Inhalt: Annabel erwacht in einer psychiatrischen Klinik und kann sich nicht erinnern, wie sie dorthin gekommen ist. Auch die Erinnerung an ihre Eltern scheint ausgelöscht. Sie begegnet drei Jungen aus ihrer Schule, die erstaunlicherweise dasselbe Problem haben. Gemeinsam machen sich die Jungendlichen auf eine Suche nach sich selbst, nach dem Sinn ihres Schicksals und nach einem Ausweg aus der Situation. Eine atemberaubende Suche, die sie bald zweifeln lässt, was ist Wahrheit, was ist Fiktion?
Der Autor: Roland Jungbluth wurde 1970 geboren, studierte Kunstgeschichte und arbeitete als Cartoonist. Mit "remember" legte er 2012 sein Debüt vor.
Meine Meinung Vor einigen Wochen drückte mir meine 13-jährige Tochter dieses Buch in die Hand mit der charmanten Aufforderung: "Hier, musst du lesen". Dieser Befehl duldete keinen Widerspruch. Und so machte ich mich nach einigen Wochen des Aufschiebens jetzt daran. Ich war zunächst froh, dass es nicht in die Richtung Harry Potter oder Percy Jackson, ihre sonstigen Helden, ging. "Thriller" stand drauf, offensichtlich weiß sie, was sie mir zumuten kann.
Aber was soll ich sagen, ich bin von der ersten Seite bis zur letzten gefesselt worden und folgte begeistert der spannenden Jagd der Jugendlichen auf der Suche nach einer Erklärung für ihr Schicksal, letztlich ein Kampf ums Überleben, bei dem ihre eigenen Erinnerungen, ihre psychischen Traumata sich immer wieder bemerkbar machen. Als Leser stellt man immer wieder Hypothesen an, was es mit ihrem Schicksal und den erstaunlichen wie rätselhaften Erlebnissen auf sich hat. Die Auflösung wird zwar behutsam vorbereitet, vermag aber trotzdem zu überraschen.
Wer einen Kriminal- Thriller erwartet, wird eher enttäuscht sein, es geht eher in Richtung Psycho-, Mystery-Thriller Science-Fiction mit Schwerpunkt zu Letzterem, wobei allerdings die psychologische Komponente einen sehr großen Raum einnimmt. Kurz, für mich war es rundum ein kurzweiliges Lesevergnügen. Dass es ein Jugendbuch ist, hat mich überhaupt nicht gestört. Die Handlung ist vielschichtig genug, die Sprache packend und mitreißend, für Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen geeignet.
Empfehlung für alle, die auf spannende, thematisch grenzüberschreitende Thriller stehen. Wer die "*Out" - Bücher von Andreas Eschbach gut fand, wird von diesem Buch ebenso begeistert sein.
9 Eulenpunkte