Waitara. Die andere Seite des Meeres
Fleur Beale
Arena Verlag
329 Seiten
Inhalt nach amazon
Mitte des 19. Jahrhunderts: Die junge, selbstbewusste Hannah kämpft in ihrer neuseeländischen Heimat um die Verwirklichung ihrer Träume. Doch ein dunkles Familiengeheimnis droht ihre Pläne zu durchkreuzen. Quer über den Ozean und bis nach England führt Hannahs Suche nach der Wahrheit. Aber was sie dort findet, ist die Liebe ihres Lebens...Ein Roman, der auf meisterhafte Weise Abenteuer, Romantik und Historie miteinander verknüpft. Eine Autorin, der es gelingt, die Faszination Neuseelands wahrhaft lebendig werden zu lassen. Und eine Heldin, die den Leser Seite für Seite neu verzaubert.
Story.
Klingt doch eigentlich ganz gut, oder? Zwar ein bisschen ausgelutscht, aber das muss ja nicht direkt schlecht sein. Allerdings klingt das Ganze tatsächlich nur auf dem Klappentext interessant, in der Praxis liest es sich ganz anders.
Es vergehen 200 Seiten, bis sich die Protagonistin endlich auf den Weg nach England macht und die Geschichte in zwei Teile spaltet. Zum einen wären da die 2/3, die in Neuseeland spielen und in denen nichts Aufregendes passiert und dann kommt der letzte Teil in England, der sich in einem atemberaubenden Tempo so dermaßen absurd und nicht nachvollziehbar entwickelt, dass ich nicht weiß, was schlimmer ist. Ich glaube, der letzte Abschnitt. Also echt, dieses ganze "Familiengeheimnis" (so lächerlich und uninteressant, dass ich es schon vergessen hatte) ist absolut unnötig, ich weiß nicht, welchen Spannungsbogen die Autorin da schaffen wollte, aber es ist meiner Meinung nach extrem in die Hose gegangen.
Charaktere.
Größter Schwachpunkt im ganzen Buch. Ganz ehrlich ich konnte nichts mit irgendeinem der Charaktere anfangen, so blass und eindimensional blieben sie auf den ganzen 329 Seiten.
Hannah klingt in der Beschreibung nach einem starken, unabhängigen Mädchen, das mutig genug ist, ihren Träumen zu folgen und sich für sich und die, die sie liebt einzusetzen - pah, Pustekuchen, es passiert nichts dergleichen. Sie ist ein einfältiges, naives und dummes kleines Ding, das absolut keinen Plan vom Leben hat und ungefähr so interessant und faccetenreich wie eine Scheibe Toast ist. Sie ist so anstrengend mit ihren komischen Vorstellungen und ihrem beschränkten Geist, dass die Passagen, in denen die Autorin ihr so etwas wie kritische Äußerungen oder vermeintlich gewitzte Aussagen in den Mund legt, absolut lächerlich wirken. Ich habe selten einen weniger authentischen Charakter erlebt,
Beim Rest der Besatzung verhält es sich ähnlich. Die Leute legen alle ein so dermaßen unmögliches Verhalten an den Tag, dass man alle getrost in die Tonne kloppen kann. Da ist wirklich niemand dabei, dem auch nur annährend Aufmerksamkeit gebühren könnte.
Schreibstil.
Einigermaßen erträglich, hat mich dazu veranlasst, das Buch nicht komplett abzubrechen sondern querzulesen. Mehr oder weniger zumindest.
Fazit.
Schlecht. Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll, ich ärgere mich, dass es so lange im Regal stand und ich es erst jetzt ausgemistet habe.
Ein Punkt gibts für die Sprache, zwei für das Setting. Ich mag Neuseeland, auch wenn dieses Buch hier einfach nichts aus der wundervollen Landschaft gemacht hat, außer ein paar Klischees aufzugreifen.
3 Punkte.