ZitatOriginal von hollyhollunder
Ich fand ja, dass Sanela nur im ersten Drittel noch an ihrem Job und das berufliche Weiterkommen gedacht hat und später ein ganz anderer Ehrgeiz von ihr Besitz ergriffen hat, den ihr Vater später auch einmal beschreibt. Viele beurteilen ihre Motivation ganz negativ aber ich empfand es als eine ihrer Eigenarten. Ihr Wunsch das Rätsel zu lösen, den Fall zu knacken, den Mörder zu überführen. Sanela ist wohl eine Person, an der man sich leicht reiben kann. Naiv würde ich sie auch nicht nennen, ich hatte das GEfühl, sie hat so einiges erlebt. Stur fand ich sie eher. Sie hat nicht links und rechts und in die Zukunft gesehen - plötzlich gar nicht mehr ehrgeizig war ihr der Job egal und sie wollte nur noch wissen, was wirklich geschehen war. Wie ein Spürhund auf einer fast kalten Fährte.
Als naiv würde ich Sanela auch überhaupt nicht bezeichnen, das würde schon eher auf Jeremy zutreffen, zumindest am Anfang.
Sanelas hat in ihrer Vergangenheit mehr Furchtbares erlebt als man jemals erleben sollte. Ich denke, jemand, der einen Krieg überlebt hat, ist alles andere als naiv. Stur ist sie, keine Frage, aber kann man ihr das verübeln? Sie hat schon einmal erlebt, wie es ist, keinen Einfluss auf eine Situation zu haben, keinen Einfluss darauf zu haben, wer weiterleben darf und wer nicht. Ich denke, sie will einfach die Kontrolle über ihr Leben haben, und das macht sie ehrgeizig. Und dennoch, nachdem sie angegriffen wurde, geht es nicht mehr um ihre Karriere. Die Sache wird für sie persönlich, sie will einfach denjenigen fassen, der sie erneut hat zum Opfer werden lassen. Ich hoffe, dass es in einem anderen Roman ein Wiedersehen gibt, sie hat noch jede Menge Potential.