Die wundersame Geschichte von September- Catherynne M. Valente (11-13 Jahre)

  • die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte


    Für Leser von 11-13 Jahre


    Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
    Verlag: Rowohlt Rotfuchs
    Originaltitel:: The Girl Who Circumnavigated Fairyland in a Ship of Her Own Making
    Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister


    Kurzbeschreibung:
    Die 12-jährige September führt ein schrecklich langweiliges Leben in Nebraska, wo sie den lieben langen Tag nur gelb-rosa Teetassen abspülen und mit ihrem Hündchen spielen kann. Bis eines Tages der Grüne Wind auf seiner Leopardin der leichten Lüfte an ihr Fenster fliegt und sie zu einem großen Abenteuer ins Feenland einlädt. Tatsächlich wird Septembers Hilfe dringend gebraucht, denn im Feenland herrscht eine schreckliche Marquess, die nicht älter ist als September selbst. Sie verlangt von September, einen ganz besonderen Gegenstand aus dem gefährlichen Gespinstwald zu holen. Sonst will die Marquess das Feenland in einen langweiligen, phantasielosen Ort verwandeln und den Einwohnern das Leben zur Hölle machen – darunter auch Septembers neue Freunde, der bücherliebende Lindwurm A-bis-L und der blaue Dschinn Samstag. Mit viel Mut und noch mehr Herz stellt sich September ihrer schwierigen Aufgabe.


    Auch als Hörbuch erscheint das Buch, gelesen von Luise Helm.


    Über die Autorin:
    Catherynne M. Valente hat bereits zahlreiche Romane und Gedichtbände geschrieben und wurde dafür vielfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Partner, zwei Hunden und einer riesigen Katze auf einer Insel vor der Küste von Maine.


    Über die Ilustratorin:
    Ana Juan ist eine renomierte Illustratorin, die neben Kinderbüchern auch Cover für den „New Yorker“ gestaltet. Sie lebt in Spanien.


    Über die Übersetzerin:
    Sylke Hachmeister, geboren 1966 in Minden, studierte Kommunikationswissenschaften, Anglistik und Soziologie an der Universität Münster. Sie promovierte im Fach Publizistik und lernte zusätzlich Niederländisch. Zunächst war sie einige Jahre in einem Hamburger Kinderbuchverlag tätig, bevor sie sich als freie Übersetzerin und Autorin etablierte. Ihre Arbeit wurde mit bedeutenden Auszeichnungen gewürdigt, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für »Das Buch von allen Dingen« (Autor: Guus Kuijer) und »Ein Schaf fürs Leben« (Autorin: Martigen Matter). Außerdem wurde sie mit dem "Luchs des Jahres" der ZEIT und mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet. Sylke Hachmeister, die auch die erfolgreichen Vampir-Romane von Stephenie Meyer übersetzt hat, lebt in der Nähe von Köln.


    Mein Eindruck:
    Da mich Short Storys der Autorin überzeugen konnten, interessierte mich auch ihr erster in Deutsch übersetzter Roman, obwohl es ein Kinderbuch ist.


    Es handelt sich um ein massives Hardcover von über 300 Seiten, sogar mit Lesebändchen, und entsprechend komplex ist der Roman auch.


    Mit der 12jährigen September aus Nebraska haben wir eine gute (Anti)-Heldin: klein und mit großen Füssen, ein wenig herzlos wie alle Kinder. Gegen gelb-rosa Teetassen und süße Hündchen hat sie einen Widerwillen. Sie ist außerdem Selbstbewusst und hat Gerechtigkeitssinn. Die muss man einfach mögen.
    Der Wind findet sie übellaunig und aufbrausend und nimmt sie daher auf einer Leopardin mit ins Feenland. Dort begegnet sie den verschiedensten skurrilen Figuren, Alice im Wunderland stand sicher teilweise Pate!
    Im Feenland gibt es viele harte Regeln und es geht teilweise grausam zu, wenn z.B. die Kelpies ihren Zoll vom Fährmann fordern und dessen zehntes Kind ertränken und auffressen wollen. Das kann September nicht zulassen und opfert ihren Schatten. Man merkt, es wird in Ansätzen auch eine Coming-of-age-Entwicklungsgeschichte.


    Diese Szene ist drastisch beschrieben, es fließt sogar Blut. Das Buch ist also so harmlos nicht. Das Feenland wird von einer Diktatorin regiert, der Marquess, noch ein herzloses, grausames Kind, doch vielleicht hat auch sie mehr Facetten als man zuerst denkt. Für September ist sie eine Gefahr, bei sie leicht den Kopf verlieren kann. Im übertragenden wie realen Sinn. Sogar dem Tod begegnet sie, kann ihn aber in den Schlaf singen. Als sie jedoch beginnt, sich in einen Baum zu verwandeln, muss schleunigst eine Lösung her. Doch auch danach reißen die Abenteuer nicht ab und September wagt sich ganz alleine auf einem Boot ins Meer.


    Sprachlich geht Catherynne M. Valente in die vollen. Überschwänglich, aber genau!
    Die Dialoge sind außerdem noch mit viel Witz ausgestattet.
    Das Buch ist handlungsreich und komplex!


    Der Roman war im Original offenbar sehr erfolgreich, gewann z.B. den Andre Norton Award (benannt nach der großen Science Fiction/Fantasyautorin). So wie es aussieht, werden noch Fortsetzungen folgen!
    Ich bin gespannt, ob das Buch in Deutschland den Namen der Autorin auch bekannt machen wird.

  • Ich habe das Buch letztes Jahr im Original gelesen.


    Die Bilder sind klasse, und auch Valentes Erzählweise und Schreibstil sind sehr besonders. Die Geschichte, die sie erzählt, ist skurril und originell und auf jeden Fall Fans von Alice und dem Zauberer von Oz zu empfehlen. Aber irgendwie ist der letzte Funke bei mir nicht übergesprungen...