OT: Vinterviken
Kurzbeschreibung:
John-John und seinen Freund Fighter verbinden viele gemeinsame Träume: Träume von Luxus, von schönen, reichen Mädchen. Träume von einem Leben, wie sie es auf der anderen Seite der Winterbucht beobachten, denn dort leben die Reichen. Doch in diesem Sommer werden sie sich fremd: Fighter schließt sich den Werwölfen an, einer Bande Rechtsradikaler, John verliebt sich in Elisabeth, ein Mädchen von der anderen Seite der Winterbucht!
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 1996
Über den Autor:
Mats Wahl, geboren 1945, hat lange in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Seit 1988 schreibt er Romane für Jugendliche. Sein Werk, das in Deutschland inzwischen viele begeisterte Leser hat, umfasst neben historischen Romanen Jugendromane, aber auch Sachbücher, Drehbücher und Theaterstücke. Mats Wahl wurde unter anderem mit der Nils-Holgersson-Plakette, dem Janusz-Korczak-Preis und 1996 für seinen Roman "Winterbucht" mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Meine Meinung:
John-John und Fighter kennen sich seit Kindertagen und sind beste Freunde. Doch jetzt, mit 16 Jahren, werden die Unterschiede zwischen ihnen immer deutlicher: Während der dunkelhäutige John-John seinen leiblichen Vater vermisst, den er nie kennengelernt hat, und von einem Leben als Schauspieler träumt, sucht Fighter die Anerkennung bei einer Gruppe Rechtsradikaler. Mats Wahl nutzt eine nur auf den ersten Blick einfache Sprache, in der bei näherem Hinsehen viel Poesie steckt, welche die innere Zerrissenheit des jugendlichen Protagonisten John-John widerspiegelt. Der Balanceakt zwischen krimineller Energie und der Suche nach sich selbst, seiner Herkunft und innerem Frieden wird ebenso eindringlich wie einfühlsam beschrieben. Dabei nimmt der Leser nicht nur an den aktuellen Ereignissen im Leben von John-John teil, sondern auch an seinen Tag- und Nachtträumen und den Gedankenspielen, in denen er seine Sehnsüchte verarbeitet. Freundschaft, Liebe, Hass, Gewalt, Sehnsucht, Schmerz - der Roman vereint jede Menge Themen in sich, ohne jedoch zu überladen oder unglaubwürdig zu wirken. Im Gegenteil: "Winterbucht" erlaubt den ehrlichen und ungeschönten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines 16-Jährigen auf dem Weg ins Erwachsenenleben und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
8 Punkte von mir.