'Finkenmoor' - Seiten 001 - 075

Da wir heute eingeladen sind, habe ich ein bisschen "vorgelesen".

Eine Frage vorweg – Timm verschwindet im Jahr 2002, das nächste Kapitel (Norma) spielt in 2012, zu welchem Jahr gehört die Handlung mit Ronny und Maxi? Im meine, da würde nix drüber stehen und auch aus dem Inhalt geht es nicht offensichtlich hervor oder habe ich was übersehen?

Anfangs fand ich die schnellen Wechsel etwas unübersichtlich, da sich kein Zusammenhang erkennen lässt. Am Ende des ersten Abschnitts sehe ich zwar immer noch keinen zwischen Norma und Ronny/Maxi , aber während die erste Begegnung mit Norma sehr kurz, verstörend und eher unverständlich war, werden die nächsten immer ein bisschen länger und so langsam kriegt man eine Ahnung von Normas Problem, die Sache mit dieser Puppe ist schon ganz schön bizarr. Ich habe „reborn“ gegoogelt, da kommen einige Treffer und es scheint da einen richtigen Markt zu geben, aber auf den ersten Blick nicht gesehen, dass man sich die selbst „basteln bzw. erschaffen“ kann :gruebel.

S. 27 war ja entsetzlich. Da habe ich kurz überlegt, ob ich weiter lesen soll ;). Bei ausführlichen Schilderungen solcher Szenen wird mir total übel. Ronny ist ein so kranker Typ, verklemmt, voll perverser Fantasien, bedauernswert und beängstigend. In ihm brodelt es nur so vor Frustration und seine gedanklichen Assoziationen lassen einen schaudern. Schon öfter habe ich gelesen, dass es bei Psychopathen mit dem Quälen von Tieren anfängt bevor sie dann die nächste Stufe nehmen und sich Menschen greifen. Aber die niedliche, liebenswerte Maxi, die es eh schon nicht leicht hat nach dem Verlust der Mutter – bitte nicht!

Die Geschichte hat mich total gepackt – und den Schreibstil finde ich hervorragend! Ein Buch, das man wirklich nicht aus der Hand legen mag.

Nein, Du hast nichts übersehen. Das bleibt absichtlich ein bisschen im Dunkeln. Es spielt sich aber nicht in der Gegenwart ab, das wird zu einem späteren Zeitpunkt klarer.

Die Reborn-Puppen kann man wirklich als Bausatz bestellen oder eben fertig.

http://www.puppenangelika.de/i…v5r6jclno0k8q89a22h7vonp5

Myriane hatte eine solche Puppe mit auf der Lesung, bei der ich hier in Köln war. Ich hatte die Puppe selbst im Arm und ich kann Dir sagen, es ist ein seltsames Gefühl. Ich hab sie tatsächlich sehr vorsichtig gehalten, weil sie so lebensecht wirkt. Tatsächlich so groß und so schwer wie ein echter Säugling. Andere hingegen trugen sie an einem Arm durch die Gegend
Der unterschiedliche Umgang mit diesem "Baby" war sehr interessant zu beobachten.

Ja, die Szenen unter der Hütte haben mir auch zugesetzt und für mich hart an der Grenze des Erträglichen. Leider aber notwendig, um Ronnys Charakter genau darstellen zu können.

Das Buch hat mich total gepackt. Ich habe den ersten Abschnitt regelrecht verschlungen, muss aber jetzt auch pausieren, da es bei uns noch etwas karnevalistisch zugeht in den nächsten Tagen. Mal sehen, ob ich immer zwischendurch ein Stückchen weiterkomme.

Bereits der Prolog als Timm verschwindet war schon schrecklich. Dieser Junge hatte es ohnehin schon nicht leicht und dann so etwas.

Nun ist es, als ob etwas ähnliches wieder geschieht. Auch Maxi hat schon einiges einstecken müsen in ihrem jungen Leben und gerät nun in die Fänge von Ronny. Die Ärmste! Dieser Typ ist einfach nur gruselig. Die Beschreibungen der Tierquälereien waren ganz schön hart. Ich musste mehrfach richtig tief schlucken. Trotz dieser Grausamkeiten ist die Geschichte wie ein Sog. Ich könnte einfach immer weiterlesen.

Norma kann auch ich noch gar nicht einordnen, wobei ich die Sache mit der Puppe an sich ja gar nicht so schlimm finde. Aber diese Frau hat auch große Ängste. Das merkt man total. Alleine ihre Reaktionen auf die Mutter.

Auf die Zusammenhänge der einzelnen Erzählstränge, die sich mir bisher noch nicht erschließen, bin ich sehr gespannt.

Über dieses Video bin ich seinerzeit mal gestolpert.

http://www.spiegel.de/video/de…fuehle-video-1128910.html

Mich hat das Buch auch schon total im Griff. Mir ging es genauso wie Dir, katziane. Bei den Tierquälereien hatte ich überlegt, ob ich noch weiterlesen kann. Die Schilderungen waren für mich ganz schlimm, aber sie sind leider auch sehr realitätsnah, denn bei solch gefühlskalten Menschen wie Ronny fängt es eben oft mit Tierquälereien an.

Den Angriff auf Timm ordne ich für mich auch Ronny zu, aber da kann ich natürlich auch falsch liegen.

Wie Norma mit der Story zusammenhängt, bleibt mir noch schleierhaft, aber ich vermute, dass sie in der Vergangenheit ein Kind verloren hat und den Verlust durch dieses Rebornbaby (von diesen Puppen hatte ich schon mal gehört) kompensiert. Zu Beginn steht ja gleich "Gedanken [...] schleuderten sie mit Wucht zur Leichenhalle".

Was mich sehr beeindruckt, ist die Tatsache, dass ich es persönlich fast schwerer zu ertragen finde, dem Täter in den Kopf blicken zu können. Meist werden solche Szenen wie z.B. auf den Seiten 71-75 ja aus Opfersicht geschildert. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Sichtweise auch deshalb gewählt wurde, weil Maxi noch so klein ist.

Ach, arme Maxi ...

Was für ein packendes Buch bisher!

Der Angriff auf Timm erfolgt durch seinen Hilfstrainer Rolf Kallwitz.

Zitat

Original von Bouquineur
Der Angriff auf Timm erfolgt durch seinen Hilfstrainer Rolf Kallwitz.

Ach stimmt, danke. Jetzt seh ich, dass da auch ein Name genannt wurde. Aber irgendeinen Zusammenhang mit Ronny vermute ich dennoch. Möglicherweise ist er selbst auch ein Opfer gewesen ... Der Zusammenhang drängt sich für mich durch Ronnys ehemaligen Wohnort irgendwie auf.

Irgendwann werde ich aufhören müssen solche Bücher zu lesen. Eigentlich sehe ich noch ganz gut, aber diese winzige Schriftgröße geht mir auf die Dauer auf die Nerven.

Beo, du solltest über einen Kindle nachdenken. Mein Leseproblem hat sich komplett verabschiedet, seitdem ich die Schriftgröße nach Bedarf einstellen kann. Es ist ja nicht immer so sonnig wie gerade jetzt.

Ronny hat einen an der Klatsche, oder? Bis jetzt liest es sich ganz flüssig bin aber noch nicht ganz so weit, deshalb erstmal nur mein Fazit der er nicht ganz sauber ist.

Ronny hat massiv einen an der Klatsche. Ich hab mich während des Lesens immer gefragt, woher das kommt. Er hat ja ein relativ normales Elternhaus. Was die Frage aufwirft, ob es doch sowas wie eine masochistische Veranlagung schon von Kleinauf gibt.

Man neigt ja eher dazu zu glauben, dass sowas durch irgendwelche Ereignisse ausgelöst wird, als zu dem Gedanken, dass es wirklich Menschen gibt, die einfach so sind. Vermutlich, weil der zweite Gedanke etwas Beunruhigendes hat.

Die Mutter hat sich offenbar nach dem Tod des Bruders in Charity-Aufgaben vertieft. Der Vater hatte seine Arbeit. Vermutlich hat sich niemand wirklich um die Belange des 8-jährigen gekümmert. So kann ich mir diese enorme Wut in ihrer Entstehung vorstellen. Zudem kommt noch, dass er seine Ziele auch bei dem Mädel nicht erreicht hat und insgesamt ein gestörtes Verhalten entwickelte.

Es gibt aber doch genügend Kinder, die so aufwachsen. Und nicht jedes davon wird zum Psychopathen. Zum Glück nicht...

Muss mich gerade zügeln, hier nicht zu Spoilern. Bin jedenfalls gespannt, wie Eure Meinung zu Ronny im weiteren Verlauf der Geschichte wird.

Zitat

Original von beowulf
Irgendwann werde ich aufhören müssen solche Bücher zu lesen. Eigentlich sehe ich noch ganz gut, aber diese winzige Schriftgröße geht mir auf die Dauer auf die Nerven.

Das war auch mein erster Gedanke: Oje, so eine kleine Schrift.

Zitat

Original von Rosenstolz

Das war auch mein erster Gedanke: Oje, so eine kleine Schrift.

So klein finde ich die Schrift gar nicht :gruebel!

Ich find die Schriftgröße auch eher normal ... wenn ich da an "der fall jane eyre" denke, die fand ich übelst winzig.

Wahrscheinlich kam mir das auch im Vergleich zu meinem letzten Buch verstärkt so vor ( da war die Schrift recht groß ).

Der Witz ist: Wir haben gerade mal die fünf erstbesten Bücher geschnappt, die hier so rumlagen, und die Schriftgrößen verglichen und in der Tat ist due Funkenmoor-Schrift ein Stückchen kleiner. Ab wann man es als "zu klein" empfindet, ist sicher sehr individuell.

Und von der jeweiligen Sehstärke bzw. Sehproblemen abhängig.