Alex Morel - Survive (ab 14)

  • Inhalt:
    „Verrücktsein ist bei uns ein Familienhobby“ S. 159


    Jane Solis´ Vater, ihre Großmutter und ihr Urgroßvater nahmen sich das Leben, und auch Jane selbst ist eine Selbstmordkandidatin. Aus diesem Grund hat sie das letzte Jahr in Life House, einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen, verbracht. Durch geschickte Täuschung glauben die Ärzte Jane auf dem Weg der Besserung und belohnen sie mit einer Reise zu ihrer Mutter. Doch Jane hat geplant, dort nie anzukommen. Sie will sich auf dem Flug das Leben nehmen. Als das Flugzeug abstürzt und nur Jane und ihr nerviger Sitznachbar Paul überleben, erwacht in der jungen Frau der Kampfgeist. Plötzlich will sie leben, um jeden Preis, und beginnt, sich ihren Dämonen zu stellen um einen Weg aus der Schneehölle zu finden.


    Meine Meinung:
    Alex Morels Debüt „Survive“ ist eines der wenigen Bücher, das mit einem Minimum an Charakteren auskommt. Natürlich gibt es neben Jane und Paul noch andere Figuren, die für die Geschichte wichtig sind, der Großteil der Handlung spielt sich aber zwischen den beiden ab. Was völlig ausreicht, denn sowohl Jane als auch Paul sind Menschen, die in ihrem Leben schon einiges erleiden mussten und deren Vergangenheit allein Seiten füllend ist. Alle anderen sind nur Randfiguren und dienen mehr oder weniger dazu, Janes und Pauls Geschichte zu beleuchten.


    Jane ist ein recht schwieriger Charakter, dem man so manches Mal unterstellen könnte, unglaublich egoistisch zu sein. Sie lügt und täuscht alle Menschen um sich herum mit dem Ziel, das zu bekommen was sie will. Da es sich dabei aber um ihren eigenen Tod handelt, ist die Frage, ob ihre Motive wirklich egoistischer Natur sind oder ob sie einfach nicht anders kann. Sympathischer wird Jane dadurch jedoch nicht. Den liebenswerten Teil ihres Charakters entdeckt man erst, als sie um ihr Leben zu kämpfen beginnt, und einen großen Anteil an dieser plötzlichen Sympathiezunahme hat Paul. Jane hält ihn zu Beginn für eine Nervensäge, dabei ist er das gar nicht. Er ist nur das komplette Gegenteil von ihr, spontan und fröhlich, womit Jane, deren Leben immer nach einen strengen Plan verlaufen muss, zuerst gar nicht umgehen kann. Doch so wie die beiden einander näherkommen und auftauen kommen sie auch dem Leser näher und berühren ihn mit ihren Geschichten.


    Obwohl die Handlung bis auf die ersten 70 Seiten eigentlich nur aus Gesprächen zwischen Jane und Paul sowie ihrer Suche nach einem Ort, an dem sie nach dem Flugzeugabsturz von Rettungstrupps gefunden werden können, besteht, ist es sehr spannend. Besonders der Entwicklungsprozess, den Jane durchläuft, trägt dazu bei, dass plötzlich alles möglich scheint und man mit angehaltenem Atem zu ende liest um zu wissen wie die Geschichte ausgeht.


    „Survive“ ist ein außergewöhnliches Buch, das mit wenigen Charakteren und wenig Handlung auskommt, aber trotzdem eine berührende und irgendwie auch ermutigende Geschichte zu erzählen weiß. Vielleicht ist es nicht ganz das, was man sich vor dem Lesen vorgestellt hat, aber trotzdem lohnt es sich, denn in meinen Augen ist das, was man tatsächlich bekommt, noch besser als das, was man vielleicht erwartet hat.

  • Eine sehr schöne Buchvorstellung über ein offensichtlich sehr lesenswertes Buch. Herzlichen Dank dafür. Das Buch scheint aber offenbar nicht nur für eine jüngeres Lesepublikum geeignet zu sein. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Inhalt:
    Die 16-jährige Jane ist in einer psychiatrischen Klinik, weil sie sich vor einem Jahr das Leben nehmen wollte, ihre Mutter aber dazwischenkam. Sie sieht in ihrem Leben keinen Sinn mehr, seit sich ihr Vater selbst erschossen hat. Als sie zum Weihnachtsfest nach Hause zu ihrer Mutter fliegen darf, schmiedet sie einen Plan. Sie will sich im Flugzeug auf der Toilette mit Pillen das Leben nehmen. Der Plan hätte fast funktioniert, wenn nicht ausgerechnet, als sie die Pillen schlucken wollte, das Flugzeug abgestürzt wäre. Nur der nervige Paul, der im Flugzeug neben ihr saß und Jane überleben. Doch der wahre Kampf ums Überlegen beginnt erst jetzt, denn sie sind in einem Gebiet abgestürzt, wo weit und Breit nur Berge sind.


    Meine Meinung:
    Anfangs war ich noch etwas skeptisch, ob das Buch wirklich etwas für mich ist. Jane konnte ich überhaupt nicht einschätzen und es wurde auch nicht viel von ihr preisgegeben. Doch nach ein paar Seiten hat sich das gelegt und ich mochte sie richtig gerne. Auch Paul fand ich sehr nett. Er hat zwar zwischendurch einen seltsamen Humor, der nicht sehr angebracht ist, aber er ist trotzdem ein guter Kerl.


    Die Geschichte an sich war auf jeden Fall spannend und ich hab das Buch ruck-zuck durchgelesen. Auch ein paar Tränchen konnte ich mir an manchen Stellen nicht verkneifen. Ich habe mit den Protagonisten gelacht, geweint, getrauert, gehofft und gelitten. Der einzige negative Aspekt ist, dass es mir an manchen Stellen etwas unrealistisch erschienen ist


    Fazit:
    „Survive“ ist ein Jugendbuch, das auf jeden Fall überraschend ist und den Leser nicht mehr loslässt. Es ist spannend, traurig, liebevoll und superschön zu lesen. Ich kann es auf jeden Fall nur weiterempfehlen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen

  • Jane hat einen Plan. Einen Selbstmordplan. Während eines Fluges nach Hause wird sie Pillen schlucken und somit endlich gehen können, endlich erlöst werden. Doch wie so oft im Leben, läuft nichts nach Plan. Denn das Flugzeug stürzt bei einem Sturm in den Bergen ab. Keine Überlebenden - außer sie und Paul.


    Paul, der es versteht Janes Schild zu durch brechen und ihr deutlich macht, dass es sich lohnt zu leben. Ein harter Kampf beginnt. Ein Kampf ums nackte Überleben. Ein Kampf, um sich selber zu finden, selbst wenn man eigentlich denkt, dass man sich selber schon vor langer Zeit verloren hat.


    Dieses Buch ist wahrlich keine leichte Kost, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick so erscheinen mag. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was mich genau bei dem Buch erwartet und habe das Buch am Ende sprachlos und ziemlich aufgewühlt zugeschlagen.


    "Survive" hat ein schnelles Tempo und zwar in allen Bereichen. Stellenweise so schnell, dass man sich oft wünscht, dass der Autor ein paar Seiten mehr eingebaut hätte. Dadurch entsteht ein Gefühl von Oberflächlichkeit. Die Geschichte hat etwas Unnahbares, nicht wirklich greifbares.


    Auch hat man bei den beiden Figuren Jane und Paul das Gefühl, als würde alles wie in einem Schnellfilm abgespielt. Schnell, ohne wirkliche Tiefe. Rasant ist wohl das passendste Wort dafür. Insbesondere Jane und ihre Selbstmordgedanken sind schwer nachvollziehbar. Wobei hier die Frage ist, inwieweit diese generell nachzuvollziehen sind. Durch diese Schnelligkeit wirkt auch die Entwicklung, die Jane macht einfach zu schnell und driftet ab.


    Warum "Survive" von mir dennoch 4 Herzen bekommt? Wegen dem Ende dieses Buches. Das Ende wirft ein ganz neues Licht auf das Buch. Ganz langsam versteht man erst, wie dieses Buch wirklich ist, was es aussagt. Die Message des Autors.
    Auch das schnelle Tempo von Alex Morel ist dann nicht mehr unpassend, alles fügt sich zusammen. Erst dann erkennt man, welche Perle von einem Buch man in der Hand hält. Es ist anders, keine Frage, und wird sicherlich nicht jedermans Geschmack treffen.


    Mich hat dieses Buch trotz dieser Schnelligkeit so unglaublich bewegt. Hat mich tief im Herzen getroffen, sodass ich mehr als nur ein paar Tränen vergossen habe. Dieses Buch wird definitiv noch lange in meinem Gedächtnis bleiben und mich nicht so schnell loslassen. Ein wirklich außergewöhnliches Buch - in jeder Form.


    Fazit:


    Ein außergewöhnliches Buch, welches man erst nach dem Lesen der letzten Seite wirklich versteht. Bewegend und regt definitiv zum Nachdenken nach.


    Von mir 8 Eulenpunkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Mit Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt, hat Alex Morel, ein dramatisches Schauspiel in einer Schneelandschaft geschaffen, welches auch mein Herz berührte.


    Inhalt:


    Jane und Paul stürzen mit einem Flugzeug, welches sie eigentlich nach New Jersey bringen sollte in die schneebedeckten Berge und müssen nun um ihr Überleben kämpfen. Dabei umgehen sie das ein um andere Mal den Tot in dem sie Berge, Hunger und Verdursten bekämpfen. Doch die offensichtlichen Schwierigkeiten sind nicht die einzigen Probleme welche Jane und Paul belasten. In ihren Herzen lauert alter Kummer, welcher beide stark zusetzt. Die beiden fangen an über ihre Vergangenheit zu sprechen und stützen sich gegenseitig, ob nun beim Durchqueren des hohen Schnees oder bei ihren Herzschmerz.


    Fazit:


    Das Buch hat für mich schwach begonnen, da mich der Charakter Jane anfangs nicht so überzeugen konnte. Doch im Laufe des Buches, wurde sie dann doch noch zugänglich und ist über sich hinausgewachsen. Paul hat mir im ganzen Buch gut gefallen, bis auf kleine Ausnahmen.

    Die Verluste welche beide in ihrem Leben verkraften mussten, sind tief in ihrem Herzen verankert, wo man deutlich spüren kann, wie sie an ihnen beiden nagen. Beide versuchen auf ihre eigenen Weisen mit diesen Verlusten klar zu kommen, doch erst diese lebensgefährliche Situation lässt sie nachdenken und schließlich loslassen.Das Ende war unglaublich gut geschrieben und ich konnte es nicht verhindern, dass die eine oder andere Träne floss. Von mir gibt es 7 von 10 Punkten.


    Für die volle Punkzahl hat es leider nicht gereicht, weil mir einige Stellen im Buch unlogisch erschienen, wo man bessere Lösungen finden und einarbeiten hätte können.