273 Seiten
Autor:
Gerhard Loibelsberger wurde 1957 in Wien geboren. 2009 startete Gerhard Loibelsberger mit den "Naschmarkt-Morden" eine Serie von historischen Kriminalromanen rund um den schwergewichtigen Inspector Joseph Maria Nechyba. 2010 wurden "Die Naschmarkt-Morde" für den Leo Perutz-Preis der Stadt Wien nominiert.
Inhalt:
Im Canal Grande treibt eine nackte Knabenleiche. Es bleibt aber nicht bei dieser einen Leiche. Zwei weitere Kinder werden entführt und schwimmen wenig später in den Kanälen Venedigs. Eine Journalistin prägt den Begriff "Venedig-Ripper". Der ermittelnde Kommissar gerät deshalb mit ihr in Streit, es kommt zu einem Eklat und er wird vom Dienst suspendiert.
Vom Vater des ersten Opfers wird der ehemalige Polizist und nunmehrige Fremdenführer und Privatdetektiv Lupino Severino engagiert. Schließlich verschwindet ein vierter Knabe und plötzlich mischt sich auch die lokale Mafia in die Ermittlungen ein.
Ein mörderischer, ironischer und auch sehr kulinarischer Venedig-Krimi, der von menschlichen Abgründen, Begierden und Schwächen sowie von der Macht des Geldes erzählt. Und die "Quadriga", vier Pferde, wahrscheinlich aus dem 2. vorchristlichen Jahrhundert, die auf der Loggia des Doms von San Marco steht, spielt dabei eine mysteriöse Rolle.
Meine Meinung:
In Venedig im Canal Grande treibt eine Knabenleiche. Es handelt sich um den 11-jährigen Johannes Mühleis, dessen Vater Aufnahmeleiter bei einer Filmproduktion ist und der dazukommt, als man Johannes gerade aus dem Wasser zieht. Aber es bleibt nicht bei dem einen Mord, es werden in kurzen Abständen zwei weitere Knaben in den Kanälen gefunden.
Kommissar Ludovico Ranieri übernimmt den Fall und sein ehemaliger Kollege Lupino Severino, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet, wird von Philipp Mühleis, dem Vater des ermordeten Johannes, engagiert, um den Mörder zu finden, der bereits als „Venedig-Ripper“ bezeichnet wird.
Der Mörder steht von Beginn an fest, bereits im Prolog ermordet Mr. Smith den Rahmenmacher und Vergolder Cecchetti und übernimmt dessen Laden, offiziell ist er die Urlaubsvertretung. Was man allerdings nicht weiß, ist der Auftraggeber und der Grund, der dahintersteckt.
Die Spannung hält sich aber in Grenzen, es wird sehr viel über das Umfeld geschrieben und sehr detailliert über die einzelnen Personen und ihre privaten Angelegenheiten, daher wird es zwischendurch etwas langatmig. Ranieri und Severino sind zwar nicht unsympathisch, aber so typische, klischeehafte Figuren, immer irgendwelche Probleme, Hinauswurf, Alkohol, Suspendierung und außerdem wird dauernd gekotzt.
Es ist sehr flüssig geschrieben, in etwas größerer Schrift und angenehmen kurzen Kapiteln, allerdings gibt es immer wieder kleine Bremsen, da es ununterbrochen ein Sprachgemisch von Deutsch, Italienisch und Englisch gibt. Bei Italienisch kommen dann noch die Fußnoten dazu, was alles nicht nötig wäre. Ehrlich gesagt haben mir die Wien-Krimis wesentlich besser gefallen. Das Cover ist sehr schön und auch der Titel ist gut gewählt. Alles in allem ein netter Krimi.
7 Punkte