Rachel Pollack: Tarot Weisheit

  • Königsfurt-Urania Verlag
    ISBN-13: 9783868265200
    ISBN-10: 3868265201
    Sachbuch, Esoterik
    10/2009
    Broschiert, 508 Seiten


    Verlagsseite http://www.koenigsfurt.com
    Autorenseite http://www.rachelpollack.com/index2.html


    In meinem Regal steht der mittlerweile mehrfach von mir gelesene Roman Godmother Night, für den Rachel Pollack 1997 den World Fantasy Award bekam. Darin geht es um zwei Frauen und ihre gemeinsame Tochter, deren Geschichte an ein Märchen der Brüder Grimm angelehnt ist. Bis gerade eben habe ich die Autorin dieses Romans aus unerfindlichen Gründen nicht mit der Rachel Pollack in Verbindung gebracht, die in Tarotkreisen als Expertin gilt und aus deren Feder das gerade vor mir liegende Buch Tarot Weisheit - Spirituelle Lehren und praktisches Wissen stammt. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch beide Male um die 1945 in Brooklyn geborene Autorin und Comic-Zeichnerin, die an der SUNY Englisch unterrichtete. Ihre Bücher, allein ein Dutzend widmen sich dem Thema Tarot, wurden in 14 Sprachen übersetzt.


    Doch zurück zu dem bereits 2009 bei Königsfurt-Urania erschienenen Buch, das sowohl durch sein Format als auch durch seinen Inhalt auffällt. Mit den eher unüblichen Maßen 22,8 x 19,2 cm und seinen prall gefüllten 508 Seiten ist es ein richtiger Wälzer. Monochrome Zeichnungen, sowohl der Kartenmotive als auch in Form sonstiger Illustrationen ergänzen die Texte von der ersten bis zur letzten Seite.


    Es handelt sich dabei um einen Ratgeber ebenso wie um eine Deutungshilfe, die alle wichtigen klassischen Tarot-Interpretationen bietet. Auch detailliertes Wissen für Beratung und Deutung kommen, ebenso wie neue Fakten über die Tarot-Geschichte nicht zu kurz. Legemuster und konkrete Praxistipps für Orakel, psychologische Deutung, magische Erlebnisse und spirituelle Entwicklung bleiben ebenfalls nicht außen vor.


    Gut strukturiert und mit klaren Beschreibungen, wodurch die verspielte, liebevoll-aufwendige Illustration umso mehr auffällt, widmet sich die Autorin den Karten, ihren historischen Bedeutungen und ihrer eigenen Interpretation dazu, dem Deutungswandel der Jahrhunderte. Philosophische Betrachtungen runden das Ganze ab. In der Regel über ein Dutzend Seiten offenbaren ausführlich Informatives über die Karten der großen Arkana. Bei den Karten der kleinen Arkana ist es noch eine Doppelseite, ausführlich sind die in diesen beiden Seiten enthaltenen Informationen dennoch. Hofkarten werden ebenso nachvollziehbar vorgestellt, wie die Farbreihen der Kleinen Arkana. Das alles geschieht nicht auf trockene Art, sondern unterhaltsam und spielerisch leicht. Authentisch und modern, ohne die Vergangenheit aus den Augen zu verlieren, kann man an diesem gelebten Erfahrungsschatz teilnehmen, lernen und praxisnah umsetzen. Auch mit einigen seltsam anmutenden und doch überraschend häufig anzutreffenden Vorurteilen räumt Pollack auf.


    Fazit:
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    Tarot beinhaltet keine geheimen Wahrheiten, doch es kann uns helfen, unerkannte oder bisher nicht beachtete zu erkennen. Tarot Weisheit kam etwa ein viertel Jahrhundert nach Pollacks erstem Werk Tarot - 78 Stufen der Weisheit heraus. Sie fasst darin ihre Erfahrungen aus vier Jahrzehnten zusammen. Die beinhalten auch Kabbala, Numerologie und altes mythisches Wissen. Die Art und Weise, wie sie dieses Wissen in ihrem Buch verarbeitet hat, macht es zu einem fundierten Nachschlagewerk, aus dem jeder, der sich schon länger mit Tarot beschäftigt, neue Anregungen und Gedankenansätze ziehen kann. Zugleich ist es aber auch ein Must-have für Tarot-Neulinge, da Pollack ihr gelebtes Wissen gleichermaßen unterhaltsam wie tiefgründig teilt und spielerisch-ernst vermittelt. Tarot-Bücher gibt es zuhauf, Tarot Weisheit dürfte eins der Bücher sein, die zeitlos verständlich sind. Durchdacht und gelungen, wie es ist, werde ich es sicher noch oft zur Hand nehmen.


    Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

    Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.
    Mark Twain

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