Die Zeit-Odysse (Zeitodysse I) - Arthur C. Clarke, Stephen Baxter

  • Inhalt
    Stell dir vor, die Erde würde in Scheiben geschnitten und neu zusammengesetzt. Und zwar aus unterschiedlichen Epochen der Menschheitsgeschichte. Dann trifft eine Hubschrauberbesatzung aus dem 21. Jahrhundert auf eine britische Besatzungstruppe in einem Fort des Kolonialreichs aus dem 19. Jahrhundert, die sich dann den Streitkräften Alexanders des Großen anschließen. Eine russische Sojus-Besatzung wird von Mongolenhorden aufgegriffen und aus den Anfängen der Menscheit taucht ein "Lucy"-Mensch auf. Alle diese Kulturen prallen mit voller Wucht aufeinander. Ist diese "Diskontinuität" ein Experiment? Denn über allem wachen mysteriöse Kugeln ausgesandt von einer fremden Macht...


    Die Autoren
    Arthur C. Clarke (gestorben 2008) und Stephen Baxter sind, bzw. waren namhafte preisgekrönte britische Science-Fiction Autoren. Clarke war neben vielen erfolgreichen Romanen der Schöpfer einer Kurzgeschichte, die als Vorlage für Stanley Kubricks "Odysse 2001" diente. Baxter erschuf mehrere Romanserien, die zu Scince-Fiction-Standards geworden sind. Mit der "Zeitverschwörung" wandte er sich auch historischen Stoffen zu. Die Vorlage für diese Genremischung leistete er gemeinsam mit Clarke mit der "Zeitodysse"-Trilogie zwischen 2004 und 2008.


    Meine Meinung
    Die "Zeitodysse" bildet den Auftakt der Trilogie um die merkwürdigen Ereignisse, bei der die Erde durch eine mysteriöseübernatürliche Kraft in ein Zeitenchaos gestürzt wird. Der Roman entwickelt sich mit einer enormen Spannung und Rasanz, die zunächst ihren Reiz aus den bekannten Zeitreise-Klischees bezieht. Im weiteren Verlauf entwickelt sich die Handlung aber mehr und mehr in Richtung der Fragestellung, wie die Überlebenden das Überleben auf dieser fremden Welt meistern wollen. Ein feindliches Aufeinandertreffen der beiden großen Kulturen ist dabei unausweichlich.

    In diesem Zuge erfährt der Leser viel über die historischen Persönlichkeiten Dshingis Khan und Alexander den Großen und ihre Weltreiche. Für den Hardcore-Science-Fiction-Leser mögen diese Ausflüge langweilig sein, die Handlung erstarrt in diesem Zuge auch etwas. Geschichtlich interessierte Leser werden aber voll auf ihre Kosten kommen und auch die anderen bekommen am Ende eine für den Science-Fiction-Fan versöhnliche Auflösung präsentiert.

    Ich habe diesen Roman sehr gern gelesen. Auch wenn der Erzählstil manchmal nach Baxters Art etwas hastet. Gerne werden angefangen Erzählstränge dann ganz kurz und knapp aufgelöst oder abgewürgt, um neuen Platz zu machen. Die Figuren bleiben zumeist mit wenigen Ausnahmen recht blass, doch neigen sie fast geschlossen zum Philosophieren. Dennoch werde ich mit der Trilogie weitermachen und mir Teil 2 den "Sonnensturm" bei Gelegenheit auch zu Gemüte führen. Unbdingte Empfehlung für Science-Fiction-Fans, die nichts gegen einen Genre-Mix mit historischen Stoffen einzuwenden haben oder gar daran besonders interessiert sind. 7.5 Eulenpunkte

  • Hardcore-Science-Fiction von Arthur C. Clarke geparrt mit Ausflügen in historische Gewässer? Klingt ganz interessant, zumal Clarke mit Stephen Baxter diesmal einen Co-Autor am Start hat.


    Nachdem mit Rendezvous with Rama ein wenig enttäuscht hat, könnte ich Clarke eigentlich mal wieder eine Chance geben.