Blue Eyes - Jerome Charyn

  • OT: Blue Eyes
    1. bzw. 2. Band der Isaac Sidel-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Durch das ethnische Dickicht der Lower East Side stapft Manfred Coen, der engelhafte, blauäugige Bulle. Er soll die Tochter des Theatermäzens Vander Child aus den Klauen der marranischen Zuhälter- und Buchmachersippe Guzmann befreien, verfängt sich aber selbst in den Armen ihrer besten Luxushure und in den Netzen seiner eigenen Familiengeschichte, die eng mit dem Sippenoberhaupt Papa Guzmann verwoben ist. Gleichzeitig beginnt der langsame Aufstieg des Deputy Inspectors Isaac Sidel.


    Über den Autor:
    Jerome Charyn wurde 1937 als Sohn osteuropäischer Immigranten in der Bronx geboren. In diesem Milieu sind auch seine Krimis angesiedelt. 1993 wurde er "Chevalier de l'Ordre des Lettres et des Arts". Jerome Charyn ist heute Professor für Filmgeschichte an der American University of Paris und lebt in Paris und New York.


    Meine Meinung:
    Mit "Blue Eyes" begann Jerome Charyn seine berühmte Reihe um den jüdischen New Yorker Polizist Isaac Sidel, wobei der Roman rein inhaltlich an zweiter Stelle einzuordnen ist. Tatsächlich tritt Isaac Sidel hier nur am Rand in Erscheinung, Hauptfigur ist sein Mitarbeiter Manfred Coen, der wegen seiner strahlend blauen Augen den titelgebenden Spitznamen "Blue Eyes" hat. Ohne seinen Chef Sidel muss sich Coen bei der Suche nach einem vermissten Mädchen durch die Unterwelt von New York kämpfen, in der organisierte Kriminalität, Prostitution und Korruption an der Tagesordnung sind. Es handelt sich hierbei nicht um einen klassischen Kriminalroman, sondern vielmehr um einen Blick hinter die glitzernden Kulissen von Big Apple der 70er Jahre. Charyns Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, werden einerseits für die Handlung eigentlich unwichtige Szenen bis ins kleinste Detail beschrieben, werden wesentliche Ereignisse nur angedeutet - so wird dem Leser die volle Aufmerksamkeit abgefordert, um die beklemmende Welt des Isaac Sidel mit seiner düsteren Stimmung abzutauchen. Für meinen Geschmack insgesamt zu konfus, aber angesichts noch weiterer Isaac Sidel-Bände auf dem SUB werde ich Charyn irgendwann noch eine Chance geben.


    Für diesen hier vergebe ich allerdings nur 5 Punkte.

  • hallo Milla,


    ich bin neu hier und habe angesichts der zahlreich vorhandenen Themen hier im Forum erst einmal die Suchfunktion genutzt, um nach Jerome Charyn zu suchen. Derzeitig lese ich wieder "Blue Eyes". Jerome Charyn und sein Schreibstil sind durchaus gewöhnungsbedürftig und stellenweise auch konfus, da stimme ich Dir zu. Auch für mich ist "Blue Eyes" eher ein Buch mit Hintergrundinfos und einem Blick hinter die Kulissen. Man muss den Autor und die Serie um Isaac Sidel eben mögen, um das von Anfang bis Ende lesen zu können. Ich lese viel und gerne, habe aber abseits vom Internet noch nie jemanden gefunden, der Jerome Charyn mögen würde. Er ist eben doch ein wenig speziell, sowohl sprachlich als auch in der Wahl der thematischen Aspekte, die er in den Vordergrund stellt.


    beste Grüße
    muetzekatze