Kalter Schweiß

  • Cold Sweat


    Regie: Terence Young
    Darsteller: C.Bronson, L.Ullmann, James Mason, Jill Ireland


    1970


    Mein Eindruck:
    Die europäischen siebziger Jahre-Filme mit Charles Bronson haben ein spezifisches Flair und Kalter Schweiß ist zudem en wirklich spannender Thriller. Der Film basiert auf dem Roman Ride the Nightmare des Autors Richard Matheson.(I am Legend). Ich habe zwar das Buch nicht gelesen, doch ich vermute, dass es an der Vorlage liegt, dass der Film durch eine geradlinige, logische Handlung und hervorragende Dialoge überzeugen kann. Das ist ein guter Gegensatz zu vielen absurden Filmen dieser Zeit mit unglaubwürdiger Handlungsentwicklung.


    Ungewöhnlicherweise ist diesmal die anspruchsvolle Ingmar Bergmann-Schauspielerin Liv Ullmann die Partnerin von Bronson, der sich wie immer tough und knallhart gibt.
    Die Kritiker lehnten damals Liv Ullmann für einen Actiofilm ab, doch ich finde, sie passt perfekt, denn man benötigte für den Stoff so eine Figur.


    Bronson spielt Joe Martin, der verheiratet ein bürgerliches Leben in Frankreich führt. Was niemand weiß, er hat eine kriminelle Vergangenheit. Dann tauchen plötzlich seine ehemaligen Partner wieder auf, die ihn zu Mitarbeit zwingen wollen.
    Es gibt ein paar Szenen, die ich wirklich spannend finde, z.B. als es Joe Martin gelingt, einen Gegner zu töten, indem er ihn das Genick bricht (Knacks!). Kurze Zeit später tauchen Freunde für eine Party auf, da gilt es die Leiche zu verbergen, später wird sie dann bei den Klippen entsorgt. Diese Szenen haben Hitchcock-Niveau. Hitchcock-Darsteller James Mason spielt übrigens in diesem Film eine tragende Nebenrolle. Aus meiner Sicht ist er einer der unterschätzen Stars der golden Ära of Hollywood, dabei really british!


    Die französische Riveria, nicht weit von Monaco, bietet eine schöne Filmkulisse, die sowohl bei den Bootsszene im Hafen und auf dem Meer funktioniert wie auch bei den rasanten Autofahrten an den Felsen entlang. Da bin ich überhupt entsetzt über Bronson: er kennt keine roten Ampeln, überholt rechts und heizt ohne Ende. Das gibt hoffentlich Punkte satt in Flensburg!
    Zuschauer mit Hang zur Epilepsie sollte bei diesen Passagen besser wegschauen, denn die Kamera hält voll drauf: 150 mph!
    Auf Fahrzeugachsen wird keine Rücksicht genommen. TÜV-Prüfer wenden sich mit Grausen ab!


    Gegen Ende des Films wird es nervenzerreißend!


    Es überrascht, wie zeitlos der Film ist. Man kann ihn auch heute noch ohne Verluste sehen, gleichzeitig wäre es auch vorstellbar, dass er15 Jahre später mit Harrison Ford oder Michael Douglas mit Jodie Foster gedreht worden wäre. Oder er wäre 30 Jahre früher entstanden, dann hätten Humphrey Bogart, Edward G. Robinson und Lauren Bacall die Hauptrollen gespielt.