'Herr der Fliegen' - Seiten 001 - 066

  • Ich habe das erste Kapitel gelesen und bin schon ganz eingetaucht in die flirrende, teils übermütige, teils beängstigende Atmosphäre der Insel.


    Eine große Frage spukt in meinem Kopf: Warum waren in dem Flugzeug nur Kinder?


    Sehr gut gefällt mir, dass Golding sehr unterschiedliche Figuren mit ausgeprägten Charakterzügen auf der Insel hat stranden lassen.
    Mit Piggy habe ich solches Mitleid, dass es fast schmerzt. Er scheint derjenige mit dem meisten Verstand zu sein. Mal sehen, ob die Gruppe lernt, ihn zu hören, ihm zuzuhören.
    Ralph ist auf den ersten Blick ein Blender. Seine Beschreibung hat mich an die eines Politikers erinnert. Er sieht gut aus und strahlt Ruhe aus und hat es geschafft, sich mit Hilfe des Muschelhorns sich bemerkbar zu machen. Mal sehen, ob er der Rolle als Anführer gerecht wird.
    Jack wirkt auf mich gefährlich, eher ein Einzelgängertyp, der Macht liebt. Ich kann mir so jemanden überhaupt nicht in einem Chor vorstellen. Er strahlt Autorität aus und musste die erste Niederlage verkraften.


    Sehr angetan bin ich auch von dem Schreibstil, der mir sehr gut gefällt. Ein ausgewogenes Verhältnis von plastischen Beschreibungen und dem Vorantreiben der Geschichte.


    Der erste Eindruck ist sehr positiv.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zuerst bin ich ja nicht so richtig warm geworden mit dem Buch, aber Seite für Seite wurde es besser.


    Ich kann mich Regenfisch im Großen und Ganzen eigentlich nur anschließen. Piggy tut mir einfach nur leid, er ist der kluge Kopf, denkt auch ein paar Schritte weiter und irgendwie wird er total untergebuttert. Zuerst von Ralph, aber später auch von Jack.


    Ob Ralph ein Blender ist oder nicht mag ich noch nicht einschätzen. Zumindest hat er noch einen Funken Unrechtbewußtsein und merkt das er Piggy verletzt, auch wenn er dann doch anders handelt.


    Jack halte ich für sehr gefährlich.


    Obwohl es ja irgendwie schon anders ist, muss ich immer an Robinson Crusoe denken. Wahrscheinlich wegen der Parallele, gestrandet auf einer Insel.


    So richtig habe ich das mit dem Flugzeug auch nicht verstanden. Es wurde also abgeschossen, aber wieso hoffen sie noch auf den Piloten das er Hilfe holt? Und irgendwo müssen doch auch noch Reste vom Flugzeug sein, oder? Davon wird gar nichts gesagt.


    Dafür wird die Insel, die Flora und Fauna sehr schön beschrieben. Und ich hätte bestimmt auch so meine Probleme ein kleines Ferkelchen einfach so abzustechen. :rolleyes

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich bin auch sehr gut in das Buch eingestiegen und konnte kaum die Seiten schnell genug umblättern.


    Die Charaktere finde ich bisher großartig. Piggy ist der extreme Außenseiter, der sein Image auch unter Fremden leider nicht ablegen konnte, ob er das geschafft hätte, wenn Ralph den anderen nicht seinen Spitznamen verraten hätte, halte ich für fragwürdig. Ralph selber kann ich noch nicht so recht einschätzen. Er gibt sich selbstsicher und mimt wohl gerne den Anführer, aber er das tatsächlich ist bleibt abzuwarten. Obwohl er Piggy die Sache mit dem Namen eingebrockt hat, scheint er dennoch nicht absichtlich bösartig zu sein, denn er bietet ihm ja schon eine Art Schutz vor Jack, auch wenn das noch sehr subtil ist.
    Jack selber ist mir unheimlich und ich verstehe auch nicht, wie eine solche Person sich in einem Chor wohlfühlen kann.


    Ich habe übrigens eine Zahl vermisst, wie viele Jungs auf der Insel sind. Ich schätze so zwischen 20 und 25, aber etwas genauer wäre schön gewesen. Andererseits wissen die Kinder selber es ja anscheinend auch nicht, weil sich außer Piggy ja auch niemand die Mühe macht, sich um die Organisation der Überlebenden zu kümmern oder wenigstens mal die Namen der anderen erfragt.


    Am Feuer benimmt sich dann auch Ralph gegenüber Piggy unmöglich, als es um die Sache mit der Brille und den Vorwuf geht, dass man erst Hütten am Strand bauen solle. Jack will gar nichts von Piggy hören und Ralph scheint irgendwie hin und her gerissen zu sein. Anscheinend will er es sich nicht direkt mit Jack verderben, weil die beiden ja praktisch die 'Anführer' sind.


    Zum Hintergrund: Ich habe nur etwas über eine Atombombe und die Evakuierung gelesen, mehr Hinweise wurden noch nicht geliefert. Also scheint das Flugzeug die Kinder wahrscheinlich aus England evakuiert zu haben, wohin ist allerdings die Frage und wieso nur Kinder, vor allem nur Jungs an Bord waren, wird auch nicht ersichtlich. Ich bin gespannt, ob das noch aufgeklärt wird, für die eigentlichen Geschehnisse auf der Insel ist es ja eigentlich irrelevant.

  • Zitat

    Original von Macska
    ...
    So richtig habe ich das mit dem Flugzeug auch nicht verstanden. Es wurde also abgeschossen, aber wieso hoffen sie noch auf den Piloten das er Hilfe holt? Und irgendwo müssen doch auch noch Reste vom Flugzeug sein, oder? Davon wird gar nichts gesagt.


    Das finde ich auch erstaunlich. Außerdem sind die Jungen ziemlich unverletzt für so einen Absturz. Der Absturz ist für die Geschichte wahrscheinlich unbedeutend, sonst wäre er bestimmt detailierter geschildert worden. Es war anscheinend nur der Grund, dass diese Personen auf einer einsamen Insel zusammenkommen.


    Zitat

    Original von Macska
    Dafür wird die Insel, die Flora und Fauna sehr schön beschrieben. Und ich hätte bestimmt auch so meine Probleme ein kleines Ferkelchen einfach so abzustechen. :rolleyes


    Wenn der Hunger groß genug ist, könnte ich das schon.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    ...
    Die Charaktere finde ich bisher großartig. Piggy ist der extreme Außenseiter, der sein Image auch unter Fremden leider nicht ablegen konnte, ob er das geschafft hätte, wenn Ralph den anderen nicht seinen Spitznamen verraten hätte, halte ich für fragwürdig.


    Piggy kommt mir vor wie so eine Art Prophet, der das Zeug hat, den anderen die Augen zu öffnen und auch dir richtigen Ideen hat. Nur will das keiner hören. Jack reagiert leicht unwirsch angesichts des Feuers und dem Fehler, den sie da gemacht haben. Mal sehen, ob Piggy die anderen dazu bringt, die nächsten Schritte zu planen.


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ralph selber kann ich noch nicht so recht einschätzen. Er gibt sich selbstsicher und mimt wohl gerne den Anführer, aber er das tatsächlich ist bleibt abzuwarten. Obwohl er Piggy die Sache mit dem Namen eingebrockt hat, scheint er dennoch nicht absichtlich bösartig zu sein, denn er bietet ihm ja schon eine Art Schutz vor Jack, auch wenn das noch sehr subtil ist.


    Mein Eindruck ist, dass Ralph schon erkannt hat, dass Piggy wertvolle Ideen hat. Er ist sozusagen das Sprachrohr. Ich denke, Piggy hätte in der Gruppe allein keine Möglichkeit, sich durchzusetzen- allein wegen seines Auftretens und seines Aussehens. Er wirkt leicht nervig. Das ist schon erschreckend und findet auch heute eine Entsprechung in dern mediendominierten Welt.
    Ralph weiß ich auch noch nicht endgültig einzuschätzen.


    Interessant finde ich auch das Muschelhorn. In meiner Klasse habe ich auch einen "Redestein". In Gesprächsrunden darf nur der reden, der den Stein hat. Zum einen verleiht der Stein dem Sprechen Autorität und Macht und schenkt auf der anderen Seite ein Stück Sicherheit. Es ist ein gutes Mittel, um demokratische Redeformen einzuüben.
    Hier also ein zerbrechliches Muschelhorn. Mal sehen, wie lange es ganz bleibt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Das finde ich auch erstaunlich. Außerdem sind die Jungen ziemlich unverletzt für so einen Absturz. Der Absturz ist für die Geschichte wahrscheinlich unbedeutend, sonst wäre er bestimmt detailierter geschildert worden. Es war anscheinend nur der Grund, dass diese Personen auf einer einsamen Insel zusammenkommen.


    Ich habe es mir auch so gedacht, dass die Kinder mit dem Flugzeug vor dem Krieg in Sicherheit gebracht werden sollten. Davon habe ich in verschiedenen Büchern über England im Krieg schon gelesen, nur war es meist ein Zug, mit dem diese auf's Land gebracht wurden.
    Ich denke, dass das Flugzeug auseinandergebrochen ist. Der Vorderteil des Flugzeuges brannte, das hat ein Junge gesehen. Gleich auf der Zweiten Seite wird geschrieben:
    "Und der Pilot? Ach richtig, der war ja gar nicht in der Passagierkabine, der war ja vorn in der Kanzel-"

    Und ein paar Zeilen weiter steht, dass die Passagierkabine in der die Kinder vorher waren, dann bei dem Sturm ins Meer getrieben worden ist und dass ein paar von den Kindern vielleicht sogar noch das drin gewesen sind.


    Zitat

    Original von Macska
    Dafür wird die Insel, die Flora und Fauna sehr schön beschrieben. Und ich hätte bestimmt auch so meine Probleme ein kleines Ferkelchen einfach so abzustechen. :rolleyes


    Wenn der Hunger groß genug ist, könnte ich das schon.[/quote]


    Ich weiß gar nicht, ob es nur der Hunger ist... :gruebelIrgendwie sind es die Urinstinkte, dieses Jagen müssen oder halt das, was jeder von den Jungen aus seinen Abenteuerbüchern kennt. Hunger leiden die Kinder zu dem Zeitpunkt gar nicht, denn es gibt reichlich Früchte.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Mein Eindruck ist, dass Ralph schon erkannt hat, dass Piggy wertvolle Ideen hat. Er ist sozusagen das Sprachrohr. Ich denke, Piggy hätte in der Gruppe allein keine Möglichkeit, sich durchzusetzen- allein wegen seines Auftretens und seines Aussehens. Er wirkt leicht nervig. Das ist schon erschreckend und findet auch heute eine Entsprechung in dern mediendominierten Welt.
    Ralph weiß ich auch noch nicht endgültig einzuschätzen.


    Ja stimmt, Ralph hört ihm schon zu, auch wenn er das Piggy selber nicht spüren lässt. Wahrscheinlich weil er selber auch so in diesen Strukturen drin ist, Außenseiter nicht für voll zu nehmen. Und ja, dass es auch heute noch so ist, stimmt, das wird sich wahrscheinlich auch nicht so bald ändern. Kinder sind halt leider was so was angeht einfach grausam.. :wow

  • Zitat

    Original von Clare




    [quote]Original von Clare
    Ich weiß gar nicht, ob es nur der Hunger ist... :gruebelIrgendwie sind es die Urinstinkte, dieses Jagen müssen oder halt das, was jeder von den Jungen aus seinen Abenteuerbüchern kennt. Hunger leiden die Kinder zu dem Zeitpunkt gar nicht, denn es gibt reichlich Früchte.


    Ich meinte auch nur, dass ich das könnte, wenn mein Hunger groß genug ist. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Beim Lesen der ersten Seiten habe ich mich gefragt, wie lange die Kinder wohl schon auf dieser Insel sind. Nachdem erwähnt wurde, daß sie wegen der ungewohnten Sonne alle Sonnenbrand hatten, gehe ich davon aus, daß der Flugzeugabsturz nicht länger als ein paar Stunden zurückliegen kann. Erschreckt hat mich, daß die kids von dem Absturz völlig unberührt zu sein scheinen, nicht ein Kind hat geweint, keines will über das Unglück sprechen. Und das bei einer Altersgruppe von 6 - 12 Jähriger ? Ihr größtes Interesse gilt der Abwesenheit von Erwachsenen. Völlig bizarr fand ich die Szene, als Jack mit seinem Chor in ihren langen schwarzen Mänteln zu dem Rest der Gruppe stießen.


    Zitat

    Original von Regenfisch
    Mit Piggy habe ich solches Mitleid, dass es fast schmerzt. Er scheint derjenige mit dem meisten Verstand zu sein. Mal sehen, ob die Gruppe lernt, ihn zu hören, ihm zuzuhören. Ralph ist auf den ersten Blick ein Blender. Seine Beschreibung hat mich an die eines Politikers erinnert. Er sieht gut aus und strahlt Ruhe aus und hat es geschafft, sich mit Hilfe des Muschelhorns sich bemerkbar zu machen. Mal sehen, ob er der Rolle als Anführer gerecht wird.
    Jack wirkt auf mich gefährlich, eher ein Einzelgängertyp, der Macht liebt. Ich kann mir so jemanden überhaupt nicht in einem Chor vorstellen. Er strahlt Autorität aus und musste die erste Niederlage verkraften.


    Deiner Einschätzung der Charaktere kann ich mich eigentlich nur anschließen. Leider habe ich die Befürchtung, daß es mit Piggy kein gutes Ende nehmen wird. Bereits wenige Stunden nachdem die kids auf der Insel gelandet sind, scheint die Situation aus dem Ruder zu laufen. Auf Piggy, der vielleicht mit seinen Äußerungen zu sehr einem Erwachsenen ähnelt, mag einfach niemand hören.


    Zitat

    Original von Macska
    Obwohl es ja irgendwie schon anders ist, muss ich immer an Robinson Crusoe denken. Wahrscheinlich wegen der Parallele, gestrandet auf einer Insel.


    Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten, mir die Insel bildlich vorzustellen. Deshalb denke ich immer an den Film Castaway mit Tom Hanks.


    Zitat

    Original von Clare
    Ich weiß gar nicht, ob es nur der Hunger ist... :gruebelIrgendwie sind es die Urinstinkte, dieses Jagen müssen oder halt das, was jeder von den Jungen aus seinen Abenteuerbüchern kennt. Hunger leiden die Kinder zu dem Zeitpunkt gar nicht, denn es gibt reichlich Früchte.


    Ich finde es unwahrscheinlich schwer sich vorzustellen, zu was man in Ausnahmesitutationen in der Lage wäre und wo die persönlichen Grenzen liegen. Ich denke, daß die Jungs im weiteren Verlauf des Buches an einige Grenzen stoßen, manche sogar überschreiten werden. Ich bin deshalb sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

  • Ich bin schon einen Abschnitt weiter, daher will nichts verraten.


    Die Sprache finde ich ziemlich altbacken, was mir das Lesen nicht gerade erleichtert. Aber wenn man bedenkt, wie alt das Buch schon ist, ist es auch kein Wunder.
    Piggy tut mir auch leid, aber er ist auch etwas selbst schuld. Aber er scheint auf klassisch der Typ Junge zu sein, der aus dem Rahmen fällt und aneckt.
    Alle anderen bleiben recht blass, bis auf Ralph, der sich hervor tut.

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten, mir die Insel bildlich vorzustellen. Deshalb denke ich immer an den Film Castaway mit Tom Hanks.


    An den Film denke ich auch immer wieder und die Insel sieht für mich wie in diesem Film aus, bis auf die Korallen, die gibt es nicht im Film.

  • Zitat

    Original von Macska
    Wiggli
    Wieso ist Piggy denn selbst Schuld? :wow


    Ja, das erstaunt mich auch. Meinst du, er soll abnehmen und mit seinen klugen Ideen hinter'm Berg halten, damit er von den anderen akzeptiert wird?
    Da bin ich entschieden anderer Meinung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Wow , hier ist ja schon ein ganz schönes Treiben! Da ist man mal einen Tag nicht online... Na dann stürze ich mich auch mal ins Getümmel. :-]


    Anfangs hatte ich so meine Problemchen in die Geschichte reinzukommen, aber jetzt flutscht es.


    Mein Liebling bisher ist natürlich Piggy. Es tut mir wirklich leid, dass ich ihn nun auch Piggy nennen muß, aber da wir seinen wirklichen Namen nicht kennen, bleibt mir ja nichts anderes übrig.


    Zitat

    Original von Regenfisch


    Ja, das erstaunt mich auch. Meinst du, er soll abnehmen und mit seinen klugen Ideen hinter'm Berg halten, damit er von den anderen akzeptiert wird?
    Da bin ich entschieden anderer Meinung.


    Hätte Piggy Ralph gegenüber nur seinen richtigen Namen genannt, hätte von seinem gehassten Spitznamen niemand erfahren. Ich vermute mal, dass Wiggli das gemeint hat, dass er selbst dran Schuld ist, dass ihn nun alle Piggy nennen. Allerdings befürchte ich, dass es früher oder später sowieso aufgrund seines Übergewichts zu diversen Spitznamen gekommen wäre... Kinder können eben sehr grausam sein.


    Zitat

    Original von -Christine-
    Beim Lesen der ersten Seiten habe ich mich gefragt, wie lange die Kinder wohl schon auf dieser Insel sind. Nachdem erwähnt wurde, daß sie wegen der ungewohnten Sonne alle Sonnenbrand hatten, gehe ich davon aus, daß der Flugzeugabsturz nicht länger als ein paar Stunden zurückliegen kann. Erschreckt hat mich, daß die kids von dem Absturz völlig unberührt zu sein scheinen, nicht ein Kind hat geweint, keines will über das Unglück sprechen. Und das bei einer Altersgruppe von 6 - 12 Jähriger ? Ihr größtes Interesse gilt der Abwesenheit von Erwachsenen. Völlig bizarr fand ich die Szene, als Jack mit seinem Chor in ihren langen schwarzen Mänteln zu dem Rest der Gruppe stießen.


    So ganz schlüssig finde ich die Ausgangssituation bisher auch nicht. Mir fehlen z.B. "Verletzungen" der Kinder - alle scheinen vollkommen unversehrt zu sein und auch Heimweh müsste doch zumindest bei den kleineren auftreten. Da wird lediglich mal ein Junge erwähnt, der am Daumen lutscht und wilde Schlangen sieht. Sie sehen nur das Abenteuer, das vor ihnen liegt und scheinen von dem Gedanken, dass sie ganz alleine auf dieser Insel sind eher begeistert zu sein, als dass er sie ängstigt.
    Überahupt wirken Ralph, Jack und Piggy schon viel zu erwachsen für mich.


    Zitat

    Original von -Christine-


    Ich finde es unwahrscheinlich schwer sich vorzustellen, zu was man in Ausnahmesitutationen in der Lage wäre und wo die persönlichen Grenzen liegen. Ich denke, daß die Jungs im weiteren Verlauf des Buches an einige Grenzen stoßen, manche sogar überschreiten werden. Ich bin deshalb sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.


    Hm, schwer zu sagen, wozu man fähig ist, wenn einen der Hunger vorantreibt. :gruebel Denn die Früchte, die sie haben halten einen ja auch nicht auf Dauer satt. Da werden die Kinder sicherlich früher oder später schon was richtiges im Magen haben wollen.


    Ich fand es allerdings realistisch, dass Jack das Schwein nicht auf Anhieb einfach erstechen konnte. Diese "Schwäche" will er jedoch gegenüber den anderen nicht eingestehen, denn eigentlich will er ja der Anführer sein. Und Anführer kann nur sein, wer stark ist.
    Ich mußte übrigens tierisch lachen, als es um das Bestimmen des Anführers ging und Jack meinte S. 31 "...ich bin Kapitelsänger und Klassensenior. Und ich kann das Hohe C singen" :lache Ob ihn sein Hohes C in dieser Situation weiterhelfen kann? :lache


    Aus Ralph werde ich bisher nicht so ganz schlau. Er scheint mir ein ganz schöner Blender zu sein. Schmückt sich mit fremden Federn, also mit Ideen die eigentlich Piggy hatte. Deshalb will er Piggy sicherlich auch nicht ganz los werden, denn auf seine guten Einfälle wird er sicherlich auch weiterhin zurückgreifen...

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Interessant finde ich auch das Muschelhorn. In meiner Klasse habe ich auch einen "Redestein". In Gesprächsrunden darf nur der reden, der den Stein hat. Zum einen verleiht der Stein dem Sprechen Autorität und Macht und schenkt auf der anderen Seite ein Stück Sicherheit. Es ist ein gutes Mittel, um demokratische Redeformen einzuüben.
    Hier also ein zerbrechliches Muschelhorn. Mal sehen, wie lange es ganz bleibt.


    Ich glaube auch, dass das Muschelhorn nicht lange überleben wird. Aber die Idee finde ich sehr schön eingebaut. Wenn es auch nicht jedem die Redegewalt gibt. Denn Piggy lassen sie ja trotz des Muschelhorns nicht wirklich reden. Er erwähnt schließlich immer wieder "ich hab die Muschel" was dann von Ralph und Jack einfach übergangen wird.


    Kennt ihr eigentlich alle schon den Film "Herr der Fliegen"?? Also ich kenne ihn nicht und kann daher meiner Phantasie was die weiteren Geschehnisse betrifft munter freien Lauf lassen. :grin

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Ich bin schon einen Abschnitt weiter, daher will nichts verraten.


    Die Sprache finde ich ziemlich altbacken, was mir das Lesen nicht gerade erleichtert. Aber wenn man bedenkt, wie alt das Buch schon ist, ist es auch kein Wunder.
    Piggy tut mir auch leid, aber er ist auch etwas selbst schuld. Aber er scheint auf klassisch der Typ Junge zu sein, der aus dem Rahmen fällt und aneckt.
    Alle anderen bleiben recht blass, bis auf Ralph, der sich hervor tut.


    Zitat

    Original von Regenfisch


    Ja, das erstaunt mich auch. Meinst du, er soll abnehmen und mit seinen klugen Ideen hinter'm Berg halten, damit er von den anderen akzeptiert wird?
    Da bin ich entschieden anderer Meinung.


    Das verstehe ich auch nicht. Wie meinst du das- selber schuld?
    Selber schuld an seiner Außenseiterrolle, weil er nicht sportlich aussieht wie die Anderen? Der Einzige Dicke, der Einzige mit Brille...

  • Zitat

    Original von Sonnschein


    Kennt ihr eigentlich alle schon den Film "Herr der Fliegen"?? Also ich kenne ihn nicht und kann daher meiner Phantasie was die weiteren Geschehnisse betrifft munter freien Lauf lassen. :grin


    Ich habe den Film auch nicht gesehen und bin wie du völlige dem freien Lauf meiner Phantasie ausgeliefert ;-). Meist ist mir das auch lieber so.
    Bilder einer Verfilmung legen mich so fest, wenn ich das Buch später erst lese. Bilder von Orten und Personen bekomme ich schwer wieder aus dem Kopf.

  • Zitat

    Original von Clare



    Das verstehe ich auch nicht. Wie meinst du das- selber schuld?
    Selber schuld an seiner Außenseiterrolle, weil er nicht sportlich aussieht wie die Anderen? Der Einzige Dicke, der Einzige mit Brille...


    Also ich denke Wiggli meint, dass er ja selbst seinen Spitznamen verraten hat. Er hätte ja einfach seinen richtig Namen nennen können ... statt "Piggy, aber verrats den anderen nicht" :rolleyes