Sarahs Lied- Sheila Walsh

  • Die Schwestern Ann und Sarah freuen sich, ein paar gemeinsame Tage zu verbringen. Doch kurz nach dem Zusammentreffen haben die beiden einen schweren Autounfall. Auf dem Weg ins Krankenhaus summt die tödlich verletzte Sarah eine unbekannte Melodie, die Ann auch Wochen später nicht aus dem Gedächtnis geht. Während der schweren Zeit nach dem Unfall erfährt Ann Zuwendung und Hilfe von Sarahs Nachbarin, dessen Sohn Kenny, der mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen ist, und von Eric, einem Handwerker. Doch Ann weigert sich, sich ihren Gefühlen und den Mitmenschen zu öffnen.
    Die Geschichte lässt sich leicht und schnell lesen. Sie hat kurze Kapitel, so dass man, auch wenn wenig Zeit bleibt, immer ein Stück weiterlesen kann. Durch das schöne sommerliche Cover und die kleinen Beschreibungen konnte ich mir beim Lesen die Umgebung um Sarahs Wohnort Charleston so schön vorstellen, dass ich echte Urlaubssehnsucht bekommen habe.
    Trotz des schweren Themas hat das Buch mich nicht deprimiert oder entmutig. Anns neue Freunde haben ihr durch ihre Hilfsbreitschaft und ihren bedingungslosen Zusammenhalt Hoffnung gegeben. Auch die Gespräche und Bemerkungen von Kenny über Engel, die auf Ann aufpassen, waren tröstend, jedoch nicht aufdringlich: Ann hat in der Geschichte selber starke Zweifel daran, ob es Engel tatsächlich gibt. Es muss sich also kein Leser gedrängt fühlen, daran zu glauben. Themen sind außerdem der Stolz und die Unabhängigkeit, mit denen Ann zu kämpfen hat. Doch beide Schwierigkeiten werden mit Einfühlsamkeit und Tiefgang thematisiert, so dass ich mich gut in Ann und ihre Probleme hineinversetzen konnte.
    „Sarahs Lied“ ist das erste gemeinsame Buch der beiden Autorinnen. Sheila Walsh ist unter anderem als Sängerin bekannt. Von Kathryn Cushman wurden bereits ein paar Romane ins Deutsche übersetzt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich möchte es auf jeden Fall als einen schönen, hoffungsvollen Sommer- und Liebesroman weiterempfehlen.

  • Danke für die Rezi. Das Buch ist mir schon ein paar Mal begegnet, aber irgendwie konnte ich mich nicht dazu entschließen. Vielleicht irgend wann mal.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")