Titel: Die Tote im Nebel
Genre: Historischer Kriminalroman
Autorin: Heike Wolf
Verlag: Gmeiner
Erschienen: März 2013
Seitenzahl: 439
ISBN-10: 3839213533
ISBN-13: 978-3839213537
Preis: 12.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Eine schwarzhaarige Tote am Flussufer, eine missgünstige Schwiegermutter, ein böser Wolf und eine geheimnisvolle Hexe die Professorentochter Sophie Dierlinger und ihr Vetter, der angehende Stadtphysikus Julius Laumann, gehen der Sache auf den Grund. Hilfe erhalten sie von dem jungen Wilhelm Grimm, der in Marburg studiert. Doch die Dinge sind nicht immer, wie sie scheinen. Hinter so manchem Volksmärchen steckt eine gefährliche Wahrheit.
Die Autorin:
Heike Wolf, 1977 in Bonn geboren, unterrichtet Geschichte und Latein an einem Gymnasium in Marburg.
Meine Meinung:
Der Autorin ist es gelungen Historisches und eine Krimihandlung so mit einander zu verbinden, dass ein wirklich lesenswertes Buch dabei herausgekommen ist. Als Leser fühlt man sich in die Zeit um 1800 nach Marburg versetzt; die Schilderung der damaligen Lebensumstände wirken unglaublich authentisch und man sagt eins ums andere Mal: Ja, so muss es gewesen sein, so müssen die Menschen damals gelebt haben.
Offenbar hat die Autorin bei ihrer Recherchearbeit sehr sorgfältig gearbeitet. Man erfährt als Leser eine Menge Wissenswertes über Marburg und die damals herrschenden Lebensumstände. Dass darüber hinaus auch noch eine spannende Krimihandlung entstanden ist, macht das Lesevergnügen fast perfekt.
Reizvoll das Spiel mit prominenten Namen der damaligen Zeit. Die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm geben sich die Ehre, auch Clemens Brentano lässt es sich nicht nehmen diesem Buch seine Aufwartung zu machen und nicht zu vergessen natürlich Friedrich Carl von Savigny, dessen rechtswissenschaftliche Schriften auch heute noch ihre Gültigkeit haben.
Reizvoll sind aber auch die Hinweise auf die Märchenwelt der Gebrüder Grimm. Da gibt es einen Wolf, eine Hexe und natürlich auch einen dunklen Wald. Und diese Hinweise werden nicht mit dem Holzhammer präsentiert, sondern vielmehr sehr dezent in die Handlung eingeflochten.
Hervorzuheben ist auch, dass sich die handelnden Personen nicht wie Menschen der heutigen Zeit benehmen, ein Umstand der bei sehr vielen historischen Romanen einfach nur sehr nervend ist. Nein, die hier handelnden Personen passen in ihre Zeit. Sie handeln wohl so wie man zu damaliger Zeit gehandelt und gelebt hat.
Die Krimihandlung ist in sich logisch und gut strukturiert. Sicher wird der eine oder andere erfahrene Krimileser schon bald wissen wohin der Hase läuft, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Auch man einiges schon ahnt, macht es trotzdem Freude diesen historischen Kriminalroman zu lesen.
Fazit: Ein lesenswerter historischer Krimi, sehr ansprechend und flüssig geschrieben, logisch durchdacht mit einem Spannungsbogen der nicht unterwegs in sich zusammenfällt. Ein Buch, welches eine Menge Leser verdient. 8 Eulenpunkte.