Elisabeth Herrmann: Das Dorf der Mörder

  • Elisabeth Herrmann: Das Dorf der Mörder
    Goldmann Verlag 21.2.2013. 480 Seiten
    ISBN-13: 978-3442313259. 19,99€


    Verlagstext
    Ein grandioser psychologischer Spannungsroman.
    Ein grausamer Mord ereignet sich im Berliner Tierpark. Eine der Ersten, die am Tatort eintrifft, ist die junge Streifenpolizistin Sanela Beara: ehrgeizig, voller Tatendrang und entschlossen, dem Fall auch gegen den Willen ihres Vorgesetzten auf den Grund zu gehen. Denn die Schuldige ist schnell gefasst – zu schnell, wie Sanela glaubt. Während der Öffentlichkeit die geständige Mörderin Charlie Rubin präsentiert wird, hat Beara Zweifel. Zweifel, die auch den Psychologen Jeremy Saaler plagen, der ein Gutachten über Charlies Zurechnungsfähigkeit erstellen soll. Unabhängig voneinander haben beide den gleichen Verdacht: Der Mord im Tierpark hängt mit Charlies Kindheit in einem kleinen Dorf in Brandenburg zusammen. Ein dunkles, mörderisches Rätsel lockt sie nach Wendisch Bruch – direkt ins Visier eines Gegners, der die Totenruhe im Dorf um jeden Preis bewahren will ...


    Die Autorin
    Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt. ... Elisabeth Herrmann lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
    --> Interview mit Elisabeth Herrmann


    Inhalt
    Die Erzieherin, die an diesem Maitag mit ihrer Kindergruppe einen Ausflug in den Ostberliner Tierpark unternimmt, handelt verantwortungsvoll. Sie hindert Polizeimeisterin Sanela Beara daran, Kinder ohne Einwilligung der Eltern als Zeugen zu befragen. Tierparkbesucher hatten die Pekaris beim Herumkauen auf Leichenteilen beobachtet. Sanela Beara als Streifenpolizistin ist zuerst am Fundort und erhält von zwei kleinen Mädchen einen wichtigen Hinweis. Die junge Polizistin will sich für den höheren Polizeidienst bewerben und braucht dazu den Eignungsvermerk ihres Vorgesetzten. Doch der Fall des Toten aus dem Tierpark hat Sanela so fest im Griff, dass sie gegen jede Vernunft und Dienstvorschrift auf eigene Faust ermittelt. Fest im Griff hält Elisabeth Herrmann ihre Leser mit einem düsteren Prolog aus der Perspektive eines Hundes. Vor zwanzig Jahren muss der Hund gemeinsam mit einem kleinen Mädchen Zeuge eines blutigen Vorfalls geworden sein. Wer ist das Mädchen und welcher Zusammenhang besteht zwischen den Ereignissen von damals und dem Leichenfund im Tierpark? Charlotte Rubin, eine Mitarbeiterin des Tierparks, die sich durch ihr sonderbares Verhalten zur Hauptverdächtigen macht, soll von einem psychiatrischen Gutachter auf ihre Schuldfähigkeit begutachtet werden. Charlotte gibt an, keinen Kontakt zu ihren Angehörigen mehr zu haben, und schweigt zu den Verdächtigungen. Jeremy, Assistent und Doktorand des beauftragten forensischen Psychiaters, sucht außerhalb des Dienstes Kontakt zur Schwester der Verdächtigen. Mit seinen Alleingängen überschreitet Jeremy ähnlich wie Sanela seine Kompetenzen und gefährdet die Glaubwüridgkeit des Gutachtens. Ihre außerdienstliche Spurensuche führt zunächst Sanela, später auch Jeremy, nach Wendisch Bruch in Brandenburg, das Heimatdorf Dorf der Schwestern Cara und Charlotte. Im ehemals blühenden Ort leben heute nur noch acht alte Frauen; ihre Männer sind angeblich verschwunden. Verfallende landwirtschaftliche Gebäude, ein verwilderter Garten, Misstrauen gegenüber Fremden - hier ohne Wissen und Unterstützung der Kripo-Kollegen zu ermitteln war keine kluge Idee von Sanela. Wird sie in dem trostlos wirkenden Ort zur Aufklärung des Falls beitragen können?


    Fazit
    Obwohl ich Prologen gegenüber meist skeptisch bin, hat mich der ungewöhnliche Blick in die Vergangenheit hier sofort gefesselt. Vom Tierpark als Fundort versprach ich mir viele unterschiedliche Menschen und eine Herausforderung für die Spurensicherung. Die Streifenpolizistin Sanela, die zunächst in einer Nebenrolle auftaucht, übernimmt im Laufe der Handlung eine der Hauptrollen. Sanelas ermittlungstechnische Alleingänge zeigen sie als schwierige Kollegin. Doch anders als bei Jeremy kann ich mir - nachdem ihr mal kräftig der Kopf gewaschen wurde - für sie eine berufliche Weiterentwicklung vorstellen. Als zweite Figur mit Hang zu Alleingängen und sonderbarer Einstellung gegenüber den beruflichen Pflichten konnte der unentschlossen wirkende Psychologe Jeremy meine Sympathie nicht gewinnen. Als Assistent des Gutachters wird Jeremy abwechselnd als Psychologe in der Facharztausbildung, Psychiater und Arzt bezeichnet. Sein Irrlichtern zwischen den beruflichen Identitäten ist aufgrund einer strengen Regelung der Berufsbezeichnungen so in Deutschland unmöglich.


    Höhepunkt des Buches war für mich die Atmosphäre bröckelnder Idylle und Trostlosigkeit im ländlichen Brandenburg - auch wenn das Buchcover eher eine Einöde in Nordamerika verspricht. Allein die unheimliche Vorstellung, Kinder könnten Opfer oder Zeugen einer Gewalttat gewesen sein, hat mich in diesem Krimi in den Bann gezogen. Elisabeth Herrmann hält bis zur Auflösung des Falls die Spannung mit Andeutungen aufrecht, denen ich lieber nicht konkreter gefolgt wäre. Die Nähe meiner Vermutungen zu realen Fällen, in denen ein Dorf gemeinsam Gewalttaten verheimlichte, liess Wendisch Bruch sich beunruhigend in meiner Vorstellung einnisten. Mit "Das Dorf der Mörder" zeigt sich Elisabeth Herrmann von einer neuen Seite - und führt eine Ermittlerin mit Entwicklungsmöglichkeiten ein.


    8 von 10 Punkten
    Gelesen in einer Leserunde

  • Zu den allgemeinen Infos hat ja Buchdoktor schon alles geschrieben, daher verkneife ich mir das ganze jetzt mal :-)


    Zum Inhalt des Buches:


    Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen, wobei ich das ein oder andere mal doch den Kopf geschüttelt habe, ich beziehe mich auf die Alleingänge die bei mir doch den Eindruck erweckt haben, das hier einige sehr unprofessionell vorgehen. Egal ob Sanela oder Jeremy beide haben so eine Art an sich einfach ihren eigenen Weg zu gehen, egal ob dies Konsequenzen hat oder nicht, versteht mich nicht falsch es ist durchaus interessant, aber glaubt man wirklich das zwei Menschen die eigentlich vorgeben professionell zu sein, solche Alleingänge machen?. Ich muss aber auch zugeben, ohne diese Alleingänge würde die Geschichte auch nicht recht funktionieren.


    Trotz der kleinen Kritik ist die Geschichte interessant und zu keiner Zeit langweilig, das Dorf ist schon heftig, aber wen man die letzten Jahre so die Nachrichten verfolgt hat, kann man sich solche Ereignisse doch vorstellen.


    Insgesamt ist zu sagen, das Buch hat eine durchaus solide Geschichte, allerdings darf man nicht zu sehr an Regeln und Realismus hängen, dafür gehen mir einige zu unprofessionell um, was aber wie gesagt jetzt für die Geschichte selbst nicht schlimm ist.


    Ich vergebe eine 7/10 für gute Unterhaltung, für mehr hat es aber nicht gelangt.

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde gelesen und muss sagen, dass das diesmal - oder besser gesagt: bei diesem Buch - für mich keinen wirklichen "Mehrwert" gebracht hat, wie es Leserunden sonst tun. Das lag aber nicht an der Leserunde, sondern am Buch :-)


    Die Geschichte selbst beginnt eigentlich sehr schnell: Man ist sofort mittendrin im Geschehen, sofort gibt es einen Toten und sofort ist man bei den Ermittlungen dabei. Da tritt jedoch schon die erste, mir absolut unsympathische Person auf, die sich (leider) durch das gesamte Buch hindurch immer wieder in den Vordergrund spielt und immer wieder ihren eigenen Kopf durchboxt, ohne auch nur eine Sekunde an die Folgen - auch für sich selbst - zu denken: Die Streifenpolizistin Sanela, die eigentlich Ambitionen hat, voranzukommen und nicht ihr Leben lang "nur" auf der Straße unterwegs zu sein. Ich für meinen Teil hoffe jedoch, dass sie (sollte es weitere Bücher um das Ermittler"duo" Sanela und Gehring geben) genau dort bleibt - oder am besten gleich ganz weg... Denn nerviger, aufdringlicher und eben unsympathischer ging für mich fast nicht mehr.
    Der eigentlich ermittelnde Beamte Gehring, der wohl ursprünglich als der Unsympath dargestellt werden soll, wirkt gegen sie schon fast "normal". Auch wenn in der Ermittlungsarbeit das ein oder andere mehr oder weniger (eher mehr) nicht glatt läuft, derrappelt er sich irgendwann und springt über seinen Macho-Schatten und kommt Sanela zur Hilfe, die sich (natürlich durch eine nicht notwendige eigenmächtige Aktion) wieder einmal in eine Situation gebracht hat, die sie nicht alleine lösen kann.


    Auf der "Gegenseite" der polizeilichen Ermittlungen spielt der angehende Psychiater/Psychologe (die Diskussion, was er denn nun ist und was er werden wird, gibts in dem Leserundenthread - ich war am Ende nur verwirrt :-) ) Jeremy. Dieser entpuppt sich im Laufe der Geschichte als mehr als unprofessionell und lässt sich nicht durch seine fachlichen Erfahrungen oder Annahmen leiten, sondern ganz einfach durch sein in der Mitte des Körpers angesiedeltes Hirn.... Auch wenn dieser Nebenschauplatz in der Geschichte notwendig war, fand ich das doch ziemlich unrealistisch: Jeremy merkt, dass er doch gern seinen Beruf ausübt (vorher glaubt er, er macht das seinem Vater zuliebe) und kann sich dann doch nicht beherrschen, auch wenn er weiß, dass er es sollte - aaah!


    Die beiden Erzählstränge um Sanela und Jeremy führen dann im Dorf Wendisch Bruch zusammen, und hier wird es dann endlich etwas spannender und "krimiger". Der Showdown zum Ende ist dann aber fast schon wieder so fix rum, wie er gekommen ist, was ich persönlich sehr schade fand. Mir sind hier einige Fragen offen geblieben und nachdem ich das Buch schon vor einigen Tagen fertig hatte und nun - bis zum "erlaubten Veröffentlichungstag" der Meinungen - überlegen konnte, sind mir die oben genannten eher negativen Punkte doch deutlicher im Gedächtnis geblieben als das Lesevergnügen.
    Das hatte ich durchaus! Das Buch ist toll geschrieben, ich habe es wirklich gern gelesen, denn ich habe schon mitgefiebert, wie es weitergeht, welchen Dreh sich nun welcher "Ermittler" wieder ausgedacht hat und wie es in der Mordermittlung weitergeht. Auch die familiären Hintergründe, die leider ziemlich schnell klar und doch eher "ausgelutscht" waren, des Opfers waren zu Beginn spannend verpackt.


    "Das Dorf der Mörder" ist mein zweites Buch von Elisabeth Herrmann nach "Zeugin der Toten". Leider bin ich auch hier nicht zu 100 % warm mit den Personen und der Geschichte geworden, so dass ich mich jetzt erst einmal wieder Autoren und Geschichten zuwenden werde, bei denen ich die früheren Bücher mehr gemocht habe. Von mir gibt es 7 Punkte!

  • Titel: Das Dorf der Mörder
    Autorin: Elisabeth Herrmann
    ISBN: 978-3-442-31325-9
    Originalausgabe 25.02.2013 Hardcover
    Verlag: Goldmann
    Seiten: 476


    Klappentext:


    Ein grausamer Mord ereignet sich im Berliner Tierpark. Einer der Ersten, die am Tatort eintrifft, ist die junge Streifenpolizistin Sanela Beara: ehrgeizig, voller Tatendrang und entschlossen dem Fall auch gegen den Willen ihres Vorgesetzten auf den Grund zu gehen. Denn die Schuldige ist schnell gefasst – zu schnell wie Sanela glaubt. Während die Öffentlichkeit der geständigen Mörderin Charlotte Rubin präsentiert wird, hat Beara Zweifel. Zweifel, die auch den Psychologen Jeremy Saaler plagen, der ein Gutachten über Charlottes Zurechnungsfähigkeit erstellen soll. Unabhängig voneinander haben beide den gleichen Verdacht: Der Mord im Tierpark hängt mit Charlies Kindheit in einem kleinem Dorf in Brandenburg zusammen. Ein dunkles, mörderisches Rätsel lockt sie nach Wendisch Bruch – direkt ins Visier des Gegners, der die Totenruhe im Dorf um jeden Preis bewahren will.



    Meine Meinung:


    Zu Beginn lernen wir Sanela kennen, wie sie Strafzettel verteilt. Dann wird sie mit ihrem Partner in den Berliner Tierpark gerufen. Anstatt einfach den Tatort zu sichern und auf die Ermittler zu warten, ermittelt sie selbst. Sie macht viele Alleingänge zum Ärgernis des Ermittlers und begibt sich letztendlich in Lebensgefahr. Auch die Alleingänge von Saaler sind gefährlich und auch berufsfremd. Die Schilderung der Zustände im Geisterdorf Wendisch Bruch waren schon bemerkenswert und interessant. Schön fand ich die Szene auf der Pferderennbahn. Da konnte man sich Sanela plastisch vorstellen.


    Einige kleine Fehler waren in der Bezeichnung der Berufe. Es hat mich auch gewundert, dass die Polizei so lasch arbeiten soll. Auch hat mich gestört, dass der Ermittler gelegentlich als Vorgesetzter von Sanela genannt wurde, obwohl ihr Vorgesetzter ein anderer war, der allerdings nicht persönlich in Erscheinung tat.


    Fazit:


    Ein gutgeschriebenes Buch, welches mir zu Kurzweil verhalf. Es ist gut und flüssig geschrieben und ließ sich zügig lesen. Ich empfehle es gerne weiter.


    7 Punkte
    Ich las das Buch in einer Leserunde


    PS: Die historischen Romane haben mir besser gefallen und ich hoffe bald wieder einen lesen zu können. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und hier nun meine Meinung:



    Im Prolog kommt Bruno, ein Hund, zu Wort und erzählt gruselige Vorkommnisse in einem Dorf.


    20 Jahre später entdeckt eine Kindergartengruppe, daß die Pekaris im Berliner Tierpark gerade eine menschliche Hand fressen. Polizeimeisterin Sanela Beara und Polizeiobermeister Sven Rösner kommen als erste zum Tatort. Sanela kümmert sich um einige Kinder und lässt sich deren Eindrücke erzählen, anschließend sieht sie sich im Alleingang im Gelände und auch in der Futtertierzucht um. Bei den Knochentonnen wird sie niedergeschlagen. Es gibt nur eine Person, die in unmittelbarer Nähe war, Charlie Rubin und sie wird sofort festgenommen.


    Hier kommen dem Leser jetzt auch gleich Zweifel, ob die unschuldig wirkende Person, die Täterin gewesen sein kann. Prof. Dr. Brock soll ein Gutachten zur Verdächtigen erstellen. Sein Mitarbeiter Jeremy Saaler, der noch sehr unerfahren ist, versucht Charlie zum Sprechen zu bringen und will Details über ihre Familie und ihre Vergangenheit erfahren.


    Für die Polizei erscheint der Fall nach der Verhaftung klar und abgeschlossen, einzig Sanela zweifelt daran. Sie stellt sehr eigenmächtig Nachforschungen an und begibt sich damit in Lebensgefahr.



    Die Autorin hat von der ersten Seite an das Spannungsniveau sehr hoch gehalten und es wurde niemals unterbrochen. Die Figuren und die Schauplätze wurden sehr gut beschrieben. Für mich ist ein echtes Kopfkino abgelaufen und ich könnte mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen. Die Story wurde schlüssig aufgelöst. Für mich ein echter Pageturner!


    Von mir 9 Eulenpunkte und eine echte Leseempfehlung!

  • Ich habe das Buch ebenfalls hier in der Leserunde gelesen. Meine Meinung dazu:


    Eigentlich sollte sie nur den Tatort absperren und helfen, die Zoobesucher im Zaum zu halten. Doch das entspricht ganz und gar nicht dem Charakter der neugierigen, eigenwilligen und ehrgeizigen Streifenpolizistin Sanela Beara. Sie hält die Augen auf und wird prompt von der Person niedergeschlagen, die offensichtlich den Mord begangen hat. Sanela bezweifelt allerdings diese einfache Lösung des Mordfalles und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.


    Gleichzeitig muss sich der junge Psychologe Jeremy Saaler, Spross aus gutem Hause und folgsame Spielfigur eines übermächtigen Vaters, mit der potentiellen Mörderin Charlie auseinander setzen. Ist sie geisteskrank oder eine gerissene, kaltblütige Mörderin? Charlie schweigt hartnäckig. Als Jeremy ihre Schwester Cara kennenlernt, beginnt auch er zu ahnen, dass viel mehr hinter der Sache steckt, als es anfänglich schien.


    Ganz ungewöhnlich gibt es hier zwei in etwa gleichwertige Protagonisten, nämlich Sanela und Jeremy, die jeder für sich alleine ihren Zweifeln nachgehen. Beide haben Ecken und Kanten, man kann die bissige kleine Polizistin und das Vater-Söhnchen mögen oder nicht, sie haben Tiefe und Individualität. Man ist sich nie ganz sicher, ob die Schwestern Charlie und Cara zu den Bösen oder den Guten gehören. Sicher scheint nur, dass in diesem aussterbenden Dorf in Brandenburg etwas ganz und gar nicht stimmt. Wie in einem klassischen Western mündet alles in einem spannenden Showdown im „Dorf der Mörder“.


    Die Handlung ist kurzweilig, spannend und teilweise bedrückend, die Charaktere sogar der Nebenfiguren wunderbar lebensecht beschrieben, und am Ende wartet eine schlimme, aber leider sehr realisitische Ausflösung.


    Und selten genug, habe ich auch mal einen Lieblingssatz aus dem Buch:
    Wer weiß, was dieser Streuselkuchen in Luckenwalde Frau Schwab sonst noch ins Ohr gekrümelt hatte.


    Von mir gibt es 9 Punkte.

  • Der Krimi hat von Anfang an zwei Handlungsstränge, deren Hauptdarsteller sich erst zum Showdown begegnen.
    Einmal ist da Sanela, eine übermotivierte Streifenpolizistin, die mit ihrem Kollegen zu einem schaurigen Tatort in den Tierpark gerufen wird. Im Schweinekoben haben die Tiere einen Mann getötet und teilweise gefressen. Sanela nimmt sofort die Fährte auf und sucht nach der Wahrheit, denn an die einfache Lösung, dass die Tierfutterzüchterin Charlie wirklich die alleinige Täterin ist, glaubt sie nicht. Ohne Rücksicht auf den verärgerten Chefermittler zu nehmen findet sie nach und nach immer mehr Ungereimtheiten heraus.
    Zum anderen ist da Jeremy ein Mitarbeiter des zuständigen Psychologen Brock, der sich schnell in dem Fall und seiner Liebe zur Schwester der mutmaßlichen Mörderin verwickelt. Er stolpert aus Liebesnächten mit Cara in immer neue Ungereimtheiten und schließlich folgt er ihr in ihr abgelegenes Heimatdorf, wo alle Fäden zusammenlaufen und wo scheinbar noch mehr Tote begraben liegen.
    Das Buch erzählt eine grausame und weit in die Vergangenheit zurückliegende Geschichte, die nichts für zarte Mägen ist obwohl es mehr als eine zarte Romanze gibt, die man mit Vergnügen und einem leichten Schmunzelt liest. Die Protagonisten sind mir sympathisch gewesen - auch wenn sie teilweise stark polarisieren. Manchmal mangelt es ihnen allerdings arg an gesundem Menschenverstand und sie handeln keineswegs immer logisch und nachvollziehbar. Dies treibt zwar die Handlung stetig voran, stört aber manchmal den logischen Zusammenhalt der Geschichte. Man muss lange rätseln, bis man die Lösung präsentiert kriegt und die Polizeiermittler und auch die Psychologen kommen nicht unbedingt gut weg dabei, da beide Seiten lange im Trüben stochern und ständig auf der falschen Fährte sind.


    Was mir gefallen hat sind wie immer bei den Büchern von Elisabeth Herrmann die Charakter. Sanela ist ehrgeizig, sperrig und wie ein guter Spürhund, der sich von einer einmal aufgenommenen Fährte nicht mehr abbringen lässt. Jeremy dagegen ist eigentlich ein großer Kindskopf mit einem guten Gespür für Menschen welches in seinem Beruf durchaus wichtig ist, aber dem Hang sich zu sehr selbst zu involvieren. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und hervorheben möchte ich, dass es auch zwischen den Zeilen nicht an Ironie und feinem Humor mangelt, der mich einige Male zum Schmunzeln gebracht hat. Auch, dass die Personen allesamt Ecken und Kanten haben, Schwächen und Stärken, und ihre Beziehungen deutliche Entwicklungen machen, fand ich sehr ansprechend.


    Was mir nicht so gefallen hat - und von anderen ja schon erwähnt wurde - waren die verwässerten Strukturen innerhalb der Polizei, die ohne Elan ermittelte und eigentlich nur aus Sanela und Chefermittler Gehrin bestand und die keinen realistischen Eindruck machten. Ebensowenig wie die seltsamen Verhältnisse an Jeremys Arbeitsplatz, wo er schaltete und waltete wie er wollte und von seinem Chef kaum Vorgaben bekam. Dementsprechend waren auch seine Methoden durchaus fragwürdig bis strafbar. Kurz gesagt habe ich immer mal wieder gezweifelt, ob Teile des Geschehens bei uns so überhaupt passieren könnten.


    Ich habe bereits mehrere Bücher von Elisabeth Herrmann gelesen. Dies ist wohl nicht ihr bestes Buch aber weitaus besser als das Gros der Krimikost aus deutschen Landen. Ich vergebe knapp 8 Punkte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zum Inhalt: In einem Berliner Tierpark wird ein grausiger Fund gemacht. In einem Gehege werden Leichenteile entdeckt, die anscheinend einer Rotte Schweine zum Fraß vorgeworfen wurden. Die ehrgeizige Streifenpolizistin Sanela Beara ist als eine der ersten Beamten vor Ort um den Fundort zu sichern. Sie macht einige wichtige Beobahtungen, die jedoch von ihrem Vorgesetzten zunächst nicht beachtet werden. Eine Tatverdächtige ist schnell ausgemacht, die eigenbrötlerische Tierpflegerin Charlie ist geständig. Psychiater Dr. Brock und sein Assistent Jeremy Saaler sollen Charlie auf ihre Zurechnungsfähigkeit untersuchen.
    Währenddessen forscht die eigensinnige Sanela im fast verlassenen Heimatdorf von Charlie nach Spuren und weckt dort schlafende Hunde....


    Meine Meinung: Elisabeth Herrmann hat mit diesem Buch einen sehr spannenden Krimi geschrieben, der den Leser lange im Dunkeln über den Täter und das Motiv lässt. Die gespenstische Atmosphäre, die vor dem inneren Auge des Lesers entsteht, erweckt ein Gänsehautgefühl. Fast ist man selber in dem halb verfallenen Dorf, das mit den Veränderungen der Wende nicht mithalten konnte. Die beiden Protagonisten des Buches, die Polizistin Sanela und der Psychologe Jeremy, können verschiedener nicht sein. Sie, die verbissen wie ein Terrier nach Motiv und Täter sucht, er, der noch unsicher in seiner Rolle als Psychologe ist und sich zudem noch emotional in den Fall verwickelt.
    Ein ungewöhnlicher Mord, ein unheimlicher Schauplatz und ein grausiges Motiv, machen dieses Buch zu einem empfehlenswerten Krimi!


    Von mir gibt es 9 Punkte!

  • „Das Dorf der Mörder“ ist das dritte Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Es hat mir besser gefallen als „Das Kindermädchen“, konnte aber „Schattengrund“ nicht in den Schatten stellen. :-)
    Viele meiner Mitleser bemängeln, die fehlende Motivation der Polizei den Fall richtig aufzuklären. Mich hat das nicht gestört, denn ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die im Buch beschriebene Situation leider durchaus realistisch ist. :-(
    Das Durcheinander mit den Berufsbezeichnungen, wäre mir ohne die Leserunde auch nicht aufgefallen.
    Elisabeth Herrmann ist meiner Meinung nach ein spannender, unterhaltsamer und auch empfehlenswerter Krimi gelungen und ich freue mich schon auf die Verfilmung, die es sicherlich bald geben wird.
    9 Punkte

  • Schon der Prolog hat es in sich. Da wird aus Sicht des Hundes Bruno geschildert, das in seinem Dorf unerklärliche Dinge vor sich gehen und er ein kleines Mädchen beschützt.


    20 Jahre später wird im Tierpark Berlin eine Leiche gefunden. Die Polizistin Sanela wird eigentlich nur zur Absperrung des Tatortes eingesetzt, aber ihr Ehrgeiz treibt sie dazu ihre Kompetenzen zu überschreiten und sich in die Mordermittlungen einzumischen. Schnell ist auch als "angebliche" Täterin die Tierpflegerin Charlie gefaßt, aber hat sie wirklich etwas mit den Morden zu tun?


    Das Buch gliedert sich dann in zwei Handlungsstränge. Auf der einen Seite die Polizei bzw. die Polizistin Sanela, die sich nicht mit dem einfachen Weg zufrieden gibt und Zweifel am Täter hat. Sanela Beara ermittelt auf eigene Faust weiter und begibt sich dabei in große Gefahr.
    Auf der anderen Seite der Psychiater Dr. Brock und Jeremy Saaler, die die psychologische Seite des Falles untersuchen.


    Elisabeth Herrmann ist mit ihrem Buch ein wirklich spannender, unterhaltsamer und teilweise echt gruseliger Krimi gelungen. Das Provinzdorf Wendisch Bruch und seine Bewohner sind echt heftig.


    Und wie sagt Elisabeth Herrmann selbst dazu? Quelle



    Zitat

    In einem Dorf wie Wendisch Bruch will ich nicht tot überm Zaun hängen.


    Ich kann nur sagen, ich auch nicht. :rolleyes


    Die Auflösung des Falles war irgendwie schon erwartungsgemäß, aber in seinen Ausmaßen doch einfach unfaßbar und es hat mich noch länger beschäftigt.


    9 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Meine Meinung:


    Gerade die Tierparksezene am Anfang war mir viel zu lang, und ich dachte schon, dass das mit dem Buch nix wird. Aber es hat mich dann doch immer mehr und mehr in seinen Bann gezogen und mich letztendlich total überzeugt. Es wurde immer spannender und spannender, auch wenn es ungefähr im letzten Drittel doch sehr vorhersehbar wurde. Ich hätte mir auch gewünscht, dass im Buch der Prolog eine größere / entscheidendere Rolle gespielt hätte, denn der war schlichtweg genial.
    Mit der Protagonistin Sanela wurde ich nicht ganz so warm. Anfangs fand ich sie nicht schlecht, aber mit der Zeit hat sie mich immer mehr genervt.
    Insgesamt hat mir der Krimi also gut gefallen. Besonders interessant war die Parallele Vorgehensweise von Polizei und Psychiater, auch wennn die wirklich handdelnde Polizei irgendwie nur aus Sanela bestand.

  • Elisabeth Herrmann: Das Dorf der Mörder
    Goldmann Verlag, 480 Seiten, ISBN: 978-3442313259, 19.99 €



    Meine Meinung:


    Auch ich habe das Buch in der Leserunde gelesen und kann mich den überwiegend positiven Rezensionen nur anschließen. Die Geschichte beginnt mit einem sehr spannenden Prolog, welcher bereits Lust auf mehr macht. Richtig los geht es dann mit einem Verbrechen im Berliner Tierpark, definitiv ein interessantes Szenario.


    Die beiden Hauptcharaktere, eine junge Polizisten namens Sanela sowie ein Psychologe namens Jeremy, sind sehr eigenwillige Menschen, die sich hin und wieder zu selbstbewusst verhalten und damit nicht immer sympathisch wirken. Im Gegenzug bieten die Figuren dann aber auch genügend Tiefe um beim Leser einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.


    Insgesamt ist "Das Dorf der Mörder" ein kurzweiliger Krimi mit einer tollen Spannungskurve und einem spannenden Showdown in einem kleinen Dorf namens Wendisch Bruch. Was sich dort abspielt jagt einem mehr als einmal einen gewaltigen Schauer über den Rücken, so unfassbar ist das Geschehen.


    Fazit: Wer über kleinere Ungereimtheiten bei der Gestaltung der Hauptfiguren hinwegsehen kann, wird mit einer brisanten und mitreißenden Geschichte belohnt. Definitiv lesenswert!


    9 / 10

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Testleserunde gewonnen und gelesen - dafür nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag.


    Das Buch beginnt schon sehr spannend mit Lust auf mehr und diese Spannung bleibt bis zur letzten Seite erhalten. Durch ihre Schreibweise versteht es die Autorin den Leser in die Irre zu führen (zumindest ging es mir so). Ich hatte lange Zeit ziemlich viele Verdächtige.


    Die Auflösung war am Ende dann doch ziemlich gruslig. Alles in allem ein sehr gelungener und spannender Thriller.


    Von mir bekommt dieser Thriller die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Auch ich habe das Buch in der Testleserunde gelesen, und bedanke mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei Wolke und dem Verlag.


    Ich mag Elisabeth Herrmanns Krimis sehr, die Vernau-Reihe und auch "Die Zeugin der Toten" habe ich mit Begeisterung verschlunden und bin daher auch mit hohen Erwartungen an "Das Dorf der Mörder" gegangen.


    Und die wurden nicht enttäuscht.


    Elisabeth Herrmann versteht es, Charaktere mit Ecken und Kanten zu beschreiben, Charaktere, die polarisieren. Und so gab es auch in der Lesrunde sehr unterschiedliche Empfindungen, gerade was die überaus amtionierte, ein wenig übereifrige Streifenpolizistin Sanela Beara betrifft, die der Leser direkt am Anfang des Buches kennen lernen darf, als sie zur Tatortabsicherung in den Zoo gerufen wird und sich direkt in die Ermittlungen einklinkt.


    Dort sind Leichenteile in einem Tiergehege gefunden worden. Schnell steht die Schuldige fest: Charlotte Rubin, die als Futtertierzüchterin alles andere als einen Standardberuf ausübt.


    Doch Sanela Beara ist alles andere als überzeugt und ermittelt auf eigene Faust. Die spuren führen in ein halb verlassenes Dorf, in dem Charlotte Rubin aufgewachsen ist. Und auch Jeremy Saaler, Mitarbeiter des Psychologen, der über Charlotte Rubins Schuldfähigkeit befinden soll, hat eigene Interessen, der Geschichte auf den Grund zu gehen.


    Elisabeth Herrmann versteht es, die Geschichte eindringlich zu beschreiben und menschliche Abgründe zu beleuchten. Nicht zuletzt die Beschreibungen des heruntergekommenden Dorfes schaffen eine beklemmende Atmosphäre und subtile Spannung, die es schwer machte, das Buch aus der Hand zu legen.


    Ein absolut empfehlenswerter psychologischer Spannungsroman. 9 Punkte

  • Meine Meinung:
    „Das Dorf der Mörder“ ist der zweite Roman, den ich von Elisabeth Herrmann gelesen habe. Genau wie bei dem Buch „Das Kindermädchen“ geht es hier etwas ruhiger zu. Dennoch ist die Handlung spannend und hat auch ihre witzigen Momente, aber ich hatte nie das Gefühl durch das Buch zu rasen und nicht zur Ruhe zu kommen. Die Ermittlungen kommen teilweise nur langsam voran und sind oft oberflächlich geführt. Da es nach einem wasserdichten Fall aussieht, geht es nur noch darum Formalitäten zu klären. Trotzdem gibt es immer wieder unerwartete Wendungen, die die Spannung aufrechterhalten und kaum Längen zulassen.


    Mit den Figuren bin ich anfangs nicht so schnell warm geworden. Ich war schon froh, dass Elisabeth Herrmann nicht die gängigen Klischees bediente, was in diesem Genre leider nicht so ungewöhnlich ist. Doch hier haben alle Personen ihre Ecken und Kanten, so dass man das Gefühl hat, dass sie mitten aus dem Leben gegriffen sind. Mit der Streifenpolizistin Sanela, die unter der Namensgleichheit mit der Margarine leidet, hatte ich am Anfang so meine Probleme. Sie wird korrekte Polizistin und Paragrafenreiterin vorgestellt. Doch im Laufe der Geschichte wird sie mir immer sympathischer, auch wenn ihr Ehrgeiz stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die zweite Hauptfigur Jeremy Saaler, ein angehender Psychologe, steht im Schatten seines berühmten Vaters Aaron Saaler und versucht seinen eigenen Weg zu finden.


    Es gibt nur einen Aspekt, der mich während des Lesens immer wieder nervte: Elisabeth Herrmann benutzt die Begriffe Psychiater und Psychologe synonym. Dabei handelt es sich um zwei verschiedene Berufe. Hier wäre eine sauberere Trennung wünschenswert gewesen.


    Fazit:
    Insgesamt hat mir „Das Dorf der Mörder“ gut gefallen. Nach kurzem Einlesen konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen. Es ist gut geschrieben und wartet mit einem überraschenden Ende auf. Für dieses durchaus lesenswerte Buch gibt es von mir 8 Eulenpunkte.

  • Hallo Alle,


    mein drittes Buch von Frau Herrmann und EIGENTLICH fand ich die Bücher von ihr immer sehr, sehr spannend und wollte immer sofort weiterlesen....nur bei diesem war das leider anders.
    Die Story war spannend, keine Frage, aber die Umsetzung.....die Protoganisten fand ich vielleicht einfach......doof. Sanela als Ermittelerin, die eh nur macht was sie will......und ein Psychologe, der sich mit einer Klientin einlässt. Nein, mich hat das alles eher aufgeregt, als "angeregt".


    Das Dorf konnte ich mir total gut vorstellen, schöne Beschreibungen, alles schlüssig.....aber trotzdem. Ich war damit nicht wirklich glücklich, ohne jetzt "harte Kritikfakten" nennen zu können.....


    Grüsse
    Andrea

  • Mir hat der Krimi von Elisabeth Herrmann ausgesprochen gut gefallen. Streifenpolizistin Sanela ist zwar alles andere als Everybody's Darling, und als Person war sie mir größtenteils ausgesprochen unsympathisch, aber es hat Spaß gemacht, über sie zu lesen. Protagonisten mit Ecken und Kanten sind heutzutage rar gesät, offenbar ist es wichtiger, dass Leser die Romanfiguren lieben als dass diese realistisch wirken.
    Die Krimihandlung ist sehr geschickt eingefädelt, von Anfang an werden genügend Hinweise eingestreut, nur um äußerst geschickt wieder aus dem Fokus geschoben zu werden - hier passt alles zusammen, was den Hintergrund des Mordes im Tierpark nur noch unheimlicher macht. Es ist einfach zu leicht vorstellbar ...
    Neben den Figuren, die allesamt bis in die Nebenfiguren hinein sehr gut gelungen sind, ist es die Beschreibung der verödeten Brandenburgischen Landschaft, die den Roman zu einem echten Genuss macht - die Melancholie lässt den Leser auch nach dem Zuklappen des Buchs nicht mehr los.


    Hat mir wirklich gut gefallen! Ich kannte Elisabeth Herrmann bisher nicht, werde jetzt aber sicherlich die Augen aufhalten. Eine Fortsetzung wäre schön!

  • Ich war ebenfalls in der Leserunde und kann mich den Vorrednern nur anschliessen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war spannend bis zum Schluss und kaum wegzulegen.
    Ich mochte die Charaktere und Schauplätze wobei ich in Wendisch Bruch sicher keinen Fuss mehr auf die Strasse gesetzt hätte :)
    Besonders gut gefallen hat mir Sanela auch wenn ich unterschiedliche Meinungen der Mitleser gefunden habe, mochte ich ihre hartnäckige Art doch sehr gerne. Ich mag "troubleshooter" :)


    Danke noch einmal an Verlag und Wolke, das ich mitlesen durfte!

  • Ich durfte das Buch auch als Rezensionsexemplar lesen. Vielen Dank noch einmal an Wolke und den Verlag!


    Das Buch hat mich sehr überzeugt. Alles ist sehr gut beschrieben, bis auf den Vorgesetzten von Sanela. Aufgrund der Beschreibung habe ich ein ganz verzerrtes Bild vor meinen Augen von ihm. Das Finale war wirklich sehr spannend - auf den letzten 100 Seiten konnte ich das Buch kaum weglegen. Ich bin der Autorin sehr auf dem Leim gegangen und sie hat mich mit meinen Vermutungen in die Irre geführt. Und die Auflösung ist sehr traurig und erschreckend.


    9 Punkte!