Das Geheimnis des roten Mantels - Sabine Wierlemann (ab 10 Jahre)

  • Der starke Band von Geschwistern
    Viele Kinder tun sich mit dem Fach „Geschichte“ schwer, weil sie glauben, dass dieses Fach langweilig und überflüssig ist. Ein großer Teil derjenigen Kinder, die sich durch die lateinische Grammatik arbeiten, würden am liebsten die alten Römer auf den Mond schießen, aber wie wäre es, anstelle die alten Römer auf den Mond zu schießen, dass wir uns in diese Zeit beamen? Sie glauben, das geht nicht? Die Autorin Sabine Wierlemann zeigt auf, dass es doch geht und erzählt die Geschichte „Das Geheimnis des roten Mantels“.


    Die beiden Kinder, Felix und Mathilda, die Zwillinge sind, halten sich in einem Museum auf. Da sie häufig dieses Museum besuchen, kennen sie sich dort aus und sie haben freie Hand, sie dürfen sich dort bewegen, wie sie möchten. Durch Zufall finden sie eine alte Brosche von den Germanen. Bei dieser Brosche liegt der Hinweis, dass man diese in Augusta Vindelicum gefunden hat. Während die beiden Kinder diese Brosche noch bewundern, landet Felix bei den Germanen und Mathilda bei den alten Römern. Beide Kinder lernen die jeweilige Kultur kennen und sie werden beide in einer Familie aufgenommen. Durch den Hinweis im Museum ist beiden unabhängig von einander klar, dass sie nach Augusta Vindelicum müssen, doch das war vor 2.000 Jahren nicht so einfach: es gab keine Autos und von Flugzeugen ganz zu schweigen. Werden die beiden es schaffen, an diesen Ort zu kommen und vor allem, werden sie den Schlüssel finden, um wieder in unsere Zeit zurück kommen zu können? Welche Rolle spielt der rote Mantel?


    Um Kindern das Fach „Geschichte“ anschaulich zu gestalten, kommen immer wieder Schriftsteller auf die Idee, so etwas wie eine Zeitmaschine zu haben, denn vor ein paar Jahren kam das Buch „Alhambra“ von Kirsten Boie heraus, die ebenfalls einen Jungen durch das berühren einer bestimmten Fliese ins spanische Mittelalter beamen ließ. Es scheint eine gängige Methode zu sein.
    Die Stadt Augusta Vindelicum gab es tatsächlich. Wissen Sie, um welche Stadt es sich handelt? Nein? Okay, ich habe mal in den schlauen Büchern (Lexika) nachgeschaut. Bei dieser Stadt handelt es sich um Augsburg und diese war in vergangener Zeit für die Römer ein wichtiger Kreuzungspunkt. Von daher ist es von der Autorin nicht weit hergeholt, dass die beiden Kinder sich genau hier treffen sollen. Auch ansonsten wird den jungen Lesern ein guter Einblick in das Leben der Germanen und Römer gegeben. Zudem findet man im Text Wörter in kursiver Schrift. Diese Schriftart ist immer ein Hinweis darauf, dass man im Anhang eine Erläuterung findet.
    Die Handlung ist spannend geschrieben. Die jeweiligen Kapitel sind kurz und sie wechseln sich regelmäßig ab, in einem Kapitel wird die Situation von Mathilda bei den Römern beschrieben, in dem darauf folgendem Kapitel von Felix und den Germanen. Damit wird der Eindruck der Gleichzeitigkeit unterstützt und macht es noch spannender. Man möchte als Leser aber nicht nur erfahren, ob die beiden Kinder es schaffen wieder zurück zu kommen in die Gegenwart, sondern man möchte immer mehr über die Germanen und Römer erfahren und somit hat die Autorin das eigentliche Ziel erreicht: Kinder werden sozusagen angezockt, sich mit der alten Geschichte zu befassen.


    Dieses Buch ist für Kinder ab 10 Jahre geeignet. Dieses Buch kann unabhängig von der Schule gelesen werden, eignet sich aber auch hervorragend als Schullektüre. Für Pädagogen gibt es den Hinweis im Buch, wie man an Unterrichtsmaterialien herankommen kann.