Welche schlecht rezensierten Bücher sind eure Lieblinge?

  • Hallöchen,


    ich komme auf diese Frage, weil ich soeben ein Zufallskauf aussortiert habe, obwohl ich es noch nie gelesen habe. Grund dafür waren die schlechten Kritiken bei Amazon.


    Jetzt würde mich mal interessieren, ob ihr einige Bücher habt, die ihr absolut super fandet, die bei Amazon aber vllt. so gerade mal eine 3 Sterne Durchschnittsbewertung bekommen haben.


    Gibt es also Bücher, die die Allgemeinheit schlecht fand, ihr selbst aber total super?
    Oder sehr ihr euch auch direkt so beeinflusst durch negative Rezensionen bei den Eulen oder auch Amazon?

  • Schwierig - das kommt darauf an WER rezensiert und WIE rezensiert wird.


    Es gibt so ein paar Menschen, bei denen weiß ich: was die an bestimmten Büchern stört, stört mich auch. Und wenn die ein bestimmtes Buch aus genau dem Grund nicht mögen, dann kann mich das schon vom Buchkauf abhalten.


    Grundsätzlich finde ich Negativrezension (gut geschriebene und sachlich argumentierte) viel interessanter als Lobeshymnen. Wenn ich z.B. bei einem historischen Roman in vielen Rezensionen lese, dass der historische Hintergrund nicht anständig recherchiert ist und nur Beiwerk ist, dann weiß ich, dass das Buch nichts für mich ist. Aber wie gesagt, dass kommt auch darauf an, wer rezensiert.


    Ob meine Lieblinge schlecht bewertet sind, weiß ich nicht - müsste ich mal nachkucken.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Gibt es also Bücher, die die Allgemeinheit schlecht fand, ihr selbst aber total super?


    Bisher gab es das nicht. Wenn ich doch mal ein Buch erwische, das schlechte Rezensionen hat, gehe ich auch anders heran und erwachte nicht so viel von dem Roman. So kam es des Öfteren dazu, dass ich das Buch gar nicht so schlecht fand, während andere davon total enttäuscht waren Bestes Beispiel dafür ist "Die Flucht" von Ally Condie. Mir hat das Buch sogar besser gefallen als der erste Teil, weil mich Cassia nicht mehr so annervte.


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Oder sehr ihr euch auch direkt so beeinflusst durch negative Rezensionen bei den Eulen oder auch Amazon?


    Es kommt auf das Buch an und wer die Rezensionen geschrieben hat. Auf Rezensionen bei Amazon verlasse ich mich gar nicht mehr, weil hier häufig geschummelt wird und die positiven Stimmen kommen dann von Bekannten des Autors/der Autorin. Trotz sehr vieler guter Rezensionen kann hier ein Buch auch schlecht sein. Ich schaue oft vorher bei den Eulen vorbei und gucke, was die Eulen zu dem Buch meinen. Gibt es noch keine Rezension, aber ich will das Buch unbedingt haben, gehe ich halt das Risiko ein ein schlechtes Buch zu kaufen.

  • Mir geht es eher umgedreht, dass Bücher hochgelobt werden und sie gefallen mir nicht. Etliche Bücher die mir gut gefallen haben bei Amazon oft wenig oder keine Rezensionen. Amazonverisse sind aber häufig auch leicht durchschaubar Neidverisse von irgendwem, der den Autor/die Autorin nicht mag. Das sind dann so typischer Weise Kritiker mit höchstens ein- zwei Rezensionen, alle ein Stern. Begeistert bin ich, wenn jemand drei Krimis einer Reihe liest und alle extrem schlecht findet. Der meint er könne die anderen Leser für dumm verkaufen.

  • Zitat

    Original von Rattentod
    Ich mag meistens genau die Bücher, die in Rezensionen gehäuft als langatmig beschrieben werden - somit wäre Negativkritik in dieser Hinsicht für mich eher ein Kaufkriterium.


    Genauso geht es mir auch. Wenn ich lese, dass die Handlung nur langsam in die Gänge kommt, schwebt mein Finger schon über dem Kaufknöpfchen. Gerade heute sind mir auf diese Weise schon zwei Bücher in den Warenkorb geplumpst. Gut, beide hatten auch viele positive Rezensionen. Aber wenigstens ein paar, die sich über das behäbige Tempo beschweren brauche ich schon, damit ich kauflaunig werde. :grin

  • Ich fuerchte, so geht's mir auch oft. "Las sich schwierig", "war mir zu sperrig", "habe ich nicht kapiert", oder gar "ich habe mir XXX gekauft, weil ich die supi-tollen Supi-Buecher von Supi-YYY auf der Bestsellerliste so supi-toll finde, aber dieses hier war ganz supi-anders" sind bei Amazon-Rezensionen von Unterhaltungsliteratur eigentlich Garanten dafuer, dass ich mit dem Buch gut fahre.
    Aber lieber schaue ich bei den Eulen, wo ich - ehrlich gesagt - meine "Spezial-Berater" habe, also ein paar, bei denen ich weiss: Wenn der's doof findet, finde ich's toll. Und ein paar, bei denen ich weiss: Wenn der's toll findet, kauf ich's.


    Ich mag oft Buecher, die im Internet voellig unbeachtet bleiben und auch sonst keine tollen Verkaufszahlen erzielen. Wenn mich im Unterhaltungssektor ein Autor so richtig wild auf mehr macht, kann ich inzwischen fast sicher sein, dass ich irgendwann nichts mehr von ihm bekomme (Iris Kammerer und Viola Alvarez, um nur zwei Beispiele zu nennen) - oder nur noch Buecher unter Pseudonymen, die mich nicht mehr oder doch wesentlich weniger interessieren als "das Original". Die sich aber zehn oder hundert mal besser verkaufen.


    Ich fuerchte, mein Geschmack ist so verdreht, dass im Unterhaltungsbereich - mit Ausnahme von Thrillers, wo ich mehr dem gaengigen Geschmack entspreche und reichlich Material finde - die Buecher fuer mich demnaechst aussterben werden.


    Froehlichen Sonntag wuenscht Charlie

  • Mich interessiert das nicht so ob die Kritiken schlecht oder gut sind. Ich bin sowieso oft anderer Meinung als der große Rest.


    Von Panem waren die meisten so begeistert, obwohl ich die eher mittelmäßig fand, genau wie bei Liebe geht durch alle Zeiten.


    Ich les die Rezis auch immer erst nachdem ich das Buch gelsen hab.

  • Jene Bücher, die ich bisher gelesen habe, hatten auf amazon.de entweder Null Sterne oder nicht weniger als drei Sterne. Die Diskrepanz zwischen Durchschnittsbewertung und meiner Bewertung liegt meist bei einem Stern.


    Mich interessieren besonders die Autoren und Bücher, die eher unbekannt sind. Die erst entdeckt werden müssen und noch gar keine Sterne haben. Denn dort hatte ich oft etwas mit ungeahnt hoher Qualität gefunden.


    Ich mag Bücher mit schwierigen, nicht alltäglichen Themen und diese suche ich eben in den eher unbekannteren Gefilden.


    Es gibt also kein Lieblingsbuch bei mir, das auf amazon.de schlecht bewertet wurde.

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




    Test-Webseite für Bücher weit abseits des Mainstreams:

    aufwachen.bplaced.net

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Tark ()

  • Dass mir ein insgesamt eher schlecht bewertetes Buch sehr gefällt, ist mir noch nie passiert, glaube ich. Höchstens dass mir ein Buch sehr gefällt, das noch gar nicht bewertet wurde, weder bei Amazon noch hier.


    Umgekehrt, 5 Sterne und ich denke: was ein Scheiß!, das passiert dann eher häufiger.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Frettchen ()

  • Zitat

    Original von Katerina


    Genauso geht es mir auch. Wenn ich lese, dass die Handlung nur langsam in die Gänge kommt, schwebt mein Finger schon über dem Kaufknöpfchen.


    da kann ich mich auch anschließen: wenn jemand schreibt, die Erzählung sei doch ein bisschen zu langatmig oder kompliziert, reizt mich das Buch erst recht.
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass mir solche Bücher oft besonders gut gefallen.


    Überhaupt finde ich es interessant, was man alles aus negativen Rezensionen herauslesen kann. Manchmal sind sie aufschlussreicher als die positiven Kritiken.

  • Zitat

    Original von Mia08


    Überhaupt finde ich es interessant, was man alles aus negativen Rezensionen herauslesen kann. Manchmal sind sie aufschlussreicher als die positiven Kritiken.


    Das finde ich auch. Als Kaufentscheidung lese ich sogar lieber negative Rezensionen (ich rede hier jetzt nicht nur von Amazon, sonder zB. auch von dieser Seite hier). Wenn ich glaube, dass ich mit diesen "Mängeln" gut leben kann (zB. auch bei mir Langatmigkeit, das stört mich nur bei bestimmten Büchern), dann kaufe ich das Buch. Wenn nicht überlege ich es mir nochmal (und kaufe es dann evt. doch :lache)

  • Ich muss bei dem Thread-Titel immer an schlechte Rezensionen statt negativer denken.


    Das wären für mich Bücher, die ich gut finde, obwohl die meisten Rezensionen dazu von ihrem Stil und Inhalt nicht meinen Geschmack treffen. Bewusst ist mir das noch nicht untergekommen.


    Da ist es eher umgekehrt: Es gibt Bücher, deren Rezensionen zwar oft sehr, wenn nicht gar extrem positiv sind, aber eben auch vor allem vom Kaliber: "Coolste Gechsihcte ever. Unbediengt lesen ^^." Da bin ich mittlerweile abgeschreckt, weil diese Titel mir oft nicht zusagen.

  • Zitat

    Original von LilianFiona
    Ich les die Rezis auch immer erst nachdem ich das Buch gelsen hab.



    So mache ich das auch immer :-)


    Bisher haben bei mir für die Buchfindung noch nie die Meinungen anderer Leser eine Rolle gespielt. Ob ein Buch nun gut oder schlecht ist, ist für mich definitiv eine Frage des persönlichen Geschmacks. Und darüber lässt sich ja bekanntlich lange diskutieren.


    Was ich aber regelmäßig und sehr gerne mache, ist mir im Anschluß, also NACH dem Lesen, die vorhandenen Rezensionen durchzulesen. Allerdings nicht bei Amazon und Konsorten, sondern in den einschlägig bekannten Literaturforen.


    Und dabei ist es mir dann ganz oft aufgefallen, dass mir eher die Bücher gefallen, die bei anderen Lesern nicht ganz so gut weg gekommen sind. Und umgekehrt.