Sean Cregan - Das Areal

  • Der Autor: Sean Cregan ist das Pseudonym eines bereits erfolgreichen Krimiautoren und ehemaligen Ingeneurs.
    Er lebt mit seinem Sohn in Südengland.


    Das Buch: Als Turner den Bericht über seine Ermordung im Fernsehen sieht findet er ihn maßlos übertrieben - vor allem, da er noch am Leben ist. Irgend eine arme Sau musste dran glauben - nur weil er, Turner, ein paar Fragen gestellt hat. Dabei sucht er nur jemanden....


    Die Spur führt Turner ins "Areal", ein von allen am liebsten vergessener Slum, wo kein Gesetz gilt, ausser man ist stark genug ihm selber Geltung zu verschaffen.


    Im Areal trifft er auf Ghost, und es zeigt sich recht schnell das sie nicht nur ein verängstigter Teenie ist, spätestens als sie ihm das Leben rettet.


    Die Ex-Polizistin Kate Friedman hat ihre eigenen Gründe das Areal aufzusuchen. Zusammen mit einigen Sicherheitsleuten ist sie auf der Suche nach einem grausamen Mörder - und nach einem Heilmittel gegen das Virus, welches sie in einer Woche töten wird.
    Bei einem Briefing stößt sie auf Turners Photographie und ihr wird gesagt er sei ein Gegner, den sie besser erschießt bevor sie ihm seine gerade entzogenen Rechte verliest.


    Doch als sie schlußendlich aufeinander treffen ist alles schon ganz anders, und nichts ist mehr so wie es war - oder hätte sein sollen.


    Meine Rezension: In der Autorenvita im Buch steht der Autor hätte etwas "schnelleres und härteres" schreiben wollen, im Gegensatz zu dem was er sonst schreibt.
    Egal wie der Typ heißt und was für eine verschnarchte Scheisse er sonst absondert - ich will mehr von Sean Cregan!


    Dieser Mann weiß wie man einen spannenden Thriller schreibt!


    Vor allem übertreibt er nicht, er weiß was er kann und muß nichts beweisen, sein Stil und seine Art zu erzählen zeugen vom Sebstbewusstsein eines Profis.


    Actionscenen sucht man praktisch vergeblich. Natürlich geht es auch mal gewaltig zur Sache, aber Cregan erspart und seitenlange Abhandlungen über Feuergefechte, Prügeleien und sonstigen Krams, der sonst ähnliche Bücher zwar dicker, aber nicht zwingend besser oder interessanter macht.
    Scenen dieser Art gibt es zwar, aber sie werden in ihren Beschreibungen auf ein nötiges Minimum beschränkt - wichtig ist nicht die Actionscene, sondern was zu ihr geführt hat oder was das Resultat der "gewaltsamen Begegnung" ist.
    Ohne reisserisch zu wirken treibt Cregan die Handlungen erbarmungslos voran, die Spannung lässt dem Leser keine Sekunde zum Atemholen.
    Schnell, hart und dreckig ist Cregans Erzählung, dabei wendungsreich und überraschend, einfallsreich und packend erzählt.
    (All das was so vieles im augenblicklichen Thrillereinheitsbrei so schmerzlich vermissen lässt)
    Wie die Personen in dem Roman tappt auch der Leser lange Zeit im Dunkeln, doch im Gegensatz zu vielen anderen Autoren - die den Leser so lange hinhalten bis der keinen Bock mehr hat - schafft es der Autor die Spannung zu halten, auch wenn wir uns der Lösiung nur langsam und über Umwege nähern.


    Es gibt in jeden Thriller den Punkt, an dem alles unweigerlich auf ein mögliches Ende hin hinausläuft - das ist auch hier der Fall, auch wenn Cregan uns Lesern noch einige spannende Wendungen vorsetzt. Doch trotz dieser Zwangsläufigkeit verliert das Buch keine Sekunde an Spannung - unter anderem auch, weil man bei diesem Buch immer damit rechnet das eine der Hauptfiguren es doch nicht bis zur letzten Seite schafft.


    Die Charaktere sind in sich durchaus glaubwürdig, wobei Tutner als Ex CIA - Mann hin und wieder etwas.... unaufmerksam wirkt. Vielleicht sollte er nicht all zu sehr nach "Supermann" stinken.....
    Mir gefallen vor allem Ghost, eine tolle Figur und großartig in Scene gesetzt, sowie Kate, die ehemalige Polizistin, die zwar lange im Dunkeln tappt, sich aber dennoch großartig hält.


    Man beklagt sich - oft zu Recht! - immer wieder über dem immergleichen uninteressanten Einheitsbrei der großen Taschenbuchverlage, doch so lange von Zeit zu Zeit ein Buch wie Sean Cregans "Areal" dabei ist kümmert mich der Rest einfach nicht.
    Ich fände es nur besser wenn sie für so etwas ein bischen mehr auf die Kacke hauen würden - sonst verpasst das noch jemand!

    Lieber barfuß als ohne Buch! :lesend

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  • Meine Meinung:
    Ich weiß nicht genau, was ich von diesem Buch halten soll.
    Es wird durchweg aus zwei Perspektiven erzählt: aus der von Turner und der von Kate. Auch wird hier definitiv mit dem Cliffhangereffekt gearbeitet: An einer spannenden Stelle kommt ein Perspektivwechsel.
    Erst nach und nach kommt ans Licht, was die beiden Handlungsstränge miteinander zu tun haben.
    Nichtsdestotrotz war ich zwischendurch etwas ratlos, was mir die Gesamthandlung sagen möchte, als wenn im roten Faden Knoten wären. Zudem ist nicht wirklich klar, in welcher Zeit es spielt. Denn einerseits hat das Areal, dessen Möchtegernherrscher im sogenannten Tower sitzt, einen dystopischen Touch. Andererseits scheint es jedoch in der Gegenwart zu spielen. Als wäre das Areal komplett von der Außenwelt abgeschottet, was zum Teil tatsächlich so ist.
    Die Charaktere waren auf jeden Fall alle super ausgewählt und wurden lebendig dargestellt.
    Ich hätte mir allerdings ein komplett anderes Ende gewünscht. Auch fehlte es mir trotz der eingebauten Cliffhanger insgesamt etwas an Spannung. Viele Fragen blieben am Ende
    leider offen.


    Ich gebe diesem Buch:
    6 von 10 Sternen

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