Druckfrisch am 24.Februar 2013 in der XL-Ausgabe

  • Die beliebte Literatursendung mit Denis Scheck feiert ihren 10.Geburtstag und wird aus diesem Grund auf eine Stunde lang ausgestrahlt.


    Zeit 24.02.2013, 23.35 Uhr
    Sendeplatz: ARD


    Denis Scheck spricht dieses Mal mit Martin Walser, Siri Hustvedt und Paul Auster.
    Auch Joanne K.Rowling kommt zu Wort, Margret Atwoods und Jiro Taniguchis Bücher werden Gegenstand der Sendung sein.

  • Die Bösartigkeit des Deutschen Fernsehens ist wirklich grenzenlos. Um 23.35 Uhr liegt der arbeitende Mensch bereits schon im Bett. Nicht jeder kann bis in die Puppen schlafen wie die Redakteure beim Fernsehen, HartzIV-Empfänger, Studenten oder sonstige der Arbeit nicht zugewandte Figuren. :-)


    Und nicht jeder hat die Möglichkeit die Sendung in der ARD-Mediathek zu schauen.


    Warum eine Literatursendung erst um 23.35 Uhr? :gruebel
    Damit zur besten Sendezeit das Programm für die "Grenzdebilen" ausgestrahlt werden kann? :gruebel


    Wenn man um 5 Uhr aufstehen muss - dann muss man auf eine Sendung mit diesen Sendezeiten offenbar verzichten. :bonk

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire :knuddel1


    Ich ärgere mich auch um die Uhrzeiten für Literatursendungen. Selbst wenn es sonntags um 12 wiederholt werden sollte - da steht die Frau oder der Mann am Kochtopf.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich finde es auch schade, dass die Sendung so spät kommt. :-( Ich denke auch nicht immer daran sie aufzunehmen. Und wenn, funktioniert aus welchen Gründen auch immer, die Aufnahme nicht. Das ist dann noch viel ärgerlicher. Da die Sendung heute eine Stunde dauert, versuche ich an die Aufnahme zu denken. Vielleicht gelingt es mir ja diesmal. ... Ich werde berichten.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Die Aufnahme scheint, nach der ersten Kontrolle :grin geklappt zu haben. Da wir an dem Abend eine DVD geschaut haben, hatte ich Angst, dass ich vielleicht etwas falsch umgestellt habe. Aber es sieht gut aus. :-)

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Die Sendung wurde gerade auf 3Sat zu einer zumutbaren Tageszeit wiederholt, so dass ich sie mir habe ansehen können. Ein Highlight war sicher Denis Schecks Besprechung der zehn meistverkauften Bücher der Geschichte "außer religiösen Schriften und solchen von oder über Helmut Schmidt".
    Aber es gab noch mehr Bemerkenswertes: Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, dass Schecks Team stets ungeniert die halbe Welt mit rotweißem Trassierband und Feuerlöschern zupflastert - und treue "Druckfrisch"-Gucker konnte das nicht überraschen -, hatte man bei dieser Sendung in Doppellänge die Chance, ein durchgehendes Thema zu verfolgen, das von vielen der interwievten Autoren aufgegriffen wurde. Außer Martin Walser, der in einem eher belanglosen Geplauder ein paar hübsche Sätze zum Wert des Reisens sagte, ging es in der gesamten Sendung um die Frage: Hat der écrivain engagé, der Autor mit einer (z. B. gesellschaftskritischen) Botschaft, heute noch eine Chance auf Leser? Siri Hustvedt behauptete, die Zeit politisch ambitionierter Literatur neige sich dem Ende zu, eine These, die sie mit dem Umstand zu erklären versuchte, dass ca. 70 % der Romanleser Frauen sind. Alle anderen Autorinnen und Autoren, die in der Sendung zu Wort kamen, sahen das Thema écrivain engagé ganz anders. Und wie sollte sich auch ein afrikanischer Autor wie Nuruddin Farah Literatur ohne politischen Bezug vorstellen können? Aber auch Margaret Atwood und vor allem Joanne K. Rowling hatten einige wichtige Sätze zum diesem Thema zu sagen. Besonders gefallen hat mir Joanne K. Rowlings Formulierung, Gleichgültigkeit gegenüber gesellschaftlichen Prozessen (sie sagte explizit: "Entwicklungen des demokratischen Zusammenlebens") dürfe sich der Schriftsteller nicht leisten. Solche Gleichgültigkeit sei ähnlich schlimm, stünde auf derselben Stufe wie aktive Gegnerschaft zur Demokratie.


    Hat mir wieder sehr gut gefallen, diese Ausgabe von "Druckfrisch". Wie immer bei Denis Scheck, musste man allerdings genau auf seine Fragen achten, die manchmal aufschlussreicher sind als die Antworten der Interviewpartner.