"Selection" von Kiera Cass
Klappentext:
Die Chance ihres Lebens? 35 perfekte Mädchen - und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?
Meine Meinung:
Nach dem Vierten Weltkrieg sind die ehemaligen USA zur Monarchie Illeá geworden. Die Gesellschaft ist streng in Kasten von 1 bis 8 unterteilt, wobei 1 für die Landeselite und 8 für den "Abschaum" steht, sprich: Obdachlose, Bettler, Gefängnisinsassen etc.
Die Familie von America Singer gehört zu den Fünfern. Sie sind Künstler und stark abhängig von Mäzenen und den Launen der anderen höheren Kasten.
Die musikalisch begabte America trifft sich heimlich mit Aspen, einem Sechser. Sie weiß, dass Verbindungen dieser Art zwischen den Kasten unerwünscht sind, aber die Risiken sind ihr egal, weil Aspen ihre erste große Liebe ist. Aspen, dem klar ist, dass er niemals so für sie sorgen könnte, wie sie es verdient, ist es auch, der sie überredet, sich für das Casting anzumelden. Das Casting ist ein Großereignis, bei dem der Thronfolger des Landes Illeá seine zukünftige Frau erwählt. Die 16- bis 20jährigen Mädchen aller Kasten haben die Möglichkeit, sich für diese Rolle zu bewerben. Niemand ist überraschter als America, die den Prinzen nur aus dem Fernsehen kennt und überhaupt nicht mag, als sie unter den 35 Favoritinnen landet.
Das Buch weist stellenweise starke Parallelen zu "Die Tribute von Panem" auf, was auffällt, aber mich persönlich nicht gestört hat. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand eine bekannte Geschichte nochmal erzählt, sofern er es gut macht. Dieses Experiment hier ist durchaus gelungen.
Man ist sofort in Americas Welt "drin" und kann ihre Handlungen nachvollziehen und die Gefühle verstehen. Es ist der Autorin gelungen, die langsame Annäherung zwischen America und Maxon sehr schön darzustellen.
Es gibt auch Dinge, die mir in diesem Buch zwar nicht gänzlich missfallen, aber doch etwas künstlich oder zumindest leicht überzogen auf mich gewirkt haben. Americas erste Begegnung mit Maxon, zum Beispiel. Natürlich ist der Prinz sofort von Americas Temperament angetan, sie verhält sich ganz anders als die anderen Erwählten. Sie ist natürlich auch rothaarig, als einzige unter den 35 Mädchen. Sie kümmert sich um ihre Zofen, was ich zwar sehr gut und edel fand, aber doch irgendwie - ich weiß nicht - zu perfekt vielleicht. Sie benimmt sich von Anfang an unbewusst wie eine Königin. Sie ist fast vollkommen.
Dennoch hat das Lesen dieses Buches mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe bei Amazon gesehen, dass Teil 2 der englischsprachigen Ausgabe bereits im April erscheint und hoffe natürlich, dass es in D nicht zu lange dauert.
Zum Schluss möchte ich noch das Cover erwähnen. Es hat mich zum Kauf verführt, ich finde es einfach nur schön
Fazit: Für alle Mädchen, die immer schon Prinzessinnen werden wollten, ist dieses Buch perfekt. Alle anderen sollten es sich ebenfalls nicht entgehen lassen.
9 von 10 Punkten
***
Aeria