Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit

  • Die neuen Arbeitslosenzahlen in Deutschland ist erschüttert, aber eines stimmt mich sehr froh:


    Die EU_Studie hatte vor kurzem absolut recht.


    Je mehr Bildung, desto weniger die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden.


    Von wegen brotlose Studien.


    Die Akademikerarbeitslosenquote bleibt konstant unterdurchschnittlich gegenüber anderen Schichten.


    Schön, dass Bildung in dieser Zeit sehr bedeutend ist.


    Allerding ist es schlimm, dass Bildung meist abhängig ist von der sozialen Herkunft.


    Gruß

  • Man sieht es an arbeitslosen "Jugendlichen", deren Quote umso höher ist, wenn sie keine abgeschlossene Berusausbildung haben.


    Auch wir beschäftigen nur Mitarbeiter, die eine Ausbildung abgeschlossen haben. Wobei wir bei den Azubis Wert darauf legen, dass sie auch den entsprechenden Schulabschluß haben, mit Hauptschulabschluß hat man oft Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

  • Wir wohnen ja in einer eher ländlichen Gegend und haben zudem mit die höchste Arbeitslosenquote von ganz Bayern. Die Wahl der Schulart ist in meinen Augen ein entscheidender Faktor. Umso mehr erschreckt mich die Aussage von einigen Müttern, die ihre Kinder trotz der Möglichkeit des Realschulbesuchs auf die Hauptschule schicken - mit der Begründung: "Für mich hat die Hauptschule auch gelangt." Mir sind da zwei Fälle bekannt.


    Darüber kann ich nur den Kopf schütteln.


    (wohlgemerkt, ich rede nicht von Kindern, die es Noten oder Qualitätsmässig nicht schaffen können)


    Gruß


    Telefonhexe

  • Zitat

    Original von Telefonhexe
    Umso mehr erschreckt mich die Aussage von einigen Müttern, die ihre Kinder trotz der Möglichkeit des Realschulbesuchs auf die Hauptschule schicken - mit der Begründung: "Für mich hat die Hauptschule auch gelangt." Mir sind da zwei Fälle bekannt.


    :yikes Hier ist es eher umgekehrt, hier werden die Kinder meist auf die höhere als die empfohlene Schule geschickt. Kann auch seine Tücken haben, aber ich gebe zu, ich hätte es auch getan, wenn es eine Realschulempfehlung geworden wäre.


    Edit: ländlich ist es hier auch :grin

  • Ich bin der gleichen Meinung, man sollte etwas aus sich machen, sich stetig weiterbilden, um mehr Möglichkeiten in der Arbeitswelt wahrnehmen zu können. Ich hab nicht studiert, hab eine Ausbildung gemacht und bin trotzdem nicht arbeitslos. Ich würde also sagen, egal was man macht, man hat gute Chancen. Jetzt werde ich mich weiterbilden und meinen Betriebswirt machen in der Hoffnung weiter zu kommen. Ich denke, dass Arbeitslosigkeit auch viel mit der eigenen Einstellung zutun hat. Es gibt genug Jugendliche, die sich nicht bemühen und denen alles egal ist, weil ihnen nicht klar ist, was das für ihre Zukunft bedeutet.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Hi Branka,


    da hast du völlig recht.


    Ich bin zum Beispiel immer wieder schockiert, ,für welchen Schwachsinn Jugendliche und auch Erwachsene ihr Geld ausgeben, anstatt das Geld in ihre Bildung zu investieren.


    In Österreich bietet das BFI und das WIFI Fortbildungskurse aller Art an.


    Ich habe zB über das BFI meine Matura schon fast (fehlt noch Mathe) fertig gemacht.


    Auch neben dem zukünftigen Studium will ich jedes Jahr einen anderen Sprachkurs belegen (Spanisch, Italienisch, Franzöisch).


    Dieses Pensum habe ich mir vorgegeben, weil ICH etwas erreichen will.


    Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich brauche auch nicht jede Woche ein neues Handy, oder Kleidungsstück.


    Ich investiere mein Geld in Bücher und Bildung.


    Nur das bringt mir eine Zukunft.


    Gruß

  • Ja das stimmt Historikus. Ich mache meine Weiterbildung hauptsächlich für mich, weil ich etwas erreichen will UND weil ich mich nicht mit dem zufrieden gebe was ich schon erreicht habe. Ich möchte auch gern noch Sprachen lernen, Englisch habe ich bereits geschafft und möchte mit Spanisch als nächstes weitermachen.
    Mir ist es wichtig, dass ich in meinem Leben nicht stehen bleibe und später auch mal auf etwas gutes zurück blicken kann. Ich habe absolut kein Verständnis für diejenigen, ob Jugendliche oder andere, denen es nichts ausmacht, dem Staat auf der Tasche zu liegen. Ich bin fassungslos über die Demotivation die in Deutschland ihren Gang nimmt und keiner tut ewas dagegen. Und diejenigen die sich ausruhen, machen es oft auch noch gern und denken sich, dass sie so besser dran wären. Keiner von denen denkt an ihre Zukunft, keiner hat eine Ahnung, wie sie später mal eine Familie versorgen wollen oder im Rentenalter leben werden. Ich hab so viele Träume und die lassen sich nicht erfüllen wenn ich stehen bleibe wo ich jetzt bin.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Wobei unbegrenzt Karriere machen auch nicht möglich ist, selbst wenn man eine super-tolle Ausbildung hat.


    Ich habe eine Ausbildung zur Industriekauffrau, danach die Fortbildung zur Personalfachkauffrau und anschließend ein Abendstudium zur Betriebswirtin gemacht. Und was darf ich mir immer wieder in Vorstellungsgesprächen anhören? Wollen Sie Kinder? Zumindest unterschwellig ist immer die Befürchtung der Chefs da. Aber wenn man fragte, warum man eine Absage bekommen hat, wurden irgendwelche Begründungen hergesucht. Blödsinn. Ich habe es zur Zeit aufgegeben, habe einfach keine Lust, meine Zeit und mein Geld zu verschwenden, um dann trotz toller Qualifikationen nur Absagen zu kassieren, das ist halt Deutschland. :fetch

  • Ja ja.... so ist das. ich wurde auch schon oft gefragt ob ich Kinder möchte. Aber da ich damit noch Zeit habe, hatte ich damit nie Probleme. Ich denke auch mal, man sollte sich überlegen ob es sich dann lohnt eine solche Weiterbildung überhaupt zu machen, wenn man sowieso eine Familie gründen möchte. Denn man sollte dann auch entscheiden wo die Priorität liegt, sonst wird eines davon vernachlässigt und bei der Familie wäre das schade. Ist aber klar, dass Firmen das fragen, schließlich wollen sie nicht jemand einstellen und kurze Zeit später wegen Schwangerschaft jemand neues suchen.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Die die abbrechen, könnten doch genauso was neues anfangen, oder? Da sind sie doch selbst schuld, wenn sie dann nichts mehr machen.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Historikus


    Allerding ist es schlimm, dass Bildung meist abhängig ist von der sozialen Herkunft.


    Gruß



    Sorry, aber das ist aus meiner Sicht mittlerweile nicht mehr so.....

  • Doch es ist noch so, viele Eltern können auch ihren Kindern keine Uni oder so finanzieren, weil sie nicht die Vorbildung haben und dadurch nicht entsprechend verdienen um das bezahlen zu können.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Ach, das fängt doch schon viel früher an - Frühförderungsangebote überhaupt wahrnehmen und/oder bezahlen können - das ist nicht unbedingt gegeben.


    Es *muss* nicht sein, weil es eben auch günstigere Angebote gibt oder es Unterstützungen gibt. Tatsache ist aber, dass es Eltern die nicht aus der "Bildungsoberschicht" (tolles Wort :-() kommen, oft egal ist, welche Ausbildung ihre Kinder geniessen. Nicht immer, aber oft.

  • Zitat

    Original von Historikus
    Dieses Pensum habe ich mir vorgegeben, weil ICH etwas erreichen will.
    Ich investiere mein Geld in Bücher und Bildung.
    Nur das bringt mir eine Zukunft.


    @His
    Na dann viel Erfolg!
    Gerade bei solch großen Worten und Vorstellungen, sollte mal einer den Advocatus Diaboli mimen.


    Deine hohen Ziele in allen Ehren, aber mit solchen Vorstellungen fangen sehr viele junge Leute an. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, solange man die Realität des Alltags dabei nicht aus den Augen verliert. Die meisten Jobs sind nun mal nicht für die Häuptlinge reserviert, sondern für die Indianer. Nur eine sehr geringe Anzahl von Menschen wird ihre gesammelte Bildung in einem Beruf (ihrer Wahl) anwenden können.


    Ein Großteil der studierten Architekten zum Beispiel arbeitet in Deutschland als stinknormale Bauzeichner und mit etwas Glück als Fachplaner in einem der zigtausend Ingenieurbüros, die am Rande des Ruins arbeiten. Das sind Jobs, die ebenso gut von technischen Zeichern erledigt werden. Das ganze jahrelange Studium ist schlichtweg für die Tonne gewesen. Die Arbeitswelt braucht nun mal weniger Akademiker, als viel mehr Leute die praktisch orientiert sind. Das zieht sich zumindest in der Industrie ohne Ausnahme durch alle Berufssparten hindurch.


    Es gibt eine Schwemme arbeitsloser Jungarchitekten die glauben, daß irgendwo der große Architektenjob da draußen auf sie wartet und die deshalb ein ums andere Mal lieber Taxifahren gehen, als als Bauzeichner zu arbeiten. Das ist die andere Seite der Realität.


    Eine gute Ausbildung ist unbestritten DIE Chance heutzutage beruflich einen soliden Grundstein zu legen. Auch das eine gute Schul- und Allgemeinbildung dabei nicht unerheblich von Vorteil sein kann sollte einem der gesunde Menschenverstand schon sagen.


    Leider gehören aber genauso eine große Portion Glück oder Zufall dazu, um genau im richtigen Moment am richtigen Ort die richtigen Chancen zu bekommen.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Dagegen ist auch nichts einzuwenden, solange man die Realität des Alltags dabei nicht aus den Augen verliert. Die meisten Jobs sind nun mal nicht für die Häuptlinge reserviert, sondern für die Indianer. Nur eine sehr geringe Anzahl von Menschen wird ihre gesammelte Bildung in einem Beruf (ihrer Wahl) anwenden können.


    Völlig richtig.


    Deshalb finde ich es:


    a) Völlig idiotisch vor einem Studium zu sagen, was man eines Tages machen will (außer man studiert Medizin oder auf Lehramt)


    b) idotisch, wenn welche fragen: Und? Was was willste nach diesem Studium machen?


    Man kann das heute alles nicht beantworten!


    Man geht heute in ein Studium, um eine Grundlage für das weitere Leben zu bilden, beruflicherseits und privaterseits (Persönlichkeitsentwicklung)


    Ich werde Literaturwissenschaft studieren - glaubst du, ich wäre so blöd, zu denken, dass ich irgendwann tatsächlich NUR mich in großen Bibliotheken herumschlagen darf? ;-)


    Nein, so spielt es sich leider nicht.


    Mein Studium soll eine Grundlage für die Zukunft sein, eine Basis, auf der man aufbauen kann, eine Investition für die Zukunft.


    Man sollte sich auch einmal die Akademikerarbeitslosenstatistik anschauen:


    Überraschend wenige Geisteswissenschafter darunter. Die finden halt immer was und wurschteln sich durchs Leben.


    :grin


    Aber wenn es gut geht, dann will ich ohnehin gleich in Literatur den Doktor machen. (ernst gemeint), wäre natürlich weltklasse, wenn es da eine wissenschaftliche Karriere geben würde.


    Dann trete ich als Literaturpapstnachfolger von Ranicki im ZDF auf und zereisse Brownsche Literatur life im Fernsehen *rofl* (nicht ernt gemeint)


    Gruß