'Elsa ungeheuer' - Seiten 163 - 241

  • Die Szenen auf der Geburtstagsparty von Mirberg finde ich sehr gut geschrieben. Fast ist es, als sei die Beschreibung der Räume und der Geschehnisse selbst Kunst; skurril, abstrakt, modern, die Vorstellung hervorgerufen durch die Worte und Sätze reicht hier vollkommen aus.


    Gerade bin ich auf Seite 210 und ich frage mich, ob Irina vielleicht ebenfalls als Kind missbraucht wurde. Das würde erklären, dass sie, genau wie Elsa, die Gefangenschaft der Andromeda so berührend empfindet. Vielleicht beziehen sich die "achtzehn Jahre, vier Monate und einundzwanzig Tage" auf sie selbst? :gruebel


    Mittlerweile bin ich auf Seite 228 und das Buch hat in den letzten Seiten die Kunstszene in der Totalen gezeigt. Ich bin begeistert von der Idee mit dem Gemälde der "Ewigkeit", dennoch stehe ich dieser Szene immer noch kritisch gegenüber. Für mich ist es sehr viel mehr Inszenieren des Künstlers als Wertschätzung seiner Fertigkeiten. Aber das ist eben das etwas klischeebehaftete Bild, was auch ich von dieser modernen Kunstszene habe.
    Gut gefällt mir der Satz auf Seite 219: "Zog mich auf die Beine, zog mich aus der Festung, in der drei Menschen und die Ewigkeit wohnten."


    Dass Irina die Lizenzen für die ersten Bilder selbst gekauft hat, habe ich mir fast gedacht. Jetzt bin ich gespannt, was das "dritte Ende" ist. Und ich frage mich immer noch, ob Elsa wohl noch einmal auftauchen wird als erwachsene Frau oder man erfährt, wie es ihr ergangen ist, oder ob sie quasi nur als Anstoß, als prägendes Erlebnis in der Kindheit relevant war.
    Es macht mich traurig zu sehen, wie Karl sich selbst zugrunde richtet. Ich hoffe, er bekommt nochmal die Kurve.
    Wir haben außerdem noch nicht erfahren, was vor der "Sterblichkeit" war, also was das erste Bild von Lorenz gezeigt hat. Ich kann mir vorstellen, dass das noch relevant sein könnte.


    Jetzt muss ich gleich weiterlesen. :lesend

  • Waren die ersten beiden Abschnitte irgendwie bodenständig skurril, so wird es nun immer bizarrer hier in dieser hohlen Kunstwelt.


    Drama und Tragik tropft aus jeder Zeile, der Humor ist weitgehend verschwunden. Schrecklich, wie Karl sein Leben aus der Hand gleitet und er immer tiefer in die Drogenabhängigkeit gerät. Eine Folge der seltsamen Kindheit ohne Geborgenheit, oder der unerfüllten Liebe zu Elsa - ode beides :gruebel. Wegen Karl tat es mir weh dieses Abschnitt zu lesen - und irgendwie habe ich manchmal das Gefühl nicht alles verstanden zu haben :-(.


    Ich bin nun sehr gespannt, ob Elsa im letzten Abschnitt noch einmal auftritt.

  • Ich finde es traurig das Karl so garnichts aus seinem Leben macht.
    Warum hat er nur nicht studiert, so hat er alles vergeudet.
    Und dann auch noch drogensüchtig :-(


    Lorenz Kunst scheint auch ein Hirngespinst zu sein.


    Ich weiss nicht wie das Enden soll, viel Hoffnung habe ich nicht.


    Na mal weiter lesen.

  • Mir erging es, was Karl betrifft, exakt wie Deichgräfin: Ich finde es schade, was aus ihm geworden ist.
    Ansonsten habe ich mich trotz des Anerkennens der Fähigkeit der Autorin, wirklich brillante Aussagen zu formulieren (viele der hier bereits zitierten fielen auch mir auf), immer noch keinen wahren inneren Bezug zum Geschehen herstellen können und daher manchmal, vor allem was das Geschehen um die Kunstszene herum betrifft, quergelesen.
    Ich verkehre nicht in einem mich zu einem Urteil befähigenden Ausmaß in der Künstlerszene und muss das alles daher mal so hinnehmen, gefallen tut es mir aber nicht. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir geht es wie Deichgräfin und maikäfer, was aus Karl geworden ist hat mich erschrocken. Aber ich kann immer noch nicht sagen das ich einen Zugang zu dem Buch gefunden habe.
    Inzwischen bin ich dazu übergegangen nicht alles genau zu lesen, da es mir wirklich nicht gefällt.
    Der letzte Abschnitt hat mich auch nicht mehr von Hocker gerissen nur schonmal vorab.

  • Ich finde es auch traurig, dass Karl sein Leben so vergeudet und sich in den Drogen verliert.
    Die Kunstszene ist sehr gut dargestellt. Ich denke schon das Lorenz etwas kann, nur sein Projekt...naja.
    Irina ist eine tragische Gestalt, ihr Spiel mit Menschen macht sie mir unsympathisch.
    Was ihr Seelenleben angeht, sieht man an ihrem Garten. Einen wunderschönen Park verwandelt sie erst in Gras und dann trostlose Leere. Ich frage mich auch, was das genaue Datum angeht, ob sie missbraucht wurde oder eine Enttäuschung erfuhr.
    Das Buch ist wunderbar geschrieben, doch der erste Teil gefiel mir besser. Protagonisten, die ihrem Leben so nach und nach den Sinn nehmen, finde ich frustrierend.
    Das Irina die Lizensen kaufte war irgendwie folgerichtig, es passt zu ihr; Menschen zu formen, aufzubauen um sie dann nach Belieben zu zerstören. Sie schätzt das Leben allgemein als gering ein, warum auch immer.

  • Konnte mich nach diesem Abschnitt nicht zusammenreißen und habe das Buch direkt zu Ende gelesen und will an dieser Stelle nicht aus Versehen zuviel verraten.
    Deshalb kurz: Mich hat der Roman richtig in seinen Bann gezogen und die Entwicklung der Charaktere ist wirklich interessant nachzuvollziehen. Wie sehr die beiden Brüder abrutschen ist echt heftig, aber ich finde es nicht unrealistisch. Die lustige Leichtigkeit der Kindheit ist dahin, aber trotzdem hält mich das Buch gefangen.

  • Tja, schade;
    ich hätte noch ewig die Geschichte aus der Kindheit der drei weiterlesen können, aber seit es nun um die Erwachsenen geht, fließt meine Begeisterung von 100% langsam, aber sicher, aus mir heraus und steht zurzeit bei etwa... na, sagen wir mal, 81%.


    Dieses Verhalten in der sogenannten Kunstszene, ob das autentisch ist, kann ich nicht beurteilen.
    Ich kenne bzw. kannte einen Kokser, und ich glaube, Astrid Rosenfeld hat dieses Gefühl des Lebenshungers und gleichzeitiger, eingebildeter Unbesiegbarkeit nach dem Konsum ganz gut beschrieben.


    Ich war gespannt auf das Ende und habe es heute auch zu Ende gelesen.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Cith
    Gerade bin ich auf Seite 210 und ich frage mich, ob Irina vielleicht ebenfalls als Kind missbraucht wurde. Das würde erklären, dass sie, genau wie Elsa, die Gefangenschaft der Andromeda so berührend empfindet. Vielleicht beziehen sich die "achtzehn Jahre, vier Monate und einundzwanzig Tage" auf sie selbst? :gruebel


    Ja, irgendwas muss es mit diesen 18 Jahren etc pp auf sich haben, ich denke, wir werden es noch erfahren...


    Zitat

    Original von Cith
    Dass Irina die Lizenzen für die ersten Bilder selbst gekauft hat, habe ich mir fast gedacht. Jetzt bin ich gespannt, was das "dritte Ende" ist. Und ich frage mich immer noch, ob Elsa wohl noch einmal auftauchen wird als erwachsene Frau oder man erfährt, wie es ihr ergangen ist, oder ob sie quasi nur als Anstoß, als prägendes Erlebnis in der Kindheit relevant war.
    Es macht mich traurig zu sehen, wie Karl sich selbst zugrunde richtet. Ich hoffe, er bekommt nochmal die Kurve.
    Wir haben außerdem noch nicht erfahren, was vor der "Sterblichkeit" war, also was das erste Bild von Lorenz gezeigt hat. Ich kann mir vorstellen, dass das noch relevant sein könnte.


    Ich bin mir sicher, dass Elsa noch mal auftauchen wird, habe ich doch so einen Verdacht, was Lorenz und sie in der Nacht gemacht haben, als sie verschwanden

    und außerdem wäre es sonst für mein Gefühl zu wenig Elsa in dem Buch, um ihren Namen im Titel zu rechtfertigen.


    Dass Irina die Lzenzen gekauft hatte, habe ich mir auch gedacht, ansonsten hätte es ihr wohl keine Ruhe gelassen herauszufinden, wer es war. Dass sie das so still akzeptiert hat, war für mich Hinweis genug...


    Vor der "Sterblichkeit" war doch laut Lorenz der Grund für alles, also denke ich, dass es Elsa ist, die sich in irgendeiner Form darunter verbirgt. Was mir ja ein großes Rätsel ist, ist wie Lorenz gerade auf die Zahl 86 kommt???


    Und was dieses dritte Ende ist, ist mir auch ein Rätsel ?(


    Gleichzeitig bekommt das Titelbild "Birdaid" mit diesem Abschnitt eine ganz neue Bedeutung und ist mMn sehr gut gewählt :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Verschwunden ist der Humor, der die ersten beiden Kapitel durchzogen hat, ebenso wie die kindliche Naivität.


    Mir hat dieses Kapitel nicht so sehr gefallen wie die vorangegangenen, vielleicht liegt es daran, dass mir nicht gefällt, in welche Richtung die beiden Brüder sich entwickeln. Der Einfluss der Kunstszene, insbesondere der Einfluss von Irina und Vera, tut den beiden nicht gut.


    Sie rutschen ab, insbesondere Karl, der alle seine Ziele aufgegeben hat und sich mit den Drogen langsam selbst zu Grunde richtet. Das zu lesen schmerzt den Leser, der hilflos zusehen muss.


    Und ich vermisse Elsa, ich hatte gedacht, dass es kein Kapitel ohne sie geben wird, und sie ist weiterhin in Karls Gedanken präsent, was ihr Fehlen noch offensichtlicher macht.


    Die Schilderung der Kunstszene ist beklemmend, beherrschend ist nicht das Talent des Künstlers, sondern der Einfluss der Unterstützer in der Kunstszene, Mirbach besaß sie Macht, Lorenz zu unterstützen, uns als Lorenz ausbricht, hat Mirbach die Macht, seine Karriere zu beenden. Aber Irina Graham ist mächtiger, zerstört Mirbach und baut Lorenz auf. Sie hat Einfluss auf Kunstszene und Presse, Gelder und Kunstgaben ebnen den Weg. Der Schein ist wichtiger als alles andere, uns wenn sich kein geeigneter Lizensnehmer findet, kauft man halt als anonymer Bieter selbst, um den Schein aufrechtzuerhalten.


    Ich weiß nicht, wohin die Reise im letzten, im Verhältnis recht kurzen Kapitel gehen wird, ich hoffe auf ein Ende, dass den ersten beiden Kapiteln gerecht wird. Und ich hoffe auf eine Auflösung der vielen Fragen. Was ist damals mit Elsa und Lorenz passiert, als sie verschwanden? Was verbindet Irina mit Andromeda? Was verbirgt sich hinter der dritten Lösung? Und ich hoffe, dass Karl und Lorenz dem negativen Einfluss, dem Hass, der von Irina und Vera ausgeht, den Drogen, entfliehen können.

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Die lustige Leichtigkeit der Kindheit ist dahin, aber trotzdem hält mich das Buch gefangen.


    Nun ja, ich finde lustige Leichtigkeit haben die Kinder nie kennengelernt. Nur für uns Leser waren ein paar der Anekdoten zum Lachen, aber auch nur, weil wir sie aus der Entfernung goutieren konnten. Ernsthaft, wer würde schon gerne eine Herzjesulein-säuselnde Frau Kratzler ertragen oder die Kinder einer "Verrückten" mit Esel im Haus sein wollen? Oder einen in Traurigkeit versinkenden Vater ertragen müssen, der sich dem Alkohol ergibt.


    Ebenso Elsa: sie ist ein vernachlässigtes, bedauernswertes Mädchen mit einem unglaublichen Hunger nach Liebe und Zuwendung. Das auch noch mit ihrem Aussehen hadert. Kein Wunder neben einer Mutter, die mit ihrem Aussehen allen Männern den Kopf verdreht.


    Astrid Rosenfeld hat ein zutiefst melancholisches Buch geschrieben und der Hauptakteur ist nicht Elsa (laut Titel) oder Lorenz (laut Klappentext), sondern Karl. Das tritt besonders in diesem Abschnitt deutlich hervor.

  • Zitat

    Original von LyFa
    Das Irina die Lizensen kaufte war irgendwie folgerichtig, es passt zu ihr; Menschen zu formen, aufzubauen um sie dann nach Belieben zu zerstören. Sie schätzt das Leben allgemein als gering ein, warum auch immer.

    :write


    Zitat

    Original von Bookworm
    Sie rutschen ab, insbesondere Karl, der alle seine Ziele aufgegeben hat und sich mit den Drogen langsam selbst zu Grunde richtet. Das zu lesen schmerzt den Leser, der hilflos zusehen muss.


    Und ich vermisse Elsa, ich hatte gedacht, dass es kein Kapitel ohne sie geben wird, und sie ist weiterhin in Karls Gedanken präsent, was ihr Fehlen noch offensichtlicher macht.

    :write


    So ein freier Tag tut gut - man kann sich Zeit zum Lesen nehmen. Auch wenn mich der Inhalt nun nicht sehr berührt, hat es Frau Rosenfeld geschafft, dass ich zwischen den beiden Leseabschnitten nur kurz aufgeblickt habe. Jetzt wollte ich auch wissen, wohin die Geschichte uns führt. Tatsächlich handelt das Buch von bunten Vögeln, sehr treffend das Cover, und wir werden in eine groteske Künstlerwelt, die sehr eigenwillig und extrem geschildert wird, gezogen. Lorenz versucht sich als Künstler und bekommt seine zweite Chance. Sehr gut finde ich den Satz: "Beiß niemals die Hand, die dich füttert!" Karl hat mich einerseits enttäuscht, dem lockenden Geld nachzugeben und statt sich ein eigenständiges Leben aufzubauen, im Künstlermilieu herumzuflattern. Auch wenn er in drogenklaren Momenten weiterhin sympathisch wirkt und Elsa nicht vergisst, lässt er sich von Mrs. Graham System einfangen. Mrs. Graham ist auch eine eigenwillige Persönlichkeit, übrigens ohne im Buch geschilderte Sexanekdoten, hält sie die Geldbörse offen für den berauschten Vogelschwarm.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich hatte schon im Vorfeld gehört, dass es im Buch einen Bruch zwischen Kindheits- und Erwachsenen-Abschnitt geben wird. Dass der Schnitt so krass wird, hatte ich aber nicht erwatet und bin von der Entwicklung der Brüder ernüchtert.
    Grundsätzlich finde ich Lorenz Idee die Ewigkeit zu malen, indem er Bilder übereinander malt, faszinierend, aber in die Welt der Kunstszene mag ich dann doch nicht wirklich folgen, obwohl die Beschreibungen der Autorin makellos erscheinen.
    Ich freue mich aber auf ein Wiedersehen mit Elsa im letzten Abschnitt.

  • Also ich fand den dritten Abschnitt nun auch nicht so dolle. Vor allem, weil hier Elsa so gar keine Rolle spielt (ausser vielleicht mal in Karls Gedanken).


    Und Karl.. Na ja, schließt sein Abi mit Bestnoten ab und verbringt dann seine Zeit koksend in der Badewanne.. Na ja, da kann ich mir schöneres vorstellen, vor allem, weil er da nur durch Lorenz indirekt hineingeraten ist..


    Und Lorenz selbst macht sich total zur Marionette von den beiden Frauen Vera und Irina: Ich hätte ihm eigentlich ein bisschen mehr Stolz und Eigenständigkeit zugetraut. Obwohl die beiden ja auch seine einzige Chance waren, wieder in die Kunstszene einzusteigen, nach der Misere mit Mirberg..


    Bin jetzt jedenfalls gespannt wie es weitergeht und was es mit dem dritten Ende auf sich hat.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von butterflyy
    Also ich persönlich finde, dass der Übergang zwischen Kindheit und Erwachsensein viel zu übertrieben ist. Aus dem netten kleinen (pummeligen) Karl wird ein drogenabhängiger, unsympathischer Kerl.


    Uff, ganz schön streng! :grin
    Ich finde nicht, dass Karl sich so sehr verändert hat. Er ist immer noch der nette Kerl, der sich um seinen Bruder sorgt, für ihn in die Bresche springt, sich als Bittsteller für ihn betätigt. Im Grunde verhält sich der "kleine Bruder" eher wie der "große Bruder" und versucht die Beschützerrolle zu übernehmen.


    Kann man ihm denn aufgrund seiner schwierigen Kindheit und Jugend verübeln, dass er den Sirenenklängen der Drogen nicht widerstehen kann? Ich finde nicht. Mit Herrn Murmelstein ist der einzige Halt der Kinder gestorben. Es war niemand da, der sie aufgefangen hätte, sie waren auf sich allein gestellt.


    Und in die Fänge von Irina, Vera und Sebastian, die alle mit ihren eigenen Dämonen kämpfen, zu geraten, hätte weitaus gefestigtere Charaktere auf eine harte Probe gestellt.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

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  • Auch ich habe mich schwer getan mit diesem Abschnitt. Die Kinder sind erwachsen geworden, und das Erwachsensein bringt so seine Probleme mit sich.
    Lorenz will seinen Weg als Künstler gehen, wird dabei aber mehr und mehr zum Spielball seiner Geldgeber - Mirberg fördert ihn zunächst, läßet ihn dann aber fallen. Und in diesem Moment kommen Irina und Mirbergs Ex-Frau Vera wieder ins Spiel, die Lorenz zu ihrem Werkzeug machen, um sich an Mirberg zu rächen.
    Insgesamt eine traurige Entwicklung, denn die beiden Brüder haben im Grunde kein eigenständiges Leben, sondern nur das, was andere aus ihnen machen. Hier hätte ich mehr von ihnen erwartet, insbesondere von Lorenz.
    Elsa taucht in dem Abschnitt gar nicht auf - und obwohl sie mir eigentlich nicht sympathisch war: ich habe sie vermisst :-(


    Das Buch hat mich so weit in seinen Bann gezogen, dass ich den letzten, recht kurzen Abschnitt gleich im Anschluss gelesen habe. Aber ich habe wohl nichts ausgeplaudert ;-)

  • Ja, dieser Abschnitt ist ein wenig anders als die vorherigen.
    Karl und Lorenz sind nun erwachsen und eigentlich nichts anderes als Spielbälle im Leben der reichen Kunstmäzenin Irina.
    Karl verliert sich im Kokainrausch und Lorenz wird wohl nie der grosse Künstler, der er gerne wäre ( obwohl auch ich die Idee mit der Ewigkeit sehr interessant finde ).


    Was ich über Graugänse erfahren habe hat mir sehr gut gefallen. :-]


    Und es stimmt - Elsa fehlt.


    Taucht aber hoffentlich im letzen Abschnitt wieder auf.


  • Das kann ich so unterschreiben.


    Karl ist unglaublich loyal. Das stellte ihn bereits in seiner Kindheit vor das Problem, wem gegenüber er sich in einer Konfliktsituation loyaler verhalten soll, Elsa oder Lorenz, seiner großen Liebe oder seinem über alles geliebten Bruder. Das wird im ersten Abschnitt sehr deutlich.


    Die Verluste und Dramen seiner Kindheit und Jugend sind an ihm nicht spurlos vorüber gegangen, er konnte sich keiner Liebe wirklich sicher sein und auch als Erwachsener glaubt er jedem Loyalität zu schulden, der sich ihm gegenüber halbwegs freundlich zeigt.