ZitatOriginal von Ayasha
für mich sind deine Stärken im Lokalkolorit und in den Beschreibungen der Menschen. Du schmückst das Verhalten deiner Figuren mit vielen, kleinen Details aus, die die Szenen so lebendig und menschlich machen. Ich denke da z.B. an Carmen’s Lust auf Frau Bertrand’s Plätzchen, die sie aber unterdrückt, um nicht unverschämt zu sein. Einfach wie im richtigen Leben. Und auch den Plot finde ich – wie auch im ersten Krimi – sehr gelungen und du weisst es, den Leser zu überraschen.
Das kann ich gerne unterschreiben. Daher ist z.B. Kapitel 27 (Frau Bertrand findet den Brief ihres Mannes) eins der gelungensten Kapitel. Ich fand es aehnlich lebendig und emotional wie das mit dem Bruder eines der Mordopfer.
Ganz im Gegensatz dazu Kapitel 23, der fuer mich absolut schwaechste Teil des Buches. Hier wird in der ersten Haelfte ueber lange Strecken einfach nur im Zeitraffer nacherzaehlt was passiert ist. Das haette man doch auch gut ausbauen und wieder mit einer persoenlicheren Erzaehlperspektive verbinden koennen. Durch die Nacherzaehlung entsteht eine viel zu grosse Distanz zum Leser.
Der Schluss brachte eine ueberraschende Wendung. In sich schluessig, aber dennoch fuer mich etwas unbefriedigend, weil Kahn doch eher wie eine Karikatur daher kommt. Und wieso kam Carmen ueberhaupt auf ihn? Was hatte ihn denn verraten? Oder hab ich da was ueberlesen?