Yelena Black: Dance of Shadows (14 - 17 Jahre)

  • Gestaltung:


    Das Cover ist wirklich traumhaft schön. Darauf sieht man eine Balletttänzerin, deren Trikot aus roten Rosenblättern besteht, die sich in die Luft erheben. Die Ballerina passt durch ihre roten Haare super zur Protagonistin des Buches und der dunkle Hintergrund erinnert daran, dass Unheil droht. Auch der Titel, der in metallic geschrieben ist, gefällt mir richtig gut. Das Cover ist wirklich rundum gelungen.


    Inhalt:


    „Die New Yorker Ballettakademie bedeutet für Tanzbegeisterte die Erfüllung aller Träume - für die junge Vanessa ist sie allerdings noch mehr als das: Dort tritt sie als Schülerin in die riesigen Fußstapfen ihrer älteren Schwester Margaret, einer Ausnahmetänzerin, die vor drei Jahren spurlos verschwand. Vanessa ahnt nicht, dass er begonnen hat, der Tanz auf dem Vulkan...


    Wo andere Tanzschüler technischer Perfektion nacheifern, liegt Vanessas Tanz etwas besonderes inne: Rückhaltlos verliert sie sich in den Bewegungen - ohne zu ahnen, wie gefährlich das ist. Als sie die Aufmerksamkeit dreier Männer auf sich zieht und die Titelrolle im „Danse du Feu“, dem Feuertanz, bekommt, zeigt sich, welche Kräfte die richtigen Schritte mit dem richtigen – oder dem falschen – Partner freisetzen können: Sie öffnen das Tor in eine andere Welt. Ein Tor, das besser verschlossen bleibt … Tiefe Gefühle und dunkle Mächte: Ein atemberaubender Mystery-Thriller aus der Welt des Balletts.“
    (Quelle: http://www.bloomoon-verlag.de/…83/dance_of_shadows-9914/)


    Vor drei Jahren ist Magaret, Vanessas Schwester spurlos von der New Yorker Ballettakademie verschwunden. Seit dem ist es Vanessas sehnlichster Wunsch selbst an der Ballettschule aufgenommen zu werden, um ihre Schwester wiederzufinden.

    Dort angekommen findet sie schnell neue Freunde und erregt die Aufmerksamkeit des Schulschwarms Zeppelin, aber auch des Choreografen Josef. Er wählt die Besetzung für die Abschlussaufführung „Der Feuervogel“ aus und dafür nimmt er meist nur Oberstufenschüler. Doch Vanessa scheint etwas Besonderes zu sein. Sie verliert sich voll und ganz in ihrem Tanz und vergisst dabei die ganze Welt.


    Doch genau das soll ihr zum Verhängnis werden, denn in der Ballettakademie treiben dunkle Mächte ihr Unwesen und sorgen dafür, dass immer wieder Mädchen verschwinden… Wer wird wohl das nächste Opfer sein?!


    Charaktere:


    Über Vanessa erfährt man nicht viel. Sie hat vor drei Jahren ihre Schwester verloren und daraufhin nur einen Wunsch gehabt: Sie möchte ebenfalls an die New Yorker Ballettakademie, um dort dem Verschwinden ihrer Schwester nachgehen zu können. Doch als sie schließlich aufgenommen wird, verliert sie sich ganz im tanzen. Sie denkt zwar immer wieder an ihre Schwester, doch eigentlich tritt das Tanzen jetzt in den Mittelpunkt und natürlich Zeppelin, der Mädchenschwarm der Schule. Anfangs ist sie noch etwas skeptisch, wieso dieser sich für sie interessieren sollte, aber schnell kann sie nur noch an ihn denken und an die Hauptrolle die sie im Stück „Der Feuervogel“ ergattert. Vanessa betont zwar immer wieder, dass sie nicht zwecks dem Tanzen auf der Ballettschule sei, sondern um ihre Schwester zu finden, aber ich hatte eher das Gefühl, als würde sie zufällig Hinweise auf den Verbleib ihrer Schwester finden, als aktiv danach zu suchen. Überhaupt blieb mir Vanessa etwas zu oberflächlich. So ist sie zwar der Meinung, dass das Verschwinden ihrer Freundin Elly kein Zufall ist, sie versucht aber nur, sie zu kontaktieren, wenn es ihr selber schlecht geht und sie jemanden zum reden bräuchte. Man erfährt kaum etwas über Vanessa, das nicht mit dem Tanzen zu tun hat und auch ihre Gefühlen hatten mir zu wenig Tiefgang, so dass ich kaum mit ihr mitfühlen konnte.


    Leider ging es mit genauso mit Zeppelin und Justin, den männlichen Protagonisten. Sie tauchen plötzlich in der Geschichte auf und man erfährt nur, was Vanessa mit ihnen erlebt. Das sind jedoch nur kurze Einblicke, die mir nur wenig über die beiden verraten haben, so dass sie für mich kaum greifbar waren.


    Auch Vanessas Freunde Elly, TJ, Steffie und Blaine tauchen immer nur auf, wenn Vanessa sie braucht. Ansonsten weiß man kaum etwas über sie und sie scheinen auch keine besondere Rolle in der Geschichte einzunehmen, was ich sehr schade finde, da ich denke, da hätte man durchaus mehr daraus machen können.


    Schreibstil:


    Das Buch beginnt mit einem sehr spannenden Prolog über ein Mädchen namens Chloe, das man zunächst nicht so recht einordnen kann, aber richtig neugierig auf die Geschichte macht.


    Danach springt die Story in die Gegenwart zu Vanessa, die vom Verschwinden ihrer Schwester Magaret erzählt und davon, dass sie in der Ballettakademie aufgenommen wurde. Dort lernt sie auch schnell ihre Freunde und Zeppelin kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch im Vordergrund steht jetzt erst einmal das Tanzen. Man begleitet Vanessa zu ihren Proben und erlebt, wie sie sich völlig im Tanz verliert. Diese Szenen fand ich sehr schön beschrieben und man spürt förmlich die Leidenschaft zum Tanz, die die Autorin, Yelena Black, sicher haben muss. Dabei ist sie jedoch auch bemüht, nicht zu viele Begriffe der Ballettpositionen zu verwenden, so dass auch jemand, der diese nicht kennt, trotzdem Freude an dem Buch haben kann. Überhaupt baut sich eine fast magische Atmosphäre auf, die den Leser ans Buch fesselt, auch wenn gerade nicht so viel passiert.


    Immer wieder lässt die Autorin auch kleine Hinweise auf die wirklichen Geschehnisse in der Ballettakademie einfließen. Diese bleiben jedoch vor allem zu Beginn sehr im Hintergrund. Erst Mitte des Buches nimmt die eigentliche Geschichte um die Dämonen an Fahrt auf und schnell kann man als Leser auch hervorsehen, wie alles kam und wer hinter den Geschehnissen steckt. Das fand ich ehrlich gesagt etwas schade, da es dem Buch doch einiges an Spannung wegnimmt.


    Die Liebesgeschichte hatte für mich nicht genug Tiefgang. Zwar ist Vanessa fast über das ganze Buch mit einem Jungen zusammen, dieser hält sie jedoch sehr auf Distanz und von wahren Gefühlen merkt man eigentlich nur auf ihrer Seite etwas. Das fand ich wirklich sehr schade, da die Gefühle in diesem Buch, meiner Meinung nach, doch etwas kurz kommen.


    Eigentlich hatte ich gedacht, dieses Buch sei ein Einzelband, umso überraschter war ich dann jedoch, als es sehr offen endete und den Leser mit dem Wunsch nach einer Fortsetzung zurückließ. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Vanessa weitergeht und ob sie am Ende all ihre Fragen beantworten kann.


    Fazit:


    Dieses Buch zaubert eine magische Atmosphäre rund ums Ballett und überzeugt vor allem durch die Leidenschaft der Autorin zum Tanzen. Aufgrund des Klappentextes hätte ich mir etwas mehr Spannung erwartet und für die Charaktere mehr Tiefgang gewünscht.


    Trotzdem war es jedoch ein schönes Lesevergnügen und ist vor allem für Fans des Balletts ein absolutes Muss.


    Von mir bekommt das Buch 3,5 Punkte von 5.

  • “Die richtigen Schritte mit dem richtigen Tänzer können eine gefährliche Wirkung haben … ”


    Dieser überaus spannende Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum unglaublichen Finale nicht mehr losgelassen. Die Spannungskurve steigt nach dem ersten Einstieg kontinuierlich an. Die aufkommenden Geheimnisse und Mysterien decken sich erst nach und nach auf, sodass hier noch ein zusätzlicher Nagelkau-Faktor entsteht.


    Die typische Ballett-Welt hat mich vollkommen eingenommen. Ich hatte tatsächlich das Gefühl in New York an der Ballettakademie zu sein. Allerdings sollte man als Leser keine weitergreifende Gesprächsthemen als Tanzen, Freundschaft und Liebe erwarten, denn darum dreht es sich in Vanessas Welt.


    Die Fantasy-/ Mysterie-Elemente sind wirklich super eingeflochten. Während man am Anfang zunächst von einem reinen Tanzbuch mit Liebesgeschichte ausgeht, wird es ab der Hälfte immer mystischer. Dabei wird es stellenweise so abgedreht, dass man auch von einem Psychothriller sprechen kann. Es ist also aus vielen verschiedenen Genres etwas dabei.


    Die Hauptcharaktere haben mir sehr gut gefallen. Besonders Vanessa ist eine überaus starke Frau/Jugendliche. Sie kommt mit einem klaren Ziel an die Ballettschule und ruht nicht, bevor sie es erreicht hat. Egal was sie tut, sie denkt dabei immer an ihre Schwester und versucht sie zu finden. Ansonsten finden wir die üblichen Stereotypen: Der Sunnyboy, den jedes Mädchen daten möchte, der düstere, geheimnisvolle Gegenspieler von ihm und der strenge (Ballett)Lehrer, der seine Launen an den Schülerinnen auslässt.


    Die Nebencharaktere waren mir an manchen Stellen zu blass gezeichnet und daher ziehe ich einen halben Punkt ab. Über manche erfahren wir einfach zu wenig, obwohl sie relativ oft in der Geschichte vorkommen und auch eine (tragende) Rolle spielen.


    Insgesamt war die Story durchdacht und gut ausgearbeitet. Das relativ offene Ende lässt auf einen weiteren Teil hoffen, den ich auf jeden Fall lesen würde, weil es um so viel mehr als das Tanzen geht (leider kann ich hier nicht mehr sagen, ohne zu spoilern).


    9 Eulenpunkte

  • Ich hatte mich hier auf einen schönen spannenden Jugendroman gefreut, der mich gut unterhält und erfreut. Leider war das nur bedingt der Fall.
    Die Idee, die hinter der ganzen Geschichte steckt, ist aus meiner Sicht eine phänomenal gute und bei einer ordentlichen Umsetzung hätte dieses Buch ein richtiger Hammer sein können, leider wirkten die Figuren wie aus dem "Schreiblernkurs" zusammen geschustert, ein böser Bube, ein guter Bube oder doch anders herum? Zickige Ballerinen, Probleme die tot geschwiegen werden, obwohl ein simples Gespräch Klarheit bringen würde. Eine Lyrische Elite als guter oder vielleicht einfach nicht ganz so böser Gegenpart, die wohl eher stümperhaft als sinnvoll handelt. Zig verschwundene Tänzerinnen und niemand, der misstrauisch wird?
    Nein, das kann man selbst einem leichtgläubigen Leser nicht glaubwürdig erzählen. Die Geschichte an sich ist kantig und eckig und sperrig und zwar weil sich die Charaktere ständig selbst im Weg stehen und nicht passend zu ihren Eigenschaften handeln.
    Dazu hatte entweder Übersetzer oder Autorin schlichtweg keine Ahnung vom Tanz. Da werden die französischen Kommandos entweder gleich mit übersetzt, was mir fast körperliche Schmerzen bereitet hat beim lesen oder aber der Text um die französischen Ballettbegriffe stimmt nicht. Da senken sich Füsse ins "Relevé", da biegen sich Knöchel in eine "Arabesque", es wird am BARREN getanzt (gemeint ist wohl die Barre oder die Stange), man streckt sich ins "Plié" und steht in einer "Fouetté", keine Ahnung, welcher Lektor das hat durchgehen lassen oder ob man dachte, daß die Begriffe ohnehin keiner kennt und man daher so einen Unfug einfach mal erzählen kann. Mir haben sich die Fussnägel hochgerollt und es waren wahre Glücksmoment, wenn die Stellen dann doch mal passten und ich mir den Tanz tatsächlich vorstellen konnte.
    Gut, die letzten 100 Seiten kam dann doch mal Spannung auf, die aber leider aufgrund der absurden und überhaupt nicht stimmigen Auflösungen dann irgendwie verpuffte.
    Dabei ist der Stil gar nicht mal schlecht, im Gegenteil, die Geschichte ist einfach nur nicht ausgegoren und die Charaktere schrecklich flach.
    Leider, denn wie gesagt, die Idee ist phantastisch, mit besser gezeichneten Figuren und einer funktionierenderen Auflösung wäre das sicherlich ein Buch, das ein ganz großer Wurft hätte werden können... so bleibt trotz stellenweise ganz netter Unterhaltung am Ende eher ein fader Beigeschmack.

  • Ballett hat für mich ja irgendwie schon so etwas mythisches - es ist halt eine eigene Welt.


    Das Buch fängt dann auch recht interessant an: Vanessa hat einen Platz auf der berühmten New Yorker Balettschule ergattert. Da könnte man doch einen netten Teeny-Internatsroman erwartet. Ist aber leider nicht. Statt dessen gibt es viele Ungereimtheiten, eine platte Liebesgeschichte mit viel Geschmachte und zwischendurch einfach nur Langeweile.


    So habe ich z.B. nicht so recht verstanden, dass das junge Mädchen auf ausgerechnet die Ballettschule geht, wo kurz vorher ihre Schwester spurlos verschwunden ist. Die Eltern, die das zulassen, möchte ich sehen. Als Vanessa z.B. zu Hause anruft und ihrer Mutter sagt, dass es ihr nicht gut geht und sie "Halluzinationen" hat, rät ihre Mutter ihr einfach nur, ein paar Stunden zu schlafen. Weitere Sorgen scheint sie sich nicht zu machen.


    Auch die Liebesgeschichte zwischen Vanessa und ihrem Freund und Mitschüler ist sehr merkwürdig. Zep ist natürlich der Mädchenschwarm der Schule und er entscheidet sich ausgerechnet für Vanessa. Sie himmelt ihn an und kann ihr Glück gar nicht so recht glauben. Andererseits ist aber nicht wirklich nie für sie da - sie sieht in eigentlich nur zum Training, sonst ist er immer verschwunden und nicht erreichbar für sie. Als er ein paar Tage nicht da ist und sie ihn nicht erreichen konnte, behauptet er hinterher nur, im Krankenhaus gewesen zu sein. Sie ist nicht sonderlich erschrocken und fragt auch nicht weiter nach, was er denn hatte. Für mich ein sehr unlogisches Verhalten.


    Zwischendurch herrscht dann Langeweile. Man bekommt recht schnell, dass an der Ballettschule nicht alles mit rechten Dingen zu geht, aber es passiert einfach nicht viel. Nur Vanessa scheint nicht viel davon mitzubekommen und tanzt weiter fröhlich vor sich hin. Leider erführt man auch nicht so richtig viel vom Alltagsleben in der Schule. Es werden immer nur die gleichen Tanzszenen und Trainingsstunden beschrieben: gähn.


    Erst auf den letzten 50 Seiten wird es noch einmal spannend und man erfährt, was man schon ab Seite 20 geahnt hat. Mich reizt es nicht wirklich, die Folgeteile zu lesen. Wirklich schade, ich hätte mehr erwaret.

  • Ein Jugendbuch im Reiche des Balletts, ein Mädchentraum, den viele Mädchen träumen, aber niemals verwirklichen können. Denn das Leben als Primaballerina ist hart, mit Blut, Schweiß und Tränen gespickt. All das schreckt Vanessa aber nicht ab, sie will nicht nur ihren Traum verwirklichen, sondern auch den ihrer Schwester Margaret. Denn Margaret ist verschwunden, eines Tages, kurz vor der Aufführung des Feuervogels, verschwand sie aus der renomierten Ballett Akademie in New York. Doch Vanessa ist noch besser als ihre Schwester, und schon bald ist sie völlig verstrickt in einem gefährlichen Tanz, der ihrem eigenen Leben arg nahe kommt. Doch an ihrer Seite ist Zep, der Schwarm aller Schülerinnen, der sie vor allem Bösen beschützen wird - oder etwas doch nicht?


    Leider versteht die Autorin es nicht, aus diesen Vorgaben ein wenigstens halbwegs spannendes Buch zu schreiben. Wie ein einfältiges Dummchen stolpert Vanessa durch die Handlung, Sachen zu hinterfragen ist nicht ihr Ding, meistens bekommt sie eh den Mund nicht auf. Das müssen dann ihre Freunde - oder auch Feinde - für sie erledigen, die irgendwie alle wesentlich heller wirken als sie. Alleine gelassen sind die Schüler sowieso, es fällt ja niemandem auf, dass so viele Mädchen spurlos von der Schule verschwinden. Was sind das nur für Eltern, die es klaglos hinnehmen, dass ihre Töchter sich nur sporadisch und kurz melden, anschließend auf Nimmerwiedersehen verschwinden - und keiner findet einen Zusammenhang? Schon dies ist völlig unglaubwürdig, auch Vanessas Mutter, die erst Vorbehalte gegen den Aufenthalt an der Akademie für Vanessa hatte, interessiert sich später kaum noch für ihr Wohlbefinden. Als Mutter kann ich dieses Verhalten überhaupt nicht nachempfinden - aber Teenager sehen das vielleicht auch noch anders. Trotzdem lässt sich Vanessa alles bieten, Zep behandelt sie wie den letzten Dreck, aber sie schwärmt weiter unverdrossen für ihn und verteidigt ihn vor allen anderen.


    Spannung kommt leider auch nicht auf, denn die Geschichte handelt überwiegend vom Tanzen, hauptsächlich von Vanessas Empfindungen beim Tanzen, von ihren Schwärmereien und Abneigungen und ihrer vergeblichen Suche nach Spuren von Margaret. Die Nebencharaktere bleiben blass, selbst über Zep erfährt man kaum etwas. Ständige Wiederholungen ermüden beim Lesen, man wünscht sich einfach mehr Interaktion zwischen Vanessa und ihren Freunden und nicht nur ständige Andeutungen von allen möglichen Seiten, die aber niemals vertieft werden, geschweige denn, dass irgendetwas Brisantes enthüllt wird. Es läuft immer gleich ab - eine Person macht eine kryptische Aussage ala du weißt ja gar nicht, was hier abläuft, dann sieht sie sich hektisch um und verschwindet lieber, ohne irgendetwas zu sagen. Und so schleicht man sich durch das Buch und hat auch nicht die geringste Lust am Ende, die mögliche Fortsetzung zu lesen.

  • Zum Inhalt:


    Die 15jährige Vanessa hat ihr Ziel erreicht: sie wird an der New Yorker Ballettakademie angenommen. Doch gleich zu Anfang wird klar, dass es ihr gar nicht so sehr ums Tanzen geht. Sie sucht vielmehr nach ihrer älteren Schwester Margaret, die ebenfalls an der Akademie studiert hat, jedoch vor 3 Jahren spurlos verschwunden ist. Angeblich sei sie einfach davongelaufen. Das kann und will Vanessa nicht glauben. Und so macht sie sich daran, neben ihrem normalen Tagesablauf, der von harten Tanzproben und Schulunterricht geprägt ist, das Rätsel um Margaret zu lösen. Unterstützt wird sie dabei von ihren Freunden Steffie, Blaine, TJ und Elly. Doch sie ahnen nicht, in welch tödliche Gefahr sie sich dabei begeben. Als Vanessa dann auch noch die Hauptrolle in demselben Stück bekommt, für die auch einst ihre Schwester vorgesehen war, eskalieren die Ereignisse. Immer, wenn sie ihre Rolle probt, versucht eine geheimnisvolle Macht, Besitz von ihr zu ergreifen. Und wie es aussieht, sind alle ehemaligen Hauptdarstellerinnen der letzten Jahre dieser Macht bereits zum Opfer gefallen.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch vereint auf eine ganz neue Weise das klassische Tanzen mit Fantasyelementen. Das ist der Autorin in meinen Augen auch sehr gut gelungen.Sie nimmt das "sich im Tanzen verlieren" wörtlich und zieht auch so den Leser in den Sog dieses Buch mit hinein. Der Schreibstil ist sehr angenehm, und man spürt die Begeisterung der Autorin für das Ballett in jeder Szene. Die Tanzsequenzen werden so anschaulich beschrieben, dass die Bilder dazu quasi direkt vor den Augen des Lesers entstehen. Die Protagonistin kommt sehr sympathisch herüber, wenn auch manchmal ein bißchen naiv und blauäugig, was allerdings angesichts ihres Alters auch nicht sehr verwundert. Dasselbe gilt auch für ihre Freunde. Die Spannungskurve der Geschichte geht bis zum Ende steil bergauf. Aber dann endet das Buch mit einem ganz fiesen Cliffhanger. Und es ist klar, dass es noch mindestens eine Fortsetzung geben muss.


    Aber es gibt auch Kritikpunkte. Die Autorin benutzt sehr oft Fachbegriffe des Balletts, ohne diese näher zu erkären. Für "Laien", ist es schwierig, insbesodere die Bewegungen der Tänzer(innen) nachzuvollziehen. Ein kleiner Anhang, in dem diese Begriffe erläutert werden, wäre hier schon angebracht gewesen, um mühsames Recherchieren, z.B. im Internet zu ersparen.


    Ausserdem stellt sich unweigerlich die Frage, warum niemandem vorher aufgefallen ist, dass immer wieder Tänzerinnen an der Akademie verschwinden, die dazu noch über viele Gemeinsamkeiten verfügen. Aber sei es drum.


    Sehr gelungen hingegen finde ich das Cover. Es ist einfach wunderschön. Die Tänzerin auf Spitze, mit wallendem roten Haar und einem Kleid aus roten Blüten, die sich langsam von ihr lösen. Aber im Hintergrund diese bedrohlichen Schatten. Dieses Bild gibt die ganze Atmosphäre dieses Buches perfekt wieder. Und die Schatten und die Blütenblätter findet man auch unter dem Schutzumschlag auf den Buchdeckeln wieder. Einfach genial.


    Fazit:


    Ein absolut empfehlenswertes Buch für jemanden, der sich auf die Symbiose von Tanz, Magie und Fantasie einlassen kann und möchte. Wer jedoch nichts für´s Ballett übrig hat und sich seinem Zauber entzieht, der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Ich jedoch freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung, denn ich möchte unbedingt wissen, ob es Vanessa gelingt, ihre Schwester und die anderen verschwundenen Tänzerinnen wieder zum Leben zu erwecken.