Erzählperspektive in Liebesromanen

  • Liebe Eulen, die ihr gerne Liebesromane lest,


    mich würde interessieren, welche Erzählperspektive euch in dieser Romanform am meisten zusagt.


    - Ich-Erzähler
    - Personaler Erzähler


    Bei beiden Varianten gibt es wiederum eine Zweiteilung. Es kann aus der Sicht nur einer Person erzählt werden (meist ist das dann auf die weibliche Prota beschränkt) oder abwechselnd aus Sicht beider Protagonisten.


    Wie reizvoll ist es für euch, die Gedanken und Gefühle beider Figuren zu kennen? Oder ist es interessanter den Spekulationen nur einer Figur zu folgen?


    Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen!


    Lg, Rosha :wave

  • Ich mag Ich-Erzähler gar nicht, trotzdem lese ich Romane auch, die diese Erzählperspektive verwenden, wenn sie gut geschrieben sind. Die Ich-Perspektive lässt ja nur die Sicht der erzählenden Person zu, während der personale Erzähler ein breiteres Spektrum bietet. Im Moment fällt mir kein beeindruckender Liebesroman ein, der die Ich-Perspektive verwendet... :gruebel

  • Zitat

    Original von Sunlight


    Bei Liebesromanen gefällt mir die Ich-Perspektive sehr gut, ich hab aber auch nichts gegen die andere Variante. :-)


    Dem schließe ich mich an.


    Ich mag aber die Ich - Perspektive generell total gerne. :wave

  • Da fällt mir u.a spontan dieses Buch ein. Hat mir gut gefallen. ;-)

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Die Ich-Perspektive lässt ja nur die Sicht der erzählenden Person zu, während der personale Erzähler ein breiteres Spektrum bietet.


    Aber erzeugt es denn nicht auch Spannung, wenn man nur den Wissensstand der HauptprotagonistIn kennt?


    Ich kenne auch die Mischung aus Ich- und personaler Erzählweise. Den Hauptprotagonisten lässt der Autor in Ich-Perspektive erzählen und in Szenen, in denen der Hauptprota nicht vorkommt wechselt er in die personale Erzählweise. Wie sehr achtet man als Leser auf diese Wechsel?

  • Zitat

    Original von Rosha
    Wie reizvoll ist es für euch, die Gedanken und Gefühle beider Figuren zu kennen?


    Überhaupt gar nicht. Im "echten Leben" hat man ja auch nur seine eigene Gedankenwelt und die möchte ich auch in einem Buch, bzw. Liebesroman haben. Für mich ändert es die Geschichte erheblich, wenn ich beide Seiten kenne, bzw. beide Gefühlswelten. Außerdem finde ich es schnell verwirrend, wenn ständig und in zu kurzen Abständen die Sichtweise in einem Buch gewechselt wird...

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Ich mag die Ich-Perspektive am liebsten. Mir gefällt es, in das Gefühlsleben der Figur einzutauchen.
    Interessant ist es für mich, wenn der Roman abwechselnd aus der Sicht des Mädchens/ der Frau und aus der des Jungen/Mannes handelt.


    Aber auch die andere Variante sagt mir zu. Es kommt eben auf das Buch selbst an.


  • Es erzeugt möglicherweise Spannung, doch da ich mich sehr oft in den Erzähler hineinversetze, muss mir seine Art zu denken dann ganz genau zusagen und das passt nicht immer.
    Eine Mischung der Erzählweise gefällt mir da schon besser. Einen Wechsel der Erzählweisen nehme ich sehr genau wahr, eben weil mir die Ich-Perspektive nicht so gefällt... :wave

  • Zitat

    Original von Eskalina
    doch da ich mich sehr oft in den Erzähler hineinversetze, muss mir seine Art zu denken dann ganz genau zusagen und das passt nicht immer.


    Oh, das ist wirklich eine gute Erklärung, danke! :wave

  • Zitat

    Original von Rosha


    Aber erzeugt es denn nicht auch Spannung, wenn man nur den Wissensstand der HauptprotagonistIn kennt?


    Aber das ist doch auch in der personalen Perspektive möglich. Ich mag 'Ich-Erzähler' nicht so gerne, finde die meistens stilistisch eher unschön, lese aber trotzdem gerne Bücher die nur aus der Sicht von einer Person geschrieben sind. ;-)


    Es gibt natürlich auch in der ersten Person Ausnahmen, aber dann muss es auch wirlich zum Buch passen und ein bisschen eigen sein, z.B. beim Fänger umd Roggen. Das ist aber natürlich kein Liebesroman, mir fällt nur in dem Genre kein gutes Beispiel ein. ;-)

  • Ich persönlich bin auch nicht so der Riesenfan vom Ich-Erzähler. Ich kann das gar nicht so richtig begründen. Das hat immer so ein bißchen Tagebuchstil.


    Ich mag die personale, aber auch die auktoriale Erzählsituation, gerade bei Liebesromanen. Dadurch erfährt der Leser die Gefühle beider Seiten und man ist nicht so darauf angewiesen, dass man sich in den Ich-Erzähler hineinversetzen kann.


    Wechsel der Erzählebenen finde ich grundsätzlich aber auch interessant.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • Ob Ich-Perspektive oder dritte Person ist für mich erst sekundär wichtig. Primär finde ich es gut, wenn sich auf eine Perspektive beschränkt wird und es auch keinen allwissenden Erzähler gibt, der über der Geschichte schwebt.


    Ansonsten bevorzuge ich die dritte Person ein wenig mehr. Das kann aber auch nur ein Nebeneffekt davon sein, dass ich mehr Geschichten in der Ich-Perspektive gelesen habe, die mir vom Stil her per se weniger gefallen haben. Die Konsequenz wäre: Wenn der Autor gut schreibt, ist die Perspektive weniger relevant.

  • Zitat

    Original von JASS Wenn der Autor gut schreibt, ist die Perspektive weniger relevant.

    Da schließe ich mich an. Für mich ist die Perspektive auch nebensächlich, wenn die Geschichte flüssig erzählt ist. Der erste Band der Highlander-Saga von Diana Gabaldon war auch in der 1. Person erzählt und damit überaus spannend. Nicholas Sparks bekommt das in der 3. Person genauso gut hin. Und James Patterson wechselt in seiner Serie um den "Club der Ermittlerinnen" sogar kapitelweise zwischen 1. und 3. Person. Geht alles, solange es gut gemacht ist ...


    Ich schreibe meine Romane immer in der 3. Person. Für Kurzgeschichten habe ich die "Ich-Perspektive" schon ausprobiert und war überrascht, wie viele Möglichkeiten sie bietet. Sprachlich kann man da auch mal richtig vom Leder ziehen, wenn es zur Figur passt, das hat auch seinen Reiz.