Während Ausgrabungen im Château de Chamilot in Frankreich findet der Archäologe Leon Weber ein Tagebuch, dass der jungen Angelique gehörte, die vor mehr als zwei Jahrhunderten gelebt hat. Neugierig beginnt Leon die Aufzeichnungen des adeligen Mädchens zu lesen, deren Familie vom Pech verfolgt zu sein scheint. Als Leon das Lesen am nächsten Tag fortsetzen möchte, ist da Tagebuch unauffindbar. Wider erwartend taucht es kurze Zeit später erneut auf. Doch es enthält nicht mehr die alten Einträge. Stattdessen befinden sich auf den alten Seiten neue Sätze...
Zum Lesen motiviert hat mich das Buch vor allem wegen seines tollen, geheimnisvollen Covers. Das Surreale, dass das Cover vermittelt, spiegelt sich auch im Roman wider. Schnell steht der Leser mit Leon gemeinsam vor dem Rätsel, wie und warum sich ein Tagebuch selbstständig machen kann. Tatsächlich bleibt die Geschichte bis kurz vor dem Ende unerklärbar. Innerhalb dieser Fiktion bleibt die Handlung jedoch logisch und nachvollziehbar, so dass man dem Plot leicht folgen kann.
Obwohl mir sowohl die Geschichte von Leon, als auch die Tagebuch-Geschichte von Angelique gefallen haben, habe ich eine Weile gebraucht, bis ich in das Buch hineingefunden habe. Vielleicht lag es daran, dass das Buch sehr sachlich geschriebener ist und diesmal meine Gefühle auf eine andere Art und Weise angesprochen hat.
Auch der Glauben wird im Buch thematisiert. Leon, selber Agnostiker, denkt beim Lesen über Angelique und ihren Glauben nach. Mit einem Nachbarn führt er ein philosophisches, auf mich sehr beeindruckendes Gespräch über die Frage, woran ein Mensch glauben kann. Von diesen Gesprächen hätte ich mir weitere gewünscht. Ein Satz prägt das Buch besonders: „All unser Beten muss die Antwort auf eine einzige Frage sein: Vertraust du mir?“
Fazit: Ein außergewöhnlicher Roman mit ein bisschen Fantasie, ein bisschen Liebe und vielen geschichtlichen Aspekten. Sehr empfehlenswert!