'Das Dorf der Mörder' - Seiten 084 - 170

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Frau Herrmann sagt, dass Jeremy Carla "besitzen" will (S. 145) und das behagt mir im Zusammenhang mit Sex nicht. :wave


    Vielleicht sehe ich das einfach nicht so eng? Habe mir die Stelle im Buch noch einmal durchgelesen und ganz ehrlich, so im Zusammenhang fällt mir da nichts anstößiges auf. Das ist für mich nur ein Hinweis das er noch einmal mit ihr schlafen will und so sieht es auch Cara, sie lächelt doch zufrieden und kokett.
    Wobei man sich ja auch fragen muss, wo fängt "besitzen" eigentlich an? Oder was ist "Besitz" beim Sex? Wenn beide Lust und Spaß haben, und so sieht es ja bei Cara und Jeremy aus, gibt man sich dann dem Partner beim Sex nicht freiwillig total hin, so dass der Partner einen nicht automatisch mehr oder weniger besitzt? :gruebel

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Wuermchen


    Im Ernst? Wieso? Daran ist doch nichts Illegales. :gruebel


    Das nicht, ich bin mir ja auch nicht sicher, ob sie dürfen oder nicht. Ich dachte, es hätte was mit dem Auftreten von Beamten in der Öffentlichkeit zu tun. Die müssen sich ja auch in ihrer Freizeit immer korrekt benehmen :grin Ich kann mich auch irren.

  • Zitat

    Vielleicht sehe ich das einfach nicht so eng?


    Bei mir ist das Lämpchen "Forensischer Gutachter handelt verantwortungslos" angegangen und deshalb konnte ich die Szene nur unangenehm finden. Der Verteidiger der Hauptverdächtigen würde wohl auch eher selten mit Angehörigen seiner Klientin ins Bett gehen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Das nicht, ich bin mir ja auch nicht sicher, ob sie dürfen oder nicht. Ich dachte, es hätte was mit dem Auftreten von Beamten in der Öffentlichkeit zu tun. Die müssen sich ja auch in ihrer Freizeit immer korrekt benehmen :grin Ich kann mich auch irren.


    Das stimmt, aber da ist auch für mich ein Besuch auf der Rennbahn und ein Wettscheinchen drin. Ist ja schon für viele ein ganz normaler Familienausflug. Spielcasino, Rennbahn, Skatturnier, gerne. :grin

  • Ich wollte auch schon zitieren. Kann es sein, daß ein ganzer Berufszweig pauschal aus einem Hobby ausgegrenzt werden kann? :gruebel


    Ich glaube, daß sich das in diesem Fall Wettveranstalter nicht gefallen ließen. Klar ist, daß man z. B. Profi-Fußballer gefährliche Freizeitsportarten verbietet o.ä. Aber wetten halte ich da eher für eine harmlose Sache.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Bei mir ist das Lämpchen "Forensischer Gutachter handelt verantwortungslos" angegangen und deshalb konnte ich die Szene nur unangenehm finden. Der Verteidiger der Hauptverdächtigen würde wohl auch eher selten mit Angehörigen seiner Klientin ins Bett gehen.


    Mal abgesehen davon das Jeremy für mich irgendwie mehr so ein Praktikant oder Hilfsarbeiter ist, habe ich in der Situation die Berufe überhaupt ausgeblendet und einfach nur ein Mann und eine Frau mit Lust auf körperlicher Nähe gesehen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Das Buch liest sich wirklich weg wie nichts, wenn man denn Lesezeit hat. Wie gut, dass morgen Wochenende ist. :-)


    Und auch in diesem Abschnitt spaltet Sanela uns weiter. Ich bin in diesem Abschnitt sogar selbst zwiegespalten - ich mag sie immer noch, sie ist direkt und setzt sich wirklich ein, doch muss sie aufpassen, nicht über ihr Ziel hinauszuschießen. Gehring hat Sympathien für sie, auch wenn er sich selbst einredet, dass sie nervt. Sonst hätte er sie nicht in die Akte schauen lassen. Und auch auf der Rennbahn hätte er ihr meines Erachtens Entkommen können - wenn er wirklich gewollt hätte. Ich bin gespannt, ob sich da etwas anbahnt, denn Gehring scheint geschieden oder zumindest getrennt lebend zu sein.


    Mir gefällt, wie Sanela am Ball bleibt, sie spürt, dass da etwas faul ist und es muss frustrierend sein, da nicht weiterzukommen.


    Absolut sympathisch ist mir auch haussmann, der Professor hat so gar keine Allüren und setzt sich auch gerne mit Sanela auseinander.


    Jeremy empfinde ich in diesem Abschnitt als unprofessionell und triebgesteuert. Dass er mit einer Angehörigen seiner Patientin ins Bett steigt, kann für ihn böse Folgen haben. Auch der Alleingang gegenüber Charlie, als er sie auf ihre Schwester anspricht, war übers Ziel hinaus, damit hat er alles aufs Spiel gesetzt, was er bisher bei ihr erreicht hatte. Und wie wird er Charlie nun begegnen, nachdem er nicht nur Kontakt zu ihrer Schwester hatte, sondern auch direkt mit ihr geschlafen und sich vermutlich auch noch ein klein wenig verliebt hat?


    Dass Brock ihn die Befragungen durchführen lässt, obwohl er so unerfahren ist, hat aus Brocks Sicht sicherliech pragmatische Gründe: Er selbst dringt nicht zu Charlie durch, sein Schlüssel zu Charlie ist Jeremy, mit dem sie mehr redet als mit ihm.


    Was die Wetterei betrifft: ich kann mir nicht vorstellen, dass es Polizisten verboten ist zu wetten, doch ich denke, es wird nicht gerne gesehen, deshalb auch Gehrings kleine Warnung, Sanela solle niemandem davon erzählen.


    Was den Mord betrifft, tippe ich mit Sanela zusammen auf einen weiteren Täter, das mit dem Clown hatte das Kind von sich aus erzählt, da scheint tatsächlich ein weiterer Clown gewesen zu sein. Und auch ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Frau allein das alles bewerkstelligt hat.


    Aber wer ist der Mittäter? Cara kann ich mir nicht vorstellen, die Schwestern möchten eigentlich nichts mehr miteinander zu tun haben. Und doch kann ich Cara noch nicht richtig einschätzen.

  • Zitat

    Original von Bookworm
    Aber wer ist der Mittäter? Cara kann ich mir nicht vorstellen, die Schwestern möchten eigentlich nichts mehr miteinander zu tun haben. Und doch kann ich Cara noch nicht richtig einschätzen.


    Hier habe ich den Buchtitel im Blick und glaube, dass es jemand ist, den Charlie aus ihrem Heimatort kennt und der erst noch auftauchen wird.

  • Dieser Abschnitt hat mir sehr gut gefallen! Jeremy macht so ziemlich alles falsch, was nur geht - schläft am Ende auch noch mit der Schwester, die er eigentlich befragen soll - aber irgendwie ist er doch sympathisch und er findet auch einen Draht zu den Leuten, wenn auch auf etwas ungewöhnliche Art und Weise.


    Es bleibt spannend zu erfahren, was wirklich zwischen den Schwestern vorgefallen ist, was die beiden tatsächlich in ihrer Kindheit erlebt haben. Dass Cara etwas mit dem Mord im Tierpark zu tun haben sollte, kann ich mir nicht vorstellen. Und ob Charlie wirklich die Mörderin ist, ob alleine oder mit Mittäter??


    Interessant auch das weitere Geplänkel zwische Sanela und Gehring. Ihre Vorgehensweise ist sehr provokativ, aber sie ist auf der richtigen Fährte...

  • Bei mir war es in diesem Abschnitt ein bisschen anders - ich fand ihn nicht sooo toll. Also, ich wollte ständig weiterlesen und wissen, wie es weitergeht, aber irgendwie fand ich auch, es bleibt sehr vieles einfach stecken, keine der Personen hat sich für mich groß weiterentwickelt und sympathischer ist mir auch keiner geworden ;-)


    Vielleicht kommt das später noch, dass dieser Abschnitt wichtig wäre, und auch die Länge gerechtfertigt ist, aber an manchen Stellen habe ich mir gedacht: Hätte das nicht einfach ein bisschen kürzer geschrieben sein können?


    An anderen Stellen wars mir dagegen zu wenig - Caras "Umschwung" sozusagen. Zuerst hallihallopoppmich und dann sofort abweisend und weg... Jeremy finde ich immer noch sehr Muttersöhnchenlike, es klingt für mich immer wie "ich brauche eine Entschuldigung" wenn es heißt: Was wartet denn auf ihn - der Vater mit seiner Schnalle, ein langweiliges Wochenende etc. Warum gesteht er sich nicht einfach ein, dass er eben Charlies Schwester besuchen WILL? Sowas nervt mich :rolleyes


    Ich bin gespannt, was noch zwischen den beiden Schwestern passiert, denn wenn hier nicht ein Showdown passieren würde, fände ich die ganze Szene um Cara... ähm... für die Tonne :grin

  • Zitat

    An anderen Stellen wars mir dagegen zu wenig - Caras "Umschwung" sozusagen. Zuerst hallihallopoppmich und dann sofort abweisend und weg...


    Ich glaube, Caras hin und her - ihre Umschwünge - sind deshalb so drastisch, weil sie ein psychisches Problem hat. Als Normalo sollte man das gar nicht nachvollziehen können. Ihre seltsame Art soll fragen aufwerfen. Genauso wie das Verhalten ihrer Schwester, welches ja auch seltsam ist. Was ist da in der Kindheit bei beiden passiert?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Ich glaube, Caras hin und her - ihre Umschwünge - sind deshalb so drastisch, weil sie ein psychisches Problem hat. Als Normalo sollte man das gar nicht nachvollziehen können. Ihre seltsame Art soll fragen aufwerfen. Genauso wie das Verhalten ihrer Schwester, welches ja auch seltsam ist. Was ist da in der Kindheit bei beiden passiert?


    Die Erklärung klingt schon logisch - aber mir is die irgendwie zu einfach :gruebel
    Sie scheint ja gelernt zu haben, sich zu verstellen, und dann gelingt ihr das nicht gegenüber einer Person wie Jeremy, dem sie sich ja nicht öffnen will? Ich finde das, sagen wir mal, inkonsequent... aber vielleicht macht das ja alles noch mehr Sinn für mich wenn ich weitergelesen habe :grin

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Dass Charlie jemanden deckt, liegt ziemlich nahe. Und dieses Medallion von der heiligen Katharina schützt ja „die Zunge“ und soll Charlie vielleicht daran erinnern, dass sie nichts ausplaudern soll.


    Genau das habe ich beim lesen auch gedacht. :wave


    In diesem Abschnitt ist Jeremy mehr in den Fokus gerückt. Man merkt dass das Talent für seinen Beruf größer ist, als er selber denkt. Die Nacht mit Charlies Schwester ist aber natürlich sehr unprofessionell.
    Das Motiv des Mordes und der Täter (ich gehe davon aus, dass es nicht Charly war) ist sicher in der Kindheit der Schwestern und ihrem Heimatdorf zu finden. Ich hoffe, dass die Auflösung nichts mit Kindesmissbrauch zu tun hat, denn ich habe in letzter Zeit wirklich viele Krimis deutscher Autoren gelesen, bei denen dies das Motiv war.

  • Sanela gefällt mir immer noch nicht. Sie ist nun einmal nicht die Ermittlerin. Obwohl sich da wohl doch ein freundschaftliches Verhältnis zu Gehring anbahnt? Er kommt in diesem Abschnitt viel netter rüber.


    Jeremy und Cara erheitern den gesamten Marktplatz von Wörlitz. :lache Übrigens als Wochenendkurztrip sehr zu empfehlen. :gruebel
    Ob Jeremy tiefere Gefühle hat oder ob ihm die Leidenschaft hingezogen hat :gruebel
    Auch Caras Gefühle sind nicht eindeutig rübergekommen. Ich glaube nicht, dass es einfach so ein one-night-stand war.


    Jeremys Werdegang? Diplom-Pschl. ist er - was will er noch werden ?(

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Ja, das Gefühl hatte ich schon von Anfang an, dass da was gehen könnte. Aber angeblich ist der Mann ja verheiratet. So dumm würde Sanela doch hoffentlich nicht sein, sich mit ihm einzulassen, sollte das stimmen.


    Naja er ist zumindest getrennt lebend. Als die Kinder größer wurden und Gehring seine Arbeitszeiten nicht angepasst hat, ist sie gegangen. In der Hinsicht dürfte den beiden nichts im Wege stehen. ;-)


    Zitat

    Original von Wuermchen
    Charlie verhält sich ziemlich sprunghaft, verweigert Brock das Gespräch, bei Jeremy taut sie dann aber auf. Er scheint in seinem Job doch besser zu sein als er selbst meint.


    Dass die beiden im Bett landen, war mir recht schnell klar. So wie das Aufeinandertreffen der beiden geschildert wurde... Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich Cara nicht so schick macht. Vielleicht will sie Jeremy ja beeinflussen. Cara steht bei mir auf jeden Fall auf der Verdächtigenliste. Denn sie ist Tierärztin und kennt sich mit Medikamenten aus. Den Cocktail zusammenzumischen, der Leydendecker betäubt hat, traue ich Charlotte nicht zu. Dass Jeremy die berufliche Distanz fehlt, wird in diesem Abschnitt auch deutlich. Seine Triebe hätte er unter diesen Umständen auch besser unter Kontrolle haben müssen. ;-)


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ich meine, bei den beiden Schwestern ist in ihrer Kindheit und Jugend so einiges schief gelaufen und durch ihr Verhalten versuchen sie sich selbst zu schützen - und Cara ist sich auch ganz sicher, dass Charlie keinen Mord begehen kann.


    :write
    Den gleichen Gedankengang hatte ich auch.


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ich meine, bei den beiden Schwestern ist in ihrer Kindheit und Jugend so einiges schief gelaufen und durch ihr Verhalten versuchen sie sich selbst zu schützen - und Cara ist sich auch ganz sicher, dass Charlie keinen Mord begehen kann.


    :write
    Den gleichen Gedankengang hatte ich auch.


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    ... Ich fand besonders bedenklich, wie ein Frau alleine einen 50 kg schweren Torso aus dem Schweinestall rauswuchten und entsorgen konnte. Da glaubte ich sofort, dass es da einen zweiten Mann gegeben hat.


    Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht an Charlotte als Täterin glaube. Entweder hatte sie Hilfe von einer zweiten Person oder es war ein Mann als Alleintäter. Eines ist für mich auf jeden Fall sicher: Charlotte deckt die Person.


    Sanela ist sehr hartnäckig. Auf der einen Seite finde ich es gut, dass sie sich so reinhängt. Aber auf der anderen Seite kann ich nicht verstehen, dass sie die Befragung der Kinder nicht zu Protokoll gegeben hat. Das hätte ja bei den Ermittlungen auch weiterhelfen können. Stattdessen droht sie Gehring die Kenntnisse den Anwälten von Charlotte zukommen zu lassen. Kein kluger Zug. :rolleyes