Hier kann zu den Seiten 193 - 280 (Kapitel XVIII - XXVII) geschrieben werden.
'Der Apotheker' - Seiten 193 - 280
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Mittlerweile kann ich etwas präzisieren, was ich mit "zu wenig Tempo" eigentlich genau empfand. Wir sind jetzt auf Seite 280 von 448 Seiten und ich weiß immer noch noch nicht, in welche Richtung das Buch mit mir möchte. Hat es eine Botschaft und einen Punkt, auf den es zusteuert?
Geht es um Mary, um Mr. Black, einfach um eine Erzählung aus der Zeit? Um Elizas Schwangerschaft geht es ja nun schon länger nicht mehr. Das Baby tauchte im kompletten dritten Abschnitt nicht mehr auf. Im Haus ist es auch nicht und Black kann es auch nicht pflegen oder untersuchen in seinem Zustand. Krank, opiumabhängig und pleite ist er. Die Hauptperson ist er aber selten, auch wenn er dem Buch seinen Namen verleiht.
Das stinkende London ist nur noch selten Gegenstand der Beschreibung. Da huscht die gute Clare Clark mittlerweile etwas darüber weg, auch wenn es immer noch nicht gut riecht. Mich wundert aber, dass die Menschen (im Buch) dies auch als stinkend wahrnehmen. Ich hätte eher vermutet, dass sie sich daran gewöhnen, da es ja der Normalzustand ist.
Nachgeguckt hab ich aber auch, was eigentlich Wassersucht ist. Und das Jungfrauen gegen schwarze Pocken helfen, ist auch interessant. Früher war halt alles besser.
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Ja, du hast recht, das Buch driftet in eine story ab, die mit der eigentlichen Inhaltsangabe nicht mehr viel zu tun hat. Ich frage mich, ob das die Absicht der Autorin ist, um letztendlich doch noch mit einem fulminanten Ende um die Ecke geschossen zu kommen oder ob es das nun wirklich gewesen sein soll. Dennoch macht mir das Buch nach wie vor Spaß und ich hoffe natürlich auf ein sensationelles Ende.
Zwar rücken Eliza und ihr Baby in den Hintergrund, dafür konzentriert sich jedoch die Erzählung auf Mary. Ich habe das Gefühl, ihr blüht dasselbe Schicksal wie Eliza. Ich gehe davon aus, daß sie regelrecht geschwängert wurde und nun dieselben nächtlichen Torturen, eingesperrt in der Küche, erleiden muß wie Eliza. Mr Jewkes Rolle hierbei ist mir allerdings nicht ganz klar. Anfangs hielt ich ihn für den Vater ihres ungeborenen Babys, ich hatte sogar den Verdacht, daß er ein kleiner perverser Lüstling sei, der auf zurückgebliebene Frauen steht. Sein Brief an Black jedoch hört sich für mich an wie der eines besorgten Vaters ... Marys Vater ?
ZitatOriginal von xexos
Nachgeguckt hab ich aber auch, was eigentlich Wassersucht ist. Und das Jungfrauen gegen schwarze Pocken helfen, ist auch interessant. Früher war halt alles besser.
Ich wußte, daß dir das gefallen würde. -
Hab den dritten Abschnitt auch soeben beendet. Geht euch das auch so, dass ihr das Buch nach einer gewissen Zeit einfach aus der Hand legen müsst? So sehr ich auch wissen will, wie es mit Eliza, Mary und allen anderen im Haus weitergeht, zwischendurch brauch ich einfach eine kurze Pause fern ab vom miefigen London.
Ich teile eure Meinung zum Abdriften der Story. Für mich steht schon in erster Linie der Forschungseifer des Apothekers im Vordergrund, auch wenn er selbst nur mittelbar über die kursiv geschriebenen Anhänge der einzelnen Kapitel in Erscheinung tritt (oder durch die Beschreibung Elizas). Aber Elizas Schicksal (und das ihres Babys) ist irgendwie in den Hintergrund getreten. Obwohl sie ja inzwischen anfängt, selbst gewisse Vorgänge im Haus aufzudecken (die Angst von Mrs. Black vor ihrem Mann, Edgars heimliche, nächtliche Tätigkeit im Labor, Einsicht in die finanziellen Sorgen etc.).
Du hast recht, xexos, dass die Beschreibung Londons auch nicht mehr so präsent ist wie im ersten oder zweiten Abschnitt. Andererseits wohnt Eliza nun ja auch schon eine Weile dort und empfindet die Umgebung vielleicht wirklich mittlerweile als normal (wobei sie sich als Landmensch womöglich nie richtig an die Großstadt London gewöhnen wird).
Schön fand ich die Beschreibung des Buchladens von Mr. Honfleur. Ein wahres Paradies für jede Eule. Annette ist mir nicht ganz so sympathisch, der Buchhändler schon eher. Schön, dass er Eliza zur Testleserin für seine Kinderbücher macht.Zu Mary: Ich habe auch das Gefühl, dass der Apotheker nun sie für seine Studien missbraucht (im wahrsten Sinne des Wortes), um ihre Idiotie zu untersuchen. Ich gehe davon aus, dass er sie tatsächlich geschwängert hat, um eventuelle Auswirkungen ihrer Behinderung auf das von ihr ausgetragene Kind zu erforschen. Dass Mary schwanger ist, wird insbesondere durch das Kalendarium auf Seite 239 untermauert; allerdings frage ich mich, was die einzelnen Kreuze zu bedeuten haben?
Jewkes ist in erster Linie ein Gönner des Apothekers, der mit ihm durch dessen Studien Berühmtheit erlangen will. Wie er genau zu Mary steht, ist mir nicht klar. Anfangs hatte ich den gleichen Verdacht wie -Christine- (=perverser Lüstling) Ob er vielleicht Marys Vater sein kann? Ich weiß es nicht; aber würde er als Vater tatsächlich seine eigene Tochter zu Forschungszwecken hergeben? Woran der Apotheker forscht, müsste Jewkes bekannt sein, schließlich unterstützt er ihn. Vielleicht klärt sich das noch auf - ich hoffe es zumindest.
Die Gaukelei mit dem Äffchen fand ich schön beschrieben. Bei dem Quacksalber, der sein Wunderelixier anpreist, musste ich unwillkürlich an "Elliot, das Schmunzelmonster" denken - da gab es doch auch so einen Scharlatan, auf den passte die Beschreibung ziemlich gut. Kennt jemand den Film noch?
Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem Apotheker weitergeht und ob ihn seine Opiumsucht am Ende noch umbringt (deren seelische Auswirkungen ich klasse beschrieben finde). Und natürlich, wie Edgar seine Pocken bekämpfen wird...
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Zitat
Original von LeseBär
Hab den dritten Abschnitt auch soeben beendet. Geht euch das auch so, dass ihr das Buch nach einer gewissen Zeit einfach aus der Hand legen müsst? So sehr ich auch wissen will, wie es mit Eliza, Mary und allen anderen im Haus weitergeht, zwischendurch brauch ich einfach eine kurze Pause fern ab vom miefigen London.Bei mir kam das Gefühl, dass ich mal ein bischen Abstand von dem Geschehen brauche bisher nicht auf. Aber ich konnte leider auch nicht so viel am Stück lesen...
ZitatOriginal von LeseBär
Ich teile eure Meinung zum Abdriften der Story. Für mich steht schon in erster Linie der Forschungseifer des Apothekers im Vordergrund, auch wenn er selbst nur mittelbar über die kursiv geschriebenen Anhänge der einzelnen Kapitel in Erscheinung tritt (oder durch die Beschreibung Elizas).Also mir ist auch bisher total schleierhaft, auf was es hier hinauslaufen soll. An was leidet überhaupt der Apotheker, dass er so viel Opium nehmen muss? Was treibt ihn an, diese Studien über die Schwangerschaft anzustellen? Liegt es daran, dass seine eigenen Kinder nicht überlebt haben? Vielleicht weil er selbst an einer Form der "Idiotie" leidet... ist deshalb nun Mary seine Testperson?
ZitatOriginal von LeseBär
Schön fand ich die Beschreibung des Buchladens von Mr. Honfleur. Ein wahres Paradies für jede Eule. Annette ist mir nicht ganz so sympathisch, der Buchhändler schon eher. Schön, dass er Eliza zur Testleserin für seine Kinderbücher macht.Schön, fand ich das auch, aber was hat es mit der Geschichte zu tun?? Sollte es etwas mit der Art der Bücher zu tun haben, die der Apotheker da immer bekommt? Das spezielle aus Holland vielleicht?
ZitatOriginal von LeseBärZu Mary: Ich habe auch das Gefühl, dass der Apotheker nun sie für seine Studien missbraucht (im wahrsten Sinne des Wortes), um ihre Idiotie zu untersuchen. Ich gehe davon aus, dass er sie tatsächlich geschwängert hat, um eventuelle Auswirkungen ihrer Behinderung auf das von ihr ausgetragene Kind zu erforschen. Dass Mary schwanger ist, wird insbesondere durch das Kalendarium auf Seite 239 untermauert; allerdings frage ich mich, was die einzelnen Kreuze zu bedeuten haben?
Dass es eine Aufzeichnung von Mary´s Menstruation ist, hab ich bei der Aufstellung auch gleich gedacht. Aber die Kreuze? Vielleicht wurde ihr an den Tagen ein spezielles Mittel verabreicht?
ZitatOriginal von LeseBärJewkes ist in erster Linie ein Gönner des Apothekers, der mit ihm durch dessen Studien Berühmtheit erlangen will. Wie er genau zu Mary steht, ist mir nicht klar. Anfangs hatte ich den gleichen Verdacht wie -Christine- (=perverser Lüstling) Ob er vielleicht Marys Vater sein kann? Ich weiß es nicht; aber würde er als Vater tatsächlich seine eigene Tochter zu Forschungszwecken hergeben? Woran der Apotheker forscht, müsste Jewkes bekannt sein, schließlich unterstützt er ihn. Vielleicht klärt sich das noch auf - ich hoffe es zumindest.
Ich habe es so verstanden, dass Mary Jewkes Kind aus 1. Ehe ist und leider schwachsinnig zur Welt kam. Sie hat doch auch bevor sie ins Haus der Blacks gekommen ist kein Wort geredet. Die neue Frau von Jewkes (wenn er denn der Vater ist) kam mit ihr nicht zurecht und so kam sie zum Apotheker. Aber was da genau mit Jewkes vereinbart ist? Vielleicht soll der Apotheker herausfinden, warum sie schwachsinnig zur Welt kam, damit Jewkes kein weiteres schwachsinniges Kind bekommt?
ZitatOriginal von xexosUnd das Jungfrauen gegen schwarze Pocken helfen, ist auch interessant. Früher war halt alles besser.
Das kann auch nur von einem Mann kommen!
ZitatOriginal von -Christine-Ich frage mich, ob das die Absicht der Autorin ist, um letztendlich doch noch mit einem fulminanten Ende um die Ecke geschossen zu kommen oder ob es das nun wirklich gewesen sein soll. Dennoch macht mir das Buch nach wie vor Spaß und ich hoffe natürlich auf ein sensationelles Ende.
Ich glaube (und hoffe ganz stark), dass uns die Autorin am Ende mit der Geschichte überzeugen kann und wir letztlich einen Sinn in den Forschungen des Apothekers entdecken (... und vielleicht Elizas Kind wieder finden und sie den Buchladenbesitzer heiratet und bis ans Ende ihrer Tage glücklich Kinderbücher liest/schreibt :lache...)
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Irgendwie komme ich nur ganz langsam voran, aber ich glaube, das geht einigen von Euch auch so ...
Was ist mit Mary? Wird sie vom Apotheker oder dem ständig auftauchenden Jewkes? mißbraucht, damit sie schwanger wird und der Apotheker feststellen kann, ob eine Verrückte auch ein verrücktes Kind zur Welt bringt?
Wenn der Apotheker allerdings mit seinen Drogen so weitermacht, wird er gar nichts mehr feststtellen können. Anfangs war ja von „Laudanum“ die Rede und zu dieser Zeit wußte man längst, daß es abhängig macht.
Mary, glaube ich, ist als Kind isoliert worden und konnte sich so nicht normal entwickeln.
Und der Lehrling wird wahrscheinlich auch nie Herr in der Apotheke.
Manchmal kann man meinen, hier hat jeder eine Meise ...
Wozu alles Jungfrauen doch herhalten müssen! Kann einem glatt die Sprache verschlagen.
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Zitat
Original von LeseBär
Hab den dritten Abschnitt auch soeben beendet. Geht euch das auch so, dass ihr das Buch nach einer gewissen Zeit einfach aus der Hand legen müsst? So sehr ich auch wissen will, wie es mit Eliza, Mary und allen anderen im Haus weitergeht, zwischendurch brauch ich einfach eine kurze Pause fern ab vom miefigen London.
Ich habe das Gefühl, die Beschreibungen der Stadt waren nur im ersten Abschnitt so extrem, um uns Leser in die richtige Stimmung zu bringen. Oder aber ich habe mich mittlerweile auch an diesen miefigen Geruch gewöhnt.ZitatOriginal von LeseBär
Bei dem Quacksalber, der sein Wunderelixier anpreist, musste ich unwillkürlich an "Elliot, das Schmunzelmonster" denken - da gab es doch auch so einen Scharlatan, auf den passte die Beschreibung ziemlich gut. Kennt jemand den Film noch?
Ich kann mich dunkel erinnern, daß es diesen Film gibt, aber leider nicht mehr an die Personen.ZitatOriginal von LeseBär
Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem Apotheker weitergeht und ob ihn seine Opiumsucht am Ende noch umbringt (deren seelische Auswirkungen ich klasse beschrieben finde). Und natürlich, wie Edgar seine Pocken bekämpfen wird...
Das es mit Black kein gutes Ende nehmen wird, davon gehe ich aus ( und weine ihm auch keine Träne nach ). Seine Abhandlung scheint ihm durch den Opiummißbrauch völlig zu entgleiten, so daß er diese wahrscheinlich nicht mal mehr fertigstellen wird.ZitatOriginal von Sonnschein
Also mir ist auch bisher total schleierhaft, auf was es hier hinauslaufen soll. An was leidet überhaupt der Apotheker, dass er so viel Opium nehmen muss? Was treibt ihn an, diese Studien über die Schwangerschaft anzustellen?
Wenn ich es richtig im Kopf habe, hatte er anfangs Magenschmerzen und Verdauungsschwierigkeiten. Deshalb hat er angefangen, Opium in kleinen dosierten Mengen zu nehmen. Das Opium süchtig macht, scheint dem Apotheker aber entgangen zu sein. Was die Studien angeht, hat er ein persönliches Interesse daran zu beweisen, daß negative Stresssituationen bei einer Schwangeren zu Mißbildungen des Säuglings führen.ZitatOriginal von Sonnschein
Dass es eine Aufzeichnung von Mary´s Menstruation ist, hab ich bei der Aufstellung auch gleich gedacht. Aber die Kreuze? Vielleicht wurde ihr an den Tagen ein spezielles Mittel verabreicht?
Ich denke, daß an den Tagen mit dem Kreuz Untersuchungen an Mary durchgeführt wurden. Das M steht meiner Meinung nach für "Menstruation" und das X für die "Befruchtung".ZitatOriginal von gealein
Manchmal kann man meinen, hier hat jeder eine Meise ...
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Zitat
Original von gealein
Manchmal kann man meinen, hier hat jeder eine Meise ...
:lache[/quote]Hoffentlich ist das nicht ansteckend!
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Ich kann mich nur anschließen, ich weiß gerade auch nicht so recht, wo die Reise nun hingehen soll.
Elizas Schwangerschaft und ihr Kind werden nicht mehr erwähnt und da wir die Geichte aus ihrer Sicht erzählt bekommen, gehe ich davon aus, dass sie das Ganze ein wenig verdrängt.
Allerdings kann auch ich mir nicht vorstellen, das Mr Black derzeit auch nur ansatzweise im Stande ist, irgendwelche Experimente durchzuführen.
Darüber hinaus, scheint er in Mary ein neues Opfer gefunden zu haben, ich denke auch, dass in dem Kalender ihre Menstruation aufgeführt waren und sie nun schwanger ist. Aber was bedeuten die Totenkreuze? und die X?
Und was führt Edgar im Schilde, als er so viel Opium und ein weiteres Mittelchen in das Fläschchen füllt? Mr Black umbringen? Der kennt sich zu gut aus, wie man am Ende des Abschnittes sehen kann, und ich denke, das weiß Edgar auch. Also was hat er damit vor?
Und Mrs Black? Sie gerät zum Ende des Abschnitts auch ein wenig in den Hintergrung. Ich könnte mir nach wie vor vorstellen, dass sie und Edgar eine Affäre haben.
Ob ich Pausen von dem Buch brauche, kann ich noch nicht so recht beurteilen, da ich so lange am Stück noch nicht gelesen habe.
Nun bin ich gespannt, in welche Richtung sich die Handlung im nächsten Abschnitt entwickelt.
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Zitat
Original von gealein
Manchmal kann man meinen, hier hat jeder eine Meise ...
Wie wahr, wie wahr.(Wobei ich das im realen Leben auch ab und zu denke... :chen)
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Noch jemand da?
Der Abschnitt bringt ja endlich mehr Licht in die Intensionen des Apothekers.
Falls der Kalender für Mary angelegt wurde, vermute ich auch, dass M wohl Menstruation heißt. Dann sind die Tage zwischen den X die fruchtbaren Tage. - Schon sehr krank diese Testreihe.
Der Lehrling sieht in der Apotheke seine Zukunft und die Apothekerin muss ja nach damaligen Recht innerhalb eines Jahres wieder mit einem Apotheker verheiratet sein, damit sie ihren Lebensunterhalt weiterhin damit verdienen kann. Von daher kann ich mir die Zweckgemeinschaft der beiden schon vorstellen.
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Zitat
Original von Büchersally
Noch jemand da?
Klar, Du steht weiterhin unter Beobachtung.ZitatOriginal von Büchersally
Dann sind die Tage zwischen den X die fruchtbaren Tage.
Wussten die denn damals schon Bescheid über fruchtbare Tage? -
Zitat
Original von Büchersally
Noch jemand da?
Ja, ich les in den LR-Threads auch gerne noch mit!
Habe ich schon erwähnt, dass ich das Tempo dieser Leserunde sehr angenehm (man möchte schon sagen: entspannt) finde? Ich finde es schön, wenn nicht so "durchs Buch gehetzt" wird (das kommt meinem eigenen Lesetempo sehr entgegen - hätte ich keinen Urlaub, wäre ich nämlich vermutlich auch noch nicht fertig...)ZitatOriginal von Büchersally
Der Lehrling sieht in der Apotheke seine Zukunft und die Apothekerin muss ja nach damaligen Recht innerhalb eines Jahres wieder mit einem Apotheker verheiratet sein, damit sie ihren Lebensunterhalt weiterhin damit verdienen kann. Von daher kann ich mir die Zweckgemeinschaft der beiden schon vorstellen.
Ich denke auch, dass die Weiterführung der Apotheke nur zusammen möglich gewesen wäre. Faktisch wird sie ja schon von beiden betrieben - der Apotheker selbst hat ja nur noch seine Forschung im Sinn bzw. ist durch seine Drogensucht "außer Gefecht gesetzt". Generell ist es aber ja auch heute noch so, dass es (zu recht) einen Berufsträger braucht, um bestimmte Geschäfte auszuführen.ZitatOriginal von xexos
Wussten die denn damals schon Bescheid über fruchtbare Tage?
Das ist eine gute Frage. Aber vorstellen könnte ich es mir schon. Man wusste schließlich über viele Vorgänge schon Bescheid, auch wenn man sich manchmal über die genauen Zusammenhänge uneinig war (oder bestimmte Dinge falsch auslegte - wie z.B. dass sich ein Fötus vom Menstruationsblut ernährt). Der Apotheker hatte als Gelehrter sicher einen noch größeren Einblick in die neuesten Forschungsergebnisse als das einfache Volk (was sich dann, wie Eliza, besser in Kräuterkunde auskannte). -
Xexos, du machst mir Angst.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wussten die Gelehrten und Kräuterhexen garantiert schon, dass eine Befruchtung nicht an jedem Tag stattfinden kann. (Auch wenn das heute immer noch viele nicht auf die Reihe bekommen. ) ansonsten kann ich mir auch die X-e beginnend 7 Tage nach M nicht erklären. Dass es sich um eine beginnende Schwangerschaft handelt, lässt auch das Erbr(echen) vermuten. Wer jemals schwanger war, weiß ja, dass auch dafür ein Hormon zuständig ist, dass für das feste Einnisten des Eis in der Gebärmutter verantwortlich ist. Je fester, desto mehr Erbr. - Nun habe ich den Faden verloren und lese noch ein paar Seiten im nächsten Abschnitt.
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Zitat
Original von Büchersally
Noch jemand da?
Yep, Big Sisters and Brothers are still watching you.ZitatOriginal von Büchersally
Der Lehrling sieht in der Apotheke seine Zukunft und die Apothekerin muss ja nach damaligen Recht innerhalb eines Jahres wieder mit einem Apotheker verheiratet sein, damit sie ihren Lebensunterhalt weiterhin damit verdienen kann. Von daher kann ich mir die Zweckgemeinschaft der beiden schon vorstellen.
Ich hatte das Gefühl, die beiden hatten schon zu Lebzeiten ( zumindest schon, bevor Eliza zu den Blacks kam ) von Mr Black etwas miteinander. Ob Mrs Black da schon daran gedacht hat, daß ihr Mann bald sterben könnte und sie einen Ehemann als Nachfolger bräuchte, um die Apotheker weiterzuführen, wage ich aber zu bezweifeln. Zu diesem Zeitpunkt war Mr Black noch nicht Opium süchtig und gesund. -
Ich kann bei diesem Buch auch nicht so lange am Stück lesen, da mich u. a. die kleine Schrift nach wie vor nervt.
Auch ich habe im Moment Schwierigkeiten zu erkennen wo die Schriftstellerin mit uns hin will. Mit Mary habe ich Mitleid. Sie wurde bestimmt geschwängert um die Versuchsreihe fortzusetzen.
Eliza und ihre Geschichte gerät immer mehr in den Hintergrund.
Und die Geschichten mit den Jungfrauen - also ich weiß auch nicht. So was kann doch kein normaler Mensch glauben, auch nicht zur damaligen Zeit, oder?
Viele Grüße
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Zitat
Original von Sabine Sorg
Und die Geschichten mit den Jungfrauen - also ich weiß auch nicht. So was kann doch kein normaler Mensch glauben, auch nicht zur damaligen Zeit, oder?
Also ich hatte da jetzt nicht so das große Störgefühl, da sich mancher Aberglaube ja hartnäckig hält. Aber es stimmt schon: Als angehender Gelehrter müsste es Edgar eigentlich besser wissen. Die Frage ist nur, ob er es tatsächlich besser wissen will - oder ob ihm die Tatsache einer "heilenden Jungfrau" nicht doch irgendwie zupasskommt... -
Zitat
Original von -Christine-
Yep, Big Sisters and Brothers are still watching you.
...
Wenn die Bezeichnung big sister oder brother streng nach den Geburtsjahren vergeben wird, habe ich in dieser LR weder noch.Die Jungfrau, also das Reine, Unverschmutzte wurde sicher wie eine Art Schwamm gesehen. Für die Erkenntnisse aus der Bakteriologie sind wir ja rund 150 Jahre zu früh. Insofern kann ich mir diesen Aberglauben auch vorstellen.
Christine
Die beiden haben schon früher rumgemacht? Was für ein Sodom und Gomorra. Wie alt mag Edgar denn gewesen sein?
Mir hat sich das bisher immer als Zweckgemeinschaft dargestellt. Da nimmt sich die mit der Apotheke einen, der die dann auch weiterführen kann. Mit deiner These fällt ja gleich ein neues Licht auf die Wohngemeinschaft. Der Apotheker wurde doch nicht etwa vorsätzlich vom Opium abhängig gemacht? -
Zitat
Original von Büchersally
Christine
Die beiden haben schon früher rumgemacht? Was für ein Sodom und Gomorra. Wie alt mag Edgar denn gewesen sein?
Mir hat sich das bisher immer als Zweckgemeinschaft dargestellt. Da nimmt sich die mit der Apotheke einen, der die dann auch weiterführen kann. Mit deiner These fällt ja gleich ein neues Licht auf die Wohngemeinschaft. Der Apotheker wurde doch nicht etwa vorsätzlich vom Opium abhängig gemacht?Ich muß ganz ehrlich gestehen, dass ich dem Verhältnis der Apothekerin und Edgar gar nicht so große Aufmerksamkeit geschenkt habe. Allerdings frage ich mich nun, wie groß eigentlich der Altersunterschied zwischen den beiden war? Ich denke, dass hier eher Edgar derjenige ist, der diese Liebschaft angestossen hat, denn wie würden sonst seine Aussichten auf eine eigene Apotheke aussehen?
Da ja Edgar auch die Medizin sprich das Opium für den Apotheker gemischt hat, könnte er die Dosis still und heimlich für seine Zwecke erhöht haben um den Apotheker schneller los zu werden. -
Ein Lehrling war bei Beginn der Ausbildung meist 12 bis 13 Jahre. Ich habe Edgar derzeitig in Elizas Altersklasse gesteckt und die Apothekerin mit ihrem strengen Getue so um die 35-40. Fünf Schwangerschaften, wenn auch nicht zum Ende ausgetragen und jetzt die Zeit bis sie so bistig wurde, lassen ja ein paar Jahre vergehen.