Das Feuer der Götter - Stefanie Simon

  • Über die Autorin


    Stefanie Simon (SabineW hier im Forum) wurde im Hunsrück geboren und studierte in Frankfurt am Main Kunst. Das Interesse an klassischen Sagen und Fantasiewelten brachte sie zum Schreiben. Heute lebt sie als Malerin und Schriftstellerin in Rheinland-Pfalz.


    Inhalt


    Als der jungen Naave eines Tages ein waschechter Feuerdämon gegenübersteht, gefriert ihr buchstäblich das Blut in den Adern. Denn Feuerdämonen sind die gefährlichsten Geschöpfe der Welt, das weiß Naave aus schmerzlicher Erfahrung – schließlich tötete eines dieser Wesen ihre Mutter. Allerdings scheint dieser spezielle Feuerdämon verletzt zu sein, denn er bricht vor ihren Augen bewusstlos zusammen. Äußerst widerwillig hilft sie dem Fremden, nicht ahnend, dass sie damit Ereignisse auslösen wird, die ihre Welt von Grund auf verändern werden.


    Rezension


    Mit schier unerschöpflicher Fantasie hat Stefanie Simon eine ganz eigene Welt fernab ausgelatschter Fantasypfade erschaffen.
    Das Rätsel, was sich an jenem Ort befindet, der von den Göttern bewohnt wird, zieht sich als straffer roter Faden durch das ganze Buch und sorgt dafür, dass die Spannung auch in ruhigeren Szenen (für die ich immer dankbar bin) keinen Moment nachlässt. Es mündet in ein Finale, das eines Hollywoodfilms würdig ist und das alle meine hochgesteckten Erwartungen, die ab der ersten Szene geschickt geschürt wurden, noch übertroffen hat.
    Die Hauptfiguren verhalten sich stets glaubhaft entsprechend ihrer Herkunft, die unterschiedlicher kaum denkbar scheint, und sie verändern sich im Laufe der Geschichte ebenso glaubhaft und nachvollziehbar.
    Ein spannendes Lesevergnügen mit vielen unerwarteten Wendungen!

  • Hört sich interessant an. Auch wenn Fantasy eigentlich nicht so mein Ding ist, scheint dieses Buch dann doch lesenswert zu sein.


    Zitat

    Mit schier unerschöpflicher Fantasie hat Stefanie Simon eine ganz eigene Welt fernab ausgelatschter Fantasypfade erschaffen.


    Dieser Satz ist für mich eigentlich DIE Aufforderung das Buch auch zu lesen.


    Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ein ganz großer Fan von Sabine bin. Hier ist sie einfach zu absoluter Hochform aufgelaufen.
    Die Malerin in ihr hat dieses Mal wieder ganz tief in den Farbtopf gegriffen: Was da an fantastischer Flora und Fauna aufgeboten wird - da arbeiten bei Filmen wie Avatar ganze Crews dran.
    Die Autorin in ihr hat wieder ihr Lieblingsthema aufgegriffen (das auch für die Psychotante nicht uninteressant ist): Wie bringe ich zwei Leute dazu, miteinander zu kooperieren, die nichts, aber auch gar nichts gemeinsam haben?
    Am Ende gibt es - und das ist viel mehr als ein Bonus - noch ein philosophisch-theologisches Schmankerl, an dem Christen wie Atheisten gleichermaßen zu kauen haben.

  • Danke für die Rezi. Ich bin wie du ein großer Fan von Sabines Fantasybüchern. Das Buch hier steht bereits im Regal und ist mit Sicherheit bald an der Reihe. Nach deiner positiven Rezi, die anders auch nicht zu erwarten war, ziehe ich es sogar noch vor.

  • Ich fange in den nächsten Tagen mit dem Buch an und freue mich schon sehr darauf. Danke für die Rezi :wave

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich bin sehr froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, denn es hat mir ein gutes Stück die Lust zurückgegeben, auch weiterhin in der Fantasy nach Neuem zu stöbern.
    Denn es ist aufregend anders - und das Buchcover wird der Farbenpracht des Romans nicht wirklich gerecht. Eigentlich müsste es eine Explosion aus Blüten, schillernden Federn, Aztekenornamenten und exotischen Tieren sein, die die Front von 'Feuer der Götter' schmückt. Mit einem göttlich schönen, jungen Mann zwischen den Giftranken, und dem bedrohlichen Menschenopferpriester in der Ferne ... DAS würde einen besseren Hinweis auf den Inhalt geben.


    'Feuer der Götter' spielt in einer ganz außergewöhnlichen Fantasy-Welt, die sich anfühlt wie eine Mischung aus Inka-Reich und Avatar, aber dennoch sehr eigenständig daher kommt und durch tausend faszinierende, schillernde Details belebt wird. Ein Großteil dieser Welt besteht aus einem ebenso feindseligen wie farbenprächtigen Dschungel und wird bevölkert von den Waldmenschen, die vor allem in den luftigen Kronen der gigantischen Bäume leben. Einer von ihnen, Roiya, wurde von Kindheit an darauf vorbereitet, einer der vierzehn Götter zu sein, die hoch oben im Bergpalast residieren - und zwar Tique, der Gott der Diebe. Doch kurz vor seiner Weihe und dem Übergang durch den Jadegang ins Reich der Götter erhält er eine geheimnisvolle Botschaft, die ihn davon abhalten will mit den Worten, das Leben im Licht sei eine Lüge. Als die eigenen Tempelwächter daraufhin bemerken, dass er noch immer im 'Diesseits' ist, muss er fliehen, um nicht getötet zu werden.
    Auf der anderen Seite des Dschungels, in der großen Stadt, in der sie im Hochtempel solche wie Roiya für Feuerdämonen halten und für Menschenopfer gefangen nehmen, lebt Naave, eine Waise, deren Mutter durch einen Feuerdämon umkam und die sich seither als Jagdfischerin durchschlägt. All ihren Verdienst opfert sie dabei ausgerechnet einer Tique-Statue, in der Hoffnung, dass der Gott es ihr eines Tages dankt und ihr ein besseres Leben schenkt. Naave ist kratzbürstig und ein echtes Schlitzohr, und als ihr Roiya auf seiner Flucht schwer verletzt vor die Füße stolpert, glaubt sie, die Stunde der göttlichen Gunst sei nun gekommen: Sie muss ihn nur im Tempel abliefern, um eine gigantische Belohnung zu kassieren. Doch dann kommt alles anders und plötzlich sind die beiden auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen.


    'Feuer der Götter' ist in einer schönen, dennoch flott zu lesenden Sprache geschrieben, quillt über vor Farben und Details und gleicht einer Entdeckungsreise durch ein glitzerndes, unbekanntes Land. Eine echte Perle jedenfalls zwischen den Myriaden von Elfen, Orks und sonstigen tolkienschen Heldengruppen, die seit Jahren die Fantasy-Regale wie eine Invasion überschwemmen und irgendwie doch immer wieder die gleichen ollen Kamellen durchkauen.
    Das hier ist mal was Neues, und es ist auch noch gut geschrieben, wartet mit Überraschungen und klugen Einsichten auf (auch wenn man Naave anfänglich immer mal wieder eine runterhauen möchte ... aber zum Glück wächst sie ja an ihren Herausforderungen :grin ).
    Sehr lesenswert, vor allem, wenn man die Nase voll hat vom Fantasy-Mainstream und gern mal wieder zum Staunen gebracht werden möchte.

  • Ich erlaube mir, meine Meinung auch noch kundzutun. Ich habe es gelesen, war hellauf begeistert, habe herumgegoogelt nach der Autorin und dann kam mir das Autorenfoto sehr bekannt vor - und ich wunderte mich nicht mehr, warum ich das Buch so bezaubernd fand. :kiss


    ******************
    Zum Inhalt:


    Waldbewohner Royia ist ein Erwählter, ein Gott. Wenn man seine Haut anritzt, blutet er Feuer. Als er gerufen wird, seinen Platz auf dem Berg der Götter einzunehmen, warnt ihn ein abgerissener Waldmensch vor diesem Schritt. Alles, was man ihm erzählt habe, sei eine Lüge. Royia flieht verletzt in die Verdorbene Stadt. Ausgerechnet die junge Fischerin Naave, aufgewachsen im düsteren Graben bei den Verzweifelten und Armen, findet ihn. In ihren Augen ist er ein Feuerdämon. So einer wie der, der vor zehn Jahren den halben Graben angezündet hat. In dem Feuer starb ihre Mutter, seitdem ist sie auf sich allein gestellt und bettelarm.


    Sie hasst Feuerdämonen und ihr erster Impuls ist, ihn zu töten. Ihr zweiter, ihn im Haus der Götter beim Obersten Tempelwächter abzugeben und die für den Fang eines Feuerdämons ausgelobte Belohnung zu kassieren. So kann sie endlich den Graben verlassen und in den schönen Teil der Stadt ziehen, wo die Reichen wohnen, davon hat sie ihr Leben lang geträumt.
    Es kommt jedoch ganz anders und auf einmal sind Royia und Naave zusammen auf der Flucht. Was sie erleben und entdecken, hat das Potential, die Welt zu zerstören.


    Meine Meinung:


    Mit diesem Roman zeigt die Autorin auf eindrucksvolle Weise, wie vielseitig deutsche Fantasy ist. Eine bis ins kleinste Detail ausgearbeitete und faszinierende Welt voller Gegensätze bildet das Setting für diese Geschichte. Auf der einen Seite der Wald mit seinen Waldvölkern, auf der anderen die Stadt, die auf extreme Art in Arm und Reich geteilt ist. Allen gemeinsam ist die Anbetung des Gott Einen und der vierzehn Götter, die ihm unterstellt sind. Die Götter leben auf dem Berg der Götter, aber sie sind nicht unsterblich, periodisch werden sie ersetzt. Nie hat jemand das in Frage gestellt, auch Royia nicht, der sein ganzes Leben lang darauf vorbereitet wurde. Erst, als ein heruntergekommener Waldbewohner Zweifel sät, versucht er, die Wahrheit zu finden und nimmt dabei in Kauf, dass eine aufmüpfige Städterin als lästiges Anhängsel ihn begleitet.


    Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein und Naaves Hass auf Feuerdämonen sorgt für manche Verwirrung und Wendung. Wie sie sich zusammenraufen (müssen), um zu überleben, ist spannend zu beobachten und besonders Naave entwickelt sich auf beeindruckende Art weiter. Die Dialoge sind lebendig und gerade durch Naaves anfängliche Sturheit stellenweise lustig zu lesen. Die Spannung steigt bis zum unerwarteten Schluss kontinuierlich.


    Über die Autorin:


    Stefanie Simon ist ein Pseudonym der Autorin Sabine Wassermann, die mit „Das Gläserne Tor“ und „Die Eiserne Welt“ zwei außergewöhnliche und bezaubernde Fantasy-Romane vorgelegt hat.
    Ferner schreibt sie Historische Romane.

  • Ich bin über eine Eulen-Empfehlung auf dieses Buch gestoßen und war sehr angetan :-) - aber seht selbst:


    Zwei Kulturen bevölkern die farbenprächtige Welt, die sich in 'Feuer der Götter' vor dem Leser ausbreitet: Die Bewohner der großen Stadt mit ihrem prachtvollen Tempel, die sich am Ufer des Flusses ausbreitet, und die Waldmenschen, die auf Bäumen zu laufen vermögen und die in den Kronen der Urwaldriesen leben, die über den Dschungel hinausragen. Und über allen thront auf einem Gipfel der Bergpalast, der mysteriöse Sitz der Götter. Die Waldbewohner empfinden die Stadt als einen dekadenten und verdorbenen Ort, während die Städter die Waldmenschen für minderwertig halten. Beide haben nicht viel miteinander zu tun und setzen kaum freiwillig einen Fuß in die jeweils unbekannten Gefilde.


    Roiya ist ein zukünftiger Gott. Der junge Mann aus dem Waldvolk wird seine ganze Kindheit und Jugend hindurch mit Schmerzen darauf vorbereitet, eines Tages seinen Platz im lichtdurchfluteten Bergpalast einzunehmen. Wenn seine Haut verletzt wird, blutet Feuer daraus empor. Solche wie ihn fürchtet und verfolgt man in der Stadt und hält sie für Feuerdämonen. Doch als er seinen Weg in den Bergpalast antritt, erreicht ihn ein Bote mit einer Warnung: Das Leben im Licht sei eine Lüge.
    Bei seiner Suche nach dem Ursprung der Botschaft macht er einige schreckliche Entdeckungen und erkennt, dass noch andere Dinge nicht so sind, wie er sein ganzes Leben glaubte. Sein Weg führt ihn bis zur Stadt, wo er auf das Mädchen Naave trifft.
    Naave ist eine Waise und führt ein ärmliches, aber selbstbestimmtes Leben als Flussfischerin. Sie verlor ihre Mutter durch einen Brand, der ausgerechnet von einem Feuerdämon verschuldet war - einem, wie auch Roiya einer ist. Auch deshalb fällt ihre erste Begegnung mit Roiya nicht gerade glücklich aus. Doch das Schicksal verschweißt ihre Wege miteinander und plötzlich sind sie aufeinander angewiesen ...


    Die Fantasy-Welt in 'Feuer der Götter' wirkt wie eine Mischung aus 'Avatar' und einer untergegangenen südamerikanischen Inka-Kultur. Es macht großen Spaß, gemeinsam mit Roiya die Geheimnisse des Dschungels zu entdecken. Das gefährliche grüne Paradies zieht einen als Leser sofort in den Bann.
    Die Liebesgeschichte zwischen Roiya und Naave ist unvermeidlich und entwickelt sich auf eine angenehme Weise, auch wenn ich Naave für ihre in den unangebrachtesten Momenten überschäumende Tollkühnheit gern öfters mal geohrfeigt hätte. Sie verkörpert fast schon zu gut den Typus eines bissigen, kratzbürstigen Diebesmädchens, das nur Patzigkeit und Faustrecht als Werkzeuge des Miteinander kennt und sich schwer tut, die eigenen Vorurteile zu überwinden.
    Nach einem ausgesprochen rasanten und spannenden Einstieg und der ersten Hälfte des Buches folgt ein etwas schwerfälliger Mittelteil mit einigen Längen - nachdem Roiya und Naave erkannt haben, dass sie sich einander etwas bedeuten und sich vielleicht sogar gegenseitig helfen können, verlieren sie sich wieder und verbringen ein paar zähe Kapitel damit, sich zu suchen und wiederzufinden. Da muss man allerdings einfach durch, denn das Ende belohnt mit einer überraschenden Wende und einer spannenden Erkenntnis, die so bis zum Schluss nicht absehbar war.


    'Feuer der Götter' ist ganz anders als die typische HighFantasy, ein interessantes, eigenständiges Universum, in das einzutauchen Spaß macht. Ein empfehlenswertes Buch mit ganz kleinen Abstrichen in der B-Note.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich habe das Buch in der aktuell laufenden Leserunde gelesen, und hatte nun einige Zeit meine Meinung zu verfassen. Zum Inhalt wurde genug geschrieben, und meiner Meinung nach ist die Handlung gespickt mit tollen Ideen, eigentlich einer richtig genialen Story, aber - und jetzt kommt eben das große ABER:


    Das Buch hat nur ~400 Seiten, was meines Erachtens für so eine riesige Geschichte viel zu wenig ist. Ich hatte das Gefühl als wäre die Story an meinen Augen so schnell vorbeigeflogen das ich überhaupt keine Beziehung dazu aufbauen konnte. Man bekommt eine "Tatsache" nach der Anderen (oder einige merkwürdige "Zufälle") um die Ohren gehauen ohne das wirklich auf das "Warum" eingegangen wird.
    Mir war alles viel zu kurz, viel zu ungenau, viel zu.... ich weiß auch nicht. Zu wenig, einfach!



    Eine andere Eule hat von "Fast Food" Fantasy geschrieben, ich denke das trifft es ganz gut.


    Der langen Rede kurzer Sinn: tolle Geschichte die mindestens 200 Seiten mehr gebraucht hätte um für mich wirklich zum Leben zu erwachen, so ist es eine schnell hingeknallte Abfolge von Ereignissen die so schnell vorbei sind das sie mich eigentlich komplett kalt gelassen haben....

  • Kann ich verstehen, mir war das Buch eigentlich auch zu kurz. Es hat mir zwar ganz gut gefallen, aber die Höchstbewertung konnte es so nicht erhalten.


    Inhalt: Royia ist ein Waldbewohner und Erwählter, der sein ganzes bisheriges Leben darauf vorbereitet wurde durch den Jadegang auf den Berg der Götter zu gehen und dort seinen Platz unter ihnen einzunehmen. Naave ist eine arme Stadtbewohnerin und Diebin. Für sie ist Royia ein Feuerdämon und diese hasst sie, hat doch ein Feuerdämon ihre Mutter auf dem Gewissen. Als Royia vor seinem Gang auf den Berg der Götter eine geheimnisvolle Nachricht erhält, die das was er bisher glaubte als Lüge bezeichnet, fängt er an zu zweifeln und kehrt um. Bei seiner Suche trifft er auf Naave ...


    Meine Meinung: Stefanie Simon erschafft in Feuer der Götter eine Fantasywelt abseits der gängigen Fantasyliteratur, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Stadt mit ihren Tempeln und den Menschenopfern erinnert an alte Kulturen wie die der Aztekten oder Mayas, der Dschungel mit seinen Tieren, Pflanzen und den riesigen Bäumen kommt sehr exotisch daher. Die Stellen die im Dschungel spielen haben mir übrigens am besten gefallen, was mir jedoch fehlte waren ausführlichere Beschreibungen, auch hätte ich gerne mehr über das Leben im Lichtwald gelesen, aber dafür war das Erzähltempo einfach zu hoch. Die Autorin treibt ihre Geschichte immer wieder flott voran, auch wenn es mal leisere Momente gibt. Ich bevorzuge jedoch Fantasygeschichten, die sich langsamer aufbauen.


    Ich muss gestehen die weibliche Hauptfigur Naave war mir über große Teile des Buches nicht sehr nahe. Besonders ihr Verhalten gegenüber Royia war mir, auch wenn teilweise durch Herkunft und Erfahrungen erklärbar, einfach zu typisch und klischeehaft: zickig, widerspenstig, widerborstig. Wenn sie alleine unterwegs war hat sie mir durchweg besser gefallen. Die Liebesgeschichte zwischen Royia und Naave, die sich im Laufe des Buches entspinnt, ist angenehm zurückhaltend, allerdings auch wieder ein wenig typisch und ich verstehe nicht so recht wie die zwei sich ineinander verlieben konnten.


    Was mir dann doch deutlich besser gefiel war die Rätselei. Wer schickte Royia die Nachricht? Warum sollte das "Leben im Licht" eine Lüge sein? Was würde tatsächlich passieren wenn er durch den Jadegang ginge? Es gibt im Buch nur wenige Hinweise und damit ausreichend Raum für ausführliche Spekulationen - die besonders in einer Leserunde herrlich viel Spaß machen! - bis sie dann am Ende aufgelöst werden.


    Das Rätsel wurde gelöst, aber die Probleme gehen jetzt erst los.


    Das Ende ist recht offen gehalten, enthält aber netterweise keinen Cliffhanger. Es handelt sich hierbei auch nicht um einen Reihenauftakt, das ist in der heutigen Trilogien-Landschaft recht angenehm.


    Fazit: Ein für mich zu kurzer Fantasyroman abseits der typischen Fantasygeschichten mit angenehm zurückhaltender, dafür aber typischer Liebesgeschichte und viel Rätselei. Richtig Klick gemacht hat es nicht, daher 7 Punkte.

  • Das Feuer der Götter war ein spannendes, bildgewaltiges Fantasymärchen, das mich vom Handlungsort und der Kultur sehr an den südamerikanischen Regenwald und die Azteken erinnert hat. Die menschlichen Zwischentöne kamen etwas kurz, dafür waren die Beschreibungen der Lebensbedingungen sehr anschaulich, dass man die Stadt, den Wald, die Menschen förmlich vor sich sah, hörte und roch.
    Fantasievolle Tiere bevölkerten den Wald, die Sympathie oder auch Ekel auslösten. Royja und Naave hatten eine dezente Liebesgeschichte, wobei aber nicht das Hauptgewicht darauf lag. Das war eindeutig in dem Mysterium auf dem Berg der Götter zu finden, dessen Geheimnis Royja lösen wollte, seit er die geheimnisvolle Kerbholznachricht erhalten hatte. Was erwartet die Auserwählten Lavamenschen nach ihrem Gang durch den Jadetunnel?


    Von mir gibt es 7 Punkte!

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde gelesen.


    Mir ging es ähnlich wie meinen Vorpostern. Das Setting hat mich schwer beeindruckt und war mal was völlig anderes als die üblichen Landschaften in fantastischen Romanen und wurde besonders durch die blumige Sprache ins Leben gerufen. Der Wald hat es mir dabei natürlich besonders angetan, mit seiner vielfältigen und auch gefährlichen Flora und Fauna. Im Gegensatz dazu konnte ich mit den Charateren leider nicht so viel anfangen, vor allem mit Naave hatte ich Probleme, Royia hab ich dagegen sehr schnell in mein Herz geschlossen. Außerdem war für mich die Beziehung der beiden nicht nachvollziehbar, sie hatte zu wenig Entfaltungsspielraum, was an der Dünne des Buchs liegen mag. 200 Seiten mehr wären hier sicherlich von Vorteil gewesen.
    Manche Handlungsstränge wurden meiner Meinung nach zu abrupt eingeführt und wieder gelöst, andere wiederum irgendwie unter den Tisch fallen gelassen. Es war einfach zu viel Stoff auf zu wenig Seiten, was schade ist, da mir besonders die Hintergrundgeschichte rund um das Götterrätsel sehr gut gefallen hat.


    Das Ende hat mich aber definitiv für vieles entschädigt, das fand ich klasse. Wäre das Buch länger gewesen, hätte es mich mit Sicherheit mehr begeistern können, aber so hat es mir auch gut gefallen.
    7 Punkte.

  • Um es vorweg zu nehmen: Dieser neue Roman von Sabine Wassermann (hier unter dem Pseudonym Stefanie Simon) war für mich leider eine Enttäuschung. Während ich „das gläserne Tor“ geliebt und „die eiserne Welt“ sehr gerne gelesen habe, war von der erzählerischen Tiefe, die diese Romane hatten, nicht viel zu spüren. Sicherlich, diese hatten auch weitaus mehr Seiten – aber genau das wäre es gewesen, was „Feuer der Götter“ in meinen Augen dringend gebraucht hätte! Die Einfälle, mit denen die Autorin eine neue Fantasywelt zum Leben erweckt, sind nämlich sehr gut und zu Beginn war ich regelrecht verliebt in Ambiente, Handlung und Sprache: Eine Welt zwischen Aberglaube und Magie. Ein Protagonist, der in den Grundfesten seiner Lebenswelt erschüttert wird. Ein Geheimnis, dass es zu lüften gibt.


    Die erste Schwäche kam für mich, als die Perspektivwechsel zwischen Naave und Royia begannen. Aus der Perspektive des einen wirkt die andere Figur immer ganz anders. So etwas könnte natürlich auch interessant sein, wirkte für mich in diesem Fall aber einfach inkonsistent. Außerdem muss ich gestehen, dass mir Naave ziemlich schnell ziemlich auf die Nerven ging. Anstelle einer toughen jungen Frau, die ich aufgrund ihrer Lebensumstände zu Beginn erwartet habe, wurde mir wieder eine weibliche Hauptfigur präsentiert, die absolut nicht auf sich selbst aufpassen kann und ständig vom Helden gerettet werden muss. Die sich in vielen Szenen hysterisch anstellt. Royia hingegen gefiel mir sehr gut. Ich konnte seine Entbehrungen, seine Überzeugungen und Zweifel spüren.


    Der zweite Minuspunkt war, dass die anfängliche, spannende Geschichte mit dem Geheimnis rund um Royia und die Götter in den Hintergrund trat, um viel mehr Raum für einen zweiten Handlungsstrang rund um Naave zu lassen, der leider weitaus weniger spannend und interessant war. Mir hätte es so viel besser gefallen, wenn die Autorin mit den Figuren im Wald geblieben wäre, statt auf den Schauplatz Stadt umzusiedeln. Irgendwo laufen die Handlungsstränge der beiden Figuren am Ende schon zusammen, aber aufgrund der geringen Seitenzahl wirkte die Konstellation doch recht konstruiert und überladen. Das waren einfach zu viele Handlungsfäden, die den Teppich dieses Romans ergeben sollten. Vieles wird daher sehr ruppig und kurz verknotet, manches wirkt abgerissen.


    Außerdem musste ich sehr die Augen darüber rollen, dass die Figuren sich bis zum Ende gerade mal etwa drei Tage kennen, bevor sie so unglaublich verliebt und sehnsüchtig nacheinander sind. Und das, wo Naave doch eigentlich einen so tiefen Konflikt mit „Feuerdämonen“ hat. Die Liebesgeschichte war für mich leider in keiner Weise überzeugend. Die Zeiträume im Buch waren auch insgesamt zu kurz für nachvollziehbare Entwicklungen.


    Das Cover ist zwar sehr schön, aber mal wieder eine Verlagsentscheidung, die ich nicht verstehe: Keine der Figuren im Buch sieht so aus, wie die Person, die vorne gezeigt wird.


    Fazit: Hier wurden einige wirklich gute Einfälle leider aufgrund von Kürze und Überladung geopfert. Der Roman war Fast Food, schnell gelesen, aber ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen.


    5/10 Punkten

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Klappentext:
    Als der jungen Naave eines Tages ein waschechter Feuerdämon gegenübersteht, gefriert ihr buchstäblich das Blut in den Adern. Denn Feuerdämonen sind die gefährlichsten Geschöpfe der Welt, das weiß Naave aus schmerzlicher Erfahrung – schließlich tötete eines dieser Wesen ihre Mutter.
    Allerdings scheint dieser spezielle Feuerdämon verletzt zu sein, denn er bricht vor ihren Augen bewusstlos zusammen. Äußerst widerwillig hilft sie dem Fremden, nicht ahnend, dass sie damit Ereignisse auslösen wird, die ihre Welt von Grund auf verändern werden.
    Autorin
    (Quelle: Droemer Knaur)
    Stefanie Simon wurde im Hunsrück geboren und studierte in Frankfurt am Main Kunst. Das Interesse an klassischen Sagen und Fantasiewelten brachte sie zum Schreiben. Heute lebt sie als Malerin und Schriftstellerin in Rheinland-Pfalz.
    Eigene Meinung:
    Die junge Naave, die allein in den dunklen Gewässern des Grabens lebt, seit Mutter und Tante einem Feuerdämon zum Opfer gefallen sind, verdient ihren Lebensunterhalt damit, Fische zu fangen und an einen skrupellosen Gastwirt zu verkaufen. Trotz widriger Lebensumstände, opfert sie immer einen Teil ihres durch den Fang erwirtschaftete Belohnung an den Gott Tique ab, von dem sie sich erhofft, dass er sie durch die schwere Zeit führt und ihr eine bessere Bereithält.
    Eines Tages scheint endlich der Zeitpunkt gekommen, an dem sich das Schicksal zu ihren Gunsten ändern wird. Ein Feuerdämon verirrt sich in ihren Graben. Auf das gefährliche Wesen ist eine Belohnung ausgesetzt und trotz aller Gefahren, die von der Beute ausgehen, versucht Naave diesen Dämon zu fangen. Aus Argwohn wird schnell Neugier und nicht nur das: Tique scheint sie erhört zu haben, denn plötzlich schlägt ihr Leben einen ganz neuen Weg ein ...
    "Feuer der Götter" ist das Debüt der deutschen Autorin Stefanie Simon, was der Leser an keiner Stelle spürt. Als Ausgangspunkt ihres Romans hat sie sich eine ganz neue Welt erdacht, die mich jedoch an den Stellen, an denen sie im Wald spielt, an die bunte und sehr intensive Umgebung des Films "Avatar" erinnert. Zu keiner Zeit hat man jedoch das Gefühl, dass die Geschichte abgekupfert ist. Ich fand es dadurch jedoch auch ein wenig schwierig mich zu orientieren. Dies gelingt jedoch von Seite zu Seite mehr.
    Die Schreibe ist klar und flüssig. Die Autorin verliert sich weder in atmosphärischer Poesie, noch in Beschreibungen der Umwelt. Es geht einzig um die abenteuerlichen Erlebnisse der beiden Protagonisten, die sehr sympathisch sind und schnell die Begeisterung des Lesers wecken. Egal ob die willensstarke Naave, die ums Überleben kämpfen muss, oder der exotische Royia. Beide sind so konzipiert, dass man sie gern begleitet.
    Mein Kritikpunkt ist die Spannung. Es geht zwar abenteuerlich einher, aber so richtig fesseln konnte der Spannungsbogen nicht aufgebaut werden. Es sind mehr die Protagonisten, die den Leser am Buch festhalten, als dass es durch die Handlung geschieht.
    Fazit:
    "Feuer der Götter" ist ein kurzweiliges Fantasyvergnügen, das den Leser mit sympathischen Protagonisten und einem bunten, fantasievollen Setting unterhält.

  • Da meine Tochter mir nun endlich wieder mehr Zeit zum Lesen lässt, konnte ich auch dieses Buch genießen und ich muß sagen, daß ich die in den anderen Rezis angeklungenen Kritikpunkte nicht teile.


    Ich kenn auch einen Teil der anderen Bücher der Autorin (sowohl "Das gläserne Tor" und Nachfolger als auch die L&L Romane) und ja, dieses hier ist deutlich kürzer. Für mich war das aber kein Nachteil.
    Das Setting ist wirklich hervorragend beschrieben. Oft fiel es mir gar nicht auf, daß es sich um einen Fantasy Roman handelt, so detailreich und überzeugend wurde die Welt dargestellt: für mich hätten das auch Inkas oder Mayas sein können.
    Die Beziehung zwischen Naave und Royia ist für mich durchaus nachvollziehbar, ich empfand nicht, daß sie sich zu schnell entwickelt. Ja, ok, die Figurenkonstellationen sind in den Büchern der Autorin, die ich kenne, ähnlich und die Männer erinnern mich alle irgendwie an Anschar, aber da ich auf den Typen total stehe-so what? Vielleicht erschließt sich mir deshalb so einiges aus dem Subtext und ich brauche gar keine weiteren Beschreibungen :gruebel
    Ich fand das Buch durchweg spannend und auch die Auflösung gelungen. Mir war zwar klar, in welche grobe Richtung es gehen könnte, aber wie genau die Autorin das Ganze auflöst war dann doch eine Überraschung.


    Insgesamt fand ich "Das Feuer der Götter" wirklich gut. Auch auf Grund dieses Buches gehört die Autorin zu meinen Lieblingsautorinnen.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Als Fan von kurioser Flora und Fauna war ich von diesem Buch richtig begeistert. Pflanzen die man nutzen kann um sich vor Tieren zu schützen, Pflanzen die Singvögel fressen, Tiere deren Speichel heilen kann ... eigentlich hätte man darüber allein ein ganzes Buch schreiben können.


    Zu kurz fand ich das Buch trotzdem nicht. Die Handlung war angemessen lang, und ich mag weitschweifige Plots auch gar nicht so.
    Ich hätte nur gern noch einige Fragen beantwortet gehabt.