Ist Schokolade die genialste Erfindung?
Viele Menschen lieben Schokolade und alles was man begehrt, möchte man haben und zwar am besten sofort und ausreichend. Was geschieht aber, wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht? Davon handelt die Geschichte „Das Schokoladenkind“ von Aytül Akal.
Viele Kinder mögen Schokolade aber es gibt ein Kind, das ganz besonders Schokolade liebt. Eines Tages wird dieses Kind von einer Schokolade angesprochen. Zunächst ist das Kind irritiert, denn wie kann es sein, das Schokolade sprechen kann? Aber tatsächlich, diese Schokolade kann sprechen und bietet dem Kind eine Krone an. Sobald man im Besitz dieser Krone ist, verwandelt sich alles in Schokolade sobald man an Schokolade denkt, also Spielzeug, Bücher und dergleichen mehr. Das Kind freut sich darüber, doch die Schokolade weist ihn darauf hin, dass es eine Bedingung gibt, wenn man diese Krone wieder loswerden möchte: Man muss einen anderen Menschen finden, der Schokolade noch mehr liebt als man selbst oder diese Krone so gut verstecken, dass sie niemand findet. Das Kind denkt sich, ich bin doch nicht blöd und gebe freiwillig diese Krone wieder her. Natürlich probiert das Kind die Krone sofort aus und der Gegenstand wird zu einer Schokolade. So geht das den ganzen Tag. Wird das Kind bald zuviel bekommen und wird es versuchen diese Krone wieder loszuwerden?
Die türkische Autorin Aytül Akal hat sich in ihrer Heimat einen Namen gemacht und sie fällt gewissermaßen mit ihren Büchern auf, denn sie verpackt Alltägliches in eine gute Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Zudem hat sie die Gabe, sich nicht nur eine gute Handlung auszudenken, sondern verwendet eine Sprache, die für Kinder sehr ansprechend ist: Mal benutzt sie lange Sätze, mal kurze, wörtliche Rede kommt immer wieder vor. Zudem stellt sie Fragen und zwar so, dass man selber ins Nachdenken kommen kann und man kann gut einem zuhörenden Kind diese Frage wiederholen und schauen, was das zuhörende Kind antwortet. Damit wird automatisch die Phantasie angeregt.
Dieses Buch liegt zweisprachig vor und zwar in deutsch–türkischer Fassung. Dadurch können Erwachsene, die sich in der deutschen Sprache nicht ganz sicher sind, einem Kind dennoch diese Geschichte vorlesen und Erwachsene und Kinder können gleichermaßen ihren Wortschatz erweitern in ihrer Zweitsprache.
Die Illustrationen von Mustafa Deliolu sind ansprechend, man kann dem Kind, das Schokolade so sehr liebt, ansehen, mit welcher Freude es Schokolade isst. Des Weiteren kann man sehr gut erkennen, welche Gegenstände sich in Schokolade verwandelt haben, denn diese werden alle nach und nach braun, teilweise bekommen sie die typische Form, die wir aus dem Supermarkt kennen, also die Schokolade, die man gut teilen kann. Neben den beiden Protagonisten sind andere Kleinigkeiten in die jeweiligen Bilder gemalt und dennoch sind diese Bilder nicht überfrachtet. Kinder haben einen großen Spaß an solchen Illustrationen.
Diese Geschichte zeigt sehr beeindruckend, was geschieht, wenn man seinen Herzenswunsch erfüllt bekommt. Von solchen Wünschen sind nicht nur Kinder betroffen, auch wir Erwachsene haben solche Wünsche, die einen lieben ebenfalls Süßigkeiten, andere bevorzugen eher Herzhaftes, andere wiederum lieben ein kaltes Bier und dergleichen mehr. Deshalb bin ich der Auffassung, dass nicht nur Kinder dieses Bilderbuch lesen sollten.