Carol Coffey: Das Mädchen mit den Schmetterlingen

  • Erschienen 2011 als Taschenbuch im Goldmann Verlag
    384 Seiten


    Inhaltsangabe:
    Tess Byrne hütet ein schreckliches Geheimnis. Zehn Jahre war das autistische Mädchen in einer psychiatrischen Anstalt eingesperrt, da sie des Mordes an ihrem Vater für schuldig befunden wurde. Mit einundzwanzig Jahren kehrt Tess zu ihrer Familie in das kleine irische Dorf Árd Glen zurück, doch gefangen ist sie noch immer. Eine Gefangene ihrer sprachlosen Angst, umgeben von hohen Mauern des Schweigens.
    Viele hätten einen Grund gehabt, den für seine Trunksucht und Brutalität bekannten Michael Byrne zu töten, und so ist niemand daran gelegen, dass durch Tess’ Rückkehr an der alten Geschichte gerührt wird. Die einzige Ausnahme macht der ehrgeizige Lokalreporter Sam Moran, der den Mordfall wieder aufrollt, um mit dieser vermeintlichen Sensationsstory seinen beruflichen Durchbruch zu schaffen. Doch auch wenn es Moran gelingt, einzelne Puzzlestückchen des Verbrechens zusammenzusetzen, ist es der Schock einer zufälligen Begegnung, durch den Tess die Ketten ihres inneren Gefängnisses sprengt. Nach all den Jahren kommt die Wahrheit ans Licht - und die alten Wunden beginnen zu heilen …



    Über die Autorin:
    Carol Coffey wurde in Dublin geboren und lebt heute im irischen County Wicklow, wo auch ihr atmosphärisch-spannendes Debüt Das Mädchen mit den Schmetterlingen angesiedelt ist. Bevor sie sich ihrer schriftstellerischen Karriere zuwandte, sammelte sie viele Erfahrungen in Pflegeberufen, so auch in einem Heim für autistische Jugendliche, was ihrem Schreiben große Authentizität verleiht. Derzeit arbeitet Carol Coffey an ihrem zweiten Roman.



    Meine Meinung:
    Mich hat Das Mädchen mit den Schmetterlingen von der ersten Seite an gefesselt und in seinen Bann gezogen. Auch, wenn ich zu Beginn etwas irritiert wurde, von den Zeitsprüngen. Die einzelnen Kapitel tragen Jahreszahlen und in jedem Kapitel springt man nun mal in die Vergangenheit und mal wieder in die Gegenwart und erfährt etwas über die Erlebnisse der jeweiligen Personen. Doch dank des guten und flüssigen Schreibstils der Autorin kam ich nicht wirklich ins stocken und mochte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Ich finde, man merkt dem Buch wirklich an, dass Frau Coffey selbst schon mit autistischen Jugendlichen gearbeitet hat. Die Beschreibungen von Tess' Verhalten und Gefühlsleben waren nicht "an den Haaren" herbeigezogen, sondern wirkten durchaus realistisch auf mich.


    Einzig das Ende hat mich ein klein wenig enttäuscht. Mir persönlich kamen die letzten 40 Seiten arg gekürzt und rasch abgehandelt vor. Leider kenne ich die Originalausgabe zwecks Vergleich nicht. Kann also nicht sagen, ob das rasche Ende an der Übersetzung liegt, oder bereits von der Autorin so geschrieben wurde. Schade.


    Trotzdem hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen und ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkten. :wave