'Elsa ungeheuer' - Seiten 094 - 162

  • Zitat

    Original von Rosha


    Nun, immerhin hat Viktor jede Menge Geld. Und wir erfahren nicht, was Mathilde neben ihrer Beziehung zu Viktor noch so am köcheln hielt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sie plötzlich keinen lustigen Unterleib mehr hatte. :grin


    :grinUnd verlassen hat sie ihn dann ja auch.................

  • Dieser Abschnitt hat mir zu Beginn nicht so gut gefallen. Jetzt taucht erstmalig die Künstlerszene auf, von der wir ja sicherlich noch mehr erfahren dürfen, aber die Charaktere werden hier noch ein wenig verrückter. Ich konnte mit ihnen nicht richtig warm werden, auch wenn so manche Bemerkungen, z. B. Die Frankensteins" wirklich einfach herrlich sind.


    Ich glaube dieses Buch ist tatsächlich eines das man liebt oder total schrecklich findet. Das haben hier ja schon einige so vermutet. Ich persönlich kann mich noch nicht so ganz entscheiden, weil ich den Erzählstil einfach gut finde, aber die Personen und Situationen einfach nur verrückt.


    Karl tut mir immer mehr leid. Nun muss er sich von Elsa trennen und das nachdem er erleben musste, dass man sie missbraucht und ihr auch gebeichtet hat woher er das Geld für die Stiefel hat. Und ich bin mir sicher, dass Elsa und Lorenz auch schon etwas mitienander hatten. Ihre Beweggründe für den Fortgang nach Texas sind mir daher nicht so ganz klar geworden, aber warten wir es ab.

  • Ich möchte erst posten, bevor ich die anderen Beiträge lese ...
    Bin ich bisher einer in all ihrer Tragik doch leicht erzählten Geschichte gefolgt, so hat die Autorin mich in diesem Abschnitt kalt erwischt. Und es war die Beiläufigkeit, mit der uns Lesern beigepult wird, dass Elsa missbraucht wird, die mich erschüttert hat. Elsa fügt sich, weil sie ohnehin nichts machen kann. Sie ist von ihrer Mutter verlassen und ihrem Onkel ausgeliefert, und ebenso ohnmächtig ist Karl, der einzige Mitwisser. Außer uns. Uns Lesern, die ebenso ohnmächtig mitansehen müssen, wie Elsa vor die Hunde geht, wie sie aggressiv gegen alles und jeden kämpft und schließlich die Flucht ergreift – Schweine-Willi hält ihr die Hand hin, und sie greift zu. Es ist der letzte, der einzige Ausweg.
    Mich hat dieser Abschnitt emotional ziemlich durchgeschüttelt, und das Buch ist jetzt schon Anwärter auf den Platz "Mein Buch des Jahres".

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

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  • Da ist einiges passiert in dem Abschnitt.


    Das arme Murmeltier stirbt. Für mich ist er der heimliche Held der Geschichte. Seinen Tod fand ich daher sehr schade.


    Elsa wird missbraucht und flüchtet schließlich nach Texas zu Schweine-Willi. Das dieses ewige Gerede über seine Dummheit nicht ganz Ernst zunehmen war, hatte ich vermutet, aber das sie direkt nach Texas geht und ihn heiratet eher weniger.


    Karl ist gebrochen und kann das alles nicht verstehen. Ich fand den folgenden Satz so traurig: "Man kann über die Liebe eines kleinen, dicken Jungen lachen. Aber man sollte nicht" (S. 159).

  • Nachdem ich mir gerade den gesamten Fred durchgelesen habe, fällt es mir schwer, noch viel Neues beizutragen. Interessant finde ich, wie sehr das Buch polarisiert, was wieder einmal aufzeigt, mit welch unterschiedlichen Erwartungen und Hoffnungen Leser an ein Buch herangehen. Ich selbst bin immer noch restlos begeistert von diesem Roman! Am besten spiegeln folgende Zeilen von Luc meine Gedanken und Gefühle dazu:


    Zitat

    Original von Luc
    Mit sehr glaubhaften und stimmigen Figuren und Astrid Rosenfeld schafft einen fulminanten Abschluss in der Kindheitsgeschichte. Elsas Aufsässigkeit wird durch die Abwesenheit der Eltern und den Missbrauch eines nahen Verwandten untermauert. Karl ist eifersüchtig auf seinen Bruder und als dann auch noch seine geliebte Elsa ins ferne Texas zieht, (...) brechen bei unserem Ich-Erzähler alle Dämme.


    Aber ansonsten ist das ungeheuer lebensprall geschrieben. Es wird gevögelt, gesoffen, gekokst, verprügelt, philosophiert, missbraucht und gebetet und der Text wirkt dabei von einer verspielten Leichtigkeit, die wirklich Seltenheitswert in der Gegenwartsliteratur hat. Dazu wimmelt es nun von kleinen gemeinen Weisheiten, die den Leseabschnitt zu einem sinnlichen Vergnügen machen. Hut ab!
    :anbet


    Das kann ich so voll und ganz unterschreiben. :write


    Mich wundert allerdings, dass bisher noch niemand auf die Parallelen zwischen Elsa und Andromeda eingegangen ist (Oder habe ich es überlesen? :gruebel). Beide wurden von ihren Eltern unschuldig einem sexuellen Monster überlassen, Elsa auch ohne Ketten ebenso wehrlos wie Andromeda. Irina behauptet, dass der auf dem Bild festgehaltene Moment der bestimmende für das ganze Leben, die Existenz Andromedas sei, was auch für Elsas Drama gelten müsste. Eine weitere Verbindung mag zu Irinas Mutter bestehen, was ihre Obsession mit dem Bild erklären würde, aber da bin ich mir nicht ganz sicher.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von xania
    Das Buch hat zwar keine Spannung und plätschert ganz ruhig weiter, aber ich mag es trotzdem.


    Das findest du wirklich? :yikes Nach dem Tod der Mutter stirbt auch seine letzte (erwachsene) Bezugsperson, währedn der Vater entschwindet, indem er dem Alkohol verfällt; er entfremdet sich von seinem Bruder, muss den Missbrauch seiner über alles geliebten Elsa mitansehen, die sich daraufhin von ihm zurückzieht und schließlich auswandert - mehr Drama kann es doch aus Karls Sicht kaum geben, oder?

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau
    Mich wundert allerdings, dass bisher noch niemand auf die Parallelen zwischen Elsa und Andromeda eingegangen ist (Oder habe ich es überlesen? Grübeln ). Beide wurden von ihren Eltern unschuldig einem sexuellen Monster überlassen, Elsa auch ohne Ketten ebenso wehrlos wie Andromeda. Irina behauptet, dass der auf dem Bild festgehaltene Moment der bestimmende für das ganze Leben, die Existenz Andromedas sei, was auch für Elsas Drama gelten müsste. Eine weitere Verbindung mag zu Irinas Mutter bestehen, was ihre Obsession mit dem Bild erklären würde, aber da bin ich mir nicht ganz sicher.


    Eine interessante Feststellung! Ich glaube, darauf ist in der LR keiner eingegangen, vielleicht ist es auch keinem aufgefallen. Ich habe diese Parallele jedenfalls nicht gezogen und muss zugeben, dass ich den Teil, der sich mit der Kunstwelt beschäftigt wahrscheinlich auch nicht intensiv genug gelesen habe.


    Und es bestätigt mich in meiner Annahme, dass dieser Roman in seiner Vielschichtigkeit kaum beim ersten Lesen zu erfassen ist. Er gäbe bestimmt auch eine interessante Lektüre für einen Deutsch-Leistungskurs ab, so viele Interpretationsmöglichkeiten wie er bietet ;-).

  • Zitat

    Man kann über die Liebe eines kleinen, dicken Jungen lachen. Aber man sollte es nicht.


    Ich gebe zu, dass ich bei diesem Satz am Ende dieses intensiven Kapitels ein paar Tränen vergossen habe.


    Schon wieder wird Karl er verlassen, schon wieder verschwindet jemand aus seinem Leben, der ihm die Trauer um seine Mutter erleichtert hat. Schon wieder passieren Dinge um ihn herum, auf die er keinen Einfluss nehmen kann. Er ist nur ein Kind, ein Kind, das in diesem Abschnitt so viel mit ansehen musste.


    Der "Ausflug" nach Den Haag war doch sehr skurril.
    Sehr beklemmend fand ich die Wirkung der gefesselten Andromeda und auch die Erklärungen von Irina, die sich ja scheinbar ebenfalls in diesem Bild wiederfindet, auf Elsa. Hier kann man vielleicht schon erahnen, was dieses Mädchen für schreckliche Erfahrungen machen muss.


    Dagegen war die Begegnung mit der zugekoksten Vera Mirberg aus Karls Perspektive ziemlich gruselig zu lesen, aber auch sehr authentisch. Ich fand generell diesen Besuch aus Karls Sicht sehr gut beschrieben. Da taucht ein Kind in eine seltsame Erwachsenenwelt ein und erkennt, wie oberflächlich vieles ist, aber auch wie schmerzlich und eben für ihn völlig unverständlich. Und gleichzeitig versteht er, sieht er so viel mehr, als beispeispielsweise Sebastian Mirberg in seinen abfälligen Aussagen über die Kinder.


    Neben Elsa und der Andromeda, hat dieser Ausflug aber auch bei Lorenz einiges ausgelöst. Die Aussage von Irina über die Vergänglichkeit des Lebens und der Kunst als Bewahrerin er Erinnerungen, hat ihn verständlicherweise nachhaltig beeindruckt.


    Zitat

    Das Leben selbst ist das stärkste Symbol der Vergänglichkeit. Möge sich also die Kunst, die Fiktion, in den Dienst der Ewigkeit stellen und festhalten, was sonst für immer verlorengehen würde.


    Es ist traurig, dass niemand der Erwachsenen die Kinder wirklich sieht (abgesehen vom Murmeltier natürlich).


    Ich weiß noch gar nicht, wie die Geschichte ohne das Murmeltier weitergehen soll. Er war ja wie ein Licht, dass die Traurigkeit und auch das unterschwellig immer vorhandene Bedrohliche durchbrochen hat.
    Jetzt ist er tot. Allerdings durften wir noch an seiner Erkenntnis teilhaben. Ich finde die Erklärung, warum er seine Unschuld, seine Menschlichkeit und den Blick für seine Mitmenschen nie verloren hat, sehr, sehr schön.


    Karls Beobachtung von Elsas Missbrauch und ihre Reaktion darauf, hat mich sehr erschüttert. Das liegt vor allen Dingen an der nüchternen Sprache, die Astrid Rosenfeld hier verwendet. Das war schlimm zu lesen. Ich habe mir die ganze Zeit gewünscht, einer der Erwachsenen hätte Karl angesehen, dass er etwas Schlimmes erlebt haben muss. Aber vor allem der Vater der beiden Jungs (aber auch Elsas Eltern) machen es sich hier viel, viel, viel zu einfach. Das macht mich sehr wütend.
    Das ganze Buch, die Art der Erzählung und die Sprache lösen bei mir sowieso die unterschiedlichsten Gefühle aus. Das ist wie eine Achterbahnfahrt.


    Ob Elsa zuerst Lorenz um Hilfe gebeten hat? Und als er nicht in der Lage war, mit ihr zu fliehen, hat sie sich die Amerika-Lösung ausgedacht? Ich bin mir sicher, dass Lorenz weiß, was Elsa durchmachen muss. Vielleicht hat er aber erkannt, dass eine gemeinsame Flucht nicht sein Weg ist?
    Ich finde das so schrecklich, dass sie sich so jung verheiratet, dass niemand in ihrem Umfeld ihr hilft. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ihr zukünftiger Ehemann weiß, was mit ihr passiert ist und Rücksicht darauf nimmt oder sich einfach über seine junge, knackige, minderjährige Ehefrau freut. :-(


    Dies ist übrigens mein persönliches Schlüsselzitat aus diesem Abschnitt, abgesehen vom letzten Satz:


    Zitat

    Mach man das nicht ständig? Außer Acht lassen, dass die Menschen, die in unser Leben treten, bereits ihre Geschichten, Wunden und Geheimnisse besitzen, die rein gar nichts mit uns zu tun haben?

  • Ich habe noch etwas vergessen (allein in diesem Abschnitt ist eigentlich jede Szene erwähnenswert):


    Eine sehr schöne, aber auch traurige Szene, war die, als Karl ganz bewusst versucht die Erinnerungen an die Stimme des Murmeltiers zu bewahren. Die Stimme seiner Mutter ist ja bereits fort.


    Ich frage mich manchmal noch, ob der Vater der Mutter die grüne Mütze weggenommen hat.

  • Zitat

    Original von Saiya
    ...


    Ich gebe zu, dass ich bei diesem Satz am Ende dieses intensiven Kapitels ein paar Tränen vergossen habe. ...


    Ich auch. Das ist ein Buch, bei dem meine Kinder mich nicht lesen sehen dürfen. Am Ende des Abschnittes habe ich auch Rotz und Wasser geheult.


    Zitat

    Original von Saiya
    ...
    Der "Ausflug" nach Den Haag war doch sehr skurril.
    Sehr beklemmend fand ich die Wirkung der gefesselten Andromeda und auch die Erklärungen von Irina, die sich ja scheinbar ebenfalls in diesem Bild wiederfindet, auf Elsa. Hier kann man vielleicht schon erahnen, was dieses Mädchen für schreckliche Erfahrungen machen muss....


    Die Szene vor der Andromeda fand ich auch sehr aussagekräftig. Hier kommt Elsas Verletztheit durch, aber auch ihre Sensibilität.


    Zitat

    Original von Saiya
    ...
    Dagegen war die Begegnung mit der zugekoksten Vera Mirberg aus Karls Perspektive ziemlich gruselig zu lesen, aber auch sehr authentisch. Ich fand generell diesen Besuch aus Karls Sicht sehr gut beschrieben. Da taucht ein Kind in eine seltsame Erwachsenenwelt ein und erkennt, wie oberflächlich vieles ist, aber auch wie schmerzlich und eben für ihn völlig unverständlich. Und gleichzeitig versteht er, sieht er so viel mehr, als beispeispielsweise Sebastian Mirberg in seinen abfälligen Aussagen über die Kinder. ...


    Es gibt so viele Kinder, die mit süchtigen Eltern leben müssen. Duch den Selbstmord Hannas ist Karl das vielleicht erspart geblieben. So habe ich die Szene auch ein bisschen gelesen. Die Erwachsenen, die mit ihrem Leben nicht klar kommen bzw. ein Fassaden-Leben führen werden hier sehr gut charakterisiert.


    Zitat

    Original von Saiya
    ...
    Neben Elsa und der Andromeda, hat dieser Ausflug aber auch bei Lorenz einiges ausgelöst. Die Aussage von Irina über die Vergänglichkeit des Lebens und der Kunst als Bewahrerin er Erinnerungen, hat ihn verständlicherweise nachhaltig beeindruckt. ...


    Ich fand diese Stelle auch sehr beeindruckend. Aus diesem Blickwinkel habe ich Kunst bis jetzt auch noch nie gesehen.
    Eigentlich bin ich mir sicher, dass Karl sich Elsa irgendwie im Herzen bewahren möchte und könnte mir vorstellen, dass er die Trauer um Elsa zum Anlass nimmt und ihr ein Denkmal setzt. Und Lorenz organisiert das drumherum. :gruebel


    Zitat

    Original von Saiya
    ...
    Ich weiß noch gar nicht, wie die Geschichte ohne das Murmeltier weitergehen soll. Er war ja wie ein Licht, dass die Traurigkeit und auch das unterschwellig immer vorhandene Bedrohliche durchbrochen hat.
    Jetzt ist er tot. Allerdings durften wir noch an seiner Erkenntnis teilhaben. Ich finde die Erklärung, warum er seine Unschuld, seine Menschlichkeit und den Blick für seine Mitmenschen nie verloren hat, sehr, sehr schön.
    ...


    Wie die Geschichte ohne Elsa und dem Murmeltier weitergehen soll, weiß ich auch nicht. Auf der anderen Seite denke ich, für Elsa ist alles besser als dort bleiben. Wegzugehen ist richtig, ich fürchte nur, dass sie bei Schweine-Wille wohl auch auch sexuell ausgenutzt wird.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich habe noch etwas vergessen (allein in diesem Abschnitt ist eigentlich jede Szene erwähnenswert):


    Eine sehr schöne, aber auch traurige Szene, war die, als Karl ganz bewusst versucht die Erinnerungen an die Stimme des Murmeltiers zu bewahren. Die Stimme seiner Mutter ist ja bereits fort.


    Ich frage mich manchmal noch, ob der Vater der Mutter die grüne Mütze weggenommen hat.


    Diese Szene hat mich auch sehr berührt. Das Murmeltier hat ganz viel Gutes in diese herrlichen Kinder gelegt, das wird im Laufe ihres Lebens aufgehen und Helfen, da bin ich mir sicher.
    Ich bin sehr gespannt, ob das Mützen-Rätsel noch gelöst wird.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich hatte das auch nicht erwartet und Karl war geschockt als er das unerwartet mit ansehen musste. Traurig für Elsa, aber auch schade für die Freundschaft zwischen ihr und Karl. Denn durch das gemeinsame Geheimnis kommt es doch zu einer Distanz zwischen ihnen.


    Das hat mich auch sehr nachdenklich gestimmt. Ich denke, dass das neben vielen anderen Gründen auch ein Grund ist, warum viele betroffene Mädchen und Frauen schweigen. Aus der Angst, dass sich Beziehungen mit dem Wissen verändern und die eigene Hilflosigkeit auf andere übertragen wird.


    Karls tiefe und ehrliche Liebe zu Elsa finde ich wunderbar beschrieben. Mit allem Schmerz und mit aller Wärme.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von harimau
    ...
    Mich wundert allerdings, dass bisher noch niemand auf die Parallelen zwischen Elsa und Andromeda eingegangen ist (Oder habe ich es überlesen? :gruebel). Beide wurden von ihren Eltern unschuldig einem sexuellen Monster überlassen, Elsa auch ohne Ketten ebenso wehrlos wie Andromeda. Irina behauptet, dass der auf dem Bild festgehaltene Moment der bestimmende für das ganze Leben, die Existenz Andromedas sei, was auch für Elsas Drama gelten müsste. Eine weitere Verbindung mag zu Irinas Mutter bestehen, was ihre Obsession mit dem Bild erklären würde, aber da bin ich mir nicht ganz sicher.


    Ich finde auch, dass das Bild ein Schlüssel zum Verständnis des Buches ist. Neben den von die genannten gibt es noch mehr Parallelen. Auch Andromedas Mutter war sehr schön und wegen ihrer Überheblickheit wurde die Tochter zum Opfer. Es geht aus dem Buch nicht ganz klar hervor, wie lange Elsa schon missbraucht wird, aber der Umstand, dass Mathilde Elsa alleine lässt, begünstigt den Missbrauch. In beiden Geschichten spielen die jeweiligen Onkel eine entscheidene Rolle.


    Neben der Kette das zweite starke Motiv.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin