den ich mich beziehe.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Zitat

    Original von Regenfisch


    :fetch :fetch :fetch
    Wie ärgerlich! Jetzt koche ich und hätte mir lieber nicht die Mühe gemacht, die alten Beiträge nachzulesen.
    Ich finde solche vorgreifenden Bemerkungen unmöglich!


    Edit ergänzt den Beitrag, auf den ich mich beziehe.


    Mist. Das wollte ich jetzt noch gar nicht wissen. :-(


    Das Buch jetzt gemeinsam zu lesen, war eine tolle Idee, liebe Regenfisch. :knuddel1
    Ich bin auch fertig mit Abschnitt 1, schreibe aber erst morgen etwas dazu.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Huhu Regenfisch und Saiya :wave.


    Fein, dass ihr das Buch lest und die alten Threads noch mal hervorholt.


    Ist zwar jetzt schon ein paar Jahre her, dass ich Elsa ungeheuer gelesen habe, aber es war eines meiner absoluten Highlights.


    Ich lese auf jeden Fall sehr gerne eure Beiträge, auch wenn ich vielleicht keine Kommentare mehr abgeben kann, weil mir nicht mehr alles so genau präsent ist.
    Aber es war schon eine einprägsame Geschichte, an die ich mich noch ziemlich gut erinnern kann.


    Ich hoffe, nichts gespoilert zu haben, das euch die Spannung nehmen könnte.

  • Zitat

    Für manche Menschen scheint die Erde einfach nicht der rechte Ort zu sein, und meine Mutter Hanna war so ein Mensch.


    Was für ein erster Satz. Damit hatte mich die Geschichte schon von Anfang an. Und sie ist voll mit solch wunderbaren Formulierungen und Dialogen:


    Zitat

    Vielleicht muss man Menschen manchmal aus der Ferne betrachten, um zu wissen, wie sehr man sie liebt.


    und

    Zitat

    "Das arme Herzjesulein, was hätte es gegeben für eine letzte warme Mahlzeit", seuftze sie... "Ach Frau Kratzler, so einen Unfug habe ich lange nicht mehr gehört. Niemanden, der am Kreuz hängt, gelüstete es nach Innereien. Ein kühles Bier, eine kubanische Zigarre, eine Fellatio, das sind letzte Wünsche, aber sicher nicht ein Teller Nierchen." "Herr Murmelstein, da sprechen Sie wohl für sich, aber ganz bestimmt nicht für den Sohn Gottes." "Er war auch nur ein Mann, meine Liebe."


    Das ist neben all der Skurrilität und Traurigkeit so kraftvoll und aussagekräftig.
    Ich kenne ja bereits "Adams Erbe" und war dadurch auf die merkwürdigen Protagonisten eingestellt, bzw. wäre vielleicht sogar enttäuscht gewesen, wenn ich sie bei dem Titel nicht vorgefunden hätte.


    Ich habe übrigens die älteren Beiträge auch nachgelesen (was mich allerdings immer noch ärgert, denn der angesprochene Spoiler ist wirklich mies für den derzeitigen Stand der Geschichte). Hier wurde ja über den Klappentext gesprochen. Ich kenne ihn nicht und ich werde ihn auch nicht mehr lesen, bevor ich das Buch beendet habe.


    Geht es dir auch so, Regenfisch, dass dich bei manchen Szenen, insbesondere wenn es um die Kinder geht, als erste Reaktion ein Lachen überkommt, was dir aber quasi sofort im Hals steckenbleibt? Mir geht es hier die meiste Zeit so.
    Der einzige humorvolle Lichtblick sind Frau Kratzler und das Murmeltier. Alles andere empfinde ich ebenfalls als "unheilschwanger", wie du es ja schon bezeichnet hast. Elsa und die beiden Jungen tun mir so unendlich leid. Nur das Murmeltier scheint sie trotz seiner Geschichten wirklich wahrzunehmen und sie als Kinder zu betrachten, von denen es jedes für sich schwer hat.
    Erinnerst du dich noch, wie du das wahrgenommen hast, Lumos?


    Karl habe ich sofort ins Herz geschlossen. Mit ihm hat uns die Autorin einen ehrlichen und sehr sensiblen Beobachter geschenkt.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

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  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Edit sieht, dass ich noch zwei Notizen vergessen habe.
    Die Schlachtszene habe ich fand ich äußerst gelungen. Es zeigt, wie sehr Elsa Karl imponiert und wie sehr er ihr unbedingt gefallen will. Es zeigt aber auch, dass sie sich innerhalb der Kinder Respekt verschaffen und wie viel Gespür das Murmeltier wieder für die "herrlichen" Kinder hat.


    Zum anderen die Abschiedszene:
    Karl wählt eine Kette aus, die so passend für Elsa ist. Nicht Hund, nicht Wolf. Genau so empfinde ich Elsa beim Lesen. Sie hat domestizierte Seiten (z.B. wenn sie nachgibt) als auch instinktgesteuerte, wilde Seiten.


    Ich finde die Figuren wirklich großartig.


    Die Schlachtszene hat mir auch gefallen. Mir hat neben Elsas Reaktion auch Karls Mut gefallen.
    Und die Szene mit dem Geschenk fand ich sehr, sehr schön beschrieben. Ich empfinde Elsa ebenso.


    Ob wir noch erfahren, was mit der grünen Mütze der Mutter passiert ist?

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Zitat

    Geht es dir auch so, Regenfisch, dass dich bei manchen Szenen, insbesondere wenn es um die Kinder geht, als erste Reaktion ein Lachen überkommt, was dir aber quasi sofort im Hals steckenbleibt? Mir geht es hier die meiste Zeit so.


    Daran kann ich mich noch erinnern. Voller Situationskomik und doch beklemmend.


    Mir hatte das Buch unglaublich gut gefallen, so dass ich danach unbedingt Adams Erbe lesen wollte. Obwohl ein ganz anderes Thema, war es von der erzählerischen Intensität mindestens so gut wie Elsa.

  • Bei mir ist es umgekehrt. :-)
    Seitdem ich "Adams Erbe" hier in der Leserunde gelesen habe, wollte ich unbedingt auch dieses Buch hier lesen. "Adams Erbe" hat mich sehr beeindruckt. Das war ein sehr intensives Leseerlebnis und an die Leserunde dazu denke ich gerne zurück. Mir scheint es mit Elsa ähnlich zu gehen.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Ich hab eure Beiträge jetzt noch mal ganz genau gelesen (damit ich keinen Fehler mache :grin) und glaube ich kann es schreiben.


    Nämlich dass ich schon den Titel in seiner Mehrdeutigkeit so beeindruckend finde.
    Wenn man Elsa kennenlernt, fragt man sich recht schnell, was ungeheuer in Verbindung mit ihr alles bedeuten könnte.
    Nach euren Beiträgen zu Hund oder Wolf, habt ihr das wohl jetzt schon so empfunden.

  • Den Titel finde ich faszinierend und zum jetzigen Zeitpunkt schon so passend zu Elsa selbst und zu Karls Perspektive auf Elsa. Allein aus seiner Sicht gibt es so viele positive und negative Beschreibungen, die auf dieses "ungeheuer" folgen könnten.

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  • Das sind ganz wunderbare Sätze. Mehr noch als die wohlüberlegte Sprache und kluge Erzählperspektive gefallen mir die Figuren. Mir geht es wie dir, Saiya, ich wäre ebenfalls enttäuscht gewesen.


    Zitat

    Original von Saiya
    ....
    Ich habe übrigens die älteren Beiträge auch nachgelesen (was mich allerdings immer noch ärgert, denn der angesprochene Spoiler ist wirklich mies für den derzeitigen Stand der Geschichte). Hier wurde ja über den Klappentext gesprochen. Ich kenne ihn nicht und ich werde ihn auch nicht mehr lesen, bevor ich das Buch beendet habe.
    ...


    Das geht mir auch so. Ich merke es beim Weiterlesen, dass mir jetzt die Unvoreingenommenheit fehlt. Sehr schade! :-(


    Zitat

    Original von Saiya
    ....
    Geht es dir auch so, Regenfisch, dass dich bei manchen Szenen, insbesondere wenn es um die Kinder geht, als erste Reaktion ein Lachen überkommt, was dir aber quasi sofort im Hals steckenbleibt? Mir geht es hier die meiste Zeit so.
    ...


    Teils, teils. Die Kinder in dieser Geschichte werden zwar von ihren Eltern allein gelassen, sie sind aber nicht einsam. Manchmal denke ich, vielleicht geht es ihnen ohne die leiblichen Eltern besser. Z.B. empfinde ich das Murmeltier als sehr liebevoll und fürsorglich. Und die bärbeißige Frau Kratzler ist weniger kratzbürstig als sie zugibt. Die Brüder haben sich. Du siehst, ich bin gefühlsmäßig hin- und hergerissen.


    Zitat

    Original von Saiya
    ....
    Karl habe ich sofort ins Herz geschlossen. Mit ihm hat uns die Autorin einen ehrlichen und sehr sensiblen Beobachter geschenkt.


    :write

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Saiya
    ...
    Ob wir noch erfahren, was mit der grünen Mütze der Mutter passiert ist?


    Das hoffe ich sehr. Zumindest habe ich sie mir ebenfalls notiert. Ich habe allerdings keinerlei Vermutung, wo sie sein könnte bzw. wer sie haben könnte.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin