Von Kastanien und Knochen - von Daniel Mosmann

  • Diesen Erzählband lege ich LeserInnen ans Herz, die ein Faible für Schauergeschichten haben, für atmosphärisch erzählte Grusler.


    Daniel Mosmann ist ein wunderbarer Erzähler. Das Buch war für mich eine Überraschung und ja: eine kleine Offenbarung. Die Vorbilder des Autors liegen deutlich spürbar in der romantischen Tradition, bei Adalbert von Chamisso, E.T.A. Hoffmann, Ambrose Bierce, Edgar Allan Poe. Mit großer Sensibilität fühlt er sich in die Erzählhaltung und Motivik der Romantik ein und schenkt den LeserInnen eine Melange düster-melancholischer Gänsehautgeschichten.


    Was mir - neben der gelungenen Atmosphärenentfaltung - besonders gefallen hat, war die ungeheure Warmherzigkeit des Autors seinen Figuren gegenüber. So etwas kenne ich nur von Adam Haslett in "Hingabe" oder von Andreas Steinhöfel. Nicht nur jeder einzelne Text, auch jede Figur ist von Atem durchzogen, einem Herzschlag. Dem Autor liegen seine Figuren am Herzen.


    Was kann ich sagen: Die Geschichten haben mich berührt. Ich glaube, das ist das Beste, was man zu einem Buch sagen kann. Ich fand nicht alle Erzählungen erschreckend, dafür waren manche zu vorhersehbar (was an der Dramaturgie liegt, deshalb und nur deshalb vergeb ich zwei Sterne unter der Höchstwertung), aber stets waren sie berührend. Sie bringen etwas im Innern zum Klingen, und wenn ein Text so etwas schafft, dann ist er besonders.


    Der Autor hat eine Stimme, die bereits in diesem, seinem ersten Buch auffällt. Ich freu mich unheimlich auf weitere Bücher. Diesen Erzählband empfehle ich mit Kusshand weiter. Für alle, die gepflegten Grusel mögen und für die, die Lust auf zeitgenössische Schauertexte in Poescher Manier haben.


    Fazit: Kaufen, Gruseln und an Freunde weitergeben!
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  • Hört sich sehr vielversprechend an. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. Buch ist dann auch auf meiner Wunschliste gelandet. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.