Schreibwettbewerbe bei Pseudo-Verlagen

  • Zitat

    Original von Tom
    Voltaire : Solche Bücher findet man bei größeren Verlagen natürlich auch. ;-)


    Die größeren Verlage wollte ich natürlich nicht diskriminieren. Gerade auch die "nichtalltäglichen" Bücher eines meiner Lieblingsautoren (Tom Liehr - um mal Butter bei die Fische zu tun) erscheinen ja in einem der größeren Verlage. :anbet :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Nach meiner Erfahrung legen große Verlage mehr Wert auf die Höhe der Verkaufszahlen. Natürlich kann da auch eine Perle darunter sein, doch wenn es den Mainstream nicht trifft, so fürchte ich - hilft es wenig.
    Die kleinen Verlage träumen zwar ebenso von großen Verkaufszahlen, doch bleiben sie am Boden, jonglieren recht und schlecht mit dem mageren Budget, suchen dafür gezielt nach diesen Perlen, und bringen sie dann meist in besonders schöner Aufmachung heraus. So, meine Erfahrung.


    Und mein Tipp: Bevor ich bei Pseudo-Verlagen meine Arbeit verschleudere, veröffentliche ich lieber in diversen Foren( z.B. Buch auf Reisen), oder veröffentliche in Eigenregie als Ebook u.ä.


    lG, Sayyida

  • Zitat

    Original von Sayyida


    Die kleinen Verlage (...) suchen (...) gezielt nach diesen Perlen, und bringen sie dann meist in besonders schöner Aufmachung heraus. So, meine Erfahrung.


    Und mein Tipp: Bevor ich bei Pseudo-Verlagen meine Arbeit verschleudere, veröffentliche ich lieber in diversen Foren( z.B. Buch auf Reisen), oder veröffentliche in Eigenregie als Ebook u.ä.



    Ja, Sayyida. Diese Perlen der kleinen Verlage sind etwas Besonderes, und ich freue mich auch darüber, wenn ich so ein Buch in den Händen habe.


    Pseudo-Verlage dagegen wollen oft durch Schreibwettbewerbe möglichst viele Hobby-Autoren auf sich aufmerksam machen. Vielleicht steckt dahinter manchmal die gut gemeinte Absicht, auf ein noch unbekanntes schriftstellerisches Talent zu stoßen. Aber eher geht es wohl darum, durch Anthologien eine möglichst hohe Zahl von (auch literarisch wenig überzeugenden) Autoren zu veröffenlichen.


    Damit ist vermutlich die Erwartung verbunden, dass jeder veröffentlichte Autor eine gewisse Stückzahl der Anthologie kauft. Und oft genug wird per Nebenvertrag dann doch noch eine Mindestabnahme durchgedrückt.

  • Sayyida :


    Es geht nicht (nur) um Anthologien. Auch die Romane, die in den entsprechenden Verlagen veröffentlicht werden, kauft "kaum jemand", der nicht zufällig mit dem Autor verwandt oder bekannt ist. Das Geschäftsmodell zielt, wie z.B. im Rahmen der "Rico Beutlich"-Aktion nachdrücklich bewiesen wurde, in der Hauptsache darauf ab, mit den "Autoren" Geld zu verdienen, wobei nahezu keine Rolle spielt, was diese zur Veröffentlichung anbieten. Selbst reiner Buchstabensalat wird von den "Lektoraten" über den Klee gelobt und für die "raren Programmplätze" empfohlen.


    Übrigens hatte einer dieser Verlage mal etwas im Angebot, das "Nationalbibliothek des deutschsprachigen Gedichts" hieß. Unter diesem subtilen Titel wurden jeweils jährlich tausende Gedichte veröffentlicht, in dicken Schwarten, die die Autoren zum "Subskriptionspreis" von schlapp 100 € kaufen konnten. In diese "Nationalbibliothek" wurde beinahe jede Einsendung aufgenommen; das Buch rechnete sich - sehr gut - über die Verkäufe an die vielen, vielen Einsender, die stolz darauf waren, mit ihren zappeligen Lürikversuchen auf diese Weise veröffentlicht zu werden. Nach meinen Informationen ist diese etwas irreführende Titelei irgendwann untersagt worden, weshalb die Reihe dann eingestellt wurde.


    Das gleiche Modell findet bei Anthologien Anwendung. Dem Buchmarkt geht derlei weitgehend am Rosettenhalter vorbei.

  • Zitat

    Original von Tom



    Es geht nicht (nur) um Anthologien.


    Dem stimme ich zu, Tom. Aber ich finde, mit Anthologien ist es besonders einfach, Hobby-Autoren zu ködern, die auf eine Veröffentlichung hoffen:


    Kurzgeschichten sind gut geeignet, um Schreibwettbewerbe zu starten. Und die Zahl der Autoren, die sich so unterbringen lassen, ist beeindruckend.


    Ich weiß von "Verlagen", die mehrere solcher Wettbewerbe gleichzeitig veranstalten - natürlich mit unterschiedlichen Themen: Für jeden Hobby-Autor ist was dabei.

  • Nur braucht man deshalb Anthologien nicht per se zu verdammen. Natürlich sollten bei jedem Schreiber sofort alle Alarmglocken angehen, sobald die Rede von verpflichtender Selbstabnahme ist, aber es geht ja auch anders.


    Manche Anthologien schreiben aus und geben jedem beteiligten Autor ein oder zwei Gratisexemplare als "Provision", so daß man sein Werk dann nicht einmal für sich selbst kaufen muss, sondern umsonst bekommt. Ist auch ein guter Weg, um in Kontakt mit Verlagen zu kommen, denn das ist meines Wissens der eigentliche Hintergedanke bei Anthologien. Wie Tom schon sagte kauft sonst eh kaum jemand Kurzgeschichtensammlungen.

  • Anthologien sind weder gut, noch schlecht, jedenfalls per se - sie können genauso gut oder schlecht sein wie jedes andere literarische Format. Es gibt beschissene Romane, Novellen, Theaterstücke, was weiß ich; so, wie es in jedem Format auch exzellente Texte gibt. Das Medium ist nicht die Botschaft.


    Hin und wieder tauchen sogar Anthologien in den Bestsellerlisten auf. Und, nein, sie sind keineswegs nur geeignet, um Verlage auf Nachwuchsautoren aufmerksam zu machen. Leute wie David Sedaris und eine Zeit lang auch T.C. Boyle vermitteln sich überwiegend in Kurzgeschichtensammlungen. Es gibt Liebhaber dieses Formats und damit verbundener Textgattungen, und nicht jede Anthologie ist zum Schattendasein verdammt. Monothematische Anthologien, etwa Ferienreader oder Weihnachtssammlungen, verkaufen sich regelmäßig ziemlich gut.


    Ganz anders ist all das, wenn sich (Texte von) Autoren versammeln, die sonst nichts vorzuweisen haben und der Maxime "Hauptsache was Gedrucktes" folgen. Solche Sammlungen liest in aller Regel tatsächlich kein Mensch, aber es gibt Tausende davon, auch als Abruf- (BoD) oder Elektrobuch. Sie sind aber auch kein Sprungbrett. Die vermeintlichen Headhunter der Verlage gibt es nicht, und selbst wenn es sie gäbe, würden sie sicher keine DKZ-Anthologien lesen. Der einzige Bereich, der derzeit sehr oberflächlich abgeschöpft wird, sind die schmalen Bestseller, die einige Elektrobuch-Selbstveröffentlicher vorlegen konnten, etwa Emily Bold oder die Kinsella-Plagiatorin Martina Gercke (beide sind von "mvg" gekauft worden).


    Aber, wie gesagt. Mit dem Format hat das nix zu tun.

  • Zitat

    Original von Tom


    Ganz anders ist all das, wenn sich (Texte von) Autoren versammeln, die sonst nichts vorzuweisen haben und der Maxime "Hauptsache was Gedrucktes" folgen. Solche Sammlungen liest in aller Regel tatsächlich kein Mensch, aber es gibt Tausende davon, auch als Abruf- (BoD) oder Elektrobuch. Sie sind aber auch kein Sprungbrett.


    Dem kann ich nur zustimmen. Wobei ich neulich bei einem kleinen süddeutschen Verlag auch noch von folgender Variante erfahren habe:


    Es wurde ein Schreibwettbewerb mit Kurzkrimis für eine Anthologie veranstaltet. Man warb bei den Hobby-Autoren damit, dass ein regional bekannter Krimi-Autor ebenfalls einen Beitrag leisten würde. Das Ergebnis:


    Eine Anthologie mit einem guten Kurzkrimi (von dem bekannten Autor). Alle anderen Beiträge (von bislang unbekannten Hobby-Autoren) mit m.E.
    zweifelhafter Qualität. Aber natürlich stand auf dem Titel der Name des bekannten Autors.


    Für den Käufer der Anthologie bedeutet dies: Eine achtseitige gute Geschichte und 230 Seiten (meiner Ansicht nach) Ärgernis.


    Diese Methode dürfte m.E. kaum geeignet sein, das Renommee des Verlags zu sichern. Geschweige denn, den Hobby-Autoren als Sprungbrett zu dienen.

  • Zitat

    Original von Naja Quint: Eine Anthologie mit einem guten Kurzkrimi (von dem bekannten Autor). Alle anderen Beiträge (von bislang unbekannten Hobby-Autoren) mit m.E. zweifelhafter Qualität. Aber natürlich stand auf dem Titel der Name des bekannten Autors.


    Ich erlaube mir provokant zu fragen, ob Bekanntheit ein Synonym für Qualität ist.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Ich erlaube mir provokant zu fragen, ob Bekanntheit ein Synonym für Qualität ist.


    Nein, ist es nicht. Darum habe ich auch auf meine subjektive Sichtweise hingewiesen.


    Aber in diesem Fall wage ich mal die Behauptung, dass die anderen
    Beiträge in der Anthologie wirklich deutlich abfielen gegenüber dem Kurzkrimi des regional bekannten Autors (der ansonsten übrigens nicht bei diesem "Verlag" veröffentlicht, aber aus was für Gründen auch immer für die Anthologie einen Beitrag zur Verfügung gestellt hat).


    Es gibt ja auch Hobby-Autoren, die sehr genau darauf achten, wer einen Schreibwettbewerb für eine Anthologie veranstaltet. Und wenn die Leseproben der überwiegenden Autoren eines Verlags nichts Gutes ahnen lassen, dann ist es m.E. ratsam, dort nicht an einem Wettbewerb teilzunehmen.

  • Zitat

    Original von Nadja Quint: Es gibt ja auch Hobby-Autoren, die sehr genau darauf achten, wer einen Schreibwettbewerb für eine Anthologie veranstaltet. Und wenn die Leseproben der überwiegenden Autoren eines Verlags nichts Gutes ahnen lassen, dann ist es m.E. ratsam, dort nicht an einem Wettbewerb teilzunehmen.


    Nadja, mal Hand auf's Herz. Wer sich in der Lage fühlt, eine Kurzgeschichte zu schreiben und bei einem Wettbewerb einzureichen, dem ist es auch zuzumuten, das Kleingedruckte zu lesen. Wird die Geschichte trotz zweifelhafter Wettbewerbsbedingungen eingeschickt, dann muss man die zwangsqweise Abnahme von Exemplaren unter Lehrgeld oder auf das Konto Eitelkeit verbuchen.
    Der Mensch neigt zu Torheiten, der eine gibt 120 Euro und mehr für einen Trockenhaarschnitt beim Promifriseur aus, der andere zahlt dafür, sich gedruckt zu sehen...

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Wird die Geschichte trotz zweifelhafter Wettbewerbsbedingungen eingeschickt, dann muss man die zwangsqweise Abnahme von Exemplaren unter Lehrgeld oder auf das Konto Eitelkeit verbuchen.


    Da stimme ich Dir gern zu. Wobei das Konto "Eitelkeit" eben bedeuten kann: heftig enttäuscht zu werden, wenn man doch nicht als großes Talent entdeckt wird. Oder noch schlimmer: sich möglicherweise zu blamieren oder den eigenen Ruf anzukratzen.

  • So ganz verstehe ich den Sinn dieses Threads nicht.
    Das eine sind AmateurInnen, die auf Teufelin komm' raus Texte gedruckt sehen wollen und sich deswegen darauf einlassen, dafür zu bezahlen.
    Das ist Pech und es ruft bei mir ein gewisses Mitleid hervor, weil ich es nicht mag, wenn Naivität zu Schmerzen führt.


    Andererseits ....


    Die Informationen sind da. DA.
    Vor einigen wenigen Jahren war das nicht so, aber heute?


    Und noch mal andererseits: Lehrgeld - so hieß das früher - zahlt man auf die eine oder andere Weise.


    'Rufschädigend' aber ist eine solche Veröffentlichung nicht.
    95% derer, die bei solchen Dienstleistern landen, schaffen es nie woanders hin.
    Weil sie es gar nicht können. Schreiben, meine ich.


    Die anderen kapieren, was passiert ist, und machen es in Zukunft besser. Schließlich lernen wir aus Fehlern, behaupten die PsychologInnen.
    'Versuch macht kluch', sag ich.
    (Okay, ich s a g e es nicht, weil es grausiges Deutsch ist. Aber ich denke es zuweilen. :grin)



    Wer dann wirklich bei einer Agentur/einem Verlag landet, die tut das bestimmt nicht deswegen, weil sie mal in einer Bezahl-Anthologie veröffentlich hat. Das interessiert doch kein Schwein, um F.K. Waechter zu zitieren.
    Ich weise mal darauf hin, daß Agenturen/Verlage bei der Einsendung von Manuskripten zwar darum bitten, daß man eigene Veröffentlichungen nennt, aber in der Regel dazuschreiben: keine Anthologie-Veröffentlichungen.
    Sie wissen schon, warum. :grin


    Kurz:


    warnen davor ist in Ordnung, man erspart den Leutchen finanziellen Schaden.
    Aber anderen Schaden sehe ich wirklich nicht.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali


    Wer dann wirklich bei einer Agentur/einem Verlag landet, die tut das bestimmt nicht deswegen, weil sie mal in einer Bezahl-Anthologie veröffentlich hat.


    magali


    Dieser Satz holpert zwar, magali, aber ich verstehe, was Du meinst.


    Mir ging es vor allem darum, vor "Verlagen" zu warnen, die bei Wettbewerben beteuern, dass Kostenbeteiligung/Mindestabnahme nicht anfallen, durch die Hintertür dann aber doch eine finanzielle Beteiligung verlangen.


    Und ich stimme zu: Falls ein(e) Autor(in) später richtig gut schreibt, lässt sich die "Jugendsünde" einer schlechten und bezahlten Veröffentlichung in einem Pseudo-Verlag wohl verschmerzen. Allerdings höre ich immer wieder von
    Hobby-Autoren, die sich mit dem selbstbewussten Hinweis auf eine bezahlte Veröffentlichung bei seriösen Verlagen bewerben.


    Eleganter ist es m.E., auf eine solche Veröffentlichung zu verzichten. Denn hilfreich für die Karriere dürfte sie kaum sein.

  • Zitat

    Original von Nadja Quint


    Dieser Satz holpert zwar, magali, aber ich verstehe, was Du meinst.


    Feministischer Sprachgebrauch. :-)



    Zitat

    Original von Nadja Quint
    Eleganter ist es m.E., auf eine solche Veröffentlichung zu verzichten. Denn hilfreich für die Karriere dürfte sie kaum sein.


    Klar. Keine Frage.
    Anthologien bei Dienstleistern sind Zeitverschwendung des Geldes wegen.
    ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Mal kurz zusammengefasst: Wer sich ernsthaft mit der Idee auseinandersetzt, Schriftsteller zu werden, und nicht zu jenen gehört, die alles, was sie schreiben, sofort flächendeckend raushauen, weil sie auf den Erfolg des Gießkannenprinzips und mögliche zufällige "Entdeckung" hoffen, wird ohnehin auf die Anthologieausschreibungen der WirheißennursoVerlage nicht reinfallen. Bei den anderen entsteht lediglich der Schaden, zu viel Geld für Bücher ausgegeben zu haben, auf/in denen der eigene Name steht, und die keiner sonst freiwillig kauft.


    Stimmt schon.

  • Zitat

    Original von Tom
    Jede noch so belanglose Ausschreibung generiert regelmäßig hohe drei-, zuweilen sogar vierstellige Teilnehmerzahlen. Mini-Verlage, die für erste Anthologien Autoren suchen, winzige, unbekannte Autorengruppen, die Literaturpreise ausschreiben, weiß der Geier. Selbst der allererste "Short Story Award" der 42erAutoren, aus dem später der Putlitzer Preis hervorging, hat fast tausend Einsendungen generiert - damals noch ohne flächendeckende Werbung über das seinerzeit noch junge Netz. Zu gewinnen gab es ganze hundertfünfzig Euro. Inzwischen hat sich der Preis bei ungefähr 750 Einsendungen pro Jahr eingependelt.


    Das kann ich so nicht bestätigen. Bei einigen Ausschreibungen von Kleinverlagen (im Fantasybereich) in der letzten Zeit, die ich beobachtet habe, sind die Zahlen nicht einmal im dreistelligen Bereich gewesen. Z. B. vom Art Skript Phantastik-Verlag, obwohl der Verlag sehr sympathisch ist. Vielleicht liegt es daran, dass Fantasy im Moment nicht so gut läuft, aber dennoch halte ich es verkehrt, von "jeder" Ausschreibung zu sprechen.


    Zitat

    Original von magali
    Das eine sind AmateurInnen, die auf Teufelin komm' raus Texte gedruckt sehen wollen und sich deswegen darauf einlassen, dafür zu bezahlen.
    Das ist Pech und es ruft bei mir ein gewisses Mitleid hervor, weil ich es nicht mag, wenn Naivität zu Schmerzen führt.


    Nicht unbedingt Naivität. Manche - und nicht wenige - tun es aus Überzeugung und meiner Erfahrung nach braucht man mit denen überhaupt nicht zu diskutieren, weil sie sehr von sich und ihrer Vorgehensweise überzeugt sind.


    Zitat

    Original von magali
    Ich weise mal darauf hin, daß Agenturen/Verlage bei der Einsendung von Manuskripten zwar darum bitten, daß man eigene Veröffentlichungen nennt, aber in der Regel dazuschreiben: keine Anthologie-Veröffentlichungen.


    Das habe ich noch auf keiner Verlags/-Agenturenwebsite gesehen, wobei ich mich in erster Linie mit Verlagen/Agenturen beschäftige, die mit Fantasy zu tun haben. Vielleicht ist es bei denen ja anders als in dem Genre, in dem du dich bewegst? Wenn ja, solltest du das dazuschreiben. ;-)


    Zitat

    Original von magali
    warnen davor ist in Ordnung, man erspart den Leutchen finanziellen Schaden.
    Aber anderen Schaden sehe ich wirklich nicht.


    In Ordnung ist es sicherlich, die Frage ist nur, was es bringt. Leute, die aus Naivität über solche "Verlage" stolpern und hängen bleiben, haben sich nicht (genug) erkundigt, und werden deshalb auch nicht über die Warnung stolpern. Die, die es aus Überzeugung tun, braucht man auch nicht warnen, denn sie wissen, worauf sie sich einlassen, und sind so sehr davon überzeugt, dass sie ihre "Verlage" und ihren Veröffentlichungsweg aufs Härteste verteidigen. Diskussion ist zwecklos.


    Ein Schaden, der dadurch entsteht, ist, dass der Name auf jeden Fall verbrannt ist. Und wenn man unter dem eigenen Namen bei einem "Verlag" veröffentlicht hat, muss man sich meist bei einem richtigen Verlag ein Pseudonym suchen. Grund dafür ist, dass die Qualität der Publikation, die im "Verlag" erschienen ist, meist so schlecht ist, dass ein seriöser Verlag seine eigenen Bücher auf keinen Fall damit in Verbindung bringen will. Für die Autorenkarriere ist es auch nicht hilfreich:


    Der Leser kauft ein Buch von dem Autoren, erschienen bei einem Publikumsverlag. Er ist begeistert, will mehr und stößt bei entsprechender Recherche nach dem Autorennamen auf die Publikation im Bezahl"verlag". Er liest sie, findet sie grauenhaft, ist von dem Autor enttäuscht und beschließt, vorsichtshalber nichts mehr von ihm zu kaufen.


    Bei manchen Verlagen ist es "tatsächlich" so, dass sie sich über die Autoren, die sie unter Vertrag nehmen wollen, informieren. Und wenn sie dabei auf eine Veröffentlichung in so einem "Verlag" stoßen, kann das denke ich durchaus ein Ausschlusskriterium sein. Es gibt genügend andere gute Autoren mit unbefleckter Weste, auf die man zurückgreifen kann ...