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'Finkenmoor' - Seiten 076 - 165
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Hier muss ich mich vorab für die unglückliche Einteilung entschuldigen. Der erste Teil endet mitten im Abschnitt :-(. Ich hoffe, es ist nicht so schlimm.
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Ich bin mit dem Abschnitt noch nicht durch, aber das Buch ist wirklich krass.
Edit: auf Seite 165 endet der dritte Brief, nicht der zweite.
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Ich zitiere mal aus dem Vortopic:
ZitatOriginal von Kirsten
Ich bin jetzt irgendwie davon ausgegangen, dass der Handlungsstränge mit Ronny und Maxi zur gleichen Zeit abläuft wie Normas. Aber stimmt schon, explizit erwähnt wurde es nicht.Davon bin ich auch ausgegangen und bin jetzt umso überraschter darüber, dass Norma Ivos Mutter ist! Und nun bekommt sie auch aus heiterem Himmel die Rebornpuppe Ivo zugeschickt. Es sieht so aus als ob sie aus der Welt, in die sie sich geflüchtet hat, plötzlich herauskatapultiert wurde und sich nun der Realität des furchtbaren Verlusts stellen muss.
Anna hat ihren Racheplan in die Tat umgesetzt und es mit dem Leben bezahlt. Ob Kallwitz wohl überlebt hat? Warum Anna sich Iska genähert hat, verstehe ich nicht so ganz. Sie hätte doch in ihrer Selbsthilfegruppe genügend Menschen gehabt, die ein ähnliches Schicksal haben wie sie. Warum Iska? So sehr ich Ronny gedanklich verabscheue, hoffe ich um Iskas Willen, dass Anna es nicht geschafft hat, Iska mit ihren Racheplänen anzustecken. Der Traum am Ende dieses Abschnitts deutet doch sehr in diese Richtung.
Maxis Schicksal bleibt noch ein nebulös, aber es scheint wohl so zu sein, dass sie überlebt hat ... sicherlich schwerst traumatisiert Ich habe extrem mit Maxi und Ivo mitgehofft, dass ihnen irgendwie die Flucht gelingt, obwohl der Klappentext (der meines Erachtens etwas zuviel verrät) schon andeutet, dass es nicht geklappt hat.
Ich bin sehr gespannt auf den letzten Abschnitt. Ich hoffe, dass Maxis Familie noch eine Rolle spielen wird. Bislang ist es der Autorin meiner Meinung nach schon sehr gut gelungen darzustellen, wue unterschiedlich Menschen darauf reagieren, wenn sie jemanden durch ein Gewaltverbrechen verloren haben.
Achja kleine Anmerkung am Rande: ein Peugeot 206 ist kein Sportwagen ...
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Mich hat die Tatsache, dass Norma Ivos Mutter ist auch sehr überrascht.
Die Szene in der Waldhütte zu lesen, ist mir sehr schwergefallen. Ivo wurde als ein wahnsinnig sympathischer Junge beschrieben.
Maxis Schicksal ist bisher unklar und mich interessiert auch sehr, wie es ihr und ihrer Familie geht. Die Autorin beschreibt wirklich unheimlich toll, wie unterschiedlich die Hinterbliebenen mit ihrem Verlust umgehen.
Ich muss zugeben, dass ich lachen musste, als Norma die Zulagen für ihre sechs Kinder bentragt, obwohl das ja eigentlich nicht witzig ist.Ich muss sagen, das Buch ist jetzt schon in heißer Kandidat fürs Monatshighlight.
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Kallwitz kommt nach 8 Jahren raus und will da weitermachen, wo er aufgehört hat. Ohnmächtig und hilflos fühlt man sich, wenn man das liest. 8 Jahre, in denen ihm nicht mal ansatzweise der Gedanke gekommen ist, dass sein Verhalten falsch war und ist.
Ich bin gerade nicht sicher, ob er in Therapie war, oder ober die 8 Jahre untherapiert abgesessen hat. Aber auch Therapien sind keine Garantie, wie man ja immer wieder an aktuellen Ereignissen erkennen kann.Und bei Ronnys Briefen packt einen das kalte Grausen. Es gibt nur einen, der in Ronnys Leben zählt und das ist Ronny selbst. Er, der arme. Schuld sind immer die anderen. Null Empathie für seine Mitmenschen und schon gar nicht für seine Opfer.
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Zitat
Original von Kirsten
Ich muss zugeben, dass ich lachen musste, als Norma die Zulagen für ihre sechs Kinder bentragt, obwohl das ja eigentlich nicht witzig ist.Norma hat sich wirklich völlig aus der Realität zurückgezogen bzw. kann nicht mehr zwischen ihrer Scheinwelt und der echten Welt unterscheiden. Ich hab im ersten Teil ein Video verlinkt, da geht es auch um Frauen, die mit solchen Puppen leben. Man kann es sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Die gehen tatsächlich einkaufen mit den Puppen und für die Puppen.
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Zitat
Original von Bouquineur
Kallwitz kommt nach 8 Jahren raus und will da weitermachen, wo er aufgehört hat. Ohnmächtig und hilflos fühlt man sich, wenn man das liest. 8 Jahre, in denen ihm nicht mal ansatzweise der Gedanke gekommen ist, dass sein Verhalten falsch war und ist.
Ich bin gerade nicht sicher, ob er in Therapie war, oder ober die 8 Jahre untherapiert abgesessen hat. Aber auch Therapien sind keine Garantie, wie man ja immer wieder an aktuellen Ereignissen erkennen kann.Und bei Ronnys Briefen packt einen das kalte Grausen. Es gibt nur einen, der in Ronnys Leben zählt und das ist Ronny selbst. Er, der arme. Schuld sind immer die anderen. Null Empathie für seine Mitmenschen und schon gar nicht für seine Opfer.
Das hat mich beides auch vollkommen schockiert. Kallwitz ist ja schon von seinem Denken und Handeln irgendwie ein Stück weiter als Ronny. Er gibt sein Verhalten mehr oder weniger deutlich zu und steht auch dazu. Das finde ich richtig pervers. Ronny entschuldigt sich immer noch dafür und unterstellt sich selbst noch nicht einmal Absicht. Das macht es natürlich nicht besser, aber die zwei Täter sind schon noch irgendwo verschieden.
Ich möchte nun auch unbedingt wissen wie es Maxi ergangen ist. Sie musste ja Tage ohne Essen und Trinken verbringen und ich glaube nicht, dass sie dieses Szenario "gut" überstanden hat. Ein normales Leben wird so wohl nicht mehr möglich sein. Für mich war der Tod von Ivo einfach nur schrecklich.
Die Autorin schafft es sehr gut hier Emotionen auszulösen und das Leid der Mitmenschen der Opfer deutlich zu machen, aber eben auch die Komplexität der Reaktionen.
Wer Norma ist wissen wir nun auch. Mit der Puppe Ivo kommt in ihr alles wieder hoch. Alerdings bin ich auch der Meinung, dass sie sich mit ihrer Situation auseinandersetzen muss und aus dieser Scheinwelt herauskommen muss. Man hat ihr wohl mit der eigenen Wohnung keinen Gefallen getan. Ich weiß nicht, ob es ihr mit ihrer Mutter nicht besser ergangen wäre.Und nun kommen wir da an, wo die Rache beginnt. Anna hat es getan und ihr Leben gelassen. Ob Kallwitz überlebt hat? Und ob auch Ronny die Rache der Angehörigen zu spüren bekommt? Ich kann mir momentan ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Norma dazu in der Lage ist. Iska hält von so etwas ja eigentlich nichts, aber ob sie sich beeinflussen lässt? Vielleicht gibt es ja noch einen Auslöser dafür. Oder ihre Schwester nimmt die Rache in die Hand.
Das Buch ist super spannend und ich muss unbedingt weiterlesen.
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Zitat
Original von Bouquineur
Norma hat sich wirklich völlig aus der Realität zurückgezogen bzw. kann nicht mehr zwischen ihrer Scheinwelt und der echten Welt unterscheiden. Ich hab im ersten Teil ein Video verlinkt, da geht es auch um Frauen, die mit solchen Puppen leben. Man kann es sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Die gehen tatsächlich einkaufen mit den Puppen und für die Puppen.
Das ist wirklich der Wahnsinn. Man kann sich das irgendwie gar nicht vorstellen. Zu Beginn war ihr ja noch bewusst, dass die Babys nicht echt sind und jetzt wird sie immer mutiger und beantragt sogar Geld. Verrückt!
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Diese Puppen werden ja schon seit geraumer Zeit sehr kontrovers diskutiert. Oft sind es ja Frauen, deren eigene Kinder aus dem Haus sind, die ihre überschüssigen Gefühle auf die Puppen übertragen. Ich kann mir nicht helfen. Selbst wenn man in der Vergangenheit keinen tragischen Verlust erlitten hat, kann es nicht gesund sein, einen Gegenstand so zum Lebensmittelpunkt zu machen. Wenn man mit dem Verlust eines Kindes fertig werden muss - wie Norma - wird es dazu noch gefährlich.
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Die sind aber auch erschreckend lebensecht. Ich bin wirklich kein "Muttertier" und ich wusste auch, dass es eine Puppe ist und dennoch bin ich ganz vorsichtig damit umgegangen, weil sie wirklich einen Beschützerinstikt auslösen.
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Zitat
Original von Bouquineur
Die sind aber auch erschreckend lebensecht. Ich bin wirklich kein "Muttertier" und ich wusste auch, dass es eine Puppe ist und dennoch bin ich ganz vorsichtig damit umgegangen, weil sie wirklich einen Beschützerinstikt auslösen.Hast du schon mal eine in der Hand gehabt? Bevor ich das Buch gelesen habe, wusste ich gar nicht, dass es so was gibt.
Es wird wirklich mit allem ein Geschäft gemacht.Obwohl man auch das von zwei Seiten sehen kann. Wenn Frauen auf diese Weise ihre übermäßig vorhandenen Mutterinstinkte ausleben können, ist vielleicht die Gefahr geringer, dass sie sich an anderen Babys vergreifen - und wenn sie sie irgendwann vernachlässigen, was trotz dieser "Mutterliebe" sicher vorkommt, hat es keine üblen Folgen.ZitatUnd bei Ronnys Briefen packt einen das kalte Grausen. Es gibt nur einen, der in Ronnys Leben zählt und das ist Ronny selbst. Er, der arme. Schuld sind immer die anderen. Null Empathie für seine Mitmenschen und schon gar nicht für seine Opfer.
Das habe ich genauso empfunden. Da bleibt einem echt die Spucke weg bei so viel Selbstmitleid, er sieht sich hauptsächlich als Opfer. Von seinen Eltern hört man nichts, nur indirekt aus seinen Briefen lässt sich schließen, dass sie sich wohl deutlich dinstanzieren vor allem der Vater. Er unterschreibt immer mit "euer Junge", auch nicht normal für einen erwachsenen Menschen.
Bei Rolf Kallwitz scheint sich wirklich nichts verändert zu haben. Aber bin der Meinung, dass man durch Therapie bei solchen Menschen nicht viel erreichen kann. M. E. handelt es sich um einen genetischen Defekt und den kriegt man durch Therapie nicht weg. Manche sind ja selbst ganz unglücklich über diese Triebe, aber kommen einfach nicht dagegen an.
Dass Norma Iskas Tochter ist, hat mich jetzt nicht überrascht, kurz bevor es herauskam hatte ich so eine Vermutung. Ihre Entwicklung finde ich total beängstigend.
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Zitat
Original von Lumos
Hast du schon mal eine in der Hand gehabt? Bevor ich das Buch gelesen habe, wusste ich gar nicht, dass es so was gibt.
Ich kannte die vor dem Buch auch nur von Fotos, Teleshopping-Sendungen etc. Dann war ich bei einer Lesung von Myriane und die hat bei ihren Lesungen immer eine dabei, die sie dann auch unter den Zuhörern rumgehen lässt.
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Puh, eigentlich nicht geeignet für die Mittagspause. Aber so spannend, dass ich unbedingt weiterlesen musste. Ronny, das arme Hascherl. Kann einem ja direkt leid tun. Bei diesen Briefen könnte ich kotzen.
Doch, ich glaube, dass Iska sich rächen wird. Sie hat ja gegenüber Anna eine Andeutung gemacht: wenn, dann möchte sie, dass es ihm genauso ergeht wie Ivo.
Dass Norma Ivos Mutter ist, hat mich sehr überrascht. Vor allem, dass ihre mir unsympathische Mutter Iska ist, die ich in ihrem eigenen Erzählstrang recht gern mag. Aber das mit den Babys ist schon der Hammer. Ob den Vertreibern dieser Plastikwidernatürlichkeiten klar ist, dass sie damit auch viel Schaden anrichten können? Ich meine, Norma geht es durch diese Puppen ja nur scheinbar besser. -
Danke für den link zum Foto, Bouquineur.
Die Puppe sieht ja wirklich sehr echt aus. Das hätte ich nicht gedacht. -
Die Puppen sehen wirklich echt aus. Ich hatte zum Spass eine meiner Puppen in den Kindersitz meines Enkels gesetzt und ins Auto gestellt. Die Gefahr, dass mir einer die Scheiben einschlägt oder die Polizei ruft um das arme verlassene Kind zu retten, war mir dann aber doch zu groß.
Aber zum 2. Abschnitt:
Mir geht es wie euch. Ronny .... seine Briefe, auch ich könnte dabei das Kotzen kriegen. Keinerlei Reue ist zu spüren, kein Mitleid mit den Opfern oder den Familien. Er betrachtet das Ganze so gefühllos, so bar jeglicher Empathie. Nur SEINE Belange sind für ihn wichtig. Alle wollen IHM Böses.
Anna lebt durch ihre Rachepläne wieder auf, beteiligt sich wieder mehr. Sie blüht auf um jemand anderem das Leben zu nehmen. Schon krass, aber verstehen kann sich sie schon, nicht tolerieren aber verstehen. Ja, und jetzt ist sie tot und Kallwitz's Schicksal ungewiss.
Tja, das Norma Iskas Tochter ist, das erstaunt mich schon sehr.
Scheinbar war Ivo ein Frühchen und sie hat sich wohl zeitlebens um ihn Sorgen machen müssen. Dann noch der Unfall und dann seine Ermordung. Wer kann es Norma übelnehmen, wenn sie in ihre Scheinwelt abdriftet. Bei soviel Leid kann der Geist nicht gesund bleiben. -
DANKE für den Link Bouqui
Also sooo echt hatte ich mir die Puppen nicht vorgestellt. Da steht mir jetzt echt die Gänsehaut auf und ich kann mir jetzt Norma und den Umgang mit den "Babys" noch lebhafter vorstellen. Als sie das Kindergeld beantragt hat, dachte ich auch nur, jetzt ist sie außerhalb der Realität. Iska ist ihre Mutter, da war ich auch überrascht.
Ivo mit dem Handbike unterwegs, stürtzt und hat kein Handy, das liegt am Küchentisch. Die Verzweiflung konnte man richtig spüren. Im Blockhaus der Gestank, er hört ein Lied, kann Maxi in die Freiheit schicken, Ronny kommt zurück und am Ende wird Ivo einfach im Moor entsorgt *grusel*
Ronny, also dazu ist ja schon alles gesagt - zum K.....
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Gestern Abend musse ich noch diesen Abschnitt fertig lesen, aber dann war es zu spät, hier noch meine Meinung zu hinterlassen.
Das Buch hat es wirklich in sich, die Szenen im Keller waren kaum erträglich. Ich hatte bereits Maxi als sicheres Todesopfer auf dem Schirm, doch sie überlebt, vermutlich zutiefst traumatisiert.
Dafür erwischt es Ivo, der durch Zufall bei dem Blockhaus verunglückt. Wissen wir, wie alt Ivo war? Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich das überlesen habe oder ob es nie erwähnt wird. Um Ivo hat es mir so leid getan. Ein bewundernswerter Junge voller Lebensmut, obwohl das Leben ihm einiges aufgebürdet hat. Es war schön zu lesen, wie er mit seiner Behinderung umging. Dank Ivo kann Maxi fliehen, doch Ivo hat keine Chance, Ronny zu entfliehen. Wenigstens bleibt ihm die Folter erspart, die Ronny eigentlich für sein erstes menschliches Opfer vorgesehen hatte.
Maxi - wie ist es ihr und ihrer Familie ergangen? Sie scheint überlebt zu haben, aber wie geht es ihr? Aus so einem Erlebnis kann man nur schwer traumatisiert herauskommen, ich hoffe, sie bekommt die Hilfe, die sie braucht, um ansatzweise darüber hinwegzukommen.
So viel zu den direkten Opfern, doch das Buch beleuchtet auch diejenigen, die zurückbleiben:
Anna, Timms Mutter, die am Ende nicht nur ihren Sohn verloren hat, sondern auch ihr restliches Leben - Menschen trauern zu unterschiedlich, und so geschieht es häufig, dass auch die Beziehung der Eltern in die Brüche geht, wie auch soll man ein solches Erlebnis verarbeiten. Und es schweben gegenseitige Vorwürfe im Raum, Schuldgefühle. Das wird in dem kleinen Rückblick über Anna eindrucksvoll und berührend geschildert.
Und doch scheint Anna äußerlich auf einem guten Weg: sie verarbeitet das Ganze in einer Selbsthilfegruppe und niemand käme auf den Gedanken, was in ihr brodelt. Sie will Rache und arbeitet einen Plan aus, wie sie den Mörder ihres Sohnes ins Jenseits befördern kann. Niemand ahnt etwas, obwohl sie mit Firmenwagen trainiert, niemand kann sie stoppen. Als sie ihren Plan umsetzt und zum Schluss gegen einen Baum rast, habe ich mich gefragt, ob sie nicht insgeheim dieses Ende gesucht hat. War ihr Racheplan erfolgreich? Das wissen wir am Ende dieses Abschnitts nicht.
Norma - Ivos Mutter, was uns lange vorenthalten wurde, ich habe erst kurz vor der Auflösung geahnt, dass sie Iskas Tochter ist, weil in den Abschnitten über Iska nie der Name der Tochter erwähnt wurde, während wir den Namen der unbedeutenderen Tante direkt präsentiert bekamen.
Norma flüchtet sich immer mehr in eine Scheinwelt. Kaum vorstellbar, dass diese Puppen immer mehr zu ihren Kindern werden, sie sogar Kindergeld für sie beantragt. Vielleicht ein Hilferuf? Denn wenn sie diese bunten Geburtsurkunden einreicht, muss auffallen, dass da etwas nicht stimmt. Hoffentlich merkt Iska bald, was mit ihrer Tochter los ist. Aufgrund des Suizidversuchs, auch eine sehr beklemmende Szene, müsste sie doch sehr sensibel sein, was Normas Zustand anbelangt (übrigens sehr gelungen, dass letztlich mit Ivos Hilfe das Leben seiner Mutter gerettet werden kann. Hätte er Moses nicht das apportieren konkreter Gegenstände beigebracht...)
Allerdings ist auch Iska in ihrer Trauer gefangen, sodass sie wohl auch nicht mehr die Kraft hat, ständig zu schauen, wie es der Tochter geht - und obendrein wurde sie ja auch durch den Therapeuten ermahnt, Norma ihr Leben zu lassen.
Unterschiedliche Personen, unterschiedliche Wege der Trauer. Derzeit kann ich mir weder Iska noch Norma als Rächer vorstellen, und ich bin gespannt, ob sich das noch ändern wird.
Nun bleiben noch die Täter, beide einfach nur verabscheuenswürdig.
Ralf, kaum frei, sucht schon wieder Kontakt zu Kindern.
Ronny fehlt jegliches Schuldbewusstsein, jegliche Empathie, er ist einfach nur egozentrisch und fühlt sich selbst als Opfer, verharmlost sein Wesen, ist nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Seine Briefe an die Eltern sind wirklich schwer zu ertragen.
@ Bouquineur: Danke für den Link im vorigen Abschnitt, wirklich erschreckend, wie weit dieses "Puppenspiel" geht. Die Frauen in dem Bericht haben mich daran erinnert, wie wir als kleine Mädchen den Puppenwagen durch die Gegend geschoben haben, dass erwachsene Frauen sich wieder in diese Richtung begeben und den Faden zur Realität verlieren, ist schwer vorstellbar. Die Frage nach den Windeln hat die Dame ja geradezu mit einem Kopfschütteln quittiert, und dann auch noch Creme für den wunden Popo, so weit weg von Norma ist das ganze gar nicht.
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Ivo hatte gerade seinen 14. Geburtstag (steht auf Seite 91).
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Ivo ist 14 Jahre alt!
ZitatOriginal von Bookworm
Gestern Abend musse ich noch diesen Abschnitt fertig lesen, aber dann war es zu spät, hier noch meine Meinung zu hinterlassen.Das Buch hat es wirklich in sich, die Szenen im Keller waren kaum erträglich. Ich hatte bereits Maxi als sicheres Todesopfer auf dem Schirm, doch sie überlebt, vermutlich zutiefst traumatisiert.
Dafür erwischt es Ivo, der durch Zufall bei dem Blockhaus verunglückt. Wissen wir, wie alt Ivo war? Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich das überlesen habe oder ob es nie erwähnt wird. Um Ivo hat es mir so leid getan. Ein bewundernswerter Junge voller Lebensmut, obwohl das Leben ihm einiges aufgebürdet hat. Es war schön zu lesen, wie er mit seiner Behinderung umging. Dank Ivo kann Maxi fliehen, doch Ivo hat keine Chance, Ronny zu entfliehen. Wenigstens bleibt ihm die Folter erspart, die Ronny eigentlich für sein erstes menschliches Opfer vorgesehen hatte.
Maxi - wie ist es ihr und ihrer Familie ergangen? Sie scheint überlebt zu haben, aber wie geht es ihr? Aus so einem Erlebnis kann man nur schwer traumatisiert herauskommen, ich hoffe, sie bekommt die Hilfe, die sie braucht, um ansatzweise darüber hinwegzukommen.
So viel zu den direkten Opfern, doch das Buch beleuchtet auch diejenigen, die zurückbleiben:
Anna, Timms Mutter, die am Ende nicht nur ihren Sohn verloren hat, sondern auch ihr restliches Leben - Menschen trauern zu unterschiedlich, und so geschieht es häufig, dass auch die Beziehung der Eltern in die Brüche geht, wie auch soll man ein solches Erlebnis verarbeiten. Und es schweben gegenseitige Vorwürfe im Raum, Schuldgefühle. Das wird in dem kleinen Rückblick über Anna eindrucksvoll und berührend geschildert.
Und doch scheint Anna äußerlich auf einem guten Weg: sie verarbeitet das Ganze in einer Selbsthilfegruppe und niemand käme auf den Gedanken, was in ihr brodelt. Sie will Rache und arbeitet einen Plan aus, wie sie den Mörder ihres Sohnes ins Jenseits befördern kann. Niemand ahnt etwas, obwohl sie mit Firmenwagen trainiert, niemand kann sie stoppen. Als sie ihren Plan umsetzt und zum Schluss gegen einen Baum rast, habe ich mich gefragt, ob sie nicht insgeheim dieses Ende gesucht hat. War ihr Racheplan erfolgreich? Das wissen wir am Ende dieses Abschnitts nicht.
Norma - Ivos Mutter, was uns lange vorenthalten wurde, ich habe erst kurz vor der Auflösung geahnt, dass sie Iskas Tochter ist, weil in den Abschnitten über Iska nie der Name der Tochter erwähnt wurde, während wir den Namen der unbedeutenderen Tante direkt präsentiert bekamen.
Norma flüchtet sich immer mehr in eine Scheinwelt. Kaum vorstellbar, dass diese Puppen immer mehr zu ihren Kindern werden, sie sogar Kindergeld für sie beantragt. Vielleicht ein Hilferuf? Denn wenn sie diese bunten Geburtsurkunden einreicht, muss auffallen, dass da etwas nicht stimmt. Hoffentlich merkt Iska bald, was mit ihrer Tochter los ist. Aufgrund des Suizidversuchs, auch eine sehr beklemmende Szene, müsste sie doch sehr sensibel sein, was Normas Zustand anbelangt (übrigens sehr gelungen, dass letztlich mit Ivos Hilfe das Leben seiner Mutter gerettet werden kann. Hätte er Moses nicht das apportieren konkreter Gegenstände beigebracht...)
Allerdings ist auch Iska in ihrer Trauer gefangen, sodass sie wohl auch nicht mehr die Kraft hat, ständig zu schauen, wie es der Tochter geht - und obendrein wurde sie ja auch durch den Therapeuten ermahnt, Norma ihr Leben zu lassen.
Unterschiedliche Personen, unterschiedliche Wege der Trauer. Derzeit kann ich mir weder Iska noch Norma als Rächer vorstellen, und ich bin gespannt, ob sich das noch ändern wird.
Nun bleiben noch die Täter, beide einfach nur verabscheuenswürdig.
Ralf, kaum frei, sucht schon wieder Kontakt zu Kindern.
Ronny fehlt jegliches Schuldbewusstsein, jegliche Empathie, er ist einfach nur egozentrisch und fühlt sich selbst als Opfer, verharmlost sein Wesen, ist nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Seine Briefe an die Eltern sind wirklich schwer zu ertragen.
@ Bouquineur: Danke für den Link im vorigen Abschnitt, wirklich erschreckend, wie weit dieses "Puppenspiel" geht. Die Frauen in dem Bericht haben mich daran erinnert, wie wir als kleine Mädchen den Puppenwagen durch die Gegend geschoben haben, dass erwachsene Frauen sich wieder in diese Richtung begeben und den Faden zur Realität verlieren, ist schwer vorstellbar. Die Frage nach den Windeln hat die Dame ja geradezu mit einem Kopfschütteln quittiert, und dann auch noch Creme für den wunden Popo, so weit weg von Norma ist das ganze gar nicht.