'Der Duft des Regenwalds' - Kapitel 10 - 13

  • Ich muss gleich vorab beichten, dass ich das Buch gestern noch ausgelesen habe... Daher habe ich heute auch ganz kleine Äuglein... ;-) Aber irgendwie hat mich im Moment das volle Lesefieber gepackt und Alice's Geschichte hat mich dann so in den Bann gezogen, so dass ich nicht anders konnte. Und der freie Tag kam mir dann auch noch zugute. Daher muss ich jetzt aufpassen, dass ich hier nicht spoilere.


    Julio taucht wieder auf und obwohl er für sie arbeitet, schliesst sie in immer mehr in ihr Herz. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für Alice in Mexico immer mehr gibt, was sie bei ihrer Rückkehr nach Deutschland nur ungern zurück lässt.


    Und Alice und Andrés nähern sich an! :-] Das hatte ich mir ja so gewünscht und ich freue mich sehr über diese Entwicklung, passt er doch so viel besser zu Alice als der stolze Juan.


    Die Szenen mit Martin sind furchtbar und ich war total entsetzt, dass Modesto sterben musste. Ich finde es dennoch faszinierend wie gegensätzlich das Land Mexico damals war. Einerseits die vielen Farben und die doch recht fröhlichen Menschen und andererseits diese Grausamkeiten.

  • Eigentlich habe ich so gut wie keine zeit zum lesen, andererseits ist es sehr schwer dieses Buch aus der Hand zu legen, vorgestern habe ich den Ausstieg aus der Straßenbahn verpasst und musste eine Station zurücklaufen, gestern bin ich fast zu spät zum Gericht gekommen. Mit diesem Abschnitt bin ich jetzt erst durch - der Doktor ist fast wiederverdachtsfrei, der benimmt sich so, als hätte er Interesse Dinge an Museen zu verkaufen, aber die Kette als Beute scheint er nicht zu haben, sonst verhielte er sich anders. Andrés hingegen erscheint mir als Mörder viel zu sachlich. Rosaria ? Ich weiß nicht recht.

  • Das wundert mich bei dem Buch kein bisschen.
    Und wenn man dann doch aussteigt, erschrickt man sich, weil's ploetzlich so kalt ist.
    Und so grau.


    Aber "zu sachlich fuer einen Moerder" - und das sagt ein Jurist? Also ich wuerde Tereza ja zutrauen, uns genau damit in die Falle zu locken. Gegen Andres sprach/spricht fuer mich nur, dass er eben DER Verdaechtige ist/war.


    Herzliche Gruesse von Charlie

  • Ich meine damit erstechen oder erschießen mag ja angehen, aber so ein Ritualmord wäre dem Herrn Ingenieur nicht eigen. Herz rausschneiden, nee, eher sehr emotional oder sehr geplant Indios zu belasten. Spricht also gegen seine Tätersschaft.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Eigentlich habe ich so gut wie keine zeit zum lesen, andererseits ist es sehr schwer dieses Buch aus der Hand zu legen, vorgestern habe ich den Ausstieg aus der Straßenbahn verpasst und musste eine Station zurücklaufen, gestern bin ich fast zu spät zum Gericht gekommen.


    Oh weia, da habe ich ja was angerichtet.... :gruebel


    Tereza

  • Ich glaube auch nicht an Andres als Mörder. Zumal er ja mit Alice über die Rituale gesprochen hat.
    Außerdem glaube ich immer noch, dass wir gar nicht alle kennen - dass noch einige Personen auf der Bildfläche erscheinen werden.


    Was mir noch nicht ganz plausible ist, wie Alice dem Dr. klargemacht hat, dass sie die Gegenstände "gefunden" hat. Wenn sie sie beim Zeichnen entdeckt hat, wieso hat er sie nicht selbst gefunden?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Was mir noch nicht ganz plausible ist, wie Alice dem Dr. klargemacht hat, dass sie die Gegenstände "gefunden" hat. Wenn sie sie beim Zeichnen entdeckt hat, wieso hat er sie nicht selbst gefunden?


    Die Ruinenanlage von Palenque ist ziemlich großflächig, teilweise sind einige einfachere Bauten heute noch vom Dschungel umgeben. Und laut meinem Reiseführer ist auch bis heute noch nicht alles freigelegt worden.


    Dr. Scarsdale befasst sich erst einmal mit den wichtigen, großen Tempeln und dem Palast. Für irgendwelchen "Kleinkram", der sonst noch irgendwo herumlag, hatte er keine Zeit.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Ich dachte halt, dass Alice an den Örtlichkeiten zeichnet, an denen sich der Doc bereits Ausgrabungen und/oder Untersuchungen vorgenommen hat.
    Bei den kleineren Bauten im Dschungel war Alice doch angeblich auch nicht. :lache
    Deswegen zweifelte ich daran, dass sie ihm das glaubwürdig "verkaufen" konnte, d.h. dass er sich Gedanken macht, wo sie es wirklich gefunden hat.
    Entweder läuft er wirklich mit Scheuklappen rum oder er hat doch was mit Patricks Tod zu tun :gruebel

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    Wendy Wasserstein

  • Ne, ne, der Andrès war's sicher nicht. Wie Beo schon sagt: Ein Messer, ein Pistolenschuss, aber ganz sicher kein Ritualmord. Denn der ist meiner Ansicht nach nur vorgetäuscht worden, um den Verdacht auf die Indianer zu lenken. Die Kaffebarone, mark my words :grin


    Die Gespräche von Alice und Andrès im Tempel fand ich aufschlussreich. Insbesondere Alices Werdegang ist interessant. Sie bezeichnet sich selbst oft als zerbrechlich, aber das Mädel hat mehr Mumm, als sie selbst glaubt. Irgendjemand schrieb es schon zuvor: Ich sehe sie auch immer mit ihren Rüschenblusen vor mir, mitten im Dschungel. Und dann nistet sie sich in einer Holzhütte ein und schläft auf einer Matte. Wer traut sich das zu, na, wer? :grin
    Und sie ist erfrischend vorurteilsfrei. Wahrscheinlich die einzige Blondine in ganz Mexiko, die sich nicht für was besseres hält ...

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Entweder läuft er wirklich mit Scheuklappen rum oder er hat doch was mit Patricks Tod zu tun :gruebel


    Na ja, ich fände es ehrlich gesagt verdächtiger, wenn er da misstrauisch werden würde und allzu sehr nachfragen. Warum sollte er? Welche Gefahr droht ihm von Alice (außer er ist wirklich der Mörder?) Sie ist für ihn eine spinnerte junge Frau, die sich ihm ja regelrecht aufgedrängt hat und die er nicht völlig vor den Kopf stoßen darf, weil er eventuell ihr Geld brauchen wird. Bei den Ruinen erweist sie sich plötzlich als unerwartet nützlich, da sie zeichnet und Funde anschleppt. Warum sollte er sich nicht einfach darüber freuen? Wo sie überall ohne sein Wissen rumrennt, kann ihm doch eigentlich egal sein (insofern er nichts zu verbergen hat.)


    Viele Grüße


    Tereza


  • Och. 1903 war's bestimmt nur eine :grin

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    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • 1888 gab es auch schon Blondinen in Mexiko, frag Charlie liebe Steffi :lache



    Ach ja, Julio gefällt mir gut. Alice möchte ihn am liebsten adoptieren wie mir scheint. Sie muss in Mexiko bleiben. :lache

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    Wendy Wasserstein

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  • Andrés wird mir immer sympathischer. Seine Gespräche mit Alice sind sehr aufschlussreich und lehrreich. Die Tempel würde ich mir gerne mal ansehen.
    Habe früher selbst an Ausgrabungen teilgenommen und könnte mir daher gut vorstellen, im Team von Dr Scarsdale zu arbeiten. Das muss sehr interessant sein.


    Martin fand ich sehr extrem, aber mit Andrés Erklärungen ist auch das Verhalten nachvollziehbar.


    Julio tauchte auch wieder auf, schade, was mit seinem Vater und Bruder passiert ist. Zumindest hat er es besser getroffen.


    Auch Modesta fand ich sehr nett, ihr Ende hat mich dann doch betrübt.

  • Die erneuten Treffen zwischen Andres und Alice sind sehr schön! Andres paßt wirklich besser zu Alice als Juan! Die Szenen mit Martin haben mich sehr aufgebracht (besonders der Mord an Modesta kam mir so "unnötig" vor) - da wird das Recht des Stärkeren eindrucksvoll dargestellt. Er wird sicher später noch mal eine Rolle spielen, da er ja immer noch in der Gegend ist.


    Daß Dr. Scarlsdale nicht alles ausgraben lassen kann ist klar. Dafür ist die Gegend wirklich viel zu unübersichtlich. Ich war 1983 mit meinen Eltern da - und da war es (trotz größerer Ausgrabungen) immer noch sehr unübersichtlich. Der Dschungel holt sich da schon schnell seine Gebiete wieder...


    Alice finde ich sehr gut dargestellt. Sie ist wirklich sehr mutig. Erst lehnt sie sich gegen ihren Vater auf, reist in ein fremdes Land, und schafft es dort auch noch ihren Willen durchzusetzen. Hut ab - das hätte ich mich nicht getraut! (Ich würde ja selbst heute nicht allein nach Mexiko in den Dschungel reisen... :rolleyes)

  • Zitat

    Original von bibliocat
    (Ich würde ja selbst heute nicht allein nach Mexiko in den Dschungel reisen... :rolleyes)


    Ich auch nicht. Aber Alice ist ja in einer recht ungewöhnlichen Lage. Sie kann nicht darauf hoffen, dass irgendjemand den Fall für sie aufklärt, also will sie es alleine machen.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Ich mag Alice immer mehr, besonders seit Seite 303.
    Ne, Andrés kann es nicht gewesen sein, das wäre geradezu gemein von Tereza! :lache
    Aber ich traue dem werten Doktor zu, dass er heimlich die Behörden benachrichtigt hat, um Andrés auszuliefern. Dem traue ich überhaupt eine Menge zu.... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)