Pandaemonium: Die schwarzen Künste - A. Prentice / J. Weil

  • KLAPPENTEXT:
    London, 1592. Als der Taschendieb Jack einem geheimnisvollen Fremden die Geldbörse stiehlt, gerät er in ein Abenteuer, das er niemals für möglich gehalten hätte. Plötzlich sieht er überall Dämonen. Tödliche Magie breitet sich in der Stadt aus und grausige Morde haben Hexenjäger auf den Plan gerufen. Der eifrigste unter ihnen, Nicholas Webb, ruft dazu auf, die Stadt von Dämonen zu befreien. Doch er spielt ein falsches Spiel. Und Jack hat ein ganz persönliches Motiv, ihn zu hassen: Webb hat seine Mutter umgebracht. Jack hat ihm Rache geschworen. Zusammen mit der Gaunerprinzessin Beth Sharkwell, dem zwielichtigen Spion Kit Morely und einem irrwitzigen Dämon nimmt er den Kampf auf gegen Webb, der über mehr Kräfte verfügt, als es scheint …


    AUTOREN:
    (Quelle: cbj)
    Die beiden Autoren Jonathan Weil und Andrew Prentice haben bereits mehrere Projekte gemeinsam erarbeitet. "Pandaemonium" ist jedoch ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    London im 16.Jahrhundert: düster, unberechenbar, gefährlich. Genau der Schauplatz, den man sich für einen Roman wie "Pandaemonium" wünscht. Einem Roman, in dessen Innerem es nur so wimmelt von dunklen Mächten, verhängnisvollen Geheimnissen und einer Magie, so gefährlich, dass einem das Herz stehen bleiben kann, sollte man zu den Unglücklichen zählen, denen sie begegnet.
    Protagonist Jack ist ein einfacher Junge, der sich seinen Lebensunterhalt mit Taschendiebstahl verdient. Organisiertes Verbrechen unter den wachsamen Augen des berühmten Gauners Sharkwell, der seine Filzer, Nachtgänger und wie die Verbrecher seiner "Familie" so alle benannt werden, gezielt losschickt, um seinen eigenen Reichtum zu mehren, aber ohne die Gefahr erwischt und gehängt zu werden.
    Um Mitglied in Sharkwells "Familie" zu werden, muss eine Prüfung absolviert werden, die aus drei verschiedenen Stationen besteht. Eine davon ist ein möglichst ertragreicher Taschendiebstahl. Für Jack und seine flinken Finger kein Problem. Er greift einem reichen, fremdländisch aussehenden Mann seine prall gefüllte Geldbörse ab. Darin sind jedoch nicht nur sehr seltsame Goldmünzen, sondern auch merkwürdige Utensilien. Als Jack merkt, dass er es mit dunkler Magie zu tun hat, ist es bereits zu spät. Er steckt in großer Gefahr, denn niemand legt sich ohne Konsequenzen mit den Falschen an ...
    Laut Amazon ist "Pandaemonium" für Leser ab 12 Jahren geeignet. Das sehe ich ein bisschen anders, denn nicht nur die ausgereifte, aber auch sehr direkte Sprache, die häufig Fäkalausdrücke beinhaltet, sondern auch der Inhalt, der oftmals brutal ist und seine Protagonisten in Bordelle und zu Todesvollstreckungen führt, sind eher für etwas ältere Leser geeignet.
    Den Autoren Prentice und Weil gelingt es sehr schnell den Leser zu fesseln. Ein düsteres Ambiente im dunklen London, das an Jack the Ripper und ähnliche brutale Verbrechen aus der Vergangenheit erinnert, ist genau der Hintergrund, den man sich für eine Geschichte wie diese wünscht.
    Fantasie und Wirklichkeit verschwimmen zu einer grauen Suppe, die durchzogen wird von Magie und den schrillen Farben der Angst, die immer dann auftauchen, wenn das Unsichtbare nach Jack greift. Horrorelemente in der Handlung, aber auch eine Stimmung, die zum schneiden angespannt ist, entführen den Leser in eine Geschichte voller Geheimnisse.
    Obwohl sich der Roman sehr schnell lesen lässt, zieht er keineswegs am Leser vorbei, sondern bannt ihn mit Komplexität und Atmosphäre, so dass es wirklich schwierig ist das Buch weg zu legen und ins hier und jetzt zurück zu kehren. Immer den kalten Hauch des unsichtbaren Todes im Nacken ...
    Dies ist wohl der erste Band einer Reihe und obwohl in sich abgeschlossen, macht er richtig Lust darauf weiter zu lesen.


    FAZIT:
    "Pandaemonium" ist der sehr gelungene Auftakt einer Reihe, der man nicht im Dunkeln begegnen sollte. Magie, Fantasie und Wirklichkeit werden eins und es ist nur schwer zu erkennen, was Realität ist und was von den beiden Autoren, die mit einer dem Roman angemessenen Schreibe beeidrucken, ersponnen wurde. Ein Roman voller Fantasie und Finsternis. Empfehlenswert!

  • Die neblige Metropole an der Themse mit dem legendären Tower inspiriert immer wieder Schriftsteller zu unterschiedlichsten Geschichten. Londons zahlreiche Stadtteile mit teilweise klangvollen Namen bieten aber auch einen hervorragenden Schauplatz für historische und/oder phantasiereiche Erzählungen. Während in den reichen Vierteln die wohlhabenden Kaufleute von florierenden Geschäften träumen schlafen die Menschen in den Elendshäusern ihren Alkoholrausch aus. In diesem Roman träumen unter der Stadt, zwischen Ruinen und Wurzelwerk, an ganz vergessenen Orten sogar die Steine ...


    London 1592: Der Gassenjunge Jack lebt im heruntergekommen Stadtteil Southwark das für seinen Gestank eher berüchtigt denn berühmt ist. Er ist einigermassen erfolgreich als Dieb und er fällt durch seine Langfingerfähigkeiten dem Gangsterboss Sharkwell auf und er bestellt ihn ein um die Aufnahmeprüfung für seine "Organisation" abzulegen. Es ist immer besser einer Bande von Gaunern anzugehören als sich selbst durchs Leben zu schlagen. Er besteht das Aufnahmeritual und bei seinem ersten Einsatz als Filzer wählt er einen geheimnisvollen Fremden als Opfer und stiehlt ihm den Geldbeutel. Eine verhängnisvolle Entscheidung denn Jack muss sich fortan mit Zauberern, Hexenmeistern und anderen düsteren Mächten herumschlagen...


    Dieses Buch richtet sich an Jugendliche ab zwölf und vom Stil her ist es auch genauso geschrieben. Ich hatte von Beginn weg keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Es liest sich problemlos weg, die Seiten sind ratzfatz gelesen und fliegen nur so dahin und über etliche holprig geschriebene Stellen runzelte ich kurz die Stirn und las aber fix weiter. Es gibt zwei oder drei Stellen mit Hinrichtungsszenen wo ich mich gefragt habe ob es der Zielgruppe angemessen ist? :gruebel Auch eine Szene die in einem Haus aus dem Rotlicht Mileu mit dem verruchten Namen Fuchsloch hätte ich für Jugendliche wohl an einen anderen Ort verlegt oder anders geschrieben oder zumindest das Haus anders benannt.


    Die Autoren haben mit dem was sie geschrieben haben zwar einiges richtig gemacht aber leider fehlt mir das was sie nicht geschrieben haben oder nicht ausdrücken konnten. Zum Beispiel die besondere Atmosphäre Londons im Mittelalter zu vermitteln haben zahlreiche Schriftsteller wesentlich besser hinbekommen. Immer wieder hatte ich das Gefühl das es am schreiberischen Können fehlt um aus einer Geschichte, die zwar phantasievoll und ganz okay ist, zu etwas ganz Speziellem zu machen. So bleibt für mich leider das Fazit einer netten Lektüre die für ein paar Stunden ganz passable Unterhaltung bietet aber schnell wieder vergessen ist.


    Ja ich weiss das ich als Erwachsener nicht die Zielgruppe bin und ein(e) Jugendliche(r) die Geschichte aus einem ganz anderen Blickwinkel liest aber dennoch habe ich einiges mehr erwartet. Wertung: 6 Eulenpunkte.


    Edit: Ein paar Schreibfehler korrigiert

  • Ich habe dem Buch jetzt drei Chancen gegeben und werde es jetzt abbrechen.


    Ich mag weder den Stil noch irgendeinen der Charaktere.
    Die Geschichte selbst finde ich so aufregend wie einen Teebeutel und den Spannungsbogen muß man wohl auch noch selbst zurechtbiegen
    Nö, mir reichts.


    Das einzig gelungene ist das Cover.


    entnervte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson