• Regie: Koji Wakamatsu
    Darsteller: Keigo Kasuya, Shinobu Terajima


    Dieser auf der Berlinale 2010 preisgekrönte japanische Film von dem letztes Jahr verstorbenen Kultregisseur Koji Wakamatsu ist harter Stoff. Sicherlich kein Stoff für sensible Gemüter. Die sollten besser weiten Abstand halten!.


    Ein fanatischer, japanischer Offizier, Leutnant Kurokawa, des Kriegs zwischen Japan und China während des zweiten Weltkriegs kehrt schwer versehrt zu seiner Frau in sein Heimatdorf zurück. Er hat alle Gliedmaße und die Sprache verloren und ist entstellt.
    Perspektivisch wird überwiegend die Ehefrau des Opfers in den Mittelpunkt gestellt, denn sie muss mit der Situation fertig werden und mit dem versehrten Mann weiterleben. Sie muss ihn fahren, füttern und sexuell zu Diensten sein.
    Die Darstellerin hat für diese Rolle 2010 auf der Berlinale den silbernen Bären gewonnen! Ihre Darstellung ist auch wirklich bemerkenswert!


    Die Kamera ist gnadenlos und hält drauf auf die Einstellungen und Verstümmelungen.
    Irritierender fast noch wirkt der Fanatismus des Dorfes, die den Kriegsheld feiern.
    Auch ist der Zuschauer noch beeinflusst von den Kriegsverbrechen, die Kurokawa an Chinesinnen beging, bevor er verletzt wurde. Daher entsteht trotz seines Schicksals so leicht kein Mitleid mit ihm.


    Der Film thematisiert dann schonungslos das gesellschaftliche Rollenverhalten.
    Aber auch der langsame Wechsel von Abhängigkeiten. Ein psychologischer Zweikampf beginnt. Das gibt dem Film auch eine feministische Komponente.


    Ob die dokumentarischen Einstreuungen notwendig sind, sei dahin gestellt. Ich werte sie als Freiheit des Künstlers.


    Es gibt ein paar sehr gelungen Aufnahmen, die die Schönheit des Landes mit den Feldern und dem Fluss zeigen, in dem die Pflanzer ihre schwere Arbeit tun.
    Obwohl Koji Wakamastu viel Einfluß auf die japanische Filmgeschichte genommen hat, war er die meiste Zeit gezwungen mit kleinen Budgets zu arbeiten. Bei Caterpillar merkt man das allerdings nicht.


    Der Film ist nicht unumstritten, doch ich halte ihn aufgrund seiner Themen und künstlerischer Wirkung für relevant!