Kiera Cass - Selection [ab 13 Jahren]

  • Um eine Ehefrau zu finden, lädt der zukünftige König Maxon 35 Mädchen, von über tausend Bewerberinnen ein, um sie näher kennen zu lernen. Doch am Ende wird nur eine siegen können..


    America Singer ist glücklich mit ihrem Leben, bis sie die Einladung zur Selection erhält. Von ihrer Mutter und sogar von ihrem Freund Aspen wird sie gedrängt daran teilzunehmen. Als Aspen sich dann von ihr trennt, weil sie unterschiedlichen Klassen angehören, will America teilnehmen und wird tatsächlich ausgewählt.


    "The Selection" ist eine Dystopie. Amerika gibt es nach dem vierten Weltkrieg nicht mehr und aus Amerika hat sich ein neues Land gebildet - die Monarchie Illéa. Jeder Königssohn hat die Chance aus 35 Mädchen aus dem Volk eine auszuwählen, die dann seine Frau wird.
    Diese Dystopie war anders als die meisten, da es in "The Selection" keine Gesellschaft gibt, die für alles sorgt und alles zum besseren wendet. Hier müssen die Menschen, die unterschiedlichen Klassen von eins bis acht angehören, selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen und bekommen nichts geschenkt.


    Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Autorin das Klassensystem wieder aufgegriffen hat und sich damit kritisch auseinander gesetzt hat. Americas Familie gehört der Fünf an, dass heißt, dass sie wenig, aber ausreichend zu essen haben. Ihr Geld verdienen sie sich als Künstler. Aspens Familie gehört der Klasse Sechs an. Sechsen sind geboren um zu dienen und haben weniger Geld zur Verfügung, als Americas Familie.


    Die Charaktere mochte ich sehr. Keines der 35 Mädchen, die zu der Selection gehören, war gleich. Jedes hatte Merkmale, die aus ihr eine eigenständige Person machten. Natürlich konnte man nicht jedes Mädchen näher kennenlernen und der Fokus lag dementsprechend auf vier bis fünf Mädchen, die näher beleuchtet wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass wichtige Nebencharaktere wie Maxon oder auch Americas Freundin Marlee noch näher beleuchtet wurden, da ich sie einfach interessant fand und gerne mehr über ihre Geschichte erfahren hätte. Im Mittelpunkt der Erzählung stand natürlich America. Sie ist ein wirklich angenehmer Charakter und deswegen hatte ich keine Schwierigkeiten das Buch aus ihrer Sicht zu lesen.


    Nachdem America von Aspen verlassen wird bricht für sie eine Welt zusammen. Aber mit der Trauer wird nicht übertrieben und America blickt bald schon wieder nach vorne. Im Palast angekommen muss America bald schon ihre Vorurteile gegenüber dem Prinzen über Bord werfen, denn er ist ganz anders als sie sich ihn vorgestellt hat und nach kurzer Zeit freunden die beiden sich an. Die Liebesgeschichte/n waren unterschwellig vorhanden, was mich sehr gewundert hat, da das Buch ja eigentlich nach einer kitschigen Liebesgeschichte schreit. America ist ein sehr ehrlicher Mensch und spielt Maxon von Anfang an nichts vor, sondern bleibt sie selbst, während die anderen Mädchen sich sehr verbiegen um den Prinzen zu gefallen.


    Fazit:
    Mir hat "The Selection" wirklich richtig gut gefallen. Die Geschichte war zwar nicht neu, aber die Autorin hat sie wunderbar neu verpackt. Die Charaktere, besonders America konnten mich mit ihrer Lebendigkeit überzeugen.
    Das einzige was mich wirklich gestört hat war, dass ich bis zum Ende gedacht/gehofft habe, dass da noch irgendwas spannendes, unerwartetes passiert. Aber das passierte nicht und ich war ein wenig enttäuscht.
    Aber nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gut gefallen!
    8 von 10 Punkten!

  • Ich bin ein bisschen Zwiegespalten über dieses Buch - einerseits fand ich es interessant, die Charaktere, die Struktur der Gesellschaft - auf der anderen Seite habe ich das recht viel Schwarz / Weiß Denken und Schubladen Denken und Handeln vorgefunden; was mir überhaupt nicht gefallen hat.


    Zitat

    Original von Chianti
    Diese Dystopie war anders als die meisten, da es in "The Selection" keine Gesellschaft gibt, die für alles sorgt und alles zum besseren wendet. Hier müssen die Menschen, die unterschiedlichen Klassen von eins bis acht angehören, selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen und bekommen nichts geschenkt.


    Das habe ich nicht so empfunden; vorallem die höher gestellten Gesellschaften haben doch recht viele Vergünstigungen erhalten.


    Zitat

    Original von Chianti
    Das einzige was mich wirklich gestört hat war, dass ich bis zum Ende gedacht/gehofft habe, dass da noch irgendwas spannendes, unerwartetes passiert. Aber das passierte nicht und ich war ein wenig enttäuscht.


    Ich habe immer noch gehoffte, das die Handlungen der Rebellen noch dargestellt werden. Vor allem das die Rebellen als Gruppe wenigstens noch "vorgestellt" werdden. Aber so hat man nur erfahren, dass es sogenannte Nord-Rebellen und Süd-Rebellen gibt - Na Super! :pille


    Das Buch hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen, werde aber Band 2 noch lesen, eventuell dann noh Band 3.


    +++


    Es gibt noch ein Prequell zu Band 1 - Sozusagen die Vorgeschicht zu Selection:
    The Prince: A Selection Novella


    Kurzbeschreibung


    Bevor 35 Mädchen zu einer Gruppe - The Selection - auserkoren werden ...
    Bevor Aspen das Herz von America brach ...
    Gab es ein anderes Mädchen in Maxons Leben ...


    Die Novella hat 64 Seiten.
    Unter anderem gibt es noch einen kleine Leseprobe zu The Elite - Band 2.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Zitat

    Original von WaterPixie
    auf der anderen Seite habe ich das recht viel Schwarz / Weiß Denken und Schubladen Denken und Handeln vorgefunden; was mir überhaupt nicht gefallen hat.


    Sehe ich auch so, es gibt keine Graustufen dazwischen. Das macht das Ganze ein wenig vorhersehbar. Aber gestört hat es mich nicht. Ich habe mich wunderbar unterhalten :-)
    Es ist halt ein Buch für junge Mädchen, wir Erwachsenen stellen höhere Ansprüche und wollen immer alles ganz genau wissen. Es ist sehr schwierig, das abzustellen.


    ***
    Aeria

  • Mit Selection, erschafft Kiera Cass, einen aufregenden und spannenden Trilogie-Auftakt.

    Inhalt:

    America Singer ist 17 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Familie in Illeá. Die Gesellschaft in Illeá ist unterteilt in sogenannte Kasten, welche den Status jeden Bürgers angeben. Diese Kasten werden von den Zahlen eins bis acht dargestellt, wobei der Status eins der Beste ist und nur für die königliche Familie vorbehalten wird. Die achte Kaste ist die niedrigste und somit der schlechteste Status.

    America und ihre Familie gehören der Kaste fünf an, was bedeutet, dass es ihnen nicht vollkommen schlecht geht, es ihnen aber bei weitem besser gehen könnte. Sie sind eine Künstlerfamilie und bekommen ihr Geld durch musizieren und durch malen von Bildern. Doch oft ist das Geld knapp und das Essen reicht nicht um alle Familienmitglieder vollkommen satt zu bekommen.

    Jedoch gibt es Familien, welche unter noch schlimmeren Bedingungen leben müssen. Jene welche den Kasten sechs bis acht angehören. Americas Familie ist mit einer sechser Familie befreundet und sieht dadurch wie schlecht es anderen gehen kann. Aspen ist der älteste Sohn dieser sechser Familie und da sein Vater starb, auch nun für sie verantwortlich. Sechser Familien verdienen ihr Geld durch Diener-, und oder Reinigungsarbeiten, welche nicht wirklich Anerkennung von den höheren Kasten erhalten.

    Aspen und America sind seit zwei Jahren ein heimliches Paar und verstoßen so gegen das Gesetz. Verpaarungen zwischen Fünfern und Sechsern werden nicht gern gesehen, zudem beinhalten sie viele Dokumente, welche genehmigt werden müssen. Dieser Prozess dauerte ca. drei Monate, um der höheren Kaste die Gelegenheit zu geben über diesen Schritt noch einmal nachdenken zu können. Sollte der Partner mit der höheren Kaste sich für die Vermählung entscheiden, wird dieser automatisch auf die schlechtere Kaste gestuft. Doch America ist dies egal, sie liebt Aspen und er liebt sie.

    Als schließlich Der Brief ins Haus der Singers flattert, ändert sich jedoch alles, denn das Königshaus lädt zum Casting. Dies bedeutet, dass sich alle Bürgerinnen zwischen 16 und 22 von Illeá für die Auslosung der 35 Auserwählten bewerben können, um eventuell die Braut des Prinz Maxon zu werden.

    America ist überhaupt nicht begeistert sich für dieses dumme Casting bewerben zu müssen, doch ihre Mutter sieht das anders. Denn das ist schließlich die Möglichkeit für die Familie in eine bessere Kaste gestuft zu werden. Doch nicht ihre Mutter überredet America, sich beim Casting zu bewerben sondern Aspen. Dieser ist nämlich der Meinung, dass America, diese Chance nutzen und bei einer Aussicht auf ein besseres Leben nicht im Weg stehen sollte.

    America wird schließlich unter die letzten 35 Mädchen gewählt und es beginnt ein aufregendes Abenteuer und nicht nur für sie, sondern auch für den weltfremden Prinzen.

    Meine Meinung – Achtung Spoiler

    Lange habe ich auf dieses Buch gewartet und dann hatte ich es endlich in den Händen und konnte anfangen. Doch die Freude war dann schnell erloschen, da ich feststellen musste, dass es wieder eine Dreiecksgeschichte werden würde. Ich hatte gehofft, dass dieses Klischee irgendwann vollends bedient sei. Auch wenn es mich geärgert hat, wieder so ein Buch lesen zu müssen, war es dann doch gut geschrieben trotz üblicher Klischeebedienung.

    Der Schreibstil war leicht und flüssig, sodass ich das Buch sehr schnell ausgelesen hatte. Die Situation von Illeá und wie es zu diesem Amerika gekommen ist war leicht und verständlich beschrieben. Die Rolle der Rebellen wurde in diesem Teil nur angeschnitten, daher denke ich, dass der zweite Teil mehr auf dieses Thema eingehen wird, was noch viel Spannung verspricht.

    Die Charaktere

    Maxon fand ich von Anfang an toll auch wenn America dies nicht so sah. Doch wie sie mit ihm umgegangen ist, war sehr faszinierend. Sie hat ihn nicht wie ein Mitglied der königlichen Familie behandelt, sondern wie jemanden den sie überhaupt nicht leiden kann, was meiner Meinung nach, mit den Gefühlen zu Aspen und ihren Vorurteilen zu tun hat.

    <<Aber der Prinz sah steif und angespannt aus, und sein gesamtes Outfit wirkte unecht und zu glatt. Er kam mir mehr wie ein Gemälde als wie ein lebender Mensch vor. Ich bedauerte das Mädchen beinahe, das seine Frau werden würde. Sie würde wohl ein fruchtbar langweiliges Leben haben.>> Seite 50/51

    Americas anfängliche Einstellung des Prinzens gegenüber hat mir immer wieder einen kleinen Stich ins Herz versetzt, weil ich von Anfang an auf der Seite des Prinzens stand und nicht auf der von Aspen. Ich persönlich fand den Maxon recht süß, seine Lebensumstände sorgten dafür, dass er nicht viel Erfahrung mit Frauen besitz. Sein Charakter wächst jedoch im Laufe des Buches, was ich ebenfalls sehr gut fand. Seine Versuche das Volk besser zu unterstützen, fand ich ebenfalls sehr schön und sein Vater sollte sich ein Beispiel an ihm nehmen. Am besten fand ich jedoch die beiden Szenen in der er seine königliche Autorität zeigte, da bekam ich eine richtige Gänsehaut und fand es verdammt sexy.

    <<Machen sie die Türen auf und lassen sie das Mädchen los. Sofort!>> Seite 130

    <<Nein!>> … <<Sie vergessen sich, Lady America. Es wäre angebracht, sich daran zu erinnern, dass Sie den Thronfolger von Illeá vor sich haben. Ich bin sozusagen Herrscher dieses Landes und habe nicht die Absicht, mich von Ihnen in meinem eigenen Zuhause so behandeln zu lassen. Sie müssen meine Entscheidungen nicht gutheißen, aber Sie WERDEN sie befolgen.>> Seite 326


    Von Aspen weiß ich noch gar nicht so richtig was ich von ihm halten soll. Er will nur das Beste für America, er ist lieb und nett aber irgendwie mag ich ihn nicht. Verständlich aber nicht unbedingt gut fand ich, dass er America nicht aufgeben wird und auch weiter hin für seine Liebe kämpft.

    Das wir Americas Entscheidung wem ihr Herz nun wählt, nicht in diesem Buch erfahren, war mir schon von Anfang an klar, jedoch muss ich sagen, dass ich auf der Seite vom Prinzen stehe und hoffe das America sich für ihn entscheiden wird.

    Nicht nur Americas Entscheidung für welchen Mann sie sich entscheidet bleibt offen sondern auch die Frage was es mit dem Rebellen auf sich hat. Außerdem wird angeschnitten, dass die wahre Geschichte Illeás wohl nicht wirklich stimmt, so wie sie erzählt wird. Auch in diesem Punkt dürfen wir Leser wohl noch mit einigem rechnen.

    Fazit:

    Ich fand dieses Buch richtig gut und ich denke, dass der zweite Teil noch viel für uns bereithalten wird, da das Ende ja doch recht abrupt war.

    Ich bin gespannt wie sich America in Sachen Männer entscheiden wird, oder verliebt sich Maxon doch in eine andere Kandidatin? Was ich natürlich nicht hoffe.

    Dann sind da noch die Andeutungen auf die wahre Geschichte Amerikas und die erwähnten Rebellen, welche sicher auch noch eine große Rolle spielen.

    Viele Fragen bleiben also offen und lassen einen spannenden zweiten Teil erwarten.

    Ich vergebe 8 von 10 Sterne an Selection und hoffe auf das baldige Erscheinen der Fortsetzung.

  • Zitat


    Von Aspen weiß ich noch gar nicht so richtig was ich von ihm halten soll. Er will nur das Beste für America, er ist lieb und nett aber irgendwie mag ich ihn nicht.


    Das liegt nur daran, dass der andere ein Prinz ist. Im Zweifelsfall sind wir doch alle für Prinzen ;-)


    Ich hoffe auch, dass sich America für Maxon entscheidet. Nicht, weil er viel netter ist als Aspen, sondern weil sie so auch etwas für das Volk tun kann.


    Maxon wäre dumm, sich für eine andere zu entscheiden. Marlee ist offenbar der Liebling der Medien, aber sie kann sich für Maxon nicht erwärmen. Die anderen, die am Ende übrig sind, interessieren sich wohl eher für die Krone als für den Mann dahinter.


    ***
    Aeria

  • Ich hab das Buch jetzt durch. Und prinzipiell hat es mir sehr gut gefallen bis auf ein paar wenige Punkte.


    Die Geschichte ist eine Mischung aus der Bachelor und die Tribute von Panem. Was wirklich eine sehr interessante Idee ist.
    America ist eine sehr sympathische Hauptfigur. Sie ist selbstbewusst und hält mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg. Die Gespräche, die sie mit Maxon führt sind wunderbar. Man kann genau verfolgen wie aus ihrer Freundschaft immer mehr wird.


    Die Spannung kam mir an ein paar Stellen zu kurz. Man hätte mehr auf die Rebellen eingehen können, aber ich schätze das wird im nächsten Band geschehen.


    Was mich allerdings unsäglich genervt hat, war dieses erzwungene Love-Triangle! Muss es denn in jedem Jugendbuch zwei Männer geben die die gleiche Frau wollen?
    Als Aspen „zufällig“

    :fetch Das war mir zu konstruiert und total an den Haaren herbeigezogen nur zu dem Zweck um Aspen auch irgendwie im Spiel zu halten.
    Meiner Meinung nach völlig unnötig. Die Story zwischen America und Maxon unter stärkerer Einbeziehung der politischen Umstände hätte mehr als genug hergegeben.


    Deshalb nur 8 Punkte.


    Ich würd mir mal Abwechslung von dem Mann-Frau-Mann Triangle wünschen. Gibts auch Bücher mit Frau-Mann-Frau Triangle? :achtungironie

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Eigene Meinung


    Dieses Buch ist als Wanderbuch bei mir gelandet und ich hab es am WE in einem Rutsch durchgelesen .....was leider diesmal nicht unbedingt was positives bedeutet , sondern einfach am mageren Inhalt und dem einfachen Schreibstil liegt....


    Auf 368 Seiten mit grosser Schrift erfährt man nur aus Amerikas Sicht was passiert und da das Mädel sich die meiste Zeit in ihrem Zimmer aufhält erfährt man fast nix.
    Die anderen Mädels bleiben recht blass, die Hintergrundinfos zu Ilea und den Rebellen hätten mich auch interessiert -erfährt man vll in Teil 2? -


    Die Idee ansich hat mir sehr gut gefallen , aber ich finde man hätte da mehr draus machen können , wenn die Autorin sich dazu entschieden hätte eine andere Erzählperspektive zu wählen :zB wenn Amerika und Maxon abwechselnd hätten erzählen dürfen.....




    Kitschig finde ich es übrigens auch nicht ;),dafür ist Amerika zu stark


    Altersempfehlung laut Verlag 13-16 Jahre, ich finde es ist bisher durchaus auch für jüngere Leser geeignet....


    Als Wanderbuch würde ich Teil 2 vll auch noch lesen , aber selbst kaufen würd ich es nicht.


    DAs Buch ist nicht schlecht, aber teilweise doch etwas flach
    Ich gebe 6 von 10 Eulenpunkten

  • Ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgelesen und war begeistert. Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, weil ich schon finde, dass America ihre Ecken und Kanten hat. Gefreut hat mich auch, dass es eine vernünftige Begründung dafür gab, dass sie eben nicht wie die anderen Mädchen sofort hinter Maxon her ist. Die Beziehung wurde auch nicht zu schnell aufgebaut und obwohl ich schon nur noch die Augen verdrehe, wenn ich bei einer Dystopie auf ein Liebesdreieck stoße - dieses Mal gefallen mir wenigstens beide Kerle (halbwegs).



    Über die Rebellen erfährt man ein bisschen wenig, aber ich hoffe, das ändert sich im zweiten Teil. Da die Geschichte nur aus Americas Perspektive erzählt wird und man ihr wahrscheinlich nicht aus lieber Langweile Internas erzählen wird, hatte ich gar nicht so sehr mit mehr Infos gerechnet.


    Das Casting hat mir wiederum gut gefallen. Vor allem wie die Gefühle der Mädchen schwanken, weil sie teilweise miteinander befreundet sein wollen, andererseits Konkurrenten sind.


    Für den zweiten Teil ist jedenfalls eine Menge Potenzial da und ich freue mich riesig darauf. Weil ich so ein ungeduldiges Wesen bin, wird der auch gleich in englischer Sprache gekauft. :lesend

    ~Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.~


    Oscar Wilde

  • Inhalt: America meldet sich auf Drängen ihrer großen Liebe Aspen zum Casting an bei dem Maxon, der nächste Herrscher ihres Heimatstaates Illeá sich seine Braut aussuchen soll, denn Aspen würde es sich nie verzeihen wenn er sie um diese Chance brächte. Gegen die Erwartungen gehört America tatsächlich zu den Auserwählten, die in den Palast einziehen dürfen. Dabei will sie doch gar nichts von Maxon.


    Meine Meinung: Ich finde das beste an dem Buch ist das Cover, denn das ist ein absoluter Hingucker. Aber der Rest? Naja …


    Beginnen wir mit der Idee. Diese wurde mehrfach als eine Kreuzung zwischen den Tributen von Panem und dem Bachelor bezeichnet. Eigentlich dachte ich ja das könnte ganz unterhaltsam und „lustig“ (so lustig wie eine Dystopie eben sein kann) werden, aber das Buch kann die Erwartungen nicht erfüllen, die Autorin verschenkt fast das gesamte Potential.


    Ein Kastensystem, viele Auflagen und Verbote, Sperrstunden und Bestrafungen, Rebellen die … na das tun was Rebellen eben so tun. Und was bekommen wir davon mit? Nicht viel. Viel wird nur am Rande erwähnt. Die Rebellen greifen den Palast mehrmals an, aber alle werden nur in einen Raum gesperrt und hören ein bisschen Tumult. Angst? Ja, angeblich ist sie da, aber die Autorin schafft es in keiner Weise die Stimmung für mich spürbar zu machen. Sie schreibt Sätze wie „[...] und die Stimmung war ernst und dramatisch.“ (S. 353, dieser Satz stammt übrigens nicht aus einer Szene mit Rebellenangriff) und denkt dies würde genügen. Wie war das noch mit dem „Show, don't tell“?


    Eine gut oder auch nur mittelmäßig gut ausgearbeitete, dystopische Welt liegt mir normalerweise schwer im Magen. Das was ich hier serviert bekam war nur oberflächliches Zuckerwerk. Der Hintergrund ist oberflächlich dargestellt, die Charaktere sind oberflächlich, die Beziehungen der Mädchen untereinander ebenso. A pro pos Mädchen. Die meisten kann man nur anhand der Namen und vielleicht einer Charaktereigenschaft unterscheiden. Marlee – beliebt. Celeste - böse. Schwarz-weiß-Malerei lässt grüßen.


    Zu unserer Hauptfigur: America – dieser Name! - ist eine perfekte Mary Sue und das nicht nur weil sie die Lieblingshaarfarbe aller Mary Sues (rot) hat. Sie ist hübsch, überbetont bescheiden und nicht doof, sie nimmt den Prinzen für sich ein ohne es zu merken oder gar zu wollen (Naturtalent), hat ein großes Herz für ihre Zofen … etwas weniger dick auftragen hätte die Autorin hier schon können. Ja, manchmal ist das Mädel etwas eigensinnig und auch eifersüchtig, aber alles in sehr harmlosen Rahmen. Wenn diese Figur Ecken und Kanten haben soll, dann sind das welche mit Kindersicherung.


    Das Klischee wird damit abgerundet wenn America mehr anfängt für Maxon zu empfinden, dies aber selber nicht bemerkt, sondern nur nicht mehr ganz so begeistert ist wenn der Gute mit anderen Mädels spricht oder Zeit verbringt. Noch eine weitere, merkbefreite weibliche Hauptfigur also. Und dann sondert sie auch noch altkluge Sätze ab wie „Meiner Erfahrung nach findet wahre Liebe immer unter ungewöhnlichen Umständen statt.“ (S. 213) Liebe Autorin, welche Erfahrung hat deine ohne Freunde aufgewachsene Hauptfigur eigentlich außer ihrer eigenen kleinen Stichprobe (Aspen) mit 100% Trefferquote gemacht? Das lässt mich ein bisschen den Kopf schütteln.


    Neben Lady „Perfect“ America ist da natürlich noch der männliche Hauptcharakter Maxon, der ebenfalls etwas überperfekt dargestellt wird, in seinem Fall ist er der perfekte Gentleman. Schüchtern, zurückhaltend, aber absolut zuvorkommend und will immer nur das Beste für sein Volk. Würde mich nicht wundern wenn er die Dreiecksgeschichte für sich entscheidet, denn trotz der Liebesschwüre von America und Aspen zu Anfang wird Aspen einfach nicht so positiv dargestellt, wie der Mädchentraum Maxon, bei dem man bereits bei der ersten Begegnung weiß das er sich in America vergucken wird. Oh, ich würde lügen wenn ich Aspekte an Maxon nicht auch gut fände (wie gesagt Mädchentraum ;-)), aber ich habe es einfach nicht geschafft mich da mitzuverlieben. Durch den oberflächlichen Stil blieben mir Stimmungen und Gefühle ja größtenteils fremd und es war mir allgemein auch zu perfekt, zu süß, zu wenig Dystopie.


    Mein Lieblingssatz in dem Buch
    „Ich klammerte mich schwächlich an ihn.“ (S. 129)
    Leider war es nicht Maxon an den sie sich da gerade klammert.


    Und so dümpelt das Buch vor sich bis America am Ende in den jungen Morgen springt. Viel kann man damit nicht verraten. Und ja, diese Formulierung stammt von der Autorin.


    Irgendwie hatte ich also trotzdem noch meinen Spaß, allerdings nicht so wie von der Autorin beabsichtigt. Vielleicht lese ich ja sogar die Fortsetzungen. *g*


    Mein Fazit: Süße Mädchenträume die vorgeben eine Dystopie zu sein, doch in DIESEM Buch ist davon nicht viel zu spüren. Oberflächlichkeit wohin man sieht, bei den Charakteren wie bei den Beschreibungen. Und als Hauptcharakter eine Mary Sue. Nein, das überzeugt mich nicht. Wegen der netten Idee, die leider fast ihr ganzes Potential verschenkt, gibt es immerhin noch 3 Punkte.

    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.

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  • Den zweiten Teil könnt ihr euch sparen. Da passiert auf den knapp 300 Seiten überhaupt nichts neues. :wow

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • .. ist ein wirklich schönes Jugendbuch. Allerdings hätte diese zweigleisige Liebesstory à la "Twilight", "The hunger games", etc .. nicht unbedingt wieder sein müssen.


    Ansonsten wirklich lieb geschrieben !

  • Ich habe das Buch gestern Abend begonnen und konnte es schwer bei Seite legen. Gegen 2:30 Uhr nach ca. 250 Seiten habe ich dann endlich aufhören können, um zu schlafen und heute noch etwas zu lesen. Vorhin habe ich es dann beendet.


    Was soll ich sagen? Überragend ist es nicht im Vergleich zu anderen Büchern dieses Genres. Es ist jedoch trotzdem sehr unterhaltsam und spannend geschrieben. Die Sprache ist sehr leicht und flüssig, so dass man innerhalb von kurzer Zeit in der Geschichte versingt und das Buch rasch beendet.
    Es ist das ideale Buch für ein paar gemütliche Lesestunden bei schlechtem Wetter mit einer Kanne Tee. Genauso habe ich den Tag heute verbracht :-]. Deswegen gibt es von mir die volle Punktzahl und ich bin schon sehr auf den zweiten Teil gespannt.

  • Nach dem 4. Weltkrieg sind die Vereinigte Staaten von America nicht mehr so wie wir sie kennen. Es wurde zu Illea. Ein Land, welches mit Hilfe von einem Kastensystem regiert wird. Ein Kastensystem bei dem du entweder im Rausch lebst oder ums nackte Überlebens kämpfst.


    America Singer gehört der Kaste 5 an und ihr Leben ändert sich von heute auf morgen schlagartig. Sie gehört zu den 35 Auserwählten, die um die Gunst von Prinz Maxon kämpfen dürfen. Eine Ehre und die einmalige Chance ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch was, wenn dein Herz schon jemand anderen gehört? Jemanden, der das genaue Gegenteil von dem ist, was du nun haben könntest? Wie würdest du dich entscheiden?


    Wie auch wahrscheinlich vielen anderen, ist mir "Selection" wegen dem unbeschreiblich schönen Cover ins Auge gesprungen. Glücklicherweise hat das Buch aber weit mehr als nur ein schönes Cover zu bieten.


    Die Geschichte um America spielt eher mit den leisen Tönen und unterscheidet sich somit von den anderen Dystopien. Dennoch schafft es die Autorin den Leser fast augenblicklich in die Welt von America hinein zu ziehen. Es ist aufregend zu erfahren, wie und wohin sich alles entwickeln wird. Schon nach wenigen Seiten leckt man Blut und möchte mehr. Nur zwischenzeitlich hatte ich einen kleinen Durchhänger, welcher aber den Lesefluss nicht wirklich gestört hat.


    Der Schreibstil von Kiera Cass ist sehr angenehm zu lesen. Die Seiten verfliegen nur so, sobald man angefangen hat zu lesen, mag man gar nicht mehr aufhören. Und auch wenn hier eher die leisen Tönen gespielt werden, entstehen während dem Lesen sehr starke Emotionen. Man leider mit America und kann ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen.


    Überhaupt sind alle Figuren in meinen Augen äußerst gelungen. Sie sind lebhaft, wirklich unterhaltsam und alle sehr verschieden. Insbesondere Prinz Maxon hat mich wirklich positiv überrascht, da ich seine Rolle zu Anfang nicht in dem Licht, wie er hier dargestellt wird, gesehen habe.
    Der Gegenspieler, Aspen, ist ganz anders und darin liegt wahrscheinlich auch der Reiz. Gut gegen Böse, reich gegen arm. Man hat gar keine andere Wahl als sich ständig selbst zu fragen, wie man an America's Stelle handeln würde.


    Das Ende hat mich überrascht. Ich habe mit dieser Entwicklung zu Anfang des Buches wirklich nicht gerechnet, auch wenn es sich im Verlauf schon angedeutet hat. Frau Cass hat dem Leser zum Schluss hin noch einen leckeren Brotkrümel hingeworfen, sodass man sich sofort nach der Fortsetzung sehnt. Ich bin mehr als gespannt, was Kiera Cass sich noch alles ausgedacht hat. Ich hoffe, wir deutschen Leser müssen uns nicht mehr allzu lange darauf gedulden.


    Fazit:


    Ein mehr als gelungener Auftakt, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Abgesehen von einem kleinen Durchhänger im Mittelteil, war ich restlos begeistert. Eine tolle Dystopie, die auch mit den eher leisen Tönen überzeugen kann.


    9/10

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Das Buch muss etwas haben, denn ich habe es an einem Tag durchgelesen, weil ich es auch gar nicht aus der Hand hätte legen können. Dabei fing das Ganze (die Leseprobe) mit einem großen Missverständnis an. Weil die dargestellten Verhältnisse nicht so rosig sind, bin ich von einem Roman in einer mittelalterähnlichen Welt ausgegangen. Und dann die frische, selbstbewusste Sprache einer Frau? Irritierte. Und ein paar Seiten später war klar, dass ist nicht die Vergangenheit, sondern eine weniger schöne, aber durchaus denkbare Zukunft. Und alles passte. Perfekt. Von da an gab es keinen Stop mehr.
    Der Zauber dieses Buches liegt vor allem in der beschriebenen Atmosphäre. Gemeinsam mit America geht man zu einem Casting. Dort soll aus 35 Favoritinnen vom Prinzen seine spätere Gemahlin ausgesucht werden, das gesamte Land schaut dabei zu. Erst stört man sich zusammen mit Mer daran, dass bei jedem Schritt Kamerateams dabei sind, Privatsphäre ist ein Fremdwort. Und die Konkurrenz sieht einen als Feind an und fährt die Krallen aus. Und im Laufe des Castings fängt auch der Leser an, die Kamerateams zu ignorieren, wie auch Mer sich daran gewöhnt und sie daher nicht gesondert erwähnt. Und aus den Feindinnen werden junge Frauen, die verstehen, dass sie alle in derselben Lage sind. Klingt vielleicht nicht nach herzzerreißender Spannung ,aber das täuscht. Die Schattenseiten einer Castingproduktion, vor allem jenseits der Kameras sind unglaublich gut und interessant dargestellt. Und es geht ja nicht rein um ein Casting. Das ist nur der Rahmen.
    Nebenbei hagelt es Angriffe auf den Palast, der im öffentlichen Fernsehen als ach so sicher dargestellt wurde. Angriffe, die offiziell nicht existieren, selbst wenn sie tödlich enden. Damit, ganz am Rande und gar nicht störend, erhält man Einblicke in ein System, dass mittels Propaganda und Verschleierung die eigene Bevölkerung unterdrückt.
    America wird plastisch dargestellt. Sie ist nicht die ideale Papierheldin, sondern denkt und fühlt wie ein „richtiger“ Mensch, nicht nur so, wie es sich auf dem Papier gut machen würde. Die Autorin schafft es, sie derart darzustellen, dass man sie als Freundin gewinnt. Oft habe ich mir überlegt, wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte und ihre eigene Art von Stärke bewundert.
    Auch die Romantik wird einfühlsam und mitreißend beschrieben. Gedanklich lief da beim Lesen immer ein, „Mensch, mach die Augen auf, der ist perfekt. Mach!“ mit ;-). Es fehlen gottseidank die neurotischen Episoden mit „oh, was findet er an mir, liebt er mich, oh, jetzt hat er das gesagt, oh, aber ich liebe doch auch“ die in anderen Romantic-Fantasy Büchern mittlerweile gewaltig nerven, da sie gekünstelt und wie fernab der Realität wirken. Hier ist das erste Buch, das ich je gelesen habe, in dem mir eine sich anbahnende Dreiecksgeschichte tatsächlich gefällt (vorausgesetzt, sie nimmt den Richtigen ;-) ). Und das ist für mich schon eine Leistung.
    Insgesamt eines der allerbesten Romantic-Fantasy Bücher, die ich gelesen habe mit einer perfekt beschriebenen Atmosphäre. Jeder weibliche Fantasy-Fan, der nichts gegen Romantik einzuwenden hat, sollte einmal über diese Buch stolpern.


    Ein wunderbar romantischer Pageturner in packender und extrem plastischer Atmosphäre. Was soll ich sagen: Das Buch vor dem Ende wegzulegen wäre nicht in Frage gekommen.

  • Ich liebe dieses Buch!!! Wo bleibt die Fortsetzung??? Bin wirklich versucht, den zweiten Teil quasi sofort auf englisch zu lesen.
    Ich mag die Hauptperson und ich mag den Prinzen, seine Familie und fast alle anderen Kandidatinnen. Die einzige, die ich absolut gar nicht mag, ist Celeste. Ich hoffe, es gibt das zweite Buch ganz ganz bald auch auf deutsch.


    Ich hab das Gefühl, ich kann gar nicht wirklich schreiben, WIE begeistert ich von dem Buch bin. Es hat so einen unglaublichen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und das Kopfkino hat wirklich perfekt mitgespielt. Leider hat es die geplante Serie nicht in die Produktion geschafft. War wirklich sehr gespannt drauf.

  • "Selection" hat mich schon sehr lange gereizt, da ich das Cover so wunderschön fand. Leider hat mich jedoch die Kurzbeschreibung nie so ganz angesprochen, sodass ich das Buch erst einmal nicht weiter beachtet habe. Nun wurde ich jedoch erneut neugierig und habe versucht, mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Zum Glück, denn sonst hätte ich dieses wunderbare Buch verpasst.


    Dystopien sind ja normalerweise nicht so ganz mein Genre und oftmals wurde ich dabei immer wieder enttäuscht, doch bei "Selection" ist dies anders. Ich muss jedoch gestehen, dass ich, besonders am Anfang, sehr viele Ähnlichkeiten zu "Die Tribute von Panem" entdecken musste. Da gibt es z.B. den Spitznamen "Kätzchen", das Klassensystem, eine Kette mit Vogelanhänger, das Kapitol und weitere kleine Ähnlichkeiten. Diese haben mich nach einer gewissen Zeit jedoch immer weniger gestört, sodass ich mich wieder voll und ganz America und ihren Konkurrentinnen widmen konnte.


    Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Kiera Cass hat das große Talent, jede Figur einzigartig darzustellen, sodass ich bei 35 Mädchen nur sehr selten Ähnlichkeiten feststellen konnte. Zwar brauchte ich einige Zeit, bis ich mich an die Dialoge gewöhnt habe, da diese meistens sehr förmlich ausfallen, aber wenn man sich darauf einlassen kann, wird man diesen Schreibstil sicherlich lieben. Die Geschichte wird aus der Sicht von America erzählt, sodass man das junge Mädchen bereits auf den ersten Seiten sehr gut kennenlernt.


    America ist so ganz anders als die anderen Mädchen, die sich für das Casting beworben haben. Während die anderen Mädchen von Anfang an fast alle nur die Krone oder das Geld wollen, ist America da ganz anders, denn sie nimmt vorerst nur am Casting teil, um ihrem Freund und ihrer Familie einen Gefallen zu tun. Sie spielt von Anfang mit offenen Karten und agiert weniger scheinheilig, als so manch anderes Mädchen. Dies macht sie nicht nur greifbarer, sondern auch sehr sympathisch. Ich konnte mich in ihre Gefühlslage hineinversetzen und ihre Gedanken und ihre Handlungen bestens nachvollziehen, sodass ich sie direkt ins Herz schließen konnte. Sie geht nicht mit dem Ziel in das Casting, um die Krone oder Maxons Herz zu erobern, sondern vielmehr, um sich von ihrem (Ex-) Freund Aspen zu lösen und die Liebe zu ihm zu verarbeiten. Natürlich denkt sie dabei auch an die Aufwandsentschädigung und somit mehr Geld für ihre Familie, allerdings weiß sie auch, dass sie durch eine höhere Klasse ihre Liebe zur Musik aufgeben und einen anderen Beruf erlernen muss, was ihr nur bedingt gefällt.
    Die anderen Mädchen sind dagegen oftmals sehr oberflächlich, egoistisch und arrogant, nur wenige Mädchen sind genauso herzlich und ehrlich wie America. Mit Maxon lernt man einen jungen Prinzen kennen, der durch das Königreich sehr isoliert aufwächst und hauptsächlich auf seine Arbeit als zukünftiger König vorbereitet wird. Da kommen Freunde und die Liebe zu kurz und somit muss er sich auf das Casting einlassen, damit er unter den jungen Frauen seine große Liebe finden kann. Er geht dabei oftmals recht blauäugig an die Sache und denkt auch häufig politisch, was nicht unbedingt von Vorteil ist, aber dennoch habe ich ihn als jungen und unsicheren Mann kennengelernt, der sich für sein Volk sehr interessiert.


    Auch wenn so ein Casting auf den ersten Blick sicherlich nicht wirklich romantisch und oberflächlich wirkt, muss ich jedoch zugeben, dass es oftmals die ein oder andere romantische Stelle gab, die diese Geschichte unglaublich aufgewertet hat. Allerdings ist im Königreich nicht immer nur eitler Sonnenschein, denn es kommt immer wieder vor, dass Rebellen das Palastgelände erreichen und die Mädchen, ihre Zofen und die Königsfamilie evakuiert werden müssen. So erfahren die Mädchen auch, dass das Land weitaus gefährdeter ist, als man von den Medien und dem Königshaus erfährt.


    Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker. America wird dort wunderschön und äußerst passend präsentiert. Die Schlichtheit und die Eleganz passen sehr gut zu ihrem Wesen und dem gesamten Ablauf der Geschichte. Die Kurzbeschreibung hat mich zunächst gar nicht gereizt, je mehr ich jedoch über die Geschichte erfahren habe, desto passender fand ich sie.


    Insgesamt hat mir "Selection" unglaublich gut gefallen und ich kann die Folgebände kaum noch erwarten. America und die anderen Figuren sind so interessant und vielseitig, sodass ich mich am liebsten gar nicht mehr von ihnen trennen wollte. Wer mal wieder eine romantisch augehauchte Dystopie lesen möchte und über gewisse Ähnlichkeiten zu anderen Büchern hinwegsehen kann, der wird bei "Selection" beste Unterhaltung finden. Kauf- und Leseempfehlung!

  • America ist nicht überglücklich mit ihrem Leben, aber auch nicht unzufrieden. Als Fünf lebt sie am Rand der Gesellschaft, doch ihre Familie und ihre große Liebe Aspen geben ihr Halt. Da flattert die Einladung, sich zum Casting für den Prinzen anzumelden, ins Haus. Das wäre die Chance für America und ihre Familie aufzusteigen. Nach einigem Hin und Her meldet sie sich an und kommt tatsächlich unter die letzten 35 Mädchen. Doch will sie das überhaupt?


    "Selection" ist das Debüt von Kiera Cass und hat mich sehr gut unterhalten. Ihre Idee, dass der Prinz seine künftige Gattin aus 35 Mädchen wählen muss, hat mich begeistert und fasziniert.


    Die Geschichte wird zwar aus der Erzählerperspektive geschildert, jedoch begleitet man die gesamte Zeit die Hauptfigur America. Und sie ist für mich eine der sympathischsten Figuren seit langem. Sie hat ihren eigenen Kopf, vertritt ihre Meinung und sagt deutlich, wohin sie will. Auch die Geschichte zwischen ihr, Aspen und dem Prinzen Maxon war für mich, auch wenn einige Teile eher vorhersehbar waren, eine Überraschung. Endlich mal keine bekannte Dreiecksgeschichte!


    Das Ende, das sehr offen ist, und die eingestreuten Schwierigkeiten innerhalb des Palastes zeigen deutlich, dass Cass mit diesem Werk nur den Grundstein gelegt hat.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Beschreibungen sind bildhaft und auch die Gedankengänge der jugendlichen America sind authentisch und nachvollziehbar.


    Fazit: ein toller Auftakt, der Lust auf mehr macht. Eine klare Leseempfehlung.

  • Meine Meinung:



    Ich bin auf dieses Buch - wie solls auch anders sein – durch die Büchereule aufmerksam geworden.
    Ich hatte keine großen Erwartungen an dieses Jugendbuch, muss aber sagen, dass ich angenehm überrascht bin. Ich hatte das Buch innerhalb kurzer Zeit durchgelesen.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und gut zu lesen.


    Die Idee, für einen Prinzen eine Ehefrau durch ein mehr od. weniger öffentliches Casting zu finden, ist schon irgendwie ziemlich skurill und befremdlich, aber die Autorin versteht es die Geschichte um America Singer und deren Konkurrentinnen so zu verpacken, dass sie interessant bleibt. Die meisten Mädchen lernt man eigentlich gar nicht kennen, aber 35 Heiratsanwärterinnen ausführlich in der Geschichte unter zu bringen, geht einfach zu weit. Ich hoffe mal, dass man im zweiten Band, wenn sich die Anzahl der deutlich Mädchen verringert hat, auch etwas über die anderen Möchtegern-Prinzessinnen erfährt.
    Auch die Geschichte um den neu erschaffenen Staat Illeá finde ich interessant und würde gerne mehr darüber erfahren, warum das dortige „System“ so ungerecht ist.
    Die Klüfte in Illeá zwischen Armen und Reichen Leuten ist noch sehr viel größer als heutzutage. Die Menschen dürfen ja noch nicht mal selbst über ihre Berufe bestimmen.
    Es ist mir auch noch nicht ganz klar, warum das Königshaus angeblich nicht weiß, warum die Rebellen regelmäßig den Palast angreifen... noch nie was von Krisengesprächen / Verhandlungen gehört?? ?(
    Es scheint nicht alles gut und gerecht zuzugehen in diesem Staat. Und die Frage ist dann natürlich auch, ob America das neue Oberhaupt eines solchenn Landes werden möchte.....


    Ich bin schon sehr gespannt, wie die Liebesgeschichte um Prinz Maxon, America und Aspen ausgeht und freue mich schon auf Band 2, der steht schon in den Startlöchern. :-]



    Ich würde 8 von 10 Eulenpunkten vergeben.

    Liebe Grüße :schuechtern


    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. -Jean Paul-


    :lesend