...and the winner is... Die Oscars 2013

  • Kommt auf die Filme an.


    Grundsätzlich ist ein Oscar ja kein Argument dafür, dass ein Film gut ist. Aber ebensowenig ist er ein Argument dafür, dass ein Film Massenware ist und deswegen schlecht sein muss.


    Sind dieses Jahr wirklich gute Filme bei ... Django Unchained, Les Misérables, Lincoln, Argo ... manchmal liegen eben auch die Oscar-Nasen richtig.


    Nur das Roger Deakins immer noch oscarlos ist, ist ein Skandal.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von arter: Zeugt es eher von gutem oder schlechten Geschmack, wenn die letzten 5 Filme, die man im Kino gesehen hat, unter den Preisträgern waren (Leider aber nicht Argo, der "Beste Film")?


    Ersetzen wir das "man" durch "ich" wird die Fragestellung konkreter:
    Meiner Meinung zeugt es von einem breiten und in erster Linie amerikanischen Filmgeschmack, der weder gut noch schlecht ist. Einfach massenkompatibel.


    Ich habe übrigens zwei der prämierten Filme gesehen ("Bond" und "Life of Pi").
    "Bond" war okay; "Life of Pi" war mir letztlich doch eine Spur zu esotherisch und konnte mich nicht gefangen nehmen.


    Edit ergänzt, dass ich "Anna Karenina" unterschlagen habe. Die Verfilmung hat mich ebenfalls nicht überzeugt...

  • Dann scheint es wohl doch eher schlechter Geschmack zu sein :grin


    Meine Oscar-dekorierten Sünden waren (ich hab mich verzählt, es waren bloß 4):


    - Skyfall
    - Django unchained
    - Life of Pi
    - Lincoln


    Argo klingt interessant genug, dass ich das per DVD nachholen.
    Zu Tarantino wurde ich mehr oder weniger "überredet" :grin. Inzwischen wehre ich mich nicht mehr dagegen.
    Ihr seid nicht die einzigen, auch in Bodos "Django"-Thread hat sich ein Widerstandsnest gebildet. :lache
    Bei "Django unchained" lohnt es sich aber allein für Christoph Waltz. :anbet :wave

  • @ arter:
    Ich wünschte, Du hättest eine ähnliche Frage bzgl. Sundance Film Festival, Toronto Film Festival, Shanghai International Film Festival, Berlinale etc. gestellt.
    Mit großer Wahrscheinlichkeit wären die Antworten negativ ausgefallen, weil die Streifen es nicht einmal ind deutsche Kino schaffen. Sehr zu meinem Bedauern.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Ich habe keinen einzigen gesehen und bin ich hier die Einzige, die Tarantino (Ausnahme : From Dusk Till Dawn) nicht leiden kann? :-)


    Mich kriegen da auch keine 10 Pferde rein. Zum letzten ("Inglourious Basterds") habe ich mich nach Jahren mal wieder überreden lassen und es den ganzen Film lang bereut. Das passiert mir so schnell nicht wieder.


    Arter ist ein Mainstreamer! :crazy


    Ich habe nur "Silver Linings" gesehen. :wave

  • Ich weiß nicht, ob es von gutem Geschmack zeugt, aber es zeugt wohl davon, dass du einen ähnlichen Filmgeschmack wie die Acadamy hast oder dir eben v.a. "Blockbuster" (wobei dieses Wort ja schon ein wenig antiquiert ist) ansiehst. Massenware eben.


    Habe mir dieses Jahr auch bewusst viele Oscar-nominierte Filme angesehen, weil ich mir jedes Jahr die Verleihung anschaue und es nicht leiden kann, keinen oder kaum einen der Filme gesehen zu haben.


    Gesehen hab ich: Argo, Anna Karenina, The Hobbit, Les Misérables, Silver Linings Playbook, Lincoln, Django Unchained und Amour (der meiner Meinung nach beste unter den genannten).
    Wirklich gefallen haben mir auch nur Django Unchaned, Anna Karenina und Amour. Alle anderen fand ich zwar nicht schlecht, aber auch nicht gerade grandios.
    Warum Silver Lining Playbook derart viele Nominierungen hatte, ist mir schleierhaft, da ich den Film ziemlich mittelmäßig fand... eine (tragische) Komödie eben, aber normalerweise eigentlich kein Film, der besondere Beachtung von der Academy bekommt. Und Jennifer Lawrence mag ja eine gute Schauspielerin sein, aber andere hätten den Oscar (v.a. Emanuelle Riva) mehr verdient.
    Dass Amour so oft nominiert war hat mich sehr gefreut (und als Österreicherin freu ich mich natürlich, dass er den Auslandsoscar bekommen hat, wobei es ja eig. eine Französich-Deutsch-Österreichische-Produktion war)... das ist ein wirklich herausragender Film und auch da fand ich die vielen Nominierungen verwunderlich, da es wiedermal kein typischer Academy-Film ist... im positiven Sinne natürlich.


    Ich finde es auch toll, dass dieses Jahr kein Film derart dominant war. Die meisten Oscars (jeweils 4) haben Life of Pi und Les Misérables bekommen. Wobei letzteres ja eher in den Nebenkategorien ausgezeichnet wurde und natürlich auch für Anne Hathaway, die meiner Meinung nach das schauspielerische Highlight dieses Films war.


    Und für Christoph Walz freue ich mich natürlich auch (muss man ja fast als Österreicher :rolleyes ), wobei ich eigentlich auf Tommy Lee Jones getippt hätte.


    Fazit: Lediglich "Amour" würde ich uneingeschränkt weiterempfehlen. Alle anderen nominierten Filme (die ich gesehen habe) sind zwar sehenswert, aber auch nicht unbedingt notwendig oder gar ein Muss.

  • Hat jemand von euch diesen Indie-Film hier gesehen: "The Beasts of the Southern Wild". Den mit der jüngsten je nominierten Schauspielerin? Ich hab gestern nur den u.g.Trailer angeschaut und über dieses Mädchen mit dem schwer merkbaren Namen Quvenzhané Wallis gestaunt. Sie war fünf, als sie gecastet wurde. Ach ja: mein letzter Kinobesuch war anlässlich des Herrn der Ringe, ich gehe lieber auf Musikveranstaltungen ;-)
    Aber hier der Trailer: http://www.trailerseite.de/fil…d-kino-trailer-25464.html

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    "Life of Pi" war mir letztlich doch eine Spur zu esotherisch und konnte mich nicht gefangen nehmen.
    .


    Ich habe das Ende eigentlich so verstanden, dass das Esoterische dann doch ganz rational zu erklären war. Das hat für mich den Ausschlag gegeben, dieses Element dann doch zu akzeptieren. Ansonsten lebte der Film aber hauptsächlich durch seine gigantischen Bilder.


    Zitat

    Original von Groupie
    Arter ist ein Mainstreamer! :crazy


    Danke, das wollte ich hören ;-) :fingerhoch

  • Gesehen habe ich bis jetzt Django Unchained, Skyfall, Life of Pi, Der Hobbit, Zero Dark Thirty. Diese Filma haben mir alle gut gefallen, manche sogar sehr gut. Jeder hat mich auf eine andere Art und Weise beeindruckt.


    Sehen möchte ich auf jeden Fall noch Argo, Amour, Anna Karenina und Les Misèrables sowie Lincoln. Ach ja, Silver Linings interessiert mich auch.

  • Da es in den USA inzwischen so üblich ist, potentielle Oscar-Anwärter im letzten Viertel des Jahres anlaufen zu lassen, und diese dann in Deutschland dann meist nochmals einige Wochen später starten, ist es ja nicht unwahrscheinlich, dass für einen regelmäßigen Kinogänger unter den zuletzt gesehenen Filme viele dieser "Oscar-Filme" waren. Das zeugt weder von gutem noch von schlechtem Geschmack; selbiges gilt für jemanden, der vielleicht bei der diesjährigen Berlinale war, und weit weniger bekannte Filme aus Rumänien, Südkorea oder dem Iran gesehen hat.


    Zur Oscarverleihung:


    Ziemlich unausgewogen, sehr viele Musik- und Tanzeinlagen, die mich auf Dauer etwas ermüdet haben. Viele Witze des Hosts gingen unter die Gürtellinie, das war aber zu erwarten und von der Academy wohl auch erwünscht.


    Die Preise wurden auf viele Filme verteilt, es gab keinen Alles-Abräumer, das scheint seit der Umstellung auf mehr als 5 Filme ein Muster zu sein, was mir persönlich gefällt. Nicht gefällt mir die damit einhergehende Tendenz, in der Kategorie "Bester Film" Werke auszuzeichnen, die irgendwie allen gefallen, aber keine extremen Reaktionen bewirken. Heute scheint es unvorstellbar, dass ein Film wie No Country For Old Men nochmals den Hauptpreis gewinnen könnte. "Argo" ist vergleichsweise mittelmäßig und beliebig.


    Christoph Waltz' zweiter Oscargewinn innerhalb so kurzer Zeit ist überraschend, aber nicht unverdient. Diskussionswürdig ist seine Einordnung als Nebendarsteller, das ist gelinde gesagt ein Witz.


    Beim Sound-Editing gab es ein Tie, also exakt gleich viele Votes für die beiden erstplatzierten Filme. So etwas ist extrem selten, den letzten Tie gab es glaube 1969 (?).


    Roger Deakins auch nach zehn Nominierungen noch keinen Oscar, obwohl er für seine Kamera-Arbeit in Skyfall dieses Jahr sehr gute Chancen hatte.


    Für Amour hat es leider nur zum Gewinn als Bester Ausländischer Film gereicht, aber auch hier muss man wohl zufrieden sein, gab es doch in der Vergangenheit schon viele merkwürdige Entscheidungen; und andere Filme wie "Pans Labyrinth" oder "Die fabelhafte Welt der Amélie" hatten ähnlich viele Nominierungen und gewannen dennoch nicht die Top-Kategorie. Mindestens noch in der Kategorie Bestes originales Drehbuch hätte Amour gewinnen sollen, ebenso Emmanuelle Riva. Vielleicht wäre das aber auch etwas zuviel des Guten gewesen, wenn man vor allem bedenkt, dass ihr ebenso grandios aufspielender Filmpartner Jean-Louis Trintignant bei vielen Preisverleihungen übergangen wurde.


    Jennifer Lawrence, die stattdessen für Silver Linings als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, war ähnlich grandios in einer Rolle, die zumindest auf dem Papier sehr viel weniger hergibt. Zudem werden Schauspieler in Komödien eher selten ausgezeichnet, das allein ist schon eine willkommene Abwechslung. Und viele, die sich das Maul darüber zerreißen, dass Lawrences Rolle zu "leichtgewichtig" sei und keinen Preis verdient habe, sind dann dieselben die sich sonst immer darüber erregen, dass Komödien zu selten gewürdigt werden.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Zitat

    Original von Voland

    Christoph Waltz' zweiter Oscargewinn innerhalb so kurzer Zeit ist überraschend, aber nicht unverdient. Diskussionswürdig ist seine Einordnung als Nebendarsteller, das ist gelinde gesagt ein Witz.


    Das finde ich allerdings auch. Für mich war das eine Hauptrolle.