Ein einsamer Ort

  • Regie: Nicholas Ray


    Darsteller: Humphrey Bogart


    1950
    schwarzweiß


    Mein Eindruck:
    In a Lonely Place ist ein Bogart Film, der in Deutschland ziemlich unbekannt ist. Ich habe ihn auch erst zwei Mal gesehen.
    Dabei ist es ein ganz ordentlicher Film Noir, der interessanterweise in Hollywood spielt, mit Bogart als getriebener Drehbuchautor Dixon Steele, der an zu miesen Buchvorlagen leidet.
    Er gerät in Verdacht, eine junge Frau ermordet zu haben. Seine Nachbarin, gespielt von Gloria Grahame, ist seine Entlastungszeugin, doch ist sie sich auch sicher? Schon bald haben die beiden eine enge Beziehung.


    Bogart gibt sich abgebrüht und zynisch, zeigt aber in einigen Szenen ein aufbrausendes, aggressives Verhalten, dass andeutet, dass er zu einem Mord fähig wäre. Selbst seine Freunde trauen ihm alles zu. Der Zuschauer weiß manchmal nicht, ob Dix Steele seine Filmpartnerin küssen oder erwürgen will. Diese bedrohliche Atmosphäre durchzieht den Film.
    Der zwiespältige Charakter Dix, seine Melancholie, nur unterbrochen von latenter Aggressivität, macht den Film interessant. Darf man denn überhaupt an Bogart zweifeln? Immerhin gibt es eine brutale Szene, als er einen jungen Mann im Streit fast erschlägt.
    Aber gerade durch den amivalenten, kompromisslosen Charakter seiner Figur erhält der Film auch seine poetischen Momente. Dazu trägt auch bei, dass sich der Film überwiegend Nachts und in Dunkelheit abspielt, wie es sich für einen Film Noir gehört!


    Regisseur Nicholas Ray wurde ein paar Jahre später bekannt durch … denn sie wissen nicht, was sie tun mit James Dean in der Hauptrolle.