ZitatOriginal von Krimi-Mimi
So schnell geht die Wartezeit vorbei!
Ja, gell?!
Und die schlappe Woche bis zur Leserunde schaffen wir jetzt auch noch!
ZitatOriginal von Krimi-Mimi
So schnell geht die Wartezeit vorbei!
Ja, gell?!
Und die schlappe Woche bis zur Leserunde schaffen wir jetzt auch noch!
Titel: In dieser ganz besonderen Nacht
Autorin. Nicole C. Vosseler
Verlag: cbj-Verlag
Erschienen: Februar 2013
Seitenzahl: 564
ISBN-10: 357015534X
ISBN-13: 978-3570155349
Preis: 18.99 EUR
Wenn man dieses Buch gelesen hat – dann könnte man fast glauben, dass es sie gibt. Sie, das sind die Geister, die Seelen der Toten die in einem Zwischenreich gefangen sind, die in der Welt der Lebenden noch etwas zu erledigen haben oder die einfach noch eine Schuld abtragen müssen.
Amber, ein fünfzehnjähriges Mädchen aus einer Kleinstadt in Deutschland, muss einen schlimmen Schicksalsschlag verkraften. Ihre Mutter, die sie über alles geliebt hat, stirbt an einem bösartigen Hirntumor. Ted, ihr Vater, ein Universitätsprofessor aus San Francisco nimmt Amber zu sich. Das Mädchen sträubt sich gegen dieses Arrangement, sie möchte nicht auch noch aus ihrem Umfeld gerissen werden, weg von ihren Freunden und ihrer vertrauten Umgebung – und dann zu einem Vater, der ihr mehr oder weniger fremd ist, einen Vater den sie nur immer kurz bei seinen wenigen Besuchen in Deutschland gesehen hat.
Doch Ted bemüht sich sehr um seine Tochter. Und in ganz kleinen Schritten nähern sich Vater und Tochter einander an.
Dann entdeckt Amber ein leerstehendes Haus. Dort fühlt sie sich geborgen, dort kann sie sich ungehindert ihren Gedanken und Empfindungen hingeben. Zudem übt das Haus einen ganz besonderen Reiz auf sie aus. Und dann trifft sie dort Nathaniel. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, doch er ist immer auf Abstand bedacht. Bis Amber dann Nathaniels Geheimnis erfährt. Er ist ein Geist. Anfangs schreckt sie davor zurück – doch dann findet sie unter ihren Schulkameraden Gleichgesinnte, Jungen und Mädchen die auch die Gabe haben Geister sehen zu können.
Irgendwann wird es Amber klar, dass sie und Nathaniel nicht zusammen kommen können – doch es soll da eine ganz bestimmt Nacht geben, wo ein Zusammenkommen eventuell möglich sein könnte.
Mehr sei an dieser Stelle dann auch zum Inhalt nicht verraten.
Mit diesem Buch habe ich mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt. Ein Buch, garantiert nicht nur für Jugendliche geeignet – auch Erwachsene, die sich vielleicht noch eine kleine Pfütze ihrer eigenen Jugendzeit bewahrt haben, werden ganz sicher nicht enttäuscht werden.
Nicole C. Vosseler spricht offensichtlich die Sprache junger Menschen, ohne sich bei denen aber auf irgendeine Art und Weise anzubiedern. Dieses Buch ist frei von schulmeisterlicher Besserwisserei und auch den erhobenen Zeigefinger sucht man vergeblich. Junge Menschen und ihre Probleme und Sorgen werden ernst genommen; erwachsene Überheblichkeit erhält in der erzählten Geschichte keine Redezeit. Die handelnden Personen wirken authentisch, es sind junge Menschen, wie man sie überall auf dieser Welt antreffen kann.
Neben der sehr gut erzählten Geschichte sollten die wunderbaren Beschreibungen von Stadt, Landschaft und Atmosphäre nicht vergessen werden. Die Autorin hat die seltene Gabe mit Worten Bilder zu malen – und es sind eben gerade auch diese Beschreibungen, die dieses Buch zu einem ganz besonderen Buch machen. Ein Buch, mit einer spannenden und romantischen Geschichte, ein Buch das aber auch immer einmal verschnauft, ein Buch das nicht der atemlosen Hektik und den schnellen Szenenschnitten das Wort redet, denn es sind doch gerade oftmals diese hektischen Erzählweisen, die die atmosphärische Tiefe vermissen lassen, die von Szene zu Szene hecheln ohne Platz für das Verarbeiten der Eindrücke zu lassen. Dieses Buch aber ist ein Buch, das das Lesen zu einem wirklichen Lesevergnügen macht.
Dieses Buch erlaubt den erwachsenen Lesern zudem einen Blick in die Welt ihrer Kinder, von der sie (die Erwachsenen) oftmals ausgeschlossen werden und für die sie sich auch oftmals leider gar nicht interessieren. Das Buch beschreibt das hier und jetzt und das alles mit beeindruckender Authentizität.
Fazit: Beste Unterhaltung, eine spannende und romantische Geschichte – nicht nur für junge Menschen sehr, sehr lesenswert.
10 Eulenpunkte sind eigentlich zu wenig……
Voltaire, du klingst ja richtig verliebt! Tolle Rezi, Buch ist gewunschzettelt.
Lieber Voltaire,
ich danke Dir von Herzen für diese wunderschöne Rezi!
Dass die Geschichte, ihre Personen und wie ich sie erzählt habe, so bei Dir ankamen, macht mich sehr, sehr glücklich.
Danke!
Wow Nicole,
11 Punkte von Voltaire ist ja wie ein Ritterschlag.
Wünsch dir viel Spaß bei deiner LR.
Gruß
ZitatOriginal von Fay
Wow Nicole,
11 Punkte von Voltaire ist ja wie ein Ritterschlag.
Ich bin auch sehr, sehr glücklich darüber und (immer noch) ein bisschen überwältigt. Gerade, weil mir dieses Buch so unglaublich am Herzen liegt.
ZitatOriginal von Fay
Wünsch dir viel Spaß bei deiner LR.
Gruß
Dankeschön!
Oh man...ihr macht mich fertig. Die Buchvorstellung von Voltaire ist wirklich toll. Da ich momentan auch noch meine Jugendbuchphase habe, passt das ja super. Die Vorstellung hat meine Neugierde und mein Interesse vollends geweckt.
Ich wollte dieses Jahr meinen SUB abbauen, aber das macht es echt schwer. Erst das Cover, dann der wirklich wunderschöne Sandart-Trailer (da bin ich ganz hin und weg von, so toll finde ich das!!!Alles so passend und ich bewundere die Leute, die das können. Respekt!) und nun auch noch die tolle Buchvorstellung.
So, das Buch ist nun auf meinem "MUSS ich haben"-Wunschzettel gelandet.
Laut Süddeutscher Zeitung verlieren wir uns dank den literarischen Talenten von Vosseler in Raum und Zeit. Vosseler, die 1972 in Villingen-Schwenningen geboren wurde, studierte Literaturwissenschaften und Psychologie, widmet sich heute jedoch ganz dem Schreiben. Aus ihrer Feder stammen erfolgreiche Romane wie Sterne über Sansibar oder Der Himmel über Darjeeling. Ich selbst habe beispielsweise ihr Buch Südwinde im Regal. Und seit Kurzem auch ihren Fantasy-Jugendroman In dieser ganz besonderen Nacht.
Der handelt von der 16jährigen Amber, deren Mutter den Kampf gegen einen unheilbaren Gehirntumor verloren hat. Durch eine zuvor getroffene Sorgerechtsvereinbarung soll sie künftig bei ihrem Vater leben, zu dem jedoch zuvor kein allzu enger Kontakt bestand. Ted lebt zudem nicht in Deutschland, sondern in San Francisco. Gefangen in ihrem Schmerz erkennt Amber anfangs nicht, wie sehr sich ihr Vater um sie bemüht. An der neuen Schule fühlt sie sich ebenfalls nicht wirklich wohl, obwohl sie durchaus freundlich aufgenommen wird. Einzig mit Nathaniel freundet sie sich an. Ein Obdachloser, wie sie vermutet, etwas älter als sie, der in einem leer stehenden Haus lebt. Schon bald fühlt sie sich zu ihm hingezogen und auch Nathaniel ist ihr nicht ganz abgeneigt. Dennoch bleibt er auf Distanz. Als Amber erfährt, warum das so ist, droht sie völlig zusammenzubrechen. Hat der Tod ihrer Mutter Amber um den Verstand gebracht, oder ist Nathaniel wirklich ein Geist? Noch dazu einer, in den sie sich so einfach verlieben kann?
Dass er tatsächlich nicht lebendig aber auch nicht wirklich tot ist, stellt sich bald heraus, doch wie sollen die beiden jetzt zusammenkommen? Vor allem, was für Konsequenzen können sich daraus ergeben? Diese Fragen treibt nicht nur Amber um, sondern auch ihre kleine Clique, in der jeder eine ungewöhnliche Fähigkeit besitzt. Ebenso stellt sich natürlich die Frage, warum Nathaniel überhaupt zum Geist geworden sein könnte. Die Situation spitzt sich zu, als Amber und Nathaniel eine gemeinsame Nacht verbringen, in der alles anders ist als sonst.
Die Grundidee (Beziehung zwischen Mensch und übernatürlichem Wesen) ist grundsätzlich nicht ganz neu. Doch Vosseler hat sie gut und interessant umgesetzt. Und das sowohl für das jugendliche Zielpublikum als auch für ältere LeserInnen wie mich.
Gleich mehrere gleichwertige Handlungsstränge werden von der Autorin geschickt miteinander verwoben und steuern auf ein überraschendes Ende zu. Der eine Handlungsstrang dreht sich um den Tod von Ambers Mutter und ihre Trauer und Verzweiflung. Ein zweiter widmet sich um den Neuanfang in den Staaten mit ihrem Vater. Der dritte handelt von der sich anbahnenden Beziehung von Nathaniel und Amber. Der vierte wiederum von Ambers neuer Clique, in der alle nicht so ganz alltäglich sind und auf keine ganz einfache Vergangenheit zurückblicken müssen. Größtenteils wird die Geschichte von Amber selbst erzählt, einige Kapitel jedoch auch von Nathaniel. Diese unterscheiden sich nicht nur die kursive Schrift gut vom Rest.
Eine solche Erzählperspektive bietet immer den Fallstrick, dass Emotionalität recht einseitig daherkommt, da man eben nur die Seite des Erzählers wirklich betrachten kann. Hinzu kommt, dass die Autorin sehr detailverliebte Beschreibungen in die Geschichte eingearbeitet hat, die nicht wirklich zu ihrer Entwicklung beitragen. Dies trägt zu einer dichten und authentischen Hintergrundatmosphäre bei. Ungeduldige kann es jedoch stören, weil dadurch das Erzähltempo gedrosselt wird. Wer also eine schnelle Handlungsentwicklung liebt, sollte eventuell die Finger von dem Roman lassen.
Der letzte Absatz hört sich jetzt schlimmer an, als es in Wirklichkeit ist. Richtige Längen gab es nicht für mich. Vosseler hat einen Roman geschaffen, in den ich tatsächlich recht schnell eintauchen und - wie schon der Verfasser des Zitats der Süddeutschen Zeitung formuliert hat - mich in Raum und Zeit verlieren konnte. Jedenfalls größtenteils, obwohl ich weit über der anvisierten Altersgrenze liege. Das war zum Teil gerade der detailverliebten Wortmalerei geschuldet. Obgleich ich noch nie in San Francisco war, konnte ich mir beispielsweise die Straßenzüge gut vorstellen, egal ob sie nun nebelverhangen oder glasklar beschrieben wurden. Allerdings hätte die eine oder andere Kleinigkeit einmal beschrieben gereicht. Vosselers Schreibstil liest sich darüber hinaus leicht, was über besagte Wiederholungen gut hinweghilft. Ihren Schreibstil mag ich auch deshalb, weil er nicht (wie in manch anderem Jugendbuch) gewollt jugendlich-cool ist und die Dialoge lebendig wirken.
Was mir ebenfalls gut gefällt, ist der Umstand, dass das spukige Fantasyelement nicht Ambers traurige und traumatisierende Vorgeschichte erschlägt und umgekehrt. Und dass Ambers Clique trotz ihrer Andersartigkeit eher bodenständig skizziert wird. In der Clique wird zwar das Geisterthema bzw. die Auswirkungen einer Beziehung zwischen Amber und Nathaniel diskutiert, jedoch größtenteils normal und nicht wie in anderen Romanen auf eine Art und Weise, die mich schon diverse Male dazu gebracht hat, die Augen zu verdrehen. Das geschieht nämlich immer dann, wenn niemand eine Ahnung von irgendwas hat, aber sofort mit einer superschlauen, pseudowissenschaftlich wirkenden Antwort auf Fragen aufwarten kann, die gerade erst aufgekommen sind. Vosselers Charaktere sind ein sympathischer, kunterbunter Mix. Letzteres sprichwörtlich, denn einer wechselt schneller seine Haarfarbe als mache Leute ihre Socken. Ihre Wünsche und Bedürfnisse wirken echt und nachvollziehbar, ebenso die Handlungen und Reaktionen.
Das Buch hat eine melancholisch-ernsthafte Grundstimmung, die nicht nur auf Krankheit, Verlust und Trauer fußt, sondern auch auf der eigentlichen Aussichtslosigkeit der Beziehung zwischen Amber und Nathaniel. Doch gerade diese Beziehung gibt Amber auch wieder Lebensmut und Freude zurück. Oder den Mut etwas zu wagen. Lässt sie Wünsche entwickeln, die allerdings wiederum für Probleme und die Sehnsucht nach mehr sorgen. Deshalb wagt sie In dieser ganz besonderen Nacht einen Schritt, der unerwartete Konsequenzen nach sich zieht.
Besagte Konsequenzen wiederum sorgen für einen kleinen Zwiespalt bei mir. Zum einen wirken einige Passagen letztendlich zu rosarot weich gespült. Das fiel mir vielleicht deshalb besonders auf, weil Nathaniels Vergangenheit und die Schuld, die er auf sich geladen hat, vollkommen gegensätzlich beschrieben werden. Zum anderen wirken sie jedoch auch durchaus tröstlich, gerade im Bezug auf die Verluste, die Vosselers Figuren durchleben müssen.
Fazit:
In dieser ganz besonderen Nacht hat mich nicht durch nervenzerreißende Spannung gefesselt, denn im Grunde kam die Geschichte mir trotz des traumatischen Einstiegs für Amber und des dramatischen Teils kurz vor dem Ende völlig unaufgeregt vor. Der Reiz kam für mich aus der emotionalen Grundnote und der dichten Atmosphäre. Und wurde geschürt durch den Tiefgang, den dieser Roman durchaus hat. Mit der Wendung ganz am Schluss hat mich die Autorin vollkommen überrascht, da meine eigenen Gedanken bereits in eine ganz andere Richtung gingen. Fantasievoll berührend - dafür möchte ich vier von fünf Punkten vergeben.
Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)
Zum Inhalt: Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die sechsehnjährige Amber zu ihrem Vater nach San Francisco. In der neuen Umgebung fällt es ihr schwer heimisch zu werden: Zu plötzlich der Abschied von Deutschland, zu neu und anders die Menschen in Amerika und zu tief der Schmerz und die Trauer um ihre Mutter. Amber flüchtet sich ins Alleinsein, in ein leerstehendes Haus mit ganz besonderem Flair - und einem ganz besonderen Bewohner: Nathaniel.
Schon bald fühlen die beiden sich zueinander hingezogen, doch je näher sie sich kommen, desto mehr wird klar, dass Nathaniel nicht derjenige ist, für den ihn Amber hält...
Als Amber erfährt, was es mit ihm auf sich hat, muss sie ihre Vorstellungen von der Welt gründlich überdenken und sich Fragen stellen, die ganz und gar nicht einfach für sie sind - sind Geister Realität und was passiert nach dem Tod? Lohnt es sich für eine Liebe zu kämpfen, die so gar keine Chance zu haben scheint?
Amber beschließt sich dazu für diese Liebe zu kämpfen, aber der Kampf um Nähe wird schnell zu einem Kampf ums bloße Überleben...
Schon seit Oktober 2012 als Nicole einen kurzen Abschnitt des Buches im Rahmen des Büchereulen-Treffens in Hannover vorlas, war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Eigentlich stehe ich Jugendbüchern und speziell übersinnlich angehauchten Teenie-Liebesgeschichten kritisch gegenüber, da sie einfach oftmals den gleichen inzwischen zu zahlreich durchgekauten Inhalt enthalten. Doch Nicole brachte das ganze so sympathisch rüber, dass ich das Buch nach Erscheinen schnellstmöglich kaufte und mit dem Lesen begann.
Wollte ich das Buch eigentlich im Rahmen der Leserunde hier mit meinen Miteulen durchzelebrieren, konnte mich nach den ersten Kapiteln nichts mehr halten. Über jede Bucheinteilung hinweg las und las ich nahezu pausenlos, bis ich es gestern abend gerührt und glücklich neben mich legen konnte.
Ein tolles Buch! Ein wunderschönes Buch, dass mich einfach gefesselt hat. Ein Buch voll liebevoller, toll gezeichneter Figuren, mit denen ich gelacht, gebangt und geweint habe.
Das Buch hat für mich von den tollen Beschreibungen der Stadt San Francisco, der Landschaft und der besonderen Stimmung gelebt. So detailliert, so liebevoll und schön gezeichnet, dass mein nächstes großes Urlaubsziel spontan geändert wurde und ich so schnell wie möglich dort einmal hin möchte, um die köstlichen Burger zu essen, die Seelöwen zu sehen, am Pier entlangzuschlendern und die Straßen entlangzuwandern. Hut ab, solch ein Gefühl "vor Ort" zu sein, hat mir bisher kein Buch beschert.
Die Liebesgeschichte von Amber und Nathaniel hat mich sehr berührt und sie hat mich auch spüren lassen, was für ein Glück ich habe, einen Partner aus Fleisch und Blut lieben zu können, ohne auf die beschriebenen Probleme zu stoßen. Ambers Sehnen und Hoffen haben mich mitfühlen lassen, so wie es auch hier bisher kaum ein Buch geschafft hat.
Ein Buch, dass mir zudem auch Hoffnung macht, weil es mit dem schwierigen Thema des Todes von nahen Angehörigen umzugehen weiß, schonlos die Krebserkrankung von Ambers Mutter schildert, aber dennoch ein Leben nach dem Tod beschreibt, wo man seine zu früh gegangenen Lieben wiedersieht.
Diese Szenen sind mir sehr nah gegangen, da ich selber meinen Bruder vor 5 Jahren an eine solche Krankheit verloren habe. Auch wenn es ein schwieriges Thema ist, fand ich es hier sehr gut umgesetzt, mit der nötigen Schohnungslosigkeit, mit Realismus, aber ohne zu vergessen, dass das Leben weitergeht.
Toll hat mir gefallen, dass die übersinnliche Liebesgeschichte hier für mich nicht zum Hauptpunkt des Buches mutiert ist. Sie war in Ambers Vergangenheit passend eingefasst, ohne dass diese als Rahmen untergegangen wäre und die Entwicklung von Amber als Person und von ihrem Verhältnis zu ihrem Vater war für mich hier mindestens ebenso wichtig, wie die Entwicklung der Liebesgeschichte zu Nathaniel.
Es war auch das erste Buch, bei dem es mir, aufgrund der schon erwähnten wunderschönen Beschreibungen, in den Fingern gejuckt hat, einen Bleistift zu nehmen und die schönsten Stellen anzustreichen. Ich bin zwar bei Post-Its statt dem Stift gelandet, habe mir aber zahlreiche Stellen und Zitate markiert, die ich einfach im Gedächtnis behalten will, weil sie etwas in mir berührt haben.
Etwas "too much" war für mich das Ende, das Buch wäre auch ohne für mich rund und schlüssig gewesen. Dennoch überwiegt meine große Begeisterung, die ich hoffentlich mit dieser Rezension ausdrücken konnte, sodass auch ich hier nur 10 von 10 möglichen Punkten vergeben kann.
Liebe Nicole, danke für dieses wunderwunderschöne Buch! Es hat mir solche Lust auf San Francisco gemacht, dass ich jetzt auf Flugtickets sparen muss und zudem wird es mich in eine große tiefe Leseflaute stürzen, denn an dieses Leseerlebnis wird wohl so schnell keins heranreichen
Auch wenn deine historischen Romane eigentlich so gar nicht mein Genre sind, werde ich sie wohl allein schon deshalb lesen, weil ich hoffe, dort wieder so schöne Beschreibungen zu finden, wie hier.
Edit sagt: Und ich meine einen kleinen Hinweis auf
Die 16jährige Amber hat ihre Mutter an Krebs verloren und ist nun gezwungen, zu ihrem Vater in die USA, nach San Francisco zu ziehen. Kaum richtig angekommen, wird sie auf der Straße von zwei Männern überfallen. Amber flüchtet voller Panik in ein leerstehendes altes Haus. Und dort ist sie nicht allein.
Düster, schwermütig und traurig klingt „In dieser ganz besonderen Nacht“ wenn man den Roman in ein paar Worten zusammenfasst. Aber nein, das ist es nicht! Mein Lesegefühl war ein vollkommen anderes: Ich habe mich mit diesem Buch einen Sonntag lang auf der Couch in eine Decke gewickelt, warmen Kakao getrunken und mich einfach nur wohlgefühlt.
Das Buch erzählt von Verlust, aber auch von viel Hoffnung, neuen Anfängen, von einer wunderbarer Lieber zweier Eltern zu ihrem Kind und von einem Haufen wunderbarer junger, verrückter Leute, die eine tiefe Freundschaft verbindet. Und nicht zuletzt ist diese Geschichte herzbrechend romantisch.
Die Figuren sind liebevoll und gezeichnet und so genau beschrieben, dass man sie sofort bildlich vor Augen hat. Die Stadt, San Francisco, ist dabei eher Protagonist als Schauplatz, es gibt sicherlich Reiseführer, in denen sich weniger Informationen über SanFran finden als in diesem Roman Doch das gehört zu diesem Nicole-Vosseler-typischen Schreibstil, der cremig, sahnig und auch durchaus ein wenig „fett“ ist (allerdings nicht überladen) und an keiner Stelle mit sinnlichen Beschreibungen geizt. Das muss man mögen – dann kann man es lieben. Ich muss mich zu Anfang immer sehr darauf einlassen, dann aber sinke ich total ein und genieße in vollen Zügen.
Fazit: Ein paar Mal schwer geseufzt, oft mit dem Kopf genickt, manchmal laut gelacht, hin und wieder ein Tränchen der Rührung aus dem Augenwinkel gewischt und am Ende satt von einer wunderbaren, in sich komplett stimmigen Geschichte, die mir ganz viel gegeben hat.
Dieses Buch ist das richtige, wenn man einfach mal eine ruhige, entspannende und schöne Auszeit braucht – allerdings nicht ganz ohne Risiko, denn es kann passieren, dass man anschließend spontan einen Flug nach Kalifornien bucht.
Vielen Dank für die vielen - wenn auch eher durchwachsenen - Rezensionen. Ich müsste noch irgendwo eine Leseprobe dazu liegen haben, denn wie auch meine Vorredner hat mich irgendwie das Cover total angesprochen!
Da ich keine tollen Rezensionen schreiben kann, vergebe ich einfach mal 10 Punkte.
Es war schön zu lesen. Ich liebe diesen Schreibstil. Es ist atmosphärisch dicht und sehr emotional geschrieben.
Meine Meinung: Es ist nicht leicht, wenn ein sechzehnjähriges Mädchen Krankheit und Tod der Mutter miterleben muss, wie der Protagonistin in dieser Geschichte. Doch es kommt noch schlimmer für sie; statt in ihrem alten Umfeld zusammen mit den Großeltern und Freunden Trost zu finden, muss sie zu ihrem bis dahin recht unbekannten Vater nach San Franzisco ziehen. Klar, dass sie sich verschließt und zuerst einmal trotzig auf alles und jeden reagiert. Einzige Zuflucht in der unbekannten Stadt bietet ihr ein verlassenes altes Haus, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt. Und so beginnt ihre und Nathaniels Geschichte, die so ganz anders ist, als alles, was sie sich jemals vorgestellt hat.
Schon recht früh erfährt man durch den Klappentext, dass es sich bei Nath nicht um einen sterblichen Jungen handelt und so stellen sich nicht nur Amber, sondern auch dem Leser viele Fragen. Warum ist Nathaniel an das Haus gebunden, was hat er in der Vergangenheit erlebt, dass ihn nun hier als Geist festhält und was muss geschehen, damit er und Amber zusammenkommen können?
Schon die ersten Kapitel des Buches hatten es mir angetan. Ich konnte einige traurige Gemeinsamkeiten zu meinem direkten Umfeld entdecken, wo sich auch gerade ein Mädchen in dem Alter mit Krankheit und Tod auseinandersetzen muss und die sich recht ähnlich und wie ich meine, verständlich, wie Amber verhält. Diese Gemeinsamkeit war es wohl, die mich so schnell hat in das Buch eintauchen lassen. Wiedergefunden habe ich mich dann in einer ganz anderen Welt, einer Welt voller bunter Bilder, Emotionen und Menschen, von denen jeder mir im Laufe des Buches auf seine Weise näher gekommen ist.
Das Buch lebt von den warmherzig gezeichneten Figuren, der quirligen und lebendigen Schilderung San Franciscos, die sofort Lust auf die Stadt macht und von der Frage, was kann sich zwischen Amber und Nathaniel entwickeln?
Die Geschichte der beiden fügt sich wunderbar in Ambers neues Leben ein, doch sie nimmt nicht den Hauptanteil ein, sondern es ist ein gutes Wechselspiel zwischen all den neuen Eindrücken, die sie zu erleben hat und ihrer Vergangenheit, die sie verarbeiten muss. Sie gewinnt neue Freunde, geht ganz langsam auf ihren Vater zu und kommt ihm immer näher und ihre Verletzungen beginnen zu heilen. All das tut beim Lesen einfach gut und gibt Hoffnung. Ein wenig zu viel war es mir dann am Schluss, doch da ich nicht wirklich zur jugendlichen Zielgruppe gehöre und auch nicht besonders romantisch veranlagt bin, gönne ich den Romantiker diese Überraschung gern.
Mein Fazit: Ein Wohlfühlbuch, das man am besten ganz für sich allein und ganz genussvoll konsumiert.
Wow, wow, wow. Hach.
Ich war ja schon nervös, als ich die "Feuerinsel" in die Welt hinausgeschickt habe, aber bei der "Nacht" war ich ein komplettes Nervenbündel - und ich bin so unglaublich happy, jetzt eure Rezis dazu zu lesen!
Dass dieses Herzens-Buch von mir jetzt so bei euch ankam, wie es das tat, und dass es euch schöne Lesestunden bescheren konnte, macht mich einfach nur froh und dankbar.
Danke.
@ Ati
Danke für diese tolle Rezension, für das viele Lob und auch für die kritischen Anmerkungen zum Roman!
@ Zimööönchen
Was für eine superschöne - und, ja - funkensprühende Rezi!
ZitatOriginal von Zimööönchen
Liebe Nicole, danke für dieses wunderwunderschöne Buch! Es hat mir solche Lust auf San Francisco gemacht, dass ich jetzt auf Flugtickets sparen muss und zudem wird es mich in eine große tiefe Leseflaute stürzen, denn an dieses Leseerlebnis wird wohl so schnell keins heranreichen
Awww ... *rot anlauf*
(Nicht vergessen: Burger bei Lori's Diner. Unbedingt!! )
ZitatOriginal von Zimööönchen
Auch wenn deine historischen Romane eigentlich so gar nicht mein Genre sind, werde ich sie wohl allein schon deshalb lesen, weil ich hoffe, dort wieder so schöne Beschreibungen zu finden, wie hier.
Solltest Du mit einem davon in ferne Gefilde aufbrechen, wünsch ich Dir eine ganz wunderbare Reise!
Und zu Deinem Spoiler:
@ Mulle
Ich bin sehr, sehr glücklich, dass Du diese Geschichte mochtest, mit all der Sahne und auch dem "drunter". Und über diese feine Rezi.
@ tweedy
Ich freu mich, dass Du auch Lust zu dieser Reise in die Gegenwart hattest und dabei eine gute Lese-Zeit verbracht hast!
@ Eskalina
Dass Du das Buch so empfunden hast, macht mich sehr glücklich - danke!
@ Teufelchen_Yvi
ZitatOriginal von Teufelchen_Yvi
Erst das Cover, dann der wirklich wunderschöne Sandart-Trailer (da bin ich ganz hin und weg von, so toll finde ich das!!!Alles so passend und ich bewundere die Leute, die das können. Respekt!)
Nicht wahr? Ich finde diese Sandart auch so hinreissend schön, die reinste Poesie in Bildern, Bewegung und Musik.
@ Baby_Tizz
ZitatOriginal von Baby_Tizz
Vielen Dank für die vielen - wenn auch eher durchwachsenen - Rezensionen. Ich müsste noch irgendwo eine Leseprobe dazu liegen haben, denn wie auch meine Vorredner hat mich irgendwie das Cover total angesprochen!
Ja, schnupper mal rein - vielleicht ist das Buch ja was für Dich ..
Habe gerade die Leseprobe gelesen und war irgendwie schon richtig in der Geschichte drin und das erst nach so wenig Seiten!
Eine Frage hätte ich allerdings noch: Ist es im gesamten Buch so, dass die Gedanken von Nathaniel kursiv gedruckt sind? Ich muss sagen, dass ich persönlich es sehr anstrengend finde längere kursivgeschriebene Texte zu lesen
Hallo Baby_Tizz,
ja, Nathaniels Perspektive ist im gesamten Buch kursiv, um sie von Ambers abzugrenzen - mal in kürzeren, mal in längeren Kapiteln.
Ich finde, seine Kapitel sind durch den großzügigen Satz gut lesbar - aber ich bin da ja auch voreingenommen ...
In den Buchhandlungen hier am Ort liegt überall ein Exemplar ausgepackt auf dem Stapel noch verschweißter Bücher - vielleicht kannst Du in einer Buchhandlung bei Dir mal in eines reinschauen, ob Dir die Kursivschrift im Buch nicht vielleicht doch behagt?
Danke, Nicole!
Ich glaube ich werde meinen Freund heute darum bitten mir aus seiner Arbeit ein Exemplar mitzubringen. Normalerweise mag ich das zwar nicht, weil ich viel lieber Buchhandlungen als Supermärkte unterstütze, aber deren Buchabteilung ist recht groß und vielfältig und ich kann krankheitsbedingt eh nicht vor die Tür
oooh man, jetzt habt ihr mich auch angesteckt ..... ganz schnell haben will
Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde mit Nicole gelesen und muss sagen, es gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights des Monats und ganz sicher auch des Jahres 2013!
Die Geschichte von Amber, die durch den - viel zu frühen - Krebstod ihrer Mutter aus komplett aus ihrem Leben gerissen und vom Bodensee nach San Francisco verpflanzt wird, dort anfangs nur schwer Fuß fassen kann und sich dann auch noch in einen Geist verliebt (mit ungeahnten Folgen) hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Die Autorin hat die Gabe, die Schauplätze ihrer Handlung so zu schildern, dass man sich alles bildlich vorstellen kann, ohne sich dabei in endlosen Beschreibungen zu verlieren. Genauso schafft sie lebendige Charaktere und eine Atmosphäre, die den Leser mitnimmt und es einem leicht macht, in die Geschichte hineinzufinden.
Die Handlung war genau mein Geschmack - ein bisschen Drama, ein bisschen Mystik, ein bisschen Liebe und
Das Buch war von Anfang bis Ende ein großes Lesevergnügen für mich (ich habe mich teilweise weggeschlichen, um auch untertags weiterlesen zu können, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht :grin) und ich war richtig traurig, als es zu Ende war. Für mich definitiv ein Buch zum Wiederlesen und auf jeden Fall volle Punktzahl!
LG, Bella
@ Baby_Tizz
Also, solltest Du mit Amber nach San Francisco fliegen - dann wünsch ich Dir eine ganz wunderbare Lese-Zeit dort!
Und gute Besserung vor allem!
@ belladonna
Wie wunder-wunderschön, dass es Dir mit dem Buch so gegangen ist - danke!