Originaltitel: The Murder Stone
479 Seiten
4.Fall Armand Gamache
Autor:
Louise Penny, in Toronto geboren, arbeitete als Rundfunkjournalistin in allen Regionen Kanadas. "Denn alle tragen Schuld", ihr erster Roman, wurde weltweit als Entedeckung des Jahres gefeiert, u.a. erhielt sie den begeehrten "Debut Dagger Award" der britischen "Crime Writers' Association".
Ihre Inspector-Gamache-Krimis werden mit den besten Romanen von P. D. James und Elizabeth George verglichen. Inzwischen lebt und arbeitet Louise Penny in Sutton bei Quebec.
Inhalt:
Eigentlich wollte Chief Inspector Armand Gamache von der Sûreté du Québec mit seiner Frau ein paar ruhige, gemütliche Tage auf dem fast schon übersinnlich schönen Manoir Belechasse vebringen, einem Hotel inmitten der kanadischen Wildnis. Doch aus dem gemeinsamen Natururlaub anlässlich ihres 35-jährigen Hochzeitsjubiläums wird ein Albtraum. Denn auf der Hütte inmitten des Naturreservats, in dem weder gejagt, geangelt noch sonstwie getötet werden darf, findet sich auch Familie Finney ein: Irene mit ihren vier erwachsenen Kindern. Sie alle wollen dem jüngst verblichenen Patriarchen huldigen und ihm zu Ehren eine Statue errichten - die nach der Zeremonie umkippt und eine der Töchter unter sich begräbt.
Der Drahtzieher hinter diesem Anschlag muss in dem abgelegenen Manoir Belechasse wohnen - unter einem Dach mit dem Chief Inspector. Er beginnt, Fragen zu stellen, und schnell ist klar, dass die Westen des Personals nicht eben weiß und blütenrein sind. Doch je tiefer Gamache in die Familiengeschichte des Finney-Clans eintaucht, umso mehr dunkle Geheimnisse enthüllt er rund um das tote Familienoberhaupt. Und auch hinter der Saubermann-Fassade der Hinterbliebenen brodelt es gewaltig: Geschwisterkrieg, gallbittere Eifersucht und Neid, die das schlimmste in den Menschen hervorbringen …
Meine Meinung:
Dieser Fall spielt zwar nicht direkt in Three Pines, aber nicht weit davon entfernt in einem ruhigen Hotel mitten in der Wildnis Kanadas. Chief Inspector Armand Gamache von der Sûreté du Québec macht mit seiner Frau im Manoir Bellechasse Urlaub und will dort seinen 35. Hochzeitstag feiern.
Leider ist es bald mit der Ruhe vorbei, da die Familie Finney eintrifft mit vier erwachsenen Kindern, zwei Töchter und zwei Söhne, mit Ehepartner bzw. mit Kind. Der Grund des großen Treffens war der erste Mann von Irene Finney, Charles Morrow, der Vater der Kinder, der kürzlich verstorben ist und dem nun eine Statue errichtet werden soll. Doch nach der Enthüllung findet eine Hotelangestellte eine der beiden Töchter, sie wurde unter der umgekippten Statue begraben.
Somit ist der Urlaub für Chief Inspector Gamache beendet und er muss sich mit seinem Team, Inspector Jean Guy Beauvoir und Agent Isabelle Lacoste, um den Fall kümmern. Was nicht so einfach ist, da die ganze Familie sehr schwierig ist und alle nicht sehr gut miteinander auskommen. Dazu kommt noch, zur großen Überraschung vom Ehepaar Gamache, dass der eine Sohn der Familie Finney mit seiner Frau in Three Pines wohnt und sie miteinander befreundet sind. Gamache wusste nichts von den Familienverhältnissen.
Der ganze Fall ist sehr kompliziert und weitläufig, weil wirklich jeder als Mörder in Frage kommt. Chief Inspector Gamache dringt bei den Ermittlungen sehr tief in die Familiengeschichte ein und jede einzelne Person hat ein Motiv. Es gibt sehr viel Hass und Neid, die Geschwister sind zerstritten und lassen kein gutes Haar aneinander. Aber nicht nur die Familie, sondern auch das komplette Personal des Hotels gehört zu den Verdächtigen, wobei auch hier jeder sein Geheimnis hat. Das Spezielle bei diesem Fall ist allerdings, dass bis zum Schluss niemand weiß, wie der Mord begangen wurde, da die Statue sich absolut nicht bewegen lässt.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut gezeichnet mit ihren total unterschiedlichen Facetten. Da die Serie um Chief Inspector Gamache zu den ruhigen Krimis gehört und im ländlichen Gebiet spielt, sind die Persönlichkeiten wesentlich mehr herausgearbeitet und intensiver. Ein bisschen haben mir die Bewohner von Three Pines gefehlt, aber zum Nationalfeiertag Kanadas gab es einen kurzen Abstecher dorthin, wo eine große Feier stattfand.
Wie von Louise Penny gewohnt, wieder ein schöner Fall, der seinen Mörder und die Aufklärung erst am Schluss bekannt gibt.
9 Punkte