Hilfe: Katze meeegaanhänglich!!!

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    Original von DraperDoyle
    Ich geb ja zu, die Übergänge sind fließend. Kein Mensch würde wohl behaupten, dass mein Guppies sich lieben. Viele Menschen könnten zugestehen, dass es bei bestimmten Tieren, vielleicht Elefanten oder Delphinen, so was wie Liebe gibt. Aber schon die Selbstdarstellung vieler Katzenbesitzer als Dosenöffner lässt mich erahnen, dass es mit der Katzenliebe, so die Katzen die Chance haben, sich der Menschenliebe zu entziehen, nicht allzu weit her ist.


    Unsere Katze ist Freigängerin und wird, wenn wir in Urlaub sind, liebevoll von Katzenopi versorgt - Streicheleinheiten inklusive. D.h. die einzige Änderung in der Umgebung für sie ist, daß Herrchen und Frauchen nicht da sind. Leider stellt sie ab Tag 4 unserer Abwesenheit die Nahrungsaufnahme ein, ab Tag 7 verkriecht sie sich und trinkt nichts mehr. Sie zeigt Symptome des Trauerns, was m. E. Emotionen als Hintergrund haben muß, welcher Art die auch immer sind. Ich würde das zwar nicht unbedingt als Liebe bezeichnen, aber zumindest als Emotionen, die im Beziehungszusammenhang stehen.


    Und ich muß sagen, es wäre mir viel lieber, wenn sie wie unsere frühere Katze uns wohlauf nach dem Urlaub entgegenkäme nach dem Motto "seid ihr auch mal wieder da?". Momentan lösen wir das, indem wir nur noch Kurzurlaub machen.

  • @Pelikan: das kann ich so nur bestätigen.
    Liebe ist vielleicht das falsche Wort - das ist es bei menschlichen Beziehungen aber auch meistens - , aber ich bin überzeugt, dass Katzen was fühlen für ihre Menschen und an ihnen hängen.
    Wenn ich mal verreise, habe ich auch jemanden, der sich echt liebevoll um die beiden kümmert, der kommt 3 mal am Tag für ca. eine Stunde und will dann auch spielen mit ihnen und schmusen und sie auf den Balkon lassen. Bringt sogar Leckerchen mit, was es bei mir eigentlich nicht gibt. Einer von beiden macht nichts mit. Frisst noch nicht mal. Der andere macht zwar alles mit, aber wenn ich dann zurück komme faucht er mich an, kratzt mich, und guckt mich tagelang mit dem Arsch nicht an.


    Und dann gab es noch die arme Katze der Nachbarn meiner Eltern. Mit 10 Wochen zog sie dort ein und durfte im Haus schlafen und wurde verhätschelt und beschmust. Mit 15 Wochen ging es ab vor die Tür. Vermutlich wollte sie da nicht mehr nur schmusen oder hat angefangen, was anzustellen. Diese Katze musste wirklich nur draußen leben, es gab keinen Schuppen und nichts. Gefüttert wurde sie auch nicht, denn zu immer anderen Zeiten wurde im Vorgarten der Napf hingestellt, wenn die Katze nach 20 Minuten nicht da war, wurde er weggenommen. Und diese Katze hat trotzdem 2 Jahre lang bestimmt 8 Stunden am Tag vor der Haustür gelegen, gemaunzt, gekratzt, in der Hoffnung, sie kann rein. Und wenn sie das Auto von denen hörte, kam sie fröhlich angerannt und wollte gestreichelt werden und mit rein - wurde aber ignoriert. Diese Katze hat sich eh komplett allein ernährt, also hing sie wohl irgendwie an diesen Menschen. Wenn Katzen wirklich so Einzelgänger sind, wär die doch abgehauen in den 1km entfernten Wald. Da hätte sie es besser gehabt als vor deren Haustür. Wenn Fremde sie lockten, hat sie nicht reagiert. Erst nach 2 Jahren ging die Katze dazu über, jedem zu folgen, der sie angesprochen hat (die lag ja immer vor der Haustür und besonders Kinder haben sie immer gelockt). Und irgendwann hat sie zum Glück wen gefunden, wo sie mit ins Haus durfte und nun gestreichelt wird etc.


    ich denke, Katzen sind sehr treue Geschöpfe. Und das mit dem Dosenöffner kommt nur daher, dass man sie nicht erziehen kann und zwingen. Wer sich Katzen anschafft, sollte sich bewusst sein, dass man Kompromisse eingehen muss. Meine Kater hören zwar auf "Nein! Runter da!", aber nur, wenn ich daneben stehe. Wenn ich weg bin, machen die hier, was sie wollen. Und die sind auch ausdauernder als ich. Am Ende kriegt die Katze immer ihren Willen :lache
    ich fühle mich von meinen Katzen "geliebt". WArum sonst liegt Dante jetzt hier auf dem unbequemen Schreibtisch neben mir; im Bett, auf dem Sessel etc. wär es doch viel gemütlicher.
    Meine Kater suchen meine Nähe abseits von Futteranfragen. Das langt mir als "Liebesbeweis".

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Pelican
    Unsere Katze ist Freigängerin und wird, wenn wir in Urlaub sind, liebevoll von Katzenopi versorgt - Streicheleinheiten inklusive. D.h. die einzige Änderung in der Umgebung für sie ist, daß Herrchen und Frauchen nicht da sind. Leider stellt sie ab Tag 4 unserer Abwesenheit die Nahrungsaufnahme ein, ab Tag 7 verkriecht sie sich und trinkt nichts mehr. Sie zeigt Symptome des Trauerns, was m. E. Emotionen als Hintergrund haben muß, welcher Art die auch immer sind. Ich würde das zwar nicht unbedingt als Liebe bezeichnen, aber zumindest als Emotionen, die im Beziehungszusammenhang stehen.


    Unser Kater Struppi, der beinahe zwanzig Jahre alt wurde und eigentlich sowieso kein Kater, sondern ein Mensch im Katzenkostüm war, hat in den letzten Lebensjahren jedes Mal, wenn wir auch nur ein paar Tage verreist waren, bei unserem Heimkommen ein halbstündiges absolutes Freudengeheul angestimmt. Uns kamen jedes Mal die Tränen, so zu Herzen gehend war das. Ganz zu schweigen davon, dass er, wenn wir abends noch mal weggehen wollten, auf das Schuhschränkchen sprang und mit der Pfote versuchte, uns festzuhalten. Wir hatten jedes Mal ein schlechtes Gewissen. Nichts davon hatte mit dem Wunsch nach Nahrung, Wärme oder dergleichen zu tun.

  • unsere Katzen dürfen während ihres Urlaubs in der Katzenpension verbringen. sie fühlen sich wohl da, fressen und haben Kontakt zu Artgenossen, was ihnen sehr gut tut. sie lernen dort Dinge, die sie vorher nicht konnten (hoffentlich bringt ihnen nie jemand Türklingen öffnen bei).


    wenn wir sie abholen, begrüßt uns zumindest Islay freudig. zu Hause schauen sie sich erst einmal eine Stunde lang die Wohnung an ("hier waren wir doch schon mal...") und sind dann ein paar Tage extrem anhänglich. im Großen und Ganzen ist das alles herrlich unkompliziert.

  • Als ich vor etwa einem halben Jahr meine zwei Miezen bekommen habe, war mein Kater ein halbes Jahr alt und schon durch mehrere Hände gegangen. Bei mir wars Liebe auf den ersten Blick und ich kann bis heute nicht verstehen, wie so ein herziger, unkomplizierter Kater zweimal "zurückgegeben" werden kann...


    Am Anfang hatte er wohl genau wegen seiner Vorgeschichte unglaubliche Angst, als ich zur Tür hinausgegangen bin - also mindestens einmal morgens. Er wusste schon - Frauchen geht zur Tür = Panik, alleinsein.
    Ich konnte immer nur sehr kompliziert zur Tür hinausschlüpfen, das war recht mühsam.
    Mit der Zeit, durch ablenkendes Clickertraining ("geh hier" "bleib") und durch seine kleine Mitbewohnerin wurde es mit der Zeit viel besser! Schließlich komme ich auch immer wieder :)
    Inzwischen ists sehr angenehm - mit beiden :)


    Versuch es entweder mit Geduld oder mit ein wenig Ablenkung/Beschäftigung durch gezieltes Clickertraining.
    Ansonsten hilft nur, Katze immer wieder runterzuschubsen, wenn sie dich stört. Da musst du aber konsequent sein, mal so mal so geht nicht ;)


    Viel Erfolg!