'Frostgras' - Seiten 055 - 110

  • Je länger ich lese umso mehr geht es mir wie Maharet es im ersten Abschnitt beschrieben hat. Obwohl die jugendliche Sprache leicht zu lesen ist und für mich authentisch rüber kommt, empfinde ich sie doch etwas anstrengend. Vielleicht bin ich doch schon ein bisschen zu alt für das Buch? :gruebel :lache


    Andererseits finde ich die innere Zerrissenheit und Verwundbarkeit von Julia sehr gut beschrieben und ich leide wirklich mit ihr mit. Auf ihre Mutter bin ich aber total sauer. Wie kann sie dem Kindsvater vormachen, sie hätte eine Fehlgeburt erlitten! Auch wenn ich Verständnis für ihre damalige schwierige Situation aufbringe, geht mir innerlich die Hutschnur hoch. Jeder Vater hat das Recht zu wissen, dass er ein Kind hat. :fetch


    Ich hoffe, da kommt noch was nach, sonst ist Grete bei mir unten durch... ;-)


    Paul ist total knuffig - manchmal für meinen Geschmack aber etwas zu verständnisvoll. Ich hoffe, dass er noch seinen Weg gehen wird.

  • Interessant! Danke für's Feedback. Den Ton zu treffen, kann manchmal schwierig sein. Die Sprache hat im Grunde nur Anklänge an Jugendsprache, es ist ein Mittelweg.


    Ja, Grete hat Ungeheuerliches getan, aber warten wir mal ab. Mich interessiert wirklich sehr die Schuld-und-Sühne-Frage bei dieser Geschichte.

  • Ich zitiere mal Ayasha aus dem Thread Seite 1-55


    Zitat

    Die Liebe zwischen Julia und Paul ist schon etwas besonderes. Aber die beiden werden jetzt erwachsen und verändern sich. Ich bin gespannt, wie sie damit umgehen werden.




    In diese Liebe, genau wie in die Veränderungen die damit passieren kann ich mich sehr gut hineinversetzen. Das zu beschreiben ist dir toll gelungen, Angelika.


    Meine Vermutung ist das Paul sich irgendwann in Richtung Kristin orientieren wird, und Julia in Richtung Jan. Und ich finde es ziemlich angenehm das alles auf freundschaftlicher Basis abläuft....


    Wen ich wirklich gar nicht mehr verstehen kann ist die "Mutsch", warum lügt sie ihre Tochter so an...



    Zitat

    Je länger ich lese umso mehr geht es mir wie Maharet es im ersten Abschnitt beschrieben hat. Obwohl die jugendliche Sprache leicht zu lesen ist und für mich authentisch rüber kommt, empfinde ich sie doch etwas anstrengend. Vielleicht bin ich doch schon ein bisschen zu alt für das Buch?



    siehste, mir gehts anders rum, ich wollte grade schreiben das ich mich daran gewöhnt habe :wave
    Nur an die Mutsch, an die gewöhne ich mich nicht mehr.... :lache

  • Jup. Der zweite Abschnitt ist geschafft. Und man möchte wirklich wissen, wie es weitergeht und wann Julia endlich Jan trifft. ...


    Paul finde ich auch knuffisch. :-) ...


    :-)


    Mit der Jugendsprache komme ich gut zurecht.


    Ja. Das Mutsch Julia den Vater vorenthalten hat und ihm sogar gesagt hat, dass sie eine Fehlgeburt hat, finde ich sehr heftig. Für das Buch ist das ganze so natürlich spannender.


    Und ich bin ebenfalls schon gespannt,


    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

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  • @ Angelika: Einfach linke Maustaste in das Feld klicken und dann gedrückt halten und so tun, als wolltest Du etwas markieren. Dann wird der Text angezeigt. :-)

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • So, ich habe den 2. Abschnitt jetzt auch geschafft.
    Mit der Sprache habe ich keine Probleme, ich finde nicht, dass es zu sehr Jugendsprache ist. Da habe ich, gerade in amerikanischen Jugendbüchern, schon Schlimmeres erlebt.


    Wenn ich Julia wäre, hätte ich echt ein Problem damit, wenn meine Mutter so ein enges Verhältnis zu meinem Freund hätte! Was ich auch nicht verstehe, ist, dass Paul Julia auch noch auf die Nase bindet, dass Grete ihn angerufen hat, damit er mal nach Julia sieht! Ich glaube nicht, dass es mit dieser Beziehung noch lange gutgehen wird, zumal Julia sich ja auch danach sehnt, sich weiter von Grete abzunabeln.


    Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber ich hatte den Eindruck, dass Grete eigentlich an was anderes gedacht hat, als Julia ihr von dem Traum mit dem Baby erzählt hat, und dass sie dann nur mit der Geschichte über den Vater rausgerückt hat, weil es für sie das kleinere Übel war, dass es mit dem Baby aber noch ganz was anderes auf sich hat. Wobei mir die Geschichte über "Pete" auch nicht wirklich glaubwürdig erschien - an Julias Stelle würde ich ganz schnell Beweise suchen, dass die Geschichte wirklich stimmt. Ich bin gespannt, wie es da noch weitergeht.


    Ansonsten bin ich mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass aus Kristin und Paul am Schluss ein Paar werden wird. Die beiden fühlen sich ja offensichtlich doch sehr zueinander hingezogen, wenngleich Paul sich auch noch Julia verpflichtet fühlt und Kristin immer noch für Jan schwärmt.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht, und werde hoffentlich am Wochenende ganz viel Zeit zum Lesen haben! :-)


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna


    Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber ich hatte den Eindruck, dass Grete eigentlich an was anderes gedacht hat, als Julia ihr von dem Traum mit dem Baby erzählt hat, und dass sie dann nur mit der Geschichte über den Vater rausgerückt hat, weil es für sie das kleinere Übel war, dass es mit dem Baby aber noch ganz was anderes auf sich hat.


    Ein ähnlicher Gedanke ging mir auch durch den Kopf. :-)
    Nach einem Schweigen von 18 Jahren ist mir die Mutter ein wenig zu schnell bereit hier die vermeintliche Wahrheit zu erzählen.


    Und dann frage ich mich auch:
    Who's the fuck is Jan? :gruebel
    Ist er nur ein leserverwirrender Statist? Und sollte er wirklich der Schreiber des schwarzen Notizbuches sein, so war da dann wohl der Genosse Zufall mehr als nur fleißig am Werk.


    Und so im Laufe der Geschichte habe ich für mich den Eindruck gewonnen, dass sich die handelnden Personen - eigentlich alle - irgendwie ein wenig "zu glatt" verhalten. Mir fehlt da so die eine oder andere Ecke und Kante.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ja, da gebe ich Dir recht, mir läuft das auch alles irgendwie zu glatt; ich könnte mir auch vorstellen, dass Jan in irgendeiner familiären Beziehung zu Julia steht (vielleicht ist er sogar das Baby?), denn immerhin ist er der erste, der ihre Augenfarbe richtig beschreiben kann - vorausgesetzt, der schwarzhaarige Junge aus dem Zug ist Jan, aber davon bin ich eigentlich überzeugt. Und ich denke mal, wie alles in diesem Buch wird auch die gefühlte Seelenverwandtschaft von Julia zu ihm nicht von ungefähr kommen!


    Was mich übrigens ziemlich nervt, sind diese ewigen "inneren Dialoge" mit Julias innerer Stimme. Das scheint ja auch so eine Mode zu sein, dass neuerdings in ganz vielen Romanen, in denen die Protagonistin eine Frau ist, diese sich dann ständig und endlos mit einer inneren Stimme/Göttin/sonstiger Besserwisserin auseinandersetzen muss! :wow Julias innerer Konflikt hätte sich doch sicherlich auch anders darstellen lassen.


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna


    Was mich übrigens ziemlich nervt, sind diese ewigen "inneren Dialoge" mit Julias innerer Stimme.


    Nervt mich auch ein wenig. Das ist dann doch des Guten ein wenig zu viel.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Mit diesem zweiten Abschnitt habe ich mich ein wenig schwer getan...


    Zitat

    Original von belladonna
    Was mich übrigens ziemlich nervt, sind diese ewigen "inneren Dialoge" mit Julias innerer Stimme. Das scheint ja auch so eine Mode zu sein, dass neuerdings in ganz vielen Romanen, in denen die Protagonistin eine Frau ist, diese sich dann ständig und endlos mit einer inneren Stimme/Göttin/sonstiger Besserwisserin auseinandersetzen muss! :wow Julias innerer Konflikt hätte sich doch sicherlich auch anders darstellen lassen.


    Ganz besonders diese inneren Dialoge haben mich gestört... Ich kann damit so überhaupt nichts anfangen. Ich mag die Beschreibungen der Gefühlswelt von Jan und Julia viel lieber und hätte mir gewünscht, dass die Zerrissenheit von Julia beschrieben wird statt sie Dialoge mit sich selbst führen zu lassen...


    Auch diese Lichter, die Julia plötzlich sieht, fand ich irgendwie merkwürdig und eher störend. Aber vielleicht gibt es ja noch eine besondere Erklärung dazu.


    Ich glaube auch, dass Grete eigentlich an etwas anderes dachte, als Julia von ihrem Traum mit dem Baby erzählt hat und dann die Wahrheit über den Vater als das "kleinere Übel" ausgesucht hat. Vielleicht ist Jan ja der Bruder von Julia, da er ja ihre Augen so genau beschrieben hat... Auf jeden Fall könnte ich mir vorstellen, dass sie verwandt sind. Mal abwarten.


    Ob aus Paul und Kristin ein Paar wird - ich denke schon.


    Mal sehen, ob der nächste Abschnitt mich wieder etwas mehr "packen" kann :lesend

  • Danke auch hier für eure Eindrücke.


    Worin seht ihr denn die großen Zufälle? Der einzige Zufall in der Geschichte ist doch, dass die beiden ausgerechnet im selben Regionalexpress in Trier einfahren. Julia ist an dem Tag zu ihrer Freundin rausgefahren, Jan hat sich Wohnungen angeschaut. Sein Vater ist auf längerer Reise gewesen und trifft ihn an diesem Nachmittag in Trier, wo er ihn vom HBF abholt. Die beiden haben sich verabredet. Ich hole oft einen meiner Söhne von einer Bahn ab, ihr nicht?


    Ansonsten laufen Jans Geschichte und die von Julia parallel weiter, zwei Mal treffen sie aufeinander. Aber ich will das nicht groß erklären. Ihr habt dazu eine andere Meinung, das ist ja völlig in Ordnung.


    Dieses Buch habe ich übrigens geschrieben, als ich von den Shades of Grey noch nichts wusste. Ich fand es nicht sehr schön zu sehen, dass darin auch innere Dialoge geführt werden ... :chen Andererseits war das für mich kein Grund, es zu ändern. Dass auch dieses Stilmittel absolute Geschmackssache ist, ist natürlich völlig klar.

  • Jetzt, wo ich das Ende des Buches kenne, verstehe ich auch, warum Jan und sein Vater getrennt nach Trier gefahren sind bzw. sich dort erst getroffen haben. Damals fand ich es merkwürdig, ich hätte eher erwartet dass Jan allein nach Trier fährt oder eben gleich mit seinem Vater zusammen. Soweit, dass der Vater unterwegs noch Verschiedenes zu erledigen hat, während Jan direkt mit dem Zug fährt, hatte ich nicht gedacht, gebe ich zu. :-)


    Davon abgesehen, fand ich es aber schon arg zufällig, dass Jan ausgerechnet das gleiche studiert wie Paul und sich dann auch - unter all den Erstsemester - auch gleich noch mit Paul und Kristin anfreundet - das hat zumindest die Möglichkeit eröffnet, dass sich Jan und Julia relativ schnell begegnen.


    Dass Du über "Shades of Grey" nicht wirklich erfreut warst, kann ich gut nachvollziehen! :grin


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna
    Davon abgesehen, fand ich es aber schon arg zufällig, dass Jan ausgerechnet das gleiche studiert wie Paul und sich dann auch - unter all den Erstsemester - auch gleich noch mit Paul und Kristin anfreundet - das hat zumindest die Möglichkeit eröffnet, dass sich Jan und Julia relativ schnell begegnen.


    Hmm, aber wenn sich zwei Menschen - wie viele andere auch - für ein bestimmtes Fach interessieren und entscheiden, es zu studieren, dann ist es sehr naheliegend, dass sie sich vor den Anschlägen mit den Vorlesungsplänen treffen. Sie werden fast zwangsläufig ein paar Vorlesungen und Seminare gemeinsam besuchen. Ich selbst habe auf diese Art auch all die Kommilitoninnen kennengelernt, mit denen ich mich angefreundet habe. Auf dem Campus läuft man sich dann entweder dauernd über den Weg - oder immer gerade so aneinander vorbei. Das finde ich nicht ungewöhnlich. ;)

  • Schon klar, aber es hätten ja nun auch Kristin und Hans-Heinrich oder Emil oder wer auch immer sein können, die da vor der Aushängetafel standen und nicht ausgerechnet Kristin und Jan! Verstehst Du, was ich meine? Darum fand ich es ein bisschen arg viel Zufall - mir hätte auch gereicht, dass Paul und Jan zufällig dasselbe Nebenfach haben, ohne sich gleich persönlich kennenzulernen; dann hätte man immer noch später eine Begegnung einfädeln können!


    Ist halt nur meine Meinung... ;-)


    LG, Bella

  • So verrückt es klingt - aber ich glaube an solche Zufälle und bin daher beim Lesen auch nicht darüber gestolpert. Und manchmal geschehen Dinge, weil es so sein soll, oder? ;-)